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Dämonenkiller - Die Neuauflage 1983: Der Neustart ab Band 131 - Dämonenkiller(neu)133 vs. Dämonenkiller 145, DK-TB 31 und Dick Collins 3

Dämonenkiller-AutorenDer Neustart ab Band 131
Dämonenkiller(neu)133 vs. Dämonenkiller 145, DKTB 31 + 58, Dick Collins 3

Kurt Luif bekam am 7. August 1985 eine niederschmetterne telefonische Nachricht von Ernst Vlcek. Die Dämonenkiller-Neuauflage wird mit Band 130 eingestellt. Aber Nr. 131 soll es nur mehr neue, in sich abgeschlossene Romane geben, die ohne Exposés geschrieben werden sollten. Er würde ihm einen Brief schreiben, Kurt Luif sollte die Bände 133 und 134 verfassen, der Verlag werde sich mit ihm in Verbindung setzen. 

Das Wochenende verbrachte Kurt damit, in alten Exposés und Romanen zu blättern. Dann wußte er, was er aussagen wollte. Er mußte, um Rebecca in der DK-Serie einführen zu können, bei sich selbst Anleihen aus dem Dämonenkiller-Taschenbuch Nr. 31 "Coco und der Magier" machen, denn dort wurde das erste Treffen von Coco und Rebecca geschildert. Für die weitere Handlung entnahm er eine kleine Szene, aus DK 145, der ja nicht mehr erscheinen sollte, und dann bediente er bei seinem bisher nicht erschienen Dick Collins-Roman Nr. 3, und übernahm die Entführungszene von Eva Datlin und ersetzte sie durch Rebecca.

