Die neuen Abenteuer - Der rote Korsar 1
Die neuen Abenteuer
»Der rote Korsar« 1
Am folgenden Tag wird der Korsar zum Marquis bestellt. In der Erwartung für die Auseinandersetzung belangt zu werden, erhält er den Auftrag, das Phantom auszuschalten. Das Phantom ist ein Pirat, der sich im Küstengebiet Carolinas versteckt hält und unter den englischen Siedlern Angst und Schrecken verbreitet.
Der Rote Korsar und sein Sohn Rick sammeln eine neue Mannschaft um sich und machen sich auf den Weg. Sie gehen dabei getrennte Wege. Rick, Baba und Dreifuss tarnen sich als englische Händler und laufen den Häschern des Phantoms mit Absicht in die Falle, um in den Heimathafen des Seeräubers zu gelangen. Ihr Ziel ist es, das Phantom in einer verdeckten Operation gefangen zu nehmen. Der Rote Korsar kreuzt derweil mit dem Schwarzen Falken vor der Küste.
Rick und seine Mannen gelangen an das Anwesen des Piraten und können in Erfahrung bringen, dass der ein großes Fest plant. Sie versuchen verkleidet in das Anwesen zu einzudringen und sind überrascht, als sie das Haus fast verlassen vorfinden. Sie werden von einer Schar Männer überwältigt, deren Anführer das Phantom ist. Der Pirat stellt sich als ein alter Bekannter heraus. Es ist Morgan, mit dem sie einige Jahre zuvor um einen Aztekenschatz in Streit geraten sind und in dessen Zuge der Rote Korsar und seine Männer zu großem Reichtum gelangt sind. Rick und seine Leute werden gefangen genommen.
Morgan lässt den Roten Korsaren über die Gefangennahme informieren und verlangt für die Freilassung ein Lösegeld in der Höhe des Aztekenschatzes. Der Rote Korsar bekommt vier Monate Zeit, die Summe aufzutreiben, ansonsten wird er seinen Sohn und dessen Kameraden nicht mehr lebend wiedersehen.
Es kommt zu einem weiteren Zwischenfall als der Schwarze Falke von einer spanischen Galeone angegriffen wird. An Bord befindet sich der Piratenjäger Hornigold, der den Roten Korsaren gefangen nimmt und das Kommando über den Schwarzen Falken übernimmt. Der neue Schiffsjunge Rico schleicht in die Zelle des Roten Korsaren und befreit ihn.
(Fortsetzung im nächsten Band)
Fazit
Barbe-Rouge ist eine der großen klassischen, frankobelgischen Comicserien, die von einem der bedeutendsten Comicszenaristen Europas, Jean-Michel Charlier, entwickelt wurde. Der erste Band wurde im Jahr 1961 veröffentlicht und bis zum Tode Charliers im Jahre 1989 erschienen 24 Bände. Die Serie wurde danach zwar fortgesetzt, konnte aber nie wieder an die großen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Der bis dahin letzte Band erschien im Jahre 2004.
In den letzten Jahren werden viele klassische Serien mit neuen kreativen Teams fortgesetzt, wie Asterix, Rick Master oder Blueberry. Und nun geht es nach 16 Jahren im Jahre 2020 auch mit dem Roten Korsaren weiter. Der Aufgabe haben sich Jean-Charles Kraehn und Stefano Carloni angenommen und es lässt sich sagen, dass sie eine wirklich gute Arbeit abgeliefert haben. Die beiden erzählen eine flotte Seeräubergeschichte mit den üblichen Zutaten: Piraten, spanische Kriegsschiffe, ein Schatz, Verrat und vieles mehr.
Sie schaffen einen guten Spagat, in dem sie an vorangegangene Ereignisse anknüpfen, aber trotzdem eine eigene Geschichte erzählen, die sich losgelöst von den alten Ausgaben verstehen lässt. Alte Fans finden einige Elemente aus vergangenen Geschichten wieder, so dass sich die neuen Abenteuer gut in das Gesamtwerk des Rotbarts einfügen lassen. Sie greifen auf die Ereignisse zurück, die in den Bänden 19 – 24 in den Jahren 1980 – 1987 stattgefunden haben und noch von Charlier verfasst wurden. Sie versuchen damit Bezug auf die Zeit zu nehmen, in der die Serie noch erfolgreich lief.
So etwas birgt einige Gefahren in sich. Der letzte Band erschien 35 Jahre zuvor und dürfte allenfalls älteren Lesern in Erinnerung sein oder Nostalgikern, die sich mit den mittlerweile erhältlichen Gesamtausgaben versorgt haben. Das Gefühl alte Zeiten wieder aufleben zu lassen geht selten gut und neuere Ausgaben wirken oft gezwungen, da sich in ein Korsett stecken lassen müssen, um die alten Fans wieder anzusprechen.
