Ein rasantes Abenteuer - Phantom 3: Der wandelnde Geist
Ein rasantes Abenteuer
Phantom 3: Der wandelnde Geist
Dazu plant er eine Serie von Anschlägen zu verüben, die den Iran als Hauptschuldigen hinstellen wird und in dessen Folge es zu einem Konflikt mit den USA kommt.
In einer iranischen Moschee rekrutiert er eine Gruppe junger Männer, die getarnt als somalische Piraten, ein Passagierschiff überfallen. An Bord befindet sich Kit Walker, der den Angriff der Terroristen in der Rolle des Phantoms vereiteln kann. Bei einem der Toten findet er ein Medaillon, dass auf die Terrororganisation Al Shihab hinweist.
Das Passagierschiff erreicht den Hafen von Mombasia in Kenia. Ein Team von Helfern erwartet das Schiff bereits, um die Verwundeten des Überfalls zu versorgen. Unter den Helfern befindet sich Dr. Axel, ein Freund des Phantoms. Zur gleichen Zeit läuft ein weiteres Schiff in den Hafen ein. Es ist eine UN-Fregatte, auf der sich Phantoms Freundin Diana befindet.
Inmitten der Hilfsarbeiten jagt sich ein Selbstmordattentäter mit einem Sprengsatz in die Luft. Das Phantom findet Dr. Axel und Diana bewusstlos unter den Trümmern liegend. Währenddessen nähert sich ein zweiter Selbstmordattentäter und jagt sich vor den laufenden Kameras eines Nachrichtenmagazins in die Luft.
Das Phantom zieht Diana in eine nahe gelegene Lagerhalle, um sie in Sicherheit zu bringen. In der Halle beobachtet er zwei Männer, die einen weiteren Anschlag planen. Er setzt die beiden außer Gefecht und kann den Anschlag so verhindern.
In der Innenstadt Mombasas beauftragt das Phantom den IT-Spezialisten Chane, an Informationen über Al Shihab zu gelangen. Dieser findet heraus, dass die Terrorgruppe in den Besitz einer biologischen Waffe gekommen ist und für den folgenden Tag den Ankauf einer Trägerrakete in der tunesischen Wüste plant. Chanes Recherche bleibt nicht unbemerkt und wenig später stürmen bewaffnete Einheiten die Räume Chanes. Der Angriff wird abgewehrt und das Phantom reist nach Tunesien.
Das Phantom versteckt sich am Übergabeplatz, wird aber von den Gehilfen Kazis gestellt. Er wird an ein Kreuz gehängt und in der glühenden Sonne zurückgelassen. Zufällig vorbei reisende Touristen befreien ihn schließlich vom Kreuz und er kann die Verfolgung der Terroristen aufnehmen.
In dem Augenblick, als die Islamisten die Trägerrakete starten, erreicht das Phantom die Abschussrampe. Er setzt mehrere Schüsse auf die Antriebssektion der startenden Rakete ab und das Geschoss fliegt vom Himmel. Tunesische Sicherheitskräfte treffen ein und machen die verbliebenen Terroristen dingfest. Kamil Kazi kann sich unauffällig unter die Soldaten mischen und so entkommen.
Das Phantom kehrt nach Bangalla zurück und ist freudig überrascht: Sein Freund Dr. Axel ist dem Anschlag in Mombasa nicht zum Opfer gefallen. Er lebt.
Fazit
Mike Bullock und Silvester Szilagy präsentieren mit der Storyline „Flammen der Vergeltung“ ein rasantes Phantomabenteuer. Der Anteil an Kampf- und Actionsequenzen ist hoch, was allerdings nicht auf Kosten des Storytellings geht. Action- und Dialogszenen wechseln sich in einer angenehmen Weise ab.
Die Geschichte entwickelt sich von Panel zu Panel stetig voran. Es gibt keine Rückblenden oder ruhigen Momente, in denen die Handlung stehen bleibt. In den Dialogen erhält das Phantom neue Hinweise, die schließlich in das Finale in der Wüste münden. Die lineare Erzählweise sorgt dafür, dass der Leser bei der Stange bleibt.
Das Phantom verschlägt es während der Jagd nach den Hinweisen an verschiedene Orte: Ein Schiff, der Hafen, Mombasa und die tunesische Wüste. Das erinnert ein wenig an die Filme von James Bond oder Mission Impossible, in denen der Held quer über den Erdball jagt. Dadurch kommt viel Abwechslung zustande. Allerdings hat diese Story ein paar Logiklöcher, über die ich aber gern hinweglese. Würde die Ermordung des Papstes wirklich in eine atomare Auseinandersetzung münden? Wer hat eigentlich die Soldaten informiert, die dem Phantom im Finale zur Hilfe eilen?
Die Originalausgaben sind im Jahr 2009 erschienen, also acht Jahre nach dem Angriff auf das World Trade Center. Seit diesen Jahren sind islamische Terroristen beliebte Bösewichte in der Unterhaltungsliteratur. Kazi versucht Kämpfer zu rekrutieren, in dem er Ihnen verspricht, dass er die Herrschaft des Königshauses beenden werde und mit Ihnen den Einfluss fremder Länder, die den Krieg um Öl in ihr Land tragen. Kazi macht sie verantwortlich für das Elend der Menschen im Nahen Osten.