Coco und der MagierDämonenkiller-Taschenbuch Nr. 31
Coco und der Magier
von Neal Davenport
London empfing mich mit Regen und Nebel.
Die Maschine der AUA landete im Morgengrauen. Ein unausgeschlafener Zollbeamte studierte mürrisch meinen Paß, verzichtete aber darauf meinen Koffer zu untersuchen.
Ich ging durch die Sperre und blickte um. Von Georg hatte ich eine genaue Beschreibung Rebeccas erhalten, die mich abholen sollte.
Die charakteristische Ausstrahlung war zu spüren, die nur von Dämonen ausging.
Ein junges Mädchen blickte mir neugierig entgegen. Nach der Beschreibung, die ich erhalten hatte, gab es keinen Zweifel. Es war Rebecca, die mich erwartete. Rasch ging ich auf sie zu. Sie war in meinem Alter, etwa achtzehn Jahre. Das pechschwarze Haar fiel glatt über ihre Schultern. Sie trug einen Jaguarmantel, der aufgeknöpft war. Darunter waren die bis über die Knie reichenden schwarzen Stiefel, der extrem kurze Minirock und ein eng anliegenden Pulli zu sehen.
Ich blieb vor ihr stehen und stellte den Koffer auf den Boden.
"Hallo", sagte sie knapp. "Du siehst genauso aus, wie ich mir dich vorgestellt habe."
Zu meiner größten Überraschung hatte sie deutsch gesprochen. Verwirrt blickte ich sie an. Sie war so ganz anders als alle Dämonen, die ich bis jetzt kennengelernt hatte. Um sie war nicht die Aura der Grausamkeit, die normalerweise von Dämonen ausging.
"Du bist so ganz anders, als ich erwartet habe", sagte ich stockend.
Rebecca lächelte. "Ich weiß, was du meinst. Deine Schwester hat oft zu mir gesagt, daß wir uns ähnlich sind. Ihrer Meinung nach passen wir beide nicht so richtig in die Familie. Aber darüber sprechen wir später. Komm mit."
Ich folgte ihr. Als wir ins Freie traten, legte ich einen schwachen magischen Schutzschirm um uns, der den Regen abhielt. Rebecca warf mir einen raschen Blick zu, sagte aber nichts.
Mein Bruder hatte mir nur wenig über Rebecca erzählt. Ich wußte, daß sie eine Vampirin war - mehr nicht. Und wie ich sofort festgestellt hatte, verfügte sie über keine starken magischen Kräfte.
Vor einem goldfarbenen Porsche blieb sie stehen, sperrte die Wagentür auf, griff nach meinem Koffer und verstaute ihn auf den Notsitzen. Sie rutschte hinter das Steuer und öffnete mir die Tür.
Rebecca startete den Wagen, stellte die Scheibenwischer ein und fuhr los.
"Du bist das Schwarze Schaf deiner Sippe", stellte Rebecca fest.
"So ist es", sagte ich und blickte neugierig durch die Windschutzscheibe.
"Lydia hat keine besonders hohe Meinung vor dir, Coco."
"Das kann mich mir denken", stimmte ich zu. "Um ehrlich zu sein. Ich habe Lydia auch nicht gerade in mein Herz geschlossen. Bist du mit ihr eng befreundet?"
Ich blickte Rebecca an. Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Eng befreundet bin ich nicht mit ihr", meint sie. "Aber ich verstehe mich ganz gut mit ihr. Doch wir gehen jede unsere eigenen Wege und respektieren die Wünsche des anderen. Ich habe Lydia vor ein paar Jahre kennengelernt, und mich mit ihr angefreundet. Da ich allein in einem großen Haus wohne, habe ich ihr dann angeboten, ob sie nicht bei mir wohnen will, wenn sie in London ist. Lydia hat dieses Angebot angenommen. So oft sie in London ist, wohnt sie bei mir."
"Sicherlich hat sie aber versucht dich auf den richtigen Weg zu führen?"
Rebecca lachte. "Allerdings, das hat sie versucht, aber nicht viel Erfolg damit gehabt. Seit einiger Zeit hat sie es aufgegeben, mich zu bekehren. Ich habe mir nie etwas aus den Vergnügungen der Schwarzen Familie gemacht."
"Ich hoffe, daß wir Freundinnen werden", platzte es aus mir heraus.
"Das hoffe ich auch", sagte Rebecca leise.
Ich konnte es noch immer nicht ganz fassen. Bis vor wenigen Minuten hatte ich geglaubt, daß ich das einzige Mitglied der Schwarzen Familie sei, das sich nicht anpassen konnte. Endlich hatte ich eine Dämonin gefunden, die so wie ich dachte.
Der Regen wurde stärker. Im Wagen war es angenehm warm. Ich lehnte mich bequem zurück.
London faszinierte mich vom ersten Augenblick an. Der Regen ließ alle Häuser grau erscheinen. Neugierig starrte ich den ersten roten Stockautobus an, den ich sah.
Als wir die breite Bayswater Road erreichten, wurde der Regen schwächer, dafür aber der Verkehr so dicht, daß wir nur im Schrittempo vorwärts kamen.
"Das ist der Hyde Park", meinte Rebecca und ich blickte nach rechts. "In zehn Minuten sind wir bei mir."
Ich nickte beeindruckt. London kam mir so ganz anders vor, als ich es mir vorgestellt hatte. Die Straßen waren viel breiter, alles war viel großzügiger angelegt, als ich es von meiner Heimatstadt kannte. Wien kam mir wie eine schäbige Provinzstadt neben London vor.
"Was ist das für ein Bogen?" fragte ich, als wir in die Park Lane einbogen.
"Marble Arch", erklärte mir Rebecca. "Wurde 1822 im Stil des Konstantinsbogens erbaut."
Rebecca fuhr nun etwas langsamer.
"Und das ist 'Speakers' Corner'."
Trotz der frühen Stunde stand ein Farbiger auf einer Kiste, gestikulierte wild mit den Händen und sprach erregt auf drei junge Burschen ein, die ihm sichtlich gelangweilt zuhörten.
Rebecca fuhr ein paar Meter weiter, dann bog sie nach links in eine Tiefgarage ein.
Fünf Minuten später hatten wir ihr Haus erreicht. Als wir die Diele betrachten, flog uns eine riesige Fledermaus entgegen, die mich böse anfunkelte. Sie landete auf Rebeccas rechter Schulter und krächzte. Das Biest ließ mich noch nicht aus den Augen.
"Beruhige dich, Ted", sagte Rebecca. "Coco ist eine Freundin."
Die Fledermaus beachtete mich nicht mehr. Genüßlich rieb sie ihren häßlichen Kopf an Rebeccas Wange, die sich diese Liebkosung ein paar Sekunden gefallen ließ. Dann verscheuchte sie die Fledermaus, die enttäuscht davon flog.
"Du brauchst keine Angst vor den Fledermäusen zu haben, Coco", sagte Rebecca. "Sie sind meine Diener. Sie werden dir nichts tun."
"Du hast mehrere solcher Riesenfledermäuse im Haus?" fragte ich überrascht.
"Ja, es sind meine Opfer."
Ich stellte den Koffer ab und blickte sie gespannt an. "Deine Opfer?"
"Ich bin eine Vampirin", erklärte Rebecca und schlüpfte aus ihrem Mantel. "Ich habe lange gegen meine Begierden angekämpft, aber es war vergebens. Unsere Familie hatte sich ziemlich den Menschen angepaßt, doch alle paar Wochen benötige ich Menschenblut. Wenn ich kein Blut bekommen, dann verfällt mein Körper und ich muß sterben. Ich bin also gezwungen mir etwa alle drei Monate ein Opfer zu holen."
Ich wußte über Vampire genügend Bescheid. "Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Rebecca."
"Das tue ich auch nicht", meinte ich. "Ich will es dir nur erklären. Meine Opfer suche ich mir gewissenhaft aus. Ich nehme nicht den erstbesten. Sobald ich spüre, daß ich wieder Blut benötige, sehe ich mich genau um und wählte mir einen Mann, der irgendetwas Grauenhaftes getan hat. Alle meine Opfer waren Verbrecher, Mörder, Kinderschänder und ähnliches Gesindel."
"Weshalb greifst du gerade auf Verbrecher zurück?" fragte ich überrascht.
Rebecca hob die Schultern. Deine Schwester hält es für Schwäche. Aber mir widerstrebt es einfach einen unschuldigen Menschen als Opfer zu erwählen. Ich brauche aber Blut. Deshalb bin ich dazu übergegangen mir Opfer unter Mördern zu suchen, die sonst ohne Strafe davongekommen wären."
Etwas Ähnliches hatte ich nie zuvor gehört. Üblicherweise handelten Vampire ganz anders. Sie kümmerten sich überhaupt nicht um ihre Opfer - meist schlugen sie ganz wahllos zu. Rebecca war tatsächlich eine Außenseiterin innerhalb der Schwarzen Familie.
"Und wie findest du deine Opfer? Ein Mörder wird doch kaum herumlaufen und überall erzählen, daß er irgend jemanden umgebracht hat."
"Richtig", sagte Rebecca lächelnd. "Ich bin zwar magisch nicht begabt, aber ich habe die Fähigkeit zu spüren, ob ein Mensch etwas in den Augen der Menschheit Böses getan hat. Mörder haben für mich eine unverkennbare Ausstrahlung. So wie ich sofort weiß, ob jemand ein Dämon ist, kann ich auch augenblicklich feststellen, ob er ein Mörder ist."
"Von so einer Fähigkeit habe ich nie zuvor etwas gehört", meinte ich.
"Ich auch nicht", sagte Rebecca. "Oft schon habe ich mir darüber Gedanken gemacht, und auch eine Erklärung dafür gefunden."
"Und die ist?"
"Sobald jemand ganz bewußt plant einen Menschen zu töten, geht mit ihm eine Veränderung vor. Sobald er seine Tat vollbracht hat, wechselte etwas vor seinem Opfer auf den Mörder über. Und diese Ausstrahlung spürte ich."
"Das hört sich ganz plausibel, aber ziemlich ungewöhnlich an", sagte ich. "Und wie gehst du dann vor, wenn du einen Mörder gefunden hast?"
"Ich habe eine ganze Liste solcher Mörder. Es ist für mich ziemlich einfach ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Sobald ich ihren Namen erfahren habe, können sie mir nicht mehr entkommen. Wenn Lydia in London ist, habe ich es überhaupt ganz einfach. Mit ihren magischen Fähigkeiten treibt sie mir mein Opfer in die Arme."
"Aber was haben die Fledermäuse damit zu tun?"
"Das sind die Opfer. Nachdem ich ihnen das Blut ausgesaugt habe, geht eine Metamorphose mit ihnen vor. Ihr Körper zersetzt sich und verwandelt sich nach ein paar Stunden. Sobald die Verwandlung abgeschlossen ist, sind sie in Riesenfledermäuse verwandelt, die ihr Gedächtnis verloren haben und mich als Herrin akzeptieren. Mehr will ich darüber nicht sagen. Komm, ich zeige dir dein Zimmer.
