Beverly Hills Cop 3 Movie Collection - Der etwas andere Polizist
Beverly Hills Cop 3 Movie Collection
Der etwas andere Polizist
Der Zeitpunkt dieser Veröffentlichung ist gleich doppelt geschickt gewählt, da 2024 nicht nur der erste Teil sein vierzigjähriges und der dritte Teil sein dreißigjähriges Jubiläum feiern. Denn darüber hinaus hat Eddie Murphy nun im Abstand von 30 Jahren einen vierten Teil realisiert, der in dieser Woche auf Netflix weltweit seine Premiere feierte. Wie man sieht ist das Interesse an dem unkonventionellen Polizisten, der aus seiner Hood in Detroit unvermittelt in die Schickimicki-Szene von Beverly Hills in Los Angeles katapultiert wird, nach wie vor nicht totzukriegen und auch für Eddie Murphy ein zugkräftiges Pferd im Stall. Den ersten Film der Reihe, der in der deutschen Synchronfassung den Untertitel „Ich lös‘ den Fall auf jeden Fall“ trug, hatte damals Martin Brest (Jahrgang 1951) inszeniert, der es in seiner gesamten Karriere lediglich auf sieben Filme gebracht hat. Neben dem „Beverly Hills Cop“ ragen daraus noch das US-Remake von „Der Duft der Frauen“ heraus, für den Al Pacino mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, sowie das Fantasydrama „Rendezvous mit Joe Black“ mit Brad Pitt und Sir Anthony Hopkins. Seit Brest 2003 den Mega-Flop „Liebe mit Risiko – Gigli“ mit Ben Affleck und Jennifer Lopez verantwortet hatte, ist er in der Filmbranche nicht mehr in Erscheinung getreten.
Detective Axel Foley (Eddie Murphy) ist im Polizeirevier von Detroit ein bunter Vogel, der stets durch seine unkonventionellen Methoden auffällt. Gerade hat er bei der Observierung eines Zigarettenschmuggler-Rings mitgeholfen, die halbe Stadt in Schutt und Asche zu legen. Sein Chef Inspector Todd (Gilbert R. Hill) ist darüber nicht gerade begeistert. Kurz nachdem in Foleys Apartment sein alter Kumpel Mikey (James Russo) aufgetaucht ist, der immer mal wieder Probleme mit dem Gesetz hatte, wird dieser im Flur vor Foleys Wohnung ermordet. Mikeys Andeutungen im Vorfeld legen nahe, dass die Spur nach Beverly Hills führt, wo Mikey zuletzt als Wachmann für einen renommierten Kunsthändler, Victor Maitland (Steven Berkoff), tätig war. Janie Summers (Lisa Eilbacher), eine alte Schulfreundin von Foley und Mikey, hatte hier den Kontakt hergestellt, weswegen Foley diese bei seinen Recherchen als erste aufsucht. Es dauert nicht lange, bis er auch mit Maitland Bekanntschaft macht, der Foley allerdings umgehend in die Hände der Polizei von Los Angeles übergibt. Sergeant Taggart (John Ashton) und Detective Rosewood (Judge Reinhold) werden auf Foley angesetzt und lernen dabei die Polizeiarbeit schnell aus einer ganz anderen Perspektive kennen.
Der erste „Beverly Hills Cop“-Film hat in all den Jahren nichts von seiner Faszination und seinem Unterhaltungswert eingebüßt. Eddie Murphy agiert hier noch ohne die selbstgefälligen Starallüren seiner späteren Filme, sondern ist trotz Dauerquasselei ein echter Sympathieträger. Auch einige rasante, handgemachte Actionszenen hat Martin Brest effektvoll in Szene gesetzt. Alles wird durch Harold Faltermeyers Ohrwurm-Soundtrack kongenial untermalt, und die Gags zünden nach wie vor vorzüglich, da Brest mehr auf Situations- und Charakterkomik anstatt auf billige Kalauer setzte. Das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) ist sehr gelungen, wobei der Mehrwert der 4KUHD gegenüber der BluRay eher gering ausfällt. Lediglich der englische Originalton ist im DTS HD Master Audio 5.1 verfügbar (sowie als Audiodeskriptionsfassung), Deutsch und Französisch sind in Dolby Digital 2.0 aufgespielt und geben somit den Kinosound der 1980er Jahre unverfälscht wieder. Eine wenige Sekunden kurze Szene in der deutschen Synchronfassung ist deutlich dumpfer als der Rest. Optional ist auch die isolierte Filmmusik anwählbar sowie Untertitel auf Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch und Französisch. Auf der BluRay gibt es einige weitere Sprachversionen sowie etliche weitere Untertitelsprachen. Die Extras umfassen einen Audiokommentar von Martin Brest, zwei entfernte Szenen (zusammen 4 Minuten), zwei „Hinter den Kulissen“-Features mit Interviews aus dem Jahr 1984 (7 Minuten), ein BHC-Mixtape `84 mit sechs Videoclip-Ausschnitten aus dem Film. Auf der BluRay finden sich darüber hinaus die Specials „Beverly Hills Cop – The Phenomenon Begins“ (29 Minuten), „A Glimpse Inside the Casting Process“ (10 Minuten), „Beverly Hills Cop – Die Musik“ (8 Minuten), sieben Clips bezüglich der Location-Shots (zusammen ca. 8 Minuten) sowie der englische Original-Kinotrailer.
