Savage Dragon 2
Savage Dragon 2
In der zweiten Ausgabe ist der Dragon immer noch nicht über den Tod von Debbie hinweg. Er stürzt sich in seine Arbeit als Polizist, um auf andere Gedanken zu kommen. Drei Backup-Storys aus den US-Heften vervollständigen diese Ausgabe, in denen einige Nebenfiguren näher vorgestellt werden, die in den nächsten Ausgaben noch eine Rolle spielen werden.
The Dragon
Zwei Jahre sind vergangen, seid Debbie an der Haustür des Dragon durch einen Kopfschuss getötet wurde und er ist immer noch nicht über ihren Tod hinweggekommen. Er stürzt sich in seine Aufgaben als Polizist und legt sich mit mehreren Superschurken an.
Lt. Frank Darling teilt ihm die Aufträge zu, achtet aber peinlichst darauf, dass es der grünhäutige Polizist nicht mit dem Vicious Circle zu tun bekommt. Deren Anführer Skullface konnte herausfinden, dass Darling den Dragon nur unter einem Trick zur Polizei locken konnte, indem er eine Auseinandersetzung mit seinem Cousin Fred inszenierte, bei der dieser starb (siehe Band 1). Nun ist Darling erpressbar und Skullface nutzt die Lage, um seine verbrecherischen Aktivitäten zu intensivieren.
Darling schickt Dragon in einen Einsatz nach New York. Dort stellt er mit den Teenage Mutant Ninja Turtles einen Gargoyle und bringt diesen zur Strecke. In Chicago tritt eine weitere Superheldin, Dart, ihren Dienst bei der Polizei an und vereitelt mit der Hilfe von Star und dem Mighty Man einen Gefängnisausbruch mehrerer Schurken.
Dragon kommt aus New York zurück und die Aktivitäten des Vicious Circle verstärken sich weiter. Selbst bei der Polizei ergreifen Dämonen Besitz von Mitarbeitern und gehen auf die Beamten los. Dragon wird allmählich misstrauisch, was die Rolle Darlings in diesen Ereignissen angeht.
In Illinois beginnt die Polizei das Haus einer ermordeten Familie zu untersuchen, als sie Unterstützung vom Dragon bekommen. Im Keller findet er ein fremdartiges Wesen und nimmt es mit zurück nach Chicago. Dort schließen sich weitere Metawesen der Polizei an und Dragon beginnt mit der Gründung einer Spezialeinheit.
Fazit
In dieser zweiten Ausgabe sind die ersten vier Hefte der US-Serie und drei Backup-Storys abgedruckt. Thomas Rippert kündigt im Editorial an, dass in der deutschen Ausgabe alle Savage Dragon Geschichten in chronologischer Reihenfolge gebracht werden, inklusive aller Miniserien und One-Shots. Er bezeichnet die Zauberstern als Directors Cut, so wie Larsen sich ihn vorgestellt hat.
Die drei Backup-Storys sind daher nicht einfach an das Ende der Ausgabe gestellt worden. Sie sind chronologisch in die vier US-Ausgaben eingewoben. Die Backups stellen die Helden Star, Mighty Man und Rapture in kurzen Sequenzen vor. Sie werden im Laufe der Serie noch eine Rolle spielen.
Der rote Faden in den vier US-Ausgaben besteht darin, dass der Dragon ein Team von Superwesen um sich scharrt, um als eigene Polizeieinheit gegen die Schurken anzukämpfen. Allerdings wird die laufende Handlung durch eine Vielzahl von Auftritten dieser Metawesen etwas zerfasert. Schon der Anfang der Storyline wirkt nicht wie der Auftakt einer Ongoing-Serie, sondern eher wie ein Aftermath, eine Art von Epilog nach einer längeren Storyline. Dragon versucht immer noch den Tod von Debbie zu verarbeiten und lässt sich dabei auf allerhand Ärger ein. Darling schickt ihn auf einzelne Missionen, um einem Kontakt mit dem Vicious Circle so weit wie möglich zu unterbinden. Einer dieser Einsätze führt ihn nach New York, wo er zusammen mit den Turtles einen Gargoyle bekämpft. Das ist phasenweise unterhaltsam geschrieben, trägt zum eigentlichen Handlungsverlauf aber wenig bei. Die Turtles waren in den 80ern und den frühen 90ern beliebte Figuren und so weckt deren Auftritt den Anschein, als wären sie nur aus Marketinggründen in die Story hineingeschrieben worden.
Leser, die den US-Ausgaben seit der Nummer 1 folgen, bekommen eine eigentümlich strukturierte Storyline serviert. Dem deutschen Komplettisten wird die Zaubersternausgabe freuen, hat er doch die gesamte Storyline, inklusive der Backups in chronologischer Reihenfolge. Allerdings wirkt der Handlungsverlauf durch die eingeschobenen Kurzgeschichten noch verworrener und der Leser kann sich schlecht auf die einzelnen Charaktere einlassen.
Die Zeichnungen sprühen nur so vor Energie. Die ausufernden Layouts kommen vor allem in den Actionszenen gut zur Geltung. An einigen Stellen wirken die Zeichnungen etwas grob, was mit dem Format des Heftes zu tun haben kann. Im Original sind die Hefte im US-Format erschienen und für die deutsche Ausgaben auf DIN A4 hochgezogen.
Der Gewaltgrad ist phasenweise ziemlich hoch. Gerade die Comics in den 90er Jahren testeten ihren Grenzen spürbar aus und ließen das Blut fließen und die Knochen knacken. Dragon prügelt über mehrere Seiten auf einen Gegner ein, der in einer riesigen Blutlache endet. Bei anderen Kämpfen gibt es immer wieder Blutspritzer und kleine Fontänen zu sehen.
Savage Dragon 2
Erscheinungsdatum: Februar 2024
Preis: 9,99€
Autor: Erik Larsen
The Savage Dragon 1 – 4
Erscheinungsdatum: Juli 1993 – Oktober 1993
Zeichner, Inker: Erik Larsen
Farben: Diverse
Star – Feuergefecht
Zeichner: Rob Hayes
Inker: Tony Harris
Farben: Reuben Rude
Mighty Man
Zeichner: Victor Bridges
Inker: Terry Austin
Farben: Xan Micka
Rapture and Ricochet
Zeichner: Adam Hughes
Inker: Karl Kesel
Farben: Steve Oliff, Antonia Kohl
Zauberstern Comics
© Torsten Pech 02/2024
Kommentare
Theoretisch hätte man bei Zauberstern auch die gesamte Storyline mit den "Ninja Turtles" bringen können, denn US SAVAGE DRAGON Nr. 2 ist ja nur der zweite Teil des Mirage-Crossovers.
Spielt Dragon im ersten Teil mit oder taucht er erst zu Beginn des zweiten auf?
Und ja: Der Dragon spielt auch im Mirage-Crossover mit. Gezeichnet ist es aber nicht von Eric Larsen.
Mehr Details:
www.comics.org/issue/246101/