Dieses Thema war Rebecca sichtlich unangenehm, was ich auch verstehen konnte. Ich wunderte mich, daß sie mir überhaupt so viel darüber erzählt hatte. In diesem Punkt waren alle Dämonen ziemlich zurückhaltend. Solche intime Geheimnisse verriet man nicht gern. Nur zu leicht konnte ein anderer Dämon irgendwann daraus Nutzen ziehen. Rebecca mußte tatsächlich Zutrauen zu mir gefaßt haben, andernfalls hätte sie mir das alles nicht so ausführlich berichtet.
Wir stiegen ein breite Treppe hoch und gelangten in einen breiten Gang.
Ein Fledermausmensch begrüßte Rebecca mit einem heiseren Krächzen und schlug begeistert mit den riesigen Flügeln um sich. Rebecca strich dem Monster zärtlich über den Kopf und ging dann weiter. Ich folgte ihr.
Mein Zimmer war klein und gemütlich eingerichtet. Ein Fenster ging in den Garten, doch ich konnte die Straße nicht sehen, da mir die hohe Steinmauer die Sicht verstellte.
"Bist du hungrig?" erkundigte sich Rebecca.
"Nicht sehr", antwortete ich.
"Ich mache uns ein Frühstück. Du kannst in der Zwischenzeit deinen Koffer auspacken."
"Das hat Zeit", sagte ich. "Zuerst muß ich mich mit meinem Vater in Verbindung setzen. Zeig mit bitte Lydias Zimmer. Ich benötige eine magische Kugel."
"Du kannst eine von mir haben."
Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich brauche eine ganz spezielle. Lydia hat sicherlich eine unter ihren magischen Utensilien."
Wir traten in den Gang und Rebecca führte mich ein paar Türen weiter.
In Lydias Zimmer sah ich mich kurz um. Hier herrschte ein unglaubliches Durcheinander. Meine Schwester war nie besonders ordentlich gewesen.
"Gibt es im Haus irgendeinen Raum, der schon lange leer steht?"
"Ja, im zweiten Stock sind ein paar Zimmer, die schon jahrelang von niemanden betreten worden sind."
"Das ist gut", freute ich mich. "Darf ich eines benützen?"
"Natürlich. In einer Viertelstunde ist das Essen fertig. Ist dir das recht?"
"Ja, ich brauche nur ein paar Minuten."
Rebecca ließ mich allein. Ich öffnete einen Kasten und hatte nach kurzem Suchen Lydias magische Gegenstände gefunden. Kopfschüttelnd sah ich mir die Unordnung an. Lydia war äußerst unvorsichtig, wie ich mit einem Blick feststellte. Da lagen einige Gegenstände nebeneinander, die üblicherweise gesondert aufbewahrt gehörten.
Seufzend untersuchte ich die vier magischen Kugeln, die im obersten Regal standen. Ich wählte eine faustgroße Kugel aus, die von allen Mitgliedern unserer Sippe irgendwann einmal berührt worden war.
In einer Lade entdeckte ich drei Rollen schwarzen Samt. Eine davon nahm ich an mich.
Ich stieg in das zweite Stockwerk hinauf und blickte in alle Zimmer.
Eines entsprach vorzüglich meinen Vorstellungen. Es war fensterlos und der Boden war mit einer dicken Staubschicht bedeckt. Ein alter Kasten, der leer war, zwei wacklige Holzstühle und ein kreisrunder Tisch waren die einzigen Einrichtungsgegenstände.
Ich breitete den schwarzen Samt auf dem Tisch aus und stellte die magische Kugel in die Mitte. Aus meiner Handtasche zog ich ein Stück Kreide, die mein Vater und Georg speziell präpariert hatten.
Mit der Kreide zog ich einen Kreis um die Kugel. Außerhalb des Kreises schrieb ich das Zeichen unserer Familie nieder, danach ließ ich die Kreide auf den Tisch fallen und trat einen Schritt zurück.
Die magische Kugel fing zu pulsieren an.
Ich löschte das Licht im Zimmer und schloß die Tür, dann ging ich auf dem Tisch zu und bewegte die Hände langsam. Meine Handbewegungen wurden immer schneller, während ich mich stärker auf die Kugel konzentrierte, die nun bläulich leuchtete.
"Ich rufe dich, Michael Zamis!" sagte ich laut.
Ich spürte einen starken Druck gegen meine Stirn und die Schläfen, dann flammte es grellweiß in der Kugel auf. Geblendet schloß ich die Augen.
"Ich höre dich, Coco."
Rasch öffnete ich die Augen. In der Kugel war das Gesicht meines Vaters zu sehen.
"Es hat geklappt", sagte ich zufrieden.
"Bist du in Rebeccas Haus?" fragte er mich.
"Ja, ich bin vor wenigen Minuten eingetroffen. Gibt es etwas Neues, Vater?"
"Nichts. Ich habe Adalmar verständigt. Er kommt nach Wien. Vielleicht kann er uns weiterhelfen. Sobald du etwas vom Unbekannten hörst, meldest du dich sofort bei mir."
"Das werde ich tun."
Das Gesicht meines Vaters wurde durchscheinend, dann löste es sich auf. Das Licht in der Kugel fiel in sich zusammen.
Ich nahm die magische Kugel an mich, verließ das Zimmer und malte einen Bannspruch auf die Tür und die Türschwelle. Niemand konnte nun unbemerkt das Zimmer betreten.
Zufrieden stieg ich die Stufen hinunter.
Rebecca fand ich in der Küche. Ich war überrascht, daß sie keinen Diener hatte. Sie bereitete das Frühstück selber. Auf meine Hilfe legte sie keinen Wert.
Ich sah mich im Erdgeschoß um. Es gab drei Wohnzimmer, von denen eines riesengroß war. Ein kleines und ein großes Speisezimmer. Eine Bibliothek, die voll mit Büchern über Okkultismus und Magie, ein Spielzimmer, in dem zwei Kartentische und ein Billardtisch standen.
Im kleinen Speisezimmer nahm ich Platz. Der Tisch war hübsch gedeckt.
Rebecca schob einen großen Servierwagen ins Zimmer und setzte sich mir gegenüber nieder.
So wie die meisten anderen Dämonen hatte sich Rebecca auch an die Menschen angepaßt. Das Frühstück war durchaus normal. Ein typisches englisches Frühstück mit Cornflakes, gegrilltes Würstchen, Bohnen in Tomatensauce, Grapefruits, frischen Brötchen, viel Marmelade und einer riesigen Kanne Tee, der ausgezeichnet schmeckte.
"Habt ihr irgendwelche Vermutungen, wer Lydia entführt haben könnte?" fragte Rebecca.
"Nein", antwortete ich. Ich dachte an die Warnung meines Vaters, der mir verboten hatte irgendwelche Vermutungen zu äußern.
"Was hat der Unbekannte eigentlich von euch gefordert?"
Ich zögerte mit einer Antwort. "Wir sollen den Unbekannten in seinem Kampf gegen Asmodi helfen."
Überrascht beugte sich Rebecca vor. "Seid ihr auf diese Erpressung eingegangen?"
"Tut mir leid, Rebecca", sagte ich, "darüber darf ich nicht sprechen."
"Das kann ich verstehen. Hast du schon einmal Asmodi persönlich gesehen?"
Ich nickte. "Zweimal."
"Erzähle", bat Rebecca. "Ich habe ihn noch nie gesehen."
Da hatte sie ein Thema berührt, über das ich nur höchst ungern sprach. Aber sie war ehrlich zu mir gewesen, warum sollte ich es nicht auch sein.
"Ich wurde so wie alle meine Geschwister von Cyrano von Behemoth erzogen", begann ich meine Erzählung. "Die Jahre, die ich auf seinem Schloß verbringen mußte, waren ein nicht enden wollender Alptraum. Um meine Erziehung kümmerte sich aber hauptsächlich Sandra Thornton, eine unglaubliche bösartige englische Hexe. Fünf Jahre wurde ich von ihr erzogen. Die ersten Jahre war meine Schwester Vera bei mir, dann kam noch Pietro Salvatori dazu. Am letzten Abend auf dem Schloß kam ein geheimnisvoller Besucher."
"Asmodi?"
"Ja, aber das erfuhr ich erst später. Eine unglaublich starke Ausstrahlung ging von ihm aus. Sein Gesicht war nur ein verwaschener weißer Fleck. Nur große, glühendrote Augen waren zu sehen. Mein Onkel und Sandra waren in seiner Gegenwart wie verwandelt. Beide waren von einer hündischen Untergebenheit, die mich überraschte. Mir war sofort klar, daß ich es mit einem mächtigen Dämon zu tun hatte. Asmodi erging sich in Andeutungen. Ich gefiel ihm sichtlich. Er erkundigte sich, wann meine Hexenweihe sein werde. Dann sagte er, daß ich in Frage komme und er bei meiner Initiation dabei sein werde. Er prüfte kurz meine magischen Fähigkeiten und war sehr zufrieden darüber. Dann ging ich schlafen. Doch während der Nacht erwachte ich. Ich war gelähmt. Asmodi betastete meinen Körper und war sehr zufrieden, daß ich noch Jungfrau war. 'Vielleicht werde ich mit dieser Hexe schon bald einen Dämon zeugen', sagte er noch, dann verließ er mein Zimmer."
Rebecca hatte mir atemlos zugehört. "Das war aber eine große Ehre für dich, daß sich der Herr der Schwarzen Familie so sehr für dich interessierte."
Ich verzog den Mund. "Jede andere Hexe wäre glücklich darüber gewesen, doch ich war es nicht. Die Vorstellung, daß sich der unheimliche Dämon mit mir vereinen würde, war grauenvoll für mich. Meine Familie war natürlich beglückt über diese Ehre. Ich hatte mich in einen Sterblichen verliebt - nur ihn wollte ich. Mein Onkel brachte mich nach Wien und Vorbereitungen zum Sabbat wurden getroffen. Als ich dann zum Ort kam, wo meine Weihe stattfinden sollte, fand ich Rupert Schwinger, den Mann, den ich liebte, auf einem Opferstein. Er sollte getötet werden. Sofort beschloß ich ihn zu retten. Und es gelang mir auch. Wie ich das schaffte, darüber will ich lieber nicht sprechen. Der Sabbat begann. Als er sich dem Höhepunkt näherte, tauchte tatsächlich Asmodi auf. Er befahl mir, daß ich Rupert töten sollte. Ich hatte ein Pseudowesen erschaffen, daß Rupert täuschend ähnlich sah, doch Asmodi ließ sich nicht täuschen. Er merkte den Schwindel und drehte durch. Unsere Familie fiel bei ihm in Ungnade. Ich mußte einiges tun, damit ich nicht in einen Freak verwandelt wurde. Aber seitdem ich mich Asmodi verweigert habe, ist unsere Sippe bei ihm nicht besonders gut angeschrieben."
"Lydia hat mir darüber einiges erzählt", sagte Rebecca. "Es war sehr unklug von dir, daß du dich gegen Asmodi gestellt hast, Coco. Du hast Glück gehabt, daß er dich nicht in einen Freak verwandelte.
"Ich würde heute auch nicht anders handeln", sagte ich fest.
 