Kraehn und Carloni erzählen ihre Geschichte recht unbekümmert und frisch, als wären die Ausgaben von Charlier erst in den letzten Jahren erschienen. Sie erwähnen zwar Ereignisse aus den alten Bänden, was aber an keiner Stelle wie Fan-Serice wirkt, um die alten Leser zufrieden zu stellen. Sie erzählen eine eigene Geschichte, die auf vergangenen Ereignissen aufbaut, sich aber nicht von ihnen bestimmen lässt. So können auch neue Leser den Roten Korsaren genießen, denn die notwendigen Informationen sind sinnvoll in die Geschichte eingestreut.
Die alten Leser freuen sich über ein Wiedersehen mit dem Rotbart und seinen Spießgesellen, allen voran seinen Sohn Rick mit seinen Freunden Dreifuss und Baba. Es wirkt, als seien sie gar nicht weg gewesen. Wie schon in den klassischen Ausgaben ist der heimliche Held der Serie Rick. Phasenweise war der namensgebende Charakter der Serie in den alten Ausgaben zu einer Nebenrolle degradiert und sein Sohn bestritt den Löwenanteil der Handlung. Im ersten neuen Abenteuer ist die Screentime des Roten Korsaren im Verhältnis zu Rick relativ ausgeglichen, aber trotzdem spielt der Sohn des Piraten wieder eine aktive Rolle im Handlungsfluss.
Auf der ersten Seite beginnt die Geschichte mit einem Paukenschlag. Der Leser erblickt den Roten Korsaren mit einer Schlinge um den Hals und muss dann zusehen, wie der Pirat aufgehängt wird. Zum Ende der Geschichte entpuppt sich diese Sequenz als Traum, den der Korsar in seiner Gefangenschaft an Bord der spanischen Galeone träumt. Hier hätte ich mir eine andere Auflösung gewünscht. Bringt man als Autor eine derart spektakuläre Situation ein, hat der Leser eine vernünftige Auflösung verdient. Er hätte in letzter Sekunde gerettet werden können. Dramaturgische Möglichkeiten gibt es da immer. So wirkt das ganze etwas einfallslos.
Die Zeichnungen von Stefano Carloni passen hervorragend zum Roten Korsaren. Es versteht sich von selbst, dass ein Zeichner einer maritimen Serie Schiffe gut zeichnen können muss. Im ersten Teil sieht der Leser noch recht wenig Situationen auf dem Meer. Der überwiegende Teil der Handlung spielt sich an Land ab und es gibt auch noch keine Seeschlachten. In den wenigen Panels, in denen Carloni ein Schiff zeichnet, sieht das allerdings sehr gut aus. Es finden sich sehr viele schöne Details in den Segelschiffen wieder. Die Personen sind auf den Punkt gebracht und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die Hintergründe sind detailreich gezeichnet und die Panels bekommen dadurch einen ausgesprochen epischen Charakter.
Der Rote Korsar und sein Sohn Rick sammeln eine neue Mannschaft um sich und machen sich auf den Weg. Sie gehen dabei getrennte Wege. Rick, Baba und Dreifuss tarnen sich als englische Händler und laufen den Häschern des Phantoms mit Absicht in die Falle, um in den Heimathafen des Seeräubers zu gelangen. Ihr Ziel ist es, das Phantom in einer verdeckten Operation gefangen zu nehmen. Der Rote Korsar kreuzt derweil mit dem Schwarzen Falken vor der Küste.
Rick und seine Mannen gelangen an das Anwesen des Piraten und können in Erfahrung bringen, dass der ein großes Fest plant. Sie versuchen verkleidet in das Anwesen zu einzudringen und sind überrascht, als sie das Haus fast verlassen vorfinden. Sie werden von einer Schar Männer überwältigt, deren Anführer das Phantom ist. Der Pirat stellt sich als ein alter Bekannter heraus. Es ist Morgan, mit dem sie einige Jahre zuvor um einen Aztekenschatz in Streit geraten sind und in dessen Zuge der Rote Korsar und seine Männer zu großem Reichtum gelangt sind. Rick und seine Leute werden gefangen genommen.
Morgan lässt den Roten Korsaren über die Gefangennahme informieren und verlangt für die Freilassung ein Lösegeld in der Höhe des Aztekenschatzes. Der Rote Korsar bekommt vier Monate Zeit, die Summe aufzutreiben, ansonsten wird er seinen Sohn und dessen Kameraden nicht mehr lebend wiedersehen.
Es kommt zu einem weiteren Zwischenfall als der Schwarze Falke von einer spanischen Galeone angegriffen wird. An Bord befindet sich der Piratenjäger Hornigold, der den Roten Korsaren gefangen nimmt und das Kommando über den Schwarzen Falken übernimmt. Der neue Schiffsjunge Rico schleicht in die Zelle des Roten Korsaren und befreit ihn.
(Fortsetzung im nächsten Band)
Fazit
Barbe-Rouge ist eine der großen klassischen, frankobelgischen Comicserien, die von einem der bedeutendsten Comicszenaristen Europas, Jean-Michel Charlier, entwickelt wurde. Der erste Band wurde im Jahr 1961 veröffentlicht und bis zum Tode Charliers im Jahre 1989 erschienen 24 Bände. Die Serie wurde danach zwar fortgesetzt, konnte aber nie wieder an die großen Erfolge der Vergangenheit anknüpfen. Der bis dahin letzte Band erschien im Jahre 2004.
