Die 80er: Die Filme - DIE BRUT DES ADLERS
Die Brut des Adlers
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1982 gelang dem niederländischen Schauspieler Rutger Hauer mit seiner Rolle in BLADE RUNNER der internationale Durchbruch als Schauspieler. Danach folgten u. a. Filme wie DAS OSTERMAN WEEKEND (1983), HITCHER, DER HIGHWAY-KILLER (1985), DER TAG DES FALKEN (1985), SOBIBOR (1987), BLINDE WUT (1989) oder WEDLOCK (1991). Ab den 1990er begann Hauers Karriere allerdings langsam zu stagnieren und schlug sich danach eher in B- und C-Filmen herum.
Zu Rutger Hauers Filmen aus den 1980er Jahren zählt auch der Öko-Thriller DIE BRUT DES ADLERS unter der Regie von PHILIPPE MORA, an dem etwas der Zahn der Zeit genagt hat und der etwas ungewöhnlich daherkommt. Denn im Film wird zwar gekämpft und auch viel geschossen, sterben tut aber darin seltsamerweise keiner.
Rutger Hauer spielt in DIE BRUT DES ADLERS den Vietnam-Veteran Jim Walden, der auf einer Insel lebt, wo er die Fauna und Flora vor Eindringlingen schützt. Schon zu Beginn wird man mit einer Szene konfrontiert, die zur Schlüsselszene für den ganzen Film wird. Zwei Männer aus einem nahegelegenen Ort sind auf die Insel Waldens gekommen und schießen wahllos jeden Vogel ab, der ihnen vor die Flinte kommt.
Und die Zahl der getöteten Tiere geht fast in die Hundert, bis endlich Rutger Hauer in Gestalt von Jim Walden auftaucht und die beiden Männer, die dem Ex-Soldaten nur eine auswischen wollten, von seiner Insel verjagt. Dabei bekommt einer der beiden 'nur' einen Pfeil ins Bein.
Mehr passiert mit diesen schießwütigen Spinnern nicht, was mich schon etwas erstaunt hat. Man wird mit zwei Männern konfrontiert, die ein richtiges Schlachtfest unter den Vögeln auf der Insel anrichten und passieren tut nichts. Ziemlich inkonsequent das ganze.
Diese 'pazifistische' Note, gepaart mit Naturschutz, setzt sich wie eine rote Linie durch den ganzen Film fort. Was mitunter zum Manko wird, weil die ganze Szenerie bisweilen etwas unglaubwürdig wirkt und sein Ziel einen Öko-Thriller zu präsentieren, leider verfehlt.
Unterdessen beauftragt der Millionär J. P. Whittier (Donald Pleasence), ein Sammler von seltenen Vogeleiern, den Dieb und Abenteurer Mike Walker (Powers Boothe) ihm die Eier einer seltenen Adlerart zu besorgen, die auf Waldens Insel brütet.
Kurze Zeit später verlässt Walden die Insel und besucht im nahegelegenen Ort Stella Clayton (Kathleen Turner) und ihren Sohn Adam (Andie Fenwick). In ihrem Laden kommt es zur Schlägerei zwischen Walden und den beiden Männern, die er von seiner Insel verjagt hat.
Dabei lernt Walden Mike Walker kennen, der sich sowohl mit dem Ex-Vietnam-Soldaten als auch mit Stella anfreundet. Walker gerät durch diese Freundschaft in eine Zwickmühle und Gewissensnöten. Schließlich schlägt sich Walker auf die Seite von Walden, als Männer aus dem Ort den Ex-Soldaten für immer von der Insel verjagen wollen und entscheidet sich danach dafür, obwohl er bereits zum Adlerhorst hochgeklettert ist, auf das Geld und die Eier zu verzichten.
Der Öko-Thriller DIE BRUT DES ADLER spielt zwar mit dem Arten - und Naturschutz und ist ein unterhaltsamer Streifen, doch wirkt er in der Ausführung insbesondere durch seinen 'pazifistischen' Unterton stark eingeschränkt, unausgegoren und inkonsequent.
Es wird sich zwar in dem Film zwar viel geprügelt, wild geschossen und ab und zu tauchen auch ein paar Explosionen auf, aber Tote sind keine zu beklagen, selbst als man Walden mit Gewalt von der Insel vertreiben will und dabei fast sein gesamtes Haus etc. zerstört, werden die Gegner nur betäubt oder bewusstlos geschlagen. Konsequent ist das in keiner Weise.
Rutger Hauer spielt den pazifistisch angehauchten Ex-Soldaten sehr interessant. Aber leider ist der Niederländer in seiner Rolle etwas eingeschränkt. Da kann Powers Boothe als Dieb und Abenteurer, der sich schließlich gegen seinen Auftraggeber richtet und sich für die Freundschaft zu Walden entscheidet, schon etwas mehr darstellerisch trumpfen, weil seiner Rolle keine so großen Grenzen unterworfen ist, wie die von Rutger Hauer.
Zu Kathleen Turner kann man nicht so viel sagen. Ihre Rolle bleibt etwas farblos und hinterlässt keinen bleibenden Eindruck.
Der Film DIE BRUT DES ADLERS ist beim Label KOCH MEDIA in einer ungeschnittenen Fassung erschienen. Die bislang fehlenden 5 Minuten sind im l mit Untertiteln versehen.
Die Brut des Adlers
© by Ingo Löchel