Dämonenkiller-AutorenDämonenerbe
Dämonenkiller-Zweitausgabe Nr. 133
von Neal Davenport
London empfing mich mit Regen und Nebel.
Die Maschine der AUA landete im Morgengrauen. Ein unausgeschlafener Zollbeamter studierte mürrisch meinen Paß, verzichtete aber darauf, meinen Koffer zu untersuchen.
Ich ging durch die Sperre und blickte mich um. Von meinem Bruder Georg hatte ich eine genaue Beschreibung Rebeccas erhalten, die mich abholen sollte.
Die charakteristische Ausstrahlung war zu spüren, die nur von Dämonen ausging.
Ein junges Mädchen blickte mir neugierig entgegen. Nach der Beschreibung, die ich erhalten hatte, gab es keinen Zweifel. Es war Rebecca, die mich erwartete. Rasch ging ich auf sie zu. Sie war in meinem Alter, etwa achtzehn Jahre. Das pechschwarze Haar fiel glatt über ihre Schultern. Sie trug einen Jaguarmantel, der aufgeknöpft war. Darunter waren die bis über die Knie reichenden Stiefel, der extrem kurze Minirock und ein eng anliegender Pulli zu sehen.
Ich blieb vor ihr stehen und stellte den Koffer auf den Boden.
"Hallo", sagte sie knapp. "Du siehst genauso aus, wie ich mir dich vorgestellt habe."
Zu meiner größten Überraschung hatte sie deutsch gesprochen. Verwirrt blickte ich sie an. Sie war so ganz anders als alle Dämonen, die ich bis jetzt kennengelernt hatte. Um sie war nicht die Aura der Grausamkeit, die normalerweise von Dämonen ausging.
"Du bist so ganz anders, als ich erwartet habe", sagte ich stockend.
Rebecca lächelte. "Ich weiß, was du meinst. Deine Schwester hat oft zu mir gesagt, daß wir beide uns ähnlich sind. Ihrer Meinung nach passen wir beide nicht so richtig in die Familie. Aber darüber sprechen wir später. Komm mit."
Ich folgte ihr. Als wir ins Freie traten, legte ich einen schwachen magischen Schutzschirm um uns, der den Regen abhielt. Rebecca warf mir einen raschen Blick zu, sagte aber nichts.
Georg hatte mir nur wenig über sie erzählt. Ich wußte, daß sie eine Vampirin war - mehr nicht. Und wie ich sofort festgestellt hatte, verfügte sie über keine starken magischen Kräfte.
Vor einem goldfarbenen Porsche blieb sie stehen, öffnete die Wagentür, griff nach meinem Koffer und verstaute ihn auf den Notsitzen. Sie rutschte hinter das Steuer und öffnete mir die Tür.
Rebecca startete den Wagen, stellte die Scheibenwischer ein und fuhr los.
"Du bist das schwarze Schaf deiner Sippe", stellte sie fest.
"So ist es", sagte ich und blickte neugierig durch die Windschutzscheibe.
"Lydia, deine zauberhafte Schwester, hat keine hohe Meinung von dir, Coco."
"Das kann ich mir denken", stimmte ich zu. "Um ehrlich zu sein, ich habe Lydia auch nicht gerade ins Herz geschlossen. Bist du mit ihr eng befreundet?"
Ich blickte die Vampirin an. Sie schüttelte leicht den Kopf.
"Eng befreundet bin ich nicht mit ihr", meinte sie. "Aber ich verstehe mich ganz gut mit ihr. Doch wir gehen jede unseren eigenen Weg und respektieren die Wünsche des anderen. Ich habe Lydia vor ein paar Jahren kennengelernt und mich mit ihr angefreundet. Da ich allein in einem großen Haus wohne, habe ich ihr dann angeboten, bei mir zu wohnen, wenn sie in London ist. Lydia hat dieses Angebot angenommen."
"Sicherlich hat sie aber versucht, dich auf den richtigen Weg zu führen?"
Rebecca lachte. "Das hat sie versucht, aber nicht viel Erfolg damit gehabt. Seit einiger Zeit hat sie es aufgegeben, mich zu bekehren. Ich habe mir nie etwas aus den Vergnügungen der Schwarzen Familie gemacht."
"Ich hoffe, daß wir Freundinnen werden", platzte es aus mir heraus."
"Das hoffe ich auch", sagte Rebecca leise.
Ich konnte es noch immer nicht ganz fassen. Bis vor wenigen Minuten hatte ich geglaubt, daß ich das einzige Mitglied der Schwarzen Familie sei, das sich nicht anpassen konnte. Endlich hatte ich eine Dämonin gefunden, die so wie ich dachte.
Der Regen wurde stärker. Im Wagen war es angenehm warm. Ich lehnte mich bequem zurück.
London faszinierte mich vom ersten Augenblick an. Der Regen ließ alle Häuser grau erscheinen. Neugierig starrte ich den ersten roten Stockautobus an, den ich sah.
Als wir die breite Bayswater Road erreichten, wurde der Regen schwächer, dafür aber der Verkehr so dicht, daß wir nur im Schrittempo vorwärts kamen.
"Das ist der Hyde Park", meinte Rebecca, und ich blickte nach rechts. "In zehn Minuten sind wir bei mir."
Ich nickte beeindruckt. London kam mir so ganz anders vor, als ich es mir vorgestellt hatte. Die Straßen waren viel breiter, alles war viel großzügiger angelegt, als ich es von meiner Heimatstadt kannte. Wien kam mir neben London wie eine schäbige Provinzstadt vor.
"Was ist das für ein Bogen?" fragte ich, als wir in die Park Lane einbogen.
"Marble Arch", erklärte mir Rebecca. "Und das ist Speakers' Corner.
Trotz der frühen Stunde stand ein Farbiger auf einer Kiste, gestikulierte wild mit den Händen und sprach erregt auf drei Burschen ein, die ihm sichtlich gelangweilt zuhörten.
Rebecca fuhr ein paar Meter weiter, dann bog sie nach links in eine Tiefgarage ein.
Fünf Minuten später hatten wir ihr Haus erreicht. Als wir die Diele betraten, flog uns eine riesige schwarze Fledermaus entgegen, die mich böse anfunkelte. Sie landete auf Rebeccas rechter Schulter und krächzte. Das Biest ließ mich nicht aus den Augen.
"Beruhige dich, Ted", sagte Rebecca. "Coco ist eine Freundin."
Die Fledermaus beachtete mich nicht mehr. Genüßlich rieb sie ihren häßlichen Kopf an Rebeccas Wange, die sich diese Liebkosung ein paar Sekunden gefallen ließ. Dann verscheuchte sie die Fledermaus, die enttäuscht davonflog.
"Du brauchst keine Angst vor den Fledermäusen zu haben, Coco", sagte sie. "Sie sind meine Diener. Sie werden dir nichts tun."
"Du hast mehrere solcher Riesenfledermäuse im Haus?" fragte ich überrascht.
"Ja, es sind meine Opfer."
Ich stellte den Koffer ab und blickte sie gespannt an. "Deine Opfer?"
"Ich bin eine Vampirin", erklärte Rebecca und schlüpfte aus ihrem Mantel. "Ich habe lange gegen meine Begierden angekämpft, aber es war vergebens. Unsere Familie hatte sich ziemlich den Menschen angepaßt, doch alle paar Wochen benötige ich Menschenblut. Wenn ich kein Blut bekomme, dann verfällt mein Körper, und ich muß sterben. Ich bin also gezwungen, mir etwa alle drei Monate ein Opfer zu holen."
Ich wußte über Vampire genügend Bescheid.
"Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Rebecca."
"Das tue ich auch nicht", meinte sie. "Ich will es dir nur erklären. Meine Opfer suche ich mir gewissenhaft aus. Ich nehme nicht den erstbesten. Sobald ich spüre, daß ich wieder Blut benötige, sehe ich mich genau um und wähle mir einen Mann aus, der irgendetwas Grauenhaftes getan hat. Alle meine Opfer waren Verbrecher - Mörder..."
"Weshalb greifst du gerade auf Verbrecher zurück?" fragte ich überrascht.
Rebecca hob die Schultern. "Deine Schwester hält es für Schwäche. Aber mir widerstrebt es einfach, einen unschuldigen Menschen als Opfer zu wählen. Ich brauche aber Blut. Deshalb bin ich dazu übergegangen, mir Opfer unter Mördern zu suchen, die sonst ohne Strafe davongekommen waren.
Etwas Ähnliches hatte ich nie zuvor gehört. Üblicherweise handelten Vampire ganz anders. Sie kümmerten sich überhaupt nicht um ihre Opfer - meist schlugen sie ganz wahllos zu. Rebecca war tatsächlich eine Außenseiterin innerhalb der Schwarzen Familie.
"Und wie findest du deine Opfer? Ein Mörder wird doch kaum herumlaufen und überall erzählen, daß er irgend jemanden umgebracht hat."
"Richtig", sagte Rebecca lächelnd. "Ich bin zwar magisch nicht begabt, aber ich habe die Fähigkeit zu spüren, ob ein Mensch etwas in den Augen der Menschen Böses getan hat. Mörder haben für mich eine unverkennbare Ausstrahlung. So wie ich sofort weiß, ob jemand ein Dämon ist, kann ich auch augenblicklich feststellen, ob er ein Mörder ist."
"Von so einer Fähigkeit habe ich nie zuvor etwas gehört", meinte ich.
"Ich auch nicht", sagte Rebecca. "Oft schon habe ich mir darüber Gedanken gemacht und auch eine Erklärung dafür gefunden."
"Und die ist?"
"Sobald jemand ganz bewußt plant, einen Menschen zu töten, geht mit ihm eine Veränderung vor. Sobald er seine Tat vollbracht hat, wechselt etwas von seinem Opfer auf den Mörder über. Und diese Ausstrahlung spüre ich."
"Das hört sich ganz plausibel an", sagte ich. "Und wie gehst du dann vor, wenn du einen Mörder gefunden hast?"
"Ich habe eine ganze Liste solcher Mörder. Es ist für mich ziemlich leicht, ihre Aufmerksamkeit zu wecken. Sobald ich ihren Namen erfahren habe, können sie mir nicht mehr entkommen. Wenn Lydia in London ist, habe ich es überhaupt ganz einfach. Mit ihren magischen Fähigkeiten treibt sie mir mein Opfer in die Arme."
"Aber was haben die Fledermäuse damit zu tun?"
"Das sind die Opfer. Nachdem ich ihnen das Blut ausgesaugt habe, geht eine Metamorphose mit ihnen vor. Ihr Körper zersetzt sich und verwandelt sich nach ein paar Stunden. Sobald die Verwandlung abgeschlossen ist, sind sie in Riesenfledermäuse verwandelt, die ihr Gedächtnis verloren haben und mich als Herrin akzeptieren. Mehr will ich darüber nicht sagen. Komm, ich zeige dir dein Zimmer."
Dieses Thema war Rebecca sichtlich unangenehm, was ich auch verstehen konnte. Ich wunderte mich, daß sie mir überhaupt so viel darüber erzählt hatte. In diesem Punkt waren alle Dämonen ziemlich zurückhaltend. Solche intime Geheimnisse verriet man nicht gern. Nur zu leicht konnte ein anderer Dämon irgendwann daraus Nutzen ziehen.
Rebecca mußte tatsächlich Zutrauen zu mir gefaßt haben, andernfalls hätte sie mir das alles nicht so ausführlich berichtet.
Wir stiegen eine Treppe hoch und gelangten in einen Gang.
Ein Fledermausmensch begrüßte Rebecca mit einem heisernen Krächzen und schlug begeistert mit den riesigen Flügeln. Die Vampirin strich dem Monster zärtlich über den Kopf und ging dann weiter. Ich folgte ihr.
Mein Zimmer war klein und gemütlich eingerichtet.
"Bist du hungrig?" erkundigte sich Rebecca.
"Nicht sehr", antwortete ich.
"Ich mache uns ein Frühstück. Du kannst in der Zwischenzeit deinen Koffer auspacken."
"Das hat Zeit", sagte ich. "Zuerst muß ich mich mit meinem Vater in Verbindung setzen. Ich benötige eine magische Kugel."
In Lydias Zimmer fand ich eine, mit der ich in einen der schon lange nicht benützten Räume im zweiten Stockwerk ging. Dort vollführte ich die vorgeschriebenen magischen Formeln und meldete mich bei meinem Vater.
Zufrieden stieg ich die Stufen hinunter.
Im kleinen Speisezimmer nahm ich Platz. Der Tisch war hübsch gedeckt. Rebecca schob einen großen Servierwagen ins Zimmer und setzte sich mir gegenüber.
So wie die meisten anderen Dämonen hatte sich Rebecca auch an die Menschen angepaßt. Das Frühstück war durchaus normal. Ein typisch englisches Breakfast mit Cornflakes, gegrillten Würstchen, Bohnen in Tomatensauce, frischen Brötchen, viel Marmelade und einer riesigen Kanne Tee, der ausgezeichnet schmeckte.
"Was hat der Unbekannte eigentlich von euch gefordert?"
Ich zögerte einen Augenblick. "Wir sollen dem Unbekannten in seinem Kampf gegen Asmodi helfen."
Überrascht beugte sich Rebecca vor. "Seid ihr auf diese Erpressung eingegangen?"
"Tut mir leid, Rebecca", sagte ich, "darüber darf ich nicht sprechen."
"Das kann ich verstehen. Hast du schon einmal Asmodi persönlich gesehen?"
"Ja, zweimal."
"Erzähle," bat Rebecca. "Ich habe ihn noch nie gesehen."
Da hatte sie ein Thema berührt, über das ich nur sehr ungern sprach. Aber sie war ehrlich zu mir gewesen, warum sollte ich es nicht auch sein?
"Ich wurde so wie alle meine Geschwister von Cyrano von Behemoth erzogen", begann ich. "Die Jahre, die ich auf seinem Schloß verbringen mußte, waren ein nicht enden wollender Alptraum. Um meine Erziehung kümmerte sich aber hauptsächlich Sandra Thornton, eine bösartige englische Hexe. Fünf Jahre wurde ich von ihr erzogen. Die ersten Jahre war meine Schwester Vera bei mir, dann kam noch Pietro Salvatori dazu. Am letzten Abend auf dem Schloß kam ein geheimnisvoller Besucher."
"Asmodi?"
"Ja, aber das erfuhr ich erst später. Eine unglaublich starke Ausstrahlung ging von ihm aus. Sein Gesicht war nur ein verwaschener weißer Fleck. Nur große, rotglühende Augen waren zu sehen. Mein Onkel und Sandra waren in seiner Gegenwart wie verwandelt. Beide waren von einer hündischen Ergebenheit, die mich überraschte. Mir war sofort klar, daß ich es mit einem mächtigen Dämon zu tun hatte.
Asmodi erging sich in Andeutungen. Ich gefiel ihm sichtlich. Er erkundigte sich dann, wann meine Hexenweihe sein werde. Dann sagte er, daß ich in Frage komme und er bei meiner Initiation dabei sein werde. Er prüfte kurz meine magischen Fähigkeiten und war sehr zufrieden damit. Dann ging ich schlafen, doch während der Nacht erwachte ich. Ich war gelähmt. Asmodi betastete meinen Körper und war sehr froh, daß ich noch Jungfrau war.
"'Vielleicht werde ich mit dieser Hexe schon bald einen Dämonen zeugen', sagte er noch, dann verließ er mein Zimmer."
Rebecca hatte mir atemlos zugehört. "Das war aber eine große Ehre für dich, daß sich der Herr der Schwarzen Familie so sehr für dich interessierte."
Ich verzog den Mund. "Jede andere Hexe wäre glücklich darüber gewesen, doch ich war es nicht. Meine Familie war natürlich beglückt über diese Ehre. Es kam zum Sabbat, doch über Einzelheiten will ich nicht berichten. Dabei verweigerte ich mich Asmodi, und seither ist unsere Sippe bei ihm nicht besonders gut angeschrieben. Ich mußte einiges tun, damit ich nicht in einen Freak verwandelt wurde."
"Lydia hat mir darüber einiges erzählt", sagte Rebecca. "Es war sehr unklug von dir, daß du dich gegen Asmodi gestellt hast."
"Ich würde heute auch nicht anders handeln". sagte ich fest.
 