In den letzten Jahren werden viele klassische Serien mit neuen kreativen Teams fortgesetzt, wie Asterix, Rick Master oder Blueberry. Und nun geht es nach 16 Jahren im Jahre 2020 auch mit dem Roten Korsaren weiter. Der Aufgabe haben sich Jean-Charles Kraehn und Stefano Carloni angenommen und es lässt sich sagen, dass sie eine wirklich gute Arbeit abgeliefert haben. Die beiden erzählen eine flotte Seeräubergeschichte mit den üblichen Zutaten: Piraten, spanische Kriegsschiffe, ein Schatz, Verrat und vieles mehr.
Sie schaffen einen guten Spagat, in dem sie an vorangegangene Ereignisse anknüpfen, aber trotzdem eine eigene Geschichte erzählen, die sich losgelöst von den alten Ausgaben verstehen lässt. Alte Fans finden einige Elemente aus vergangenen Geschichten wieder, so dass sich die neuen Abenteuer gut in das Gesamtwerk des Rotbarts einfügen lassen. Sie greifen auf die Ereignisse zurück, die in den Bänden 19 – 24 in den Jahren 1980 – 1987 stattgefunden haben und noch von Charlier verfasst wurden. Sie versuchen damit Bezug auf die Zeit zu nehmen, in der die Serie noch erfolgreich lief.
So etwas birgt einige Gefahren in sich. Der letzte Band erschien 35 Jahre zuvor und dürfte allenfalls älteren Lesern in Erinnerung sein oder Nostalgikern, die sich mit den mittlerweile erhältlichen Gesamtausgaben versorgt haben. Das Gefühl alte Zeiten wieder aufleben zu lassen geht selten gut und neuere Ausgaben wirken oft gezwungen, da sich in ein Korsett stecken lassen müssen, um die alten Fans wieder anzusprechen.
Kraehn und Carloni erzählen ihre Geschichte recht unbekümmert und frisch, als wären die Ausgaben von Charlier erst in den letzten Jahren erschienen. Sie erwähnen zwar Ereignisse aus den alten Bänden, was aber an keiner Stelle wie Fan-Serice wirkt, um die alten Leser zufrieden zu stellen. Sie erzählen eine eigene Geschichte, die auf vergangenen Ereignissen aufbaut, sich aber nicht von ihnen bestimmen lässt. So können auch neue Leser den Roten Korsaren genießen, denn die notwendigen Informationen sind sinnvoll in die Geschichte eingestreut.
Die alten Leser freuen sich über ein Wiedersehen mit dem Rotbart und seinen Spießgesellen, allen voran seinen Sohn Rick mit seinen Freunden Dreifuss und Baba. Es wirkt, als seien sie gar nicht weg gewesen. Wie schon in den klassischen Ausgaben ist der heimliche Held der Serie Rick. Phasenweise war der namensgebende Charakter der Serie in den alten Ausgaben zu einer Nebenrolle degradiert und sein Sohn bestritt den Löwenanteil der Handlung. Im ersten neuen Abenteuer ist die Screentime des Roten Korsaren im Verhältnis zu Rick relativ ausgeglichen, aber trotzdem spielt der Sohn des Piraten wieder eine aktive Rolle im Handlungsfluss.
Auf der ersten Seite beginnt die Geschichte mit einem Paukenschlag. Der Leser erblickt den Roten Korsaren mit einer Schlinge um den Hals und muss dann zusehen, wie der Pirat aufgehängt wird. Zum Ende der Geschichte entpuppt sich diese Sequenz als Traum, den der Korsar in seiner Gefangenschaft an Bord der spanischen Galeone träumt. Hier hätte ich mir eine andere Auflösung gewünscht. Bringt man als Autor eine derart spektakuläre Situation ein, hat der Leser eine vernünftige Auflösung verdient. Er hätte in letzter Sekunde gerettet werden können. Dramaturgische Möglichkeiten gibt es da immer. So wirkt das ganze etwas einfallslos.
Die Zeichnungen von Stefano Carloni passen hervorragend zum Roten Korsaren. Es versteht sich von selbst, dass ein Zeichner einer maritimen Serie Schiffe gut zeichnen können muss. Im ersten Teil sieht der Leser noch recht wenig Situationen auf dem Meer. Der überwiegende Teil der Handlung spielt sich an Land ab und es gibt auch noch keine Seeschlachten. In den wenigen Panels, in denen Carloni ein Schiff zeichnet, sieht das allerdings sehr gut aus. Es finden sich sehr viele schöne Details in den Segelschiffen wieder. Die Personen sind auf den Punkt gebracht und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Die Hintergründe sind detailreich gezeichnet und die Panels bekommen dadurch einen ausgesprochen epischen Charakter.
Kommentare
Die Zackhefte waren für mich damals auch die Eintrittspforte in die frankobelgischen Comics. Ich hatte von meinem Cousin die ersten Taschenbücher, die Zackparade, bekommen. Bis dahin kannte ich nur Micky Maus und Fix ud Foxi.