Diese Argumente haben in der Diskussion um die Krisen im Nahen Osten durchaus ihre Berechtigung. Die nächsten Ausgaben werden zeigen, ob die Terroristen als die reinen Bösewichter dargestellt werden, oder ob auch Platz für kritische Zwischentöne ist.
Die Übersetzung von Charles Bone ist schön geraten. Ich kann keinen direkten Vergleich zum englischsprachigen Text anstellen, da mir die Originalausgaben nicht vorliegen. Der Text aber ist flüssig und die Ausdrucksweisen und das Vokabular passt gut zu den einzelnen Charakteren.
Hetzjagd
Desmond erledigt für den Gangsterboss Bruno eine zwielichtige Aufgabe. Leider geht die Sache schief und Desmond schuldet ihm nun eine Menge Geld. Das lässt Bruno nicht einfach so auf sich sitzen und will Desmond zur Rechenschaft ziehen.
Desmond nimmt er einen weiteren Auftrag an, um seine Schulden bei Bruno zu bezahlen zu können. Er soll nach Bangalla reisen und dort im Dorf der Llongo einen Gegenstand stehlen
Es gelingt ihm, den Gegenstand in einer der Hütten im Dorf der Llongo zu finden. Beim Verlassen des Dorfes wird er bemerkt und ergreift die Flucht. Auf der Flucht durch den Dschungel folgt ihm eine Gestalt. Er kann die Person nicht erkennen und beginnt auf sie zu schießen, allerdings erfolglos.
Eine wilde Verfolgungsjagd entbrennt und der Verfolger entpuppt sich als das Phantom. Über einen Wasserfall, mit dem Auto, auf einem Zug. Immer entkommt Desmond um eine Haaresbreite und erreicht schließlich das Schiff, mit dem er Bangalla verlassen will.
Desmond wiegt sich an Bord in Sicherheit, als plötzlich das Phantom wie aus dem Nichts dasteht. Es will wissen, wer ihn auf die Insel geschickt hat. Das Phantom presst die Wahrheit förmlich aus ihm heraus und lässt Desmond anschließend zurück.
Fazit
Die Geschichte hat ein hohes Tempo und ist im Kern eine durchgehende Verfolgungsjagd. Zum Verschnaufen bleibt dem Leser wenig Zeit. Immer wieder entschlüpft Desmond dem Phantom, bis es schließlich am Ende den Verfolgten doch noch stellt.
Der Leser erlebt die Geschichte aus der Perspektive Desmonds. Es sind wenig Dialoge in der Geschichte vorhanden. Desmonds Gedanken erlebt der Leser in Form von narrativen Texten. Gewöhnlich würde der Leser wahrscheinlich mit dem Flüchtenden fiebern. Da es sich aber bei Desmond um den Gegenspieler des Phantoms handelt, sind unsere Sympathien natürlich nicht bei ihm. Das Phantom sagt während der Flucht kaum ein Wort. Es ist die dunkle Bedrohung aus dem Hinterhalt, der dem Flüchtenden beharrlich auf der Spur bleibt. In der finalen Sequenz kommt es zum Dialog zwischen Desmond und dem Phantom, aber trotzdem bleiben wir als Leser in der Erlebnisperspektive Desmonds, auch als das Phantom seine Information erhält und ihn zurücklässt.
In der Regel erlebt der Leser den Handlungsverlauf aus der Perspektive des Phantoms. Es macht Spaß, eine Geschichte einmal aus der Perspektive des Gegenspielers zu erleben. Das Phantom ist wortkarg und nicht immer gleich zu sehen. Das verleiht im etwas Unheimliches.
Der Leser erfährt nicht, welchen Gegenstand Desmond aus der Hütte gestohlen hat. Desmond weiss auch nicht allzu viel über seinen Auftraggeber, nur dass er aus dem „Dunklen Osten“ kommt. Der Leser erfährt nicht, ob das Phantom mit dieser Information etwas anfangen kann oder nicht. Mit diesem Cliffhanger endet die Geschichte und wir müssen warten, bis es weitergeht.
Redaktionelles
Mit dieser Ausgabe startet eine Leserbriefseite, die ganze 2 A4-Seiten ausmacht. Zu finden sind sie auf den Innenseiten der Titel- und der Rückseite. Simeon Hrissomallis beantwortet dort Fragen, die ihn über Mail oder Facebook erreicht haben. Er veröffentlicht auch kritische Kommentare und Anfragen und nimmt zu ihnen Stellung, was sehr löblich ist.
Wie auch in den ersten beiden Ausgaben findet sich auf den beiden Mittelseiten des Heftes ein Phantomposter zum Herausnehmen. Die Rückseiten des Posters sind mit Werbung zu den Hörspielen Simeons versehen, so dass die Comicgeschichte nicht beschädigt wird.