Die Insel des SchreckenDie Insel des Schrecken
Dämonenkiller Nr. 145
von Neal Davenport
Fast ein jedes Mitglied der Schwarzen Familie war mit der Wirkungsweise von magischen Kugeln vertraut. Rebecca hatte immer Mühe gehabt eine Kristallkugel zu handhaben. Deutlich konnte sie sich noch daran erinnern, wie oft Coco und Lydia mit ihr geübt hatten. Für die beiden Schwestern war es immer eine Spielerei gewesen, sich mit anderen Dämonen über die magische Kugel in Verbindung zu setzen, doch Rebecca hatte damit immer Schwierigkeiten gehabt, und sich danach immer entsetzlich geschwächt gefühlt.
 
…..
 
Einmal kam ihr ein eng umschlungenes Pärchen entgegen, das sie aber nicht beachtete.
Sie blieb kurz stehen und blickte über den nächtlichen Fluß, auf dem einige Schiffe zu sehen waren. Ein hellerleuchtetes Motorboot raste an ihr vorbei. Ein paar Jungs schrien und pfiffen bei ihrem Anblick, dann war das Motorboot vorbei.
Langsam ging sie weiter.
Sie wandte den Kopf, als sie lautes Motorengeräusch hinter sich hörte, das rasch näher kam.
Es waren drei schwere Motorräder. Die Lichtkegel der Maschinen blendeten Rebecca für einen Augenblick.
Sie trat einen Schritt zur Seite und blickte den Motorräder entgegen, die langsam näher.
Jetzt konnte sie auch die Fahrer erkennen. Es waren junge Burschen, die ziemlich wild und böse aussahen. Alle drei trugen das Haar schulterlang und wild wuchernde Vollbärte verunstalteten ihre Gesichter. Sie waren mit T-Shirts und schmutzigen Jeans und abgewetzten Stiefel bekleidet. Ihre Unterarme wiesen ein halbes Dutzend Tätowierung auf.
Einer der Burschen lenkte seine Kawasaki auf den Bürgersteig und raste auf Rebecca zu. Einen halben Meter vor ihr bremste er ab und stieß ein durchdringendes Lachen aus.
Seine beiden Freunde blieben neben Rebecca auf der Straße stehen.
"Hallo, Süße", sagte der Blonde, der vor ihr auf dem Bürgersteig stand. "Was hältst du von einer kleinen Spritztour?"
"Recht wenig", sagte Rebecca uninteressiert.
Ein schwarzhaariger, hochgewachsener Bursche stieg von seiner Yahama und kam betont lässig auf Rebecca zu. Breitbeinig blieb er vor ihr stehen und hakte seine Daumen in den Gürtel.
"Zier dich nicht, Puppe", sagte der Schwarzhaarige. "Ich garantiere dir, daß es dir Spaß machen wird. Bist du schon mal auf so einem heißen Ofen gesessen?"
"Nein", sagte Rebecca.
"Dann wird es aber Zeit", meinte der Blonde. "Komm zu mir, Süße."
"Laßt mich in Ruhe", sagte Rebecca. Sie hatte keine Angst, ja ganz im Gegenteil sie genoß sogar die Situation, und sie hoffte, daß sie nun feststellen konnte, wie stark ihre magischen Fähigkeiten nun entwickelt waren.
Der Schwarzhaarige kam noch einen Schritt näher und streckte seinen rechten Arm aus. Seine Finger verkrallten sich in ihrem linken Oberarm. Fast spielerisch zog er die Dämonin an sich, die sich nicht wehrte.
"Wir sind nur harmlose Burschen", sagte der Schwarzhaarige und grinste höhnisch. "Aber wir sind nur so lange harmlos, als wir nicht gereizt werden. Entscheide dich, mit wem von uns du fahren willst, Baby."
"Ich gehe lieber zu Fuß", sagte Rebecca.
Die Dämonin blickte die Yahama an. Eine Sekunde später kippte die schwere Maschine um. Der Schwarzhaarige ließ Rebecca augenblicklich los und ging zu seinem Fahrzeug.
Der Blonde fuhr langsam los. Doch er kam nicht weit. Die Kawasaki bäumte sich plötzlich auf und der Blonde wurde aus dem Sattel geschleudert, flog auf den Bürgersteig und das Motorrad auf ihm drauf.
Rebecca lachte leise. Ihre Augen leuchteten jetzt rötlich.
Das dritte Motorrad warf seinen Fahrer ab, beschleunigte plötzlich  und raste  mit voller Geschwindigkeit gegen einen Baum, explodierte und ging in Flammen auf.
Die Kawasaki, die den Blonden unter sich begraben hatte, der von dem Aufprall bewußtlos war, raste nun auf den Schwarzhaarigen los, schleuderte ihn zur Seite und fuhr auf den dritten los, der eben mühsam aufstand. Der Junge stieß einen Schrei aus, wollte zur Seite springen, doch da war das Motorrad heran, erfaßte ihn und wirbelte ihn durch die Luft. Die Maschine wandte sich nach rechts, durchbrach das Geländer und flog in den Hudson.
Nun erwachte auch die Yahama zum Leben. Sie fuhr langsam die Straße entlang, wurde immer schneller und war schließlich nicht mehr zu sehen. Doch Sekunden später kam sie mit Höchstgeschwindigkeit zurück.
Der Blonde war aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht und stand schwankend auf.
"Kümmere dich um deine beiden Freunde", sagte Rebecca spöttisch.
Die beiden Burschen stöhnten. Sie waren nur leicht verletzt, hatten aber schmerzhafte Prellungen davon getragen.
Entsetzt starrten die drei der Yahama entgegen, die ohne Fahrer auf sie zuraste.
Rechtzeitig sprangen sie zur Seite.
Rebecca lachte durchdringend, als die Yahama auf den Baum zuraste, dagegen prallte und in tausend Stücke zerrissen wurde.
"Das gibt es nicht", keuchte der Blonde. "Er wandte den Kopf und blickte Rebecca ungläubig an.
"In Zukunft belästigt keine Mädchen mehr", sagte Rebecca.
"Unsere Maschinen", sagte der Schwarzhaarige wütend. "Sie sind total zerstört. Das wird dir teuer zu stehen kommen, Girl."
Er humpelte auf Rebecca zu.
"Faß mich nicht an", sagte die Dämonin.
Doch der Junge war zu wütend über die Zerstörung seines geliebten Motorrades. Er hörte nicht auf die Vampirin.
Aber bevor er sie noch ergreifen konnte, packten ihn unsichtbare Hände, hoben ihn hoch in die Luft. Er schwebte drei Meter über dem Gehsteig und schlug verzweifelt mit Armen und Beinen um sich.
Und plötzlich ließen ihn die unsichtbaren Hände los. Wie ein Stein fiel er zu Boden und blieb benommen liegen.
Rebecca kicherte noch einmal. Dann schloß sie die Augen und wünschte sich, daß sie neben dem Baum stehen sollte, an dem die beiden Maschinen zerschellt waren.
Sie öffnete die Augen und stand neben dem Baum. Die Flammen waren erloschen.
"Hier bin ich", sagte Rebecca.
Der Blonde trat auf die Straße.
"Laßt euch das eine Lehre sein", sagte Rebecca. "Ich hätte noch ganz anders mit euch umspringen können."
 
Dämonenerbe
Dämonenkiller-Zweitausgabe Nr. 133
von Neal Davenport
Fast jedes Mitglied der Schwarzen Familie war mit der Wirkungsweise von magischen Kugeln vertraut, doch Rebecca hatte immer Mühe gehabt, eine Kristallkugel zu handhaben. Deutlich konnte sie sich daran erinnern, wie oft Coco und Lydia mit ihr geübt hatten.
Für die beiden Schwestern war es eine Spielerei gewesen, sich mit anderen Dämonen über die magische Kugel in Verbindung zu setzen, doch Rebecca hatte damit immer Schwierigkeiten gehabt und sich danach entsetzlich geschwächt gefühlt.
 
…..
 
