Österreichische Raritäten - Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965 - Einaug, der Pirat
Österreichische Raritäten
Heftreihen der Jahre 1945 bis 1965
Einaug, der Pirat
Einaug, der Pirat
Diese Piratenheftserie ist laut Informationen der Österreichischen Nationalbibliothek im Jahr 1949 in insgesamt 2 Heften erschienen. Als Autor scheint ein Ernst Dolak auf, der mir bereits aus der SF-Serie Tom Sharg bekannt war.
Die im Jahr 1949 erschienenen 2 Nummern dieser seltenen österr. Romanhefte waren mir völlig unbekannt, erst im Zuge der Befassung mit Tom Sharg, dem Schweidlenka Verlag in Wien und dem Autor Ernst A. Dolak bin ich auf diese Heftchen gestoßen.
Ich habe sie in der österr. Nationalbibliothek kopiert, da der Heftpreis, falls man überhaupt eines bekommt, im dreistelligen Eurobereich liegt. Das ging problemlos, diese Hefte sind in einem etwas kleineren Format ähnlich Tom Sharg gedruckt; das ist für die OCR-Software sowie die Erstellung eines e-Books kein Problem.
Lt. Aufstellung des Verlages waren folgende Serien-Titel im Rahmen dieser Reihe (Hawai Romane) vorgesehen:
Der Herausgeber der Hefte mit jeweils 32 Seiten war der Schweidlenka Verlag in Wien. Aber wie bei so vielen österreichischen Verlagen und Kleinserien war auch dieser Reihe nur ein kurzes Leben beschieden, es erschienen nur die ersten beiden Titel. Dann wurde die Reihe einfach eingestellt.
Es handelt sich um etwas blutrünstige Piratenromane, die historisch in der Zeit vor der Schlacht von Lepanto, also zwischen 1500 und 1520, angesiedelt sind. Die Romane erzählen die Geschichte der Galeere Fortuna und ihres Steuermanns und späteren Kapitäns Einaug.
Da diese weitgehend unbekannten Romane praktisch nicht mehr erhältlich sind, werde ich daher versuchen, etwas über den Inhalt dieser Romane zu erzählen.
Band 1: Meuterei vor Marsala
Band 2: Das Sklavenschiff
Wenn diese beiden Romane (auch unter Berücksichtigung der heutigen Marktpreise) nicht zu meinem Sammelgebiet gehören, sind sie jedenfalls lesenswert. Falls man so ein Heft oder eine Kopie bekommen kann, durchaus zu empfehlen.
Es dürften, wie man der Titelliste ersehen kann, weitere Hefte geplant gewesen sein, aber daraus wurde nichts, mehr als diese 2 Hefte sind nicht erschienen. Das typische Schicksal, wie ich sagen muß, vieler österr. Kleinserien.
Warum die Serie nicht fortgesetzt wurde, läßt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Es könnte auch daran gelegen haben, daß die Romane etwas zu blutrünstig und brutal waren. Es gibt nämlich das Gerücht, daß diese Reihe von der Zensur deswegen verboten wurde.
Vielleicht waren die Romane auch für den Umfang von nur 32 Seiten bei einem Preis von 1,20 Schilling zu teuer, wenn man berücksichtigt, daß ein Kilo Brot in der Nachkriegszeit ebenfalls ca. 1,- Schilling gekostet hat.
Somit bleibt die Reihe ein Unikat im Rahmen der österreichischen Heftserien.
Kommentare
Ist bekannt wie hoch die Auflage der beiden Hefte war?
Und eine Serie, die schon mit Ausgabe 2 beendet ar, konnte wohl auch kaum auf nachfolgende Abverkäufe hoffen...
Wie so oft - wie auch Deutschland - eher ein Produkt einer kleinen Druckerei (leider) ohne perpektivische Planung...