Gut zwei Jahre später engagierte man mit Tony Scott (1944-2012) einen Regisseur für die Fortsetzung „Beverly Hills Cop II“, der gerade überaus erfolgreich war, weil er im Jahr zuvor mit „Top Gun“ einen veritablen Hit gelandet hatte. Wieder einmal beginnt die Handlung in Detroit, wo Axel Foley (Eddie Murphy) wieder mal undercover im Einsatz ist und das Missfallen seines Vorgesetzten Inspector Todd (Gilbert R. Hill) erregt. In Beverly Hills beschäftigt parallel eine Raubserie die Polizei. Als Captain Bogomil (Ronny Cox) den Gangstern zu nahe kommt, wird er lebensgefährlich verletzt. Foley reist wieder einmal ohne Erlaubnis nach Los Angeles, wo er gemeinsam mit seinen dortigen Kumpels Billy Rosewood (Judge Reinhold) und Sergeant Taggart (John Ashton) den Drahtziehern auf die Spur kommen will. Schon nach kurzer Zeit stößt das Trio auf die große sexy Blondine Karla Fry (Brigitte Nielsen), die mit Täterbeschreibungen vor Ort übereinstimmen würde. Sie arbeitet in einem Waffenclub, der von Chip Cain (Dean Stockwell) gemanagt wird, der in Diensten des Ölmillionärs Maxwell Dent (Jürgen Prochnow) steht.
Die Originalität dieser Fortsetzung hält sich leider in sehr bescheidenem Rahmen. Denn man setzt auf all das, was im ersten Teil bereits funktioniert hatte und variiert dies nur minimal. Dadurch, dass die unterschiedlichen Polizisten hier aber bereits ein eingespieltes Team sind, geht viel vom Charme des Originals verloren. Außerdem ist die simple Geschichte unverhältnismäßig kompliziert aufgebaut, was durch nur noch mäßig witzige Gags und die üblichen Actionhöhepunkte überdeckt werden soll. Zwar nicht gerade langweilig, aber dennoch weit von den Qualitäten des ersten Films entfernt. Die High Dynamic Range der 4KUHD ist zwar besser als die der BluRay, aber aufgrund des Bildrauschens hätte man eine ähnlich gute Auflösung auch mit 2K geschafft (Widescreen-Format 2,35:1). Auch hier gibt es nur den englischen Originalton im DTS HD Master Audio 5.1, Deutsch, Spanisch (für Spanien und für Lateinamerika) und Französisch liegen lediglich in Dolby Digital 2.0 vor, Japanisch und Russisch in Dolby Digital 5.1, optional sind Untertitel in sechzehn Fassungen verfügbar. Die deutsche Fassung entspricht dabei der Original-Dolby-Stereo-Kinofassung, bei der die Höhen zischen und der Score mitunter leiert – die Abspannmusik tönt lediglich in Mono! Auf die Beigabe von Extras hat man hier komplett verzichtet.
Für „Beverly Hills Cop III“ engagierte man dann erneut einen anderen Regisseur – John Landis (Jahrgang 1950). Der hatte mit „Die Glücksritter“ nicht nur einen der ersten Erfolgsfilme mit Eddie Murphy inszeniert, sondern in „Blues Brothers“ auch der genüsslichen Zerstörung von Polizeiautos gefrönt, was in der „Beverly Hills Cop“-Reihe ebenfalls ein wiederkehrendes Element darstellt. In diesem Teil nun wird bei einem Einsatz Axel Foleys (Eddie Murphy) Vorgesetzter Inspector Todd (Gilbert R. Hill) von einer Kugel tödlich getroffen. Foley schwört auf Rache, die ihn wieder einmal von Detroit nach Los Angeles bringt. Gemeinsam mit seinem alten Freund Billy Rosewood (Judge Reinhold) und dessen neuem Chef Jon Flint (Hector Elizondo) begibt sich Foley auf die Spur des Killers, die in den Vergnügungspark Wonderworld führt. Der Killer Ellis De Wald (Timothy Carhart) ist dort als Sicherheitsbeauftragter engagiert und genießt einen tadellosen Ruf. Und Foley wird von Agent Fulbright (Stephen McHattie) angewiesen, nichts zu überstürzen, da man Dewalds Hintermänner ebenfalls mit hochnehmen möchte. Aber Foley ist nicht der Cop, der sich viel um Vorschriften und Anweisungen schert…
Dieser dritte Film ist wieder überzeugender als der vorangegangene geraten, da die Geschichte eingängiger und das Setting origineller ist. Zudem hat John Landis dem Ganzen seinen eigenen Stempel aufgedrückt, bei dem die Gags auch in den Details sitzen und sich mal wieder etliche Prominente in Cameos die Ehre geben (u.a. George Lucas, Ray Harryhausen, Arthur Hiller und Joe Dante). Ebenso gelungen sind einige nach wie vor handgemachte Actionszenen, von denen der Stunt an einem sich drehenden Riesenrad am atemberaubendsten geraten ist. Weil dieser Film ein gutes Stück vom Ursprungskonzept abweicht, hat er einen eher schlechten Ruf, erweist sich in der Retrospektive aber als deutlich unterhaltsamer als sein Vorgänger. Auf der 4KUHD kommt bei diesem Film das Bild (im Widescreen-Format 1,78:1) am ehesten zur Geltung. Den Ton gibt es wieder nur in der englischen Originalfassung im DTS HD Master Audio 5.1, dafür sind Deutsch und Französisch nun immerhin in Dolby Digital 5.1 aufgespielt, was zwar etwas plärrig und hallig tönt, aber insgesamt in Ordnung geht. Darüber hinaus sind eine englische Audiodeskriptionsfassung und eine japanische Sprachversion in Dolby Digital 2.0 mit aufgespielt und optional gibt es Untertitel in diesen vier Sprachen sowie in Italienisch und Spanisch als auch in Englisch für Hörgeschädigte. Auch zu diesem Film ist keinerlei Bonusmaterial mit aufgespielt.