Es war eine kühle Aprilnacht, ein beißender Wind schlug ihr ins
Gesicht und brachte ihr langes Haar durcheinander. Doch Rebecca achtete nicht darauf.
Einmal kam ihr ein eng umschlungenes Liebespaar entgegen, das sie aber nicht beachtete. Auch das laute Motorengeräusch hinter ihr störte sie nicht.
Es waren drei schwere Motorräder, die rasch näherkamen. Nun wandte sie den Kopf, und die Lichtkegel der Maschinen blendeten sie für einen Augenblick.
Sie trat einen Schritt zur Seite und blickte den Motorrädern entgegen, die langsamer wurden.
Jetzt konnte sie auch die Fahrer erkennen, es waren junge Burschen, die ziemlich wild und böse aussahen. Alle drei trugen das Haar schulterlang, und wild wuchernde Vollbärte verunstalteten ihre Gesichter. Sie waren mit T-Shirts, schmutzigen Jeans und abgewetzten Stiefeln bekleidet. Ihre Unterarme wiesen ein halbes Dutzend Tätowierungen auf.
Einer der Burschen lenkte seine Kawasaki auf den Bürgersteig und raste auf Rebecca zu. Einen halben Meter vor ihr bremste er ab und stieß ein durchdringendes Lachen aus.
Seine beiden Freunde blieben neben Rebecca auf der Straße stehen.
"Hallo, Süße", sagte der Blonde, der vor ihr auf dem Bürgersteig stand. "Was hältst du von einer kleinen Spritztour?"
"Recht wenig", antwortete Rebecca ungehalten.
Ein schwarzhaariger, hochgewachsener Bursche stieg von seiner Yamaha und kam betont lässig auf Rebecca zu. Breitbeinig blieb er vor ihr stehen und hakte seine Daumen in den Gürtel.
"Zier dich nicht, Puppe", sagte der Schwarzhaarige. "Ich garantiere dir, daß es dir Spaß machen wird. Bist du schon mal auf so einem heißen Ofen gesessen?"
"Nein", sagte Rebecca uninteressiert.
"Dann wird es aber Zeit", schnurrte der Blonde. "Komm zu mir, Baby. Wir werden eine verdammt scharfe Nummer abziehen."
"Laßt mich in Ruhe", sagte Rebecca. Sie hatte keine Angst mit den drei Burschen wurde sie spielend fertig. Langsam begann ihr die Situation zu gefallen.
Der Schwarzhaarige kam noch einen Schritt näher und streckte seinen rechten Arm aus. Seine Finger verkrallten sich in ihrem Mantel. Fast spielerisch zog er die Dämonin an sich, die sich nicht wehrte.
"Wir sind nur harmlose Burschen", sagte der Schwarzhaarige und grinste höhnisch. "Aber wir sind nur so lange harmlos, als wir nicht gereizt werden. Entscheide dich, mit wem von uns du fahren willst, Zuckermäulchen."
"Ich gehe lieber zu Fuß", sagte Rebecca.
Die Vampirin blickte die Yamaha an. Eine Sekunde später kippte die schwere Maschine um. Der Schwarzhaarige ließ Rebecca augenblicklich los und ging zu seinem Fahrzeug.
Der Blonde fuhr langsam los. Doch er kam nicht weit. Die Kawasaki bäumte sich plötzlich auf, und der Blonde wurde aus dem Sattel geschleudert. Er flog auf den Gehsteig, und das Motorrad kippte über ihn.
Rebecca lachte leise. Ihre Augen leuchteten jetzt rötlich.
Das dritte Motorrad warf seinen Fahrer ab, beschleunigte unerwartet und raste mit voller Geschwindigkeit gegen einen Baum, explodierte und ging in Flammen auf.
Die Kawasaki, die den Blonden unter sich begraben hatte, der von dem Aufprall bewußtlos war, raste nun auf den Schwarzhaarigen los, schleuderte ihn zur Seite und fuhr auf den dritten los, der eben mühsam aufstand. Der Junge stieß einen Schrei aus, wollte zur Seite springen, doch da war das Motorrad heran, erfaßte ihn und wirbelte ihn durch die Luft. Die Maschine wandte sich nach rechts, wurde gegen das Geländer geschleudert und ging in Flammen auf.
Nun erwachte auch die Yamaha zum Leben. Sie fuhr langsam die Straße entlang, wurde dann immer schneller und war schließlich nicht mehr zu sehen. Doch Sekunden später kam sie mit Höchstgeschwindigkeit zurück.
Der Blonde war aus seiner Bewußtlosigkeit erwacht und stand schwankend auf.
"Kümmere dich um deine Freunde", sagte Rebecca vergnügt.
Die beiden Burschen stöhnten. Sie waren nur leicht verletzt, hatten aber schmerzhafte Prellungen davongetragen.
Entsetzt starrten die drei der Yamaha entgegen, die ohne Fahrer auf sie zuraste.
Rechtzeitig sprangen sie zur Seite.
Rebecca lachte durchdringend, als die Yamaha auf den Baum zuraste, dagegen prallte und in tausend Stücke zerrissen wurde.
"Das gibt es nicht", keuchte der Blonde. Er wandte den Kopf und blickte Rebecca ungläubig an.
"In Zukunft belästigt keine Frauen mehr", sagte Rebecca.
"Unsere Maschinen!" brüllte der Schwarzhaarige. "Sie sind total hin. Das wird dich teuer zu stehen kommen, du Schlampe!"
Er humpelte auf Rebecca zu.
"Faß mich nicht an", sagte die Vampirin.
Doch der Junge war zu wütend über die Zerstörung seines geliebten Motorrades. Er hörte nicht auf Rebecca.
Aber bevor er sie noch ergreifen konnte, packten ihn unsichtbare Hände und hoben ihn in die Luft. Er segelte den Gehsteig entlang und stieg immer höher. Das war aber zu viel für Rebeccas schwache  magische Kräfte. Sie verlor die Kontrolle, und der Junge fiel wie ein Stein zu Boden und blieb benommen liegen.
"Laßt euch das eine Lehre sein", sagte Rebecca. "Ich könnte noch ganz anders mit euch umspringen."
 
Der Herr der UntotenDick Collins Nr. 3
"Dämonenrache"
von Neal Davenport
Als Eva Davin das leise Zischen hörte, war es bereits zu spät für eine Gegenwehr.
Sie wirbelte herum, spürte den Schmerz im Rücken und reagierte ohne zu denken. Eva versuchte ihrer menschlichen Gestalt zu entfliehen, doch es gelang ihr nicht mehr.
Die junge Frau sah die beiden Gestalten neben dem Gartentor, die aus dem Schatten der Tannen hervortraten. Einer der Männer hielt ein langes Blasrohr in der Hand.
Ihre Arme wurden gefühllos, dann die Beine. Sie versuchte zu schreien, doch nur ein klägliches Winseln kam über ihre Lippen. Für einen Augenblick schien ihr Körper zu schrumpfen, und für einen kurzen Moment war er in ein bleiches, von innen herkommendes Licht getaucht.
Evas Knie gaben nach. Verzweifelt versuchte sie die Lähmung des starken Nervengiftes abzuschütteln, doch dazu waren nicht einmal ihre starken Fähigkeiten imstande.
Der Schlüsselbund entglitt ihren kraftlosen Hand und fiel klirren zu Boden.
Schwere Schritte kamen näher.
Für einen Augenblick glaubte sie zu schweben, dann fiel sie zu Boden und schlug mit dem Kinn auf einer Steinplatte auf. Sie spürte den Schmerz und kämpfte gegen die drohende Bewußtlosigkeit an. Ihren Körper und die Glieder konnte sie nicht bewegen, aber sie konnte hören und sehen.
Einer der Männer hob sie hoch und warf sie sich einfach über die Schulter. Ihr langes, fast weißes Haar fiel wie ein Schleier vor ihr Gesicht und raubte ihr die Sicht.
Ihr Verstand funktionierte aber einwandfrei. Und sofort erging sie sich in sinnlosen Vorwürfen, daß sie nicht vorsichtiger gewesen war. Ihr Vater hatte ihr eingeschärft, daß sie aufpassen solle, denn irgend etwas Ungewöhnliches werde geschehen. Doch die Tage und Wochen waren vergangen und nichts war geschehen.
Das Haustor wurde geöffnet, und das Licht angedreht.
Der Mann ließ sie im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Ihr Haar verschob sich etwas, und sie konnte ihn kurz sehen. Er war breitschultrig, und sein blondes Haar war extrem kurz geschnitten. Sein Gesicht wirkte irgendwie unfertig. Dann verschwand er aus ihrem Blickwinkel.
Sie sah die Hand, die nach ihrer Brust griff und ungeduldig die Knöpfe ihrer Bluse öffnete. Eva wurde zur Seite geschoben und ihr linker Arm aus der Bluse gezogen.
Da ist doch nicht möglich, dachte sie, daß ich nur überfallen werde, weil sich zwei Kerle mit mir vergnügen wollen. Sie spürte die Berührung der Hände nicht. Die Bluse wurde heruntergerissen, ihre Hände auf den Rücken gedreht und Handschellen schnappten zu.
Wieder wurde sie auf den Rücken gewälzt.
Nun konnte sie auch den zweiten Mann sehen, der vor ihr auf dem Teppich kniete und den Zipp ihrer Jeans öffnete. Er war klein und schmächtig, hatte eine Halbglatze und feuchte Lippen. Und auch sein Gesicht sah unfertig aus. Die Züge waren verschwommen, die Haut welk und bleich und die Augen seltsam leer.
Die Jeans war offen. Er zog ihr die Schuhe aus, packte die Hose an den Knien und riß sie mit einem Ruck über die halben Schenkel, dann winkelte er ihre Beine an. Nun konnte sie ihn wieder nicht sehen.
Der Blonde beugte sich über sie und schlang ihr eine fingerdicke Kette um den Hals, an der sich magische Zeichen und Gestalten befanden, die für Eva unverständlich waren. Dann ergriff er ihr langes Haar und hob den Kopf hoch. Er wand die Kette dreimal um ihr Haar, zog sie dann zwischen den Achseln hindurch, kreuzte sie einmal über ihrer Brust und band über ihren Knien die Beine zusammen.
Nun war ihr auch die Bedeutung der Kette und der unverständlichen magischen Symbole klar. Sie sollten verhindern, daß sie sich, nach dem Nachlassen des Giftes in eine Fledermaus verwandeln konnte.
 
Dämonenerbe
Dämonenkiller-Zweitausgabe Nr. 133
von Neal Davenport
Als Rebecca das leise Zischen hörte, war es bereits zu spät für eine Gegenwehr. Sie spürte den Schmerz im Rücken und drehte sich langsam um.
Die junge Dämonin sah die beiden Gestalten neben dem Gartentor, die aus den Schatten der Tannen hervortraten. Einer der Männer hielt ein langes Blasrohr in der Hand.
Ihre Arme wurden gefühllos, dann die Beine. Sie versuchte zu schreien, doch nur ein klägliches Winseln kam über ihre Lippen. Für einen Augenblick schien ihr Körper zu schrumpfen, und für einen kurzen Moment war er in ein bleiches, von innen herkommendes Licht getaucht.
Rebeccas Knie gaben nach. Verzweifelt versuchte sie die Lähmung des starken Nervengiftes abzuschütteln, doch dazu waren ihre Schwachen magischen Fähigkeiten nicht imstande.
Schwere Schritte kamen näher.
Für einen Augenblick glaubte sie zu schweben, dann fiel sie zu Boden und schlug mit dem Kinn auf einer Steinplatte auf. Sie spürte den Schmerz und kämpfte gegen die drohende Bewußtlosigkeit an. Ihren Körper und die Glieder konnte sie nicht bewegen, doch ihr Hör- und Sehvermögen war nicht gestört.
Einer der Männer hob sie hoch und warf sie einfach über die Schulter. Ihr langes Haar fiel wie ein Schleier vor ihr Gesicht und raubte ihr die Sicht.
Ihr Verstand funktionierte aber einwandfrei. Und sofort erging sie sich in sinnlosen Selbstvorwürfen, daß sie nicht vorsichtiger gewesen war.
Der Mann ließ sie im Wohnzimmer auf die Couch fallen. Ihr Haar verschob sich etwas, und sie konnte ihn kurz sehen. Er war breitschultrig, und sein blondes Haar war extrem kurz geschnitten. Sein Gesicht wirkte irgendwie unfertig. Dann verschwand er aus ihrem Blickwinkel.
Sie sah die kräftige Hand, die nach ihrer Brust griff und ungeduldig die Knöpfe ihres Mantels öffnete. Der Mantel wurde ihr vom Leib gerissen, dann griffen harte Finger nach ihrem Pullover.
Das ist doch nicht möglich, dachte sie, daß ich nur überfallen werde, weil sich zwei Kerle mit mir vergnügen wollen. Sie spürte die Berührung der Hände nicht. Der Pulli wurde über ihren Kopf gezogen, Handschellen schnappten zu.
Nun wurde sie auf den Rücken gewälzt.
Jetzt konnte sie auch den zweiten Mann sehen, der vor ihr auf dem Teppich kniete und ihren Rock betastete Der Kerl war klein und schmächtig; hatte eine Halbglatze und feuchte Lippen. Auch sein Gesicht sah unfertig aus. Die Züge waren verschwommen, die Haut welk und bleich.
Die Blicke der Männer waren seltsam leer. Für Rebecca stand fest, daß sie von einem Dämon beeinflußt worden waren.
Der Glatzkopf zog ihr die Schuhe aus, dann den Rock.
Nun beugte sich der Blonde über sie und schlang - eine fingerdicke Kette um ihren Hals. Für einen Augenblick erblickte Rebecca die magischen Zeichen und Gestalten, die an der Kette baumelten. Dann ergriff er ihr langes Haar und hob ihren Kopf hoch.  Er wand die Kette dreimal um ihren Haarschopf, zog sie dann zwischen ihren Achseln hindurch, kreuzte sie einmal über ihrer Brust und band sie über ihren Knien zusammen.
Die Bedeutung der Kette und der magischen unverständlichen Symbole war ihr klar. Sie sollten verhindern, daß sie sich nach dem Nachlassen des Giftes in eine Fledermaus verwandeln konnte

Cocos unheimliche VerwandlungDämonenkiller-Taschenbuch Nr. 58
Cocos unheimliche Verwandlung
von Neal Davenport
Merlin kam auf mich zu. Sein Gesicht war ernst, sein Blick fast feierlich.
„Irgendwann einmal wird der Tag kommen, da wirst du vergessen haben, daß du mir geholfen hast“, sagte er. „Du wirst deine Aufgabe erfüllen. Dein Leben wird gefahrvoll sein, voller Schrecken und Abenteuer, aber du wirst auch glückliche Stunden verleben. Du wirst einen Gefährten haben, für den du dein Leben opfern würdest. Ich werde für dich nur ein Name sein, mit dem sich unzählige Legenden verbinden, du wirst und mußt mich einmal vergessen. Doch später, viel später, wirst du dich wieder an mich erinnern und an die Aufgaben deiner Jugend. Du wirst viel leiden, kleine Coco. Du bist eine Auserwählte, die eine wichtige Aufgabe erfüllen muß.“
Merlins Bild verblaßte und ich schreckte schweißgebadet hoch. Ich strich mir das feuchte Haar aus der Stirn und setzte mich auf und versuchte mich an den Traum zu erinnern. Merlin hatte zu mir gesprochen, doch sosehr ich auch nachdachte, ich konnte mich nicht an seine Worte erinnern.
Erschöpft sank ich wieder zurück auf die harte Pritsche, schlang eine Decke um mich und rollte mich zusammen wie ein Embryo im Mutterleib und träumte weiter, weiter und weiter...
Ein Mann stand breitbeinig vor mir. Er war groß, schlank und ein wenig schlampig gekleidet. Sein Haar war schwarz, seine Augen grün, und ein buschiger Schnurrbart wölbte sich über seine Oberlippen, dessen Spitzen nach unten hingen.
Ich war völlig nackt, und mir war bitter kalt.
Der Mann keuchte. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Mund.
Ich starrte ihn furchtsam an.
Er lachte.
„Burn witch, burn!“ keuchte er und hob mich hoch.
Ich war gefesselt, und über meinen Lippen klebte ein Pflaster.
Dann sah ich den Scheiterhaufen, auf den er mich zutrug.
„Hexen müssen brennen!“ schrie er und warf mich auf den aus Ästen und Holzstücken gebildeten Scheiterhaufen. „Du bekommst deine verdiente Strafe, verfluchte Hexe.“
Meine Augen baten um Gnade, als er sich bückte und sein Feuerzeug herausholte. Er knipste es an und steckte eine alte Zeitung in Brand. Innerhalb weniger Sekunden brannte sie lichterloh.
Dann trat er einen Schritt zurück. Einer der Äste fing Feuer. Sein Gesicht war haßverzerrt.
„Brenne Hexe, brenne!“
Das Bild wurde schwächer. Nur undeutlich sah ich nun den Mann vor mir.
„Dieser Mann wird dein Schicksal werden, Coco“, vernahm ich nun wieder Merlins Stimme.
Ich will seinen Namen wissen!
„Er hat viele Namen gehabt, mein Kind“, raunte mir Merlin zu. „Du wirst ihn als Dorian Hunter kennen und lieben lernen. Die Dämonen werden ihn als Dämonenkiller hassen und fürchten lernen. Aber das liegt noch weit in der Zukunft, mein Kind. Jahre werden vergehen, bis du ihn kennenlernst. Ihr beide werdet irgendwann vollenden, was wir jetzt begonnen haben. Vieles ist vorherbestimmt, doch manches ist veränderlich. Fast nichts ist unabwendbar. Ich werde dich beschützen, Coco. Ich wache über dich. Ich helfe dir. Ich lasse dich nicht allein. Schlafe weiter, mein Kind. Schlafe weiter...“

Dämonenerbe
Dämonenkiller-Zweitausgabe Nr. 133
von Neal Davenport
Merlin kam auf sie zu. Sein Gesicht war ernst, sein Blick fast feierlich.

„Irgendwann einmal wird der Tag kommen, da wirst du vergessen haben, daß du mir geholfen hast“, sagte er. „Du wirst deine Aufgabe erfüllen. Dein Leben wird gefahrvoll sein, voller Schrecken und Abenteuer, aber du wirst auch glückliche Stunden verleben. Du wirst einen Gefährten haben, für den du dein Leben opfern würdest. Ich werde für dich nur ein Name sein, mit dem sich unzählige Legenden verbinden. Du wirst und mußt mich einmal vergessen. Doch später, viel später, wirst du dich wieder an mich erinnern und an die Aufgaben deiner Jugend. Du wirst viel leiden, kleine Coco. Du bist eine Auserwählte, die eine wichtige Aufgabe erfüllen muß.“
Merlins Bild verblaßte.
Doch der Traum ging immer weiter...
Ein Mann stand breitbeinig vor ihr. Er war groß, schlank und ein wenig schlampig gekleidet. Sein Haar war schwarz, seine Augen waren grün, und ein buschiger Schnurrbart wölbte sich über seinen Oberlippen, dessen Spitzen nach unten hingen.
Sie war völlig nackt und ihr war bitterkalt.
Der Mann keuchte. Der Atem stand wie eine weiße Wolke vor seinem Mund.
Sie starrte ihn furchtsam an, er lachte.
„Burn, witch, burn!“ keuchte er und hob sie hoch.
Sie war gefesselt, und über ihren Lippen klebte ein Pflaster.
Dann sah sie den Scheiterhaufen, auf den er sie zutrug.
„Hexen müssen brennen!“ schrie er und warf sie auf den aus Ästen und Holzstücken gebildeten Scheiterhaufen. „Du bekommst deine verdiente Strafe, verfluchte Hexe.“
Ihre Augen baten um Gnade, als er sich bückte und sein Feuerzeug herausholte. Er knipste es an und steckte eine Zeitung in Brand. Innerhalb weniger Sekunden brannte sie lichterloh.
Dann trat er einen Schritt zurück. Einer der Äste fing Feuer. Sein Gesicht war haßverzerrt.
„Brenne, Hexe, brenne!“
„Dieser Mann wird dein Schicksal werden, Coco“, vernahm sie nun wieder Merlins Stimme.
Ich will seinen Namen wissen!
„Er hat viele Namen gehabt, mein Kind“, raunte ihr Merlin zu.
„Du wirst ihn als Dorian Hunter kennen und lieben lernen. Die Dämonen werden ihn als Dämonenkiller hassen und fürchten. Aber das liegt noch weit in der Zukunft, mein Kind. Jahre werden vergehen, bis du ihn kennenlernst. Ihr beide werdet irgendwann vollenden, was ich jetzt begonnen habe. Vieles ist vorbestimmt, doch manches ist veränderlich. Fast nichts ist unabwendbar. Ich werde dich beschützen, Coco. Ich wache über dich. Ich helfe dir. Ich lasse dich nicht allein. Schlafe weiter, mein Kind.“
 
Dick Collins Nr. 3
"Dämonenrache"
von Neal Davenport
Eva Davin wußte nicht, wo sie sich befand. Sie wußte aber, daß sie seit drei Tagen eine Gefangene Vigors war.

Ihr Gefängnis war eine kleine, fensterlose Wohnung, die aus einem Wohnzimmer, einer kleinen Kochnische und einem winzigen Bad mit Sitzwanne bestand.
Der Kühlschrank und die Tiefkühltruhe waren vollgestopft mit Lebensmitteln, in einem Schrank fand sie mehr als hundert Konservendosen, verhungern würde sie kaum.
Das Wohnzimmer war spartanisch eingerichtet, und die Möbel schienen aus dem Sezessionskrieg zu stammen. Das Bett war schmal und quietschte bei jeder Bewegung, die sie tat. Der runde Tisch wackelte, und der einfache Holzsessel war so altersschwach, daß sie befürchtete, er werde jeden Augenblick zusammenbrechen. Die Tapeten waren farblos geworden und das ursprüngliche Muster nicht mehr zu erkennen.
Vor drei Tagen war sie im Bett aufgewacht, aufgestanden und sofort zu Tür geeilt, die versperrt war. Dann hatte sie die Wohnung untersucht und festgestellt, daß es nicht ein einziges Kleidungsstück in der Wohnung gab. Sie war nackt, aber das störte sie nicht sonderlich, da es in den Räumen angenehm warm war.
In einer Ecke des Zimmers stand ein Stapel mit alten Zeitschriften und Illustrierten, die ihre einzige Zerstreuung waren.
Seit sie erwacht war, hatte niemand die Wohnung betreten, und auf ihr Schreien und Hämmern an der Tür hatte sich niemand blicken gelassen.
Eva hatte sich mit ihrer Lage abgefunden, aber es gab immer wieder Augenblicke in denen sie durchdrehte, da sprang sie auf, hieb wild brüllend auf die Tür ein, um dann erschöpft und ausgelaugt auf das Bett zu fallen.
Vor ein paar Stunden hatten dann die Krämpfe und Schweißausbrüche eingesetzt. Alles begann sich vor ihren Augen zu drehen, und sie fühlte sich merkwürdig matt.
Sie wußte, daß an ihrem Zustand das Fehlen der Tabletten schuld war, die sie normalerweise bei Vollmond einnahm, und die bewirkten, daß die Gier nach Blut unterdrückt wurde. Sie kannte die Zusammensetzung der Tabletten nicht, die ihr Vater vor vielen Jahren entwickelt hatte. Diese Tabletten unterdrückten nicht nur die instinktive Blutgier, sie halfen auch ihren komplizierten Körperhaushalt aufrecht zu halten.
Nie zuvor hatte sie die Tabletten nicht geschluckt, und sie wußte nicht, wie ihr Körper darauf reagieren würde. Vor zwei Tagen hätte sie das Mittel einnehmen müssen...
Plötzlich wurde ihr kalt. Zitternd vor Kälte kroch sie unter die Bettdecke, doch es wurde ihr nicht wärmer. Schließlich sprang sie aus dem Bett und lief im Zimmer auf und ab, doch die Kälte hüllte sie immer mehr ein, und es schien ihr, als wäre ihr Körper mit einer dünnen Eisschicht überzogen.
Nach einer halben Stunde fühlte sie sich wieder normal und atmete erleichtert auf.
Doch ihre Freude war nur kurz, denn wenig später setzte das schmerzhafte Ziehen in ihren Eingeweiden ein. Stöhnend vor Schmerzen wand sie sich auf dem Bett hin und her. Irgendwann ließen dann die Schmerzen nach und sie wurde durstig, stand auf und taumelte ins Badezimmer, trank ein Glas Wasser und blickte dabei in den Spiegel.
Unwillkürlich wich sie entsetzt einen Schritt zurück. Ihre normalerweise bernsteinfarbenen Augen waren blutrot, und ihre braune Haut war nun weiß und fast durchsichtig. Die Lippen waren blutleer und aufgesprungen.

Dämonenerbe
Dämonenkiller-Zweitausgabe Nr. 133
von Neal Davenport
Rebecca wußte nicht, wo sie sich befand.

Ihr Gefängnis war eine kleine, fensterlose Wohnung, die aus einem Wohnzimmer, einer kleinen Kochnische und einem winzigen Bad mit einer Sitzwanne bestand.
Der Kühlschrank und die Tiefkühltruhe waren vollgestopft mit Lebensmitteln, in einem Schrank fand sie mehr als hundert Konservendosen, verhungern würde sie kaum.
Das Wohnzimmer war spartanisch eingerichtet, und die Möbel schienen aus dem vorigen Jahrhundert zu stammen. Das Bett war schmal und quietschte bei jeder Bewegung, die sie tat. Der runde Tisch wackelte, und der einfache Holzsessel war so schwach, daß sie befürchtete, er werde jeden Augenblick zusammenbrechen. Die Tapeten waren farblos geworden und das ursprüngliche Muster war nicht mehr zu erkennen.
Vor etwa einer Stunde war sie aufgewacht, aufgestanden und sofort zur Tür geeilt, die versperrt war. Dann hatte sie die Räume untersucht und festgestellt, daß sich nicht ein einziges Kleidungsstück in der Wohnung befand. Sie war nackt, doch das störte sie nicht sonderlich.
Weit störender fand sie die magischen Zeichen, die mit Leuchtfarben auf die Decke und den Boden geschmiert worden waren.
Von ihnen ging eine unheimliche Kraft aus, die sie zittern ließ.
Sie bekam Schweißausbrüche, was sie sehr überraschte, da sie üblicherweise nur wenig Schweiß absonderte. Dann setzten die Magenkrämpfe ein. Alles begann sich vor ihren Augen zu drehen, und sie fühlte sich merkwürdig matt. Plötzlich wurde ihr kalt. Zitternd vor Kälte kroch sie unter die Bettdecke, doch es wurde ihr nicht wärmer. Schließlich sprang sie aus dem Bett und lief im Zimmer auf und ab, doch die Kälte hüllte sie immer mehr ein, es schien ihr, als wäre ihr Körper mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Sie versuchte ihre magischen Fähigkeiten einzusetzen, was ihr aber nicht gelang. Die Magenkrämpfe ließen nach, doch wenig später setzte ein schmerzhaftes Ziehen in ihren unmenschlichen Eingeweiden ein. Stöhnend vor Schmerzen wand sie sich auf dem Bett hin und her.
Irgendwann ließen dann die Schmerzen nach und sie wurde durstig, stand auf und taumelte ins Badezimmer, trank ein Glas Wasser und blickte dabei in den Spiegel.
Unwillkürlich wich sie entsetzt einen Schritt zurück. Zum Unterschied von anderen Vampirgeschöpfen reflektierte ein Spiegel ihr Gesicht. Doch diesmal leuchteten ihr nur glutrote Augen entgegen. Mit beiden Händen strich sie über ihre Wangen, die durchscheinenden Hände konnte sie im Spiegel sehen.

 

Kommentare  

#1 Andreas Decker 2019-03-13 12:14
Rebecca war eine lahme bis lächerliche Figur in ihrer ersten Inkarnation, und in der recycelten Version war sie auch nicht besser.

Aber das der gute Kurt seine früheren Bücher noch einmal benutzt hat, ist interessant.
#2 Schnabel 2019-03-13 12:50
zitiere Andreas Decker:

Aber das der gute Kurt seine früheren Bücher noch einmal benutzt hat, ist interessant.


Bei einer Zeitvorgabe von zwei Wochen für zwei Romane und den Auftrag Rebecca in die "neue" DK-Ebene einzuführen, war sein Schachzug schon verständlich. Im zweiten Roman habe ich kaum etwas Altes von ihm gefunden.
Der Dick Collins-Roman Nummer 3 war damals - 1985 - ein Fragment (sprich: Er hatte den Umfang von ca. 75 % Prozent eines Heftromanes) und wurde erst 12 Jahre später für die Fantastik-News Nr. 100 von Kurt Luif zu Ende geschrieben.
Warum das erste Treffen von Rebecca und Coco neu schreiben, wenn es schon als Text gab.
In der heutigen Zeit wird der Text einfach mit Kopieren und Einfügen versetzt.
In den achtziger Jahren, durfte man den Text noch mit der Schreibmaschine abtippen.
Die DK-Nummer 145 war auch nicht erschienen, damals in der Erstauflage, also kannte niemand diese Textstellen.
Ernst Vlcek hat es ja mit seinem zweiten Band (Nummer 132) auch getan. Das ein Zusammenschnitt von Band 136 und 137 der Erstauflage
#3 Toni 2019-03-14 17:15
Interessant diese Resteverwertung von Luif. Aber warum soll man auch was liegen lassen. So kam zumindest Dick Collins, in Teilen und unter anderen Namen, noch mal zum Zug :-)

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