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Doc Savage - Der Mann aus Bronze - Der grüne Tod

Doc Savage – Der Mann aus Bronze

Der grüne Tod

 

Wer bei dem „Mann aus Bronze“ Parallelen zum „Mann aus Stahl“ – Superman – zieht, liegt gar nicht so falsch. Beide Superhelden entstanden Anfang der 1930er Jahre und gingen in die Popkultur ein. Während Superman in unzähligen Film- und Fernsehversionen existiert, brachte es Doc Savage bislang nur auf einen Filmauftritt, der nun auch in Deutschland in einem Mediabook auf BluRay erscheint.

Alles begann 1933 mit „The Man of Bronze“, einem Groschenheftroman von Kenneth Robeson (ein Pseudonym für sämtliche Autoren der Reihe, hinter dem sich in den meisten Fällen Lester Dent [1904-1959] verbarg), der mehr als 30 Jahre später als „Doc Savage und der rote Tod“ auch ins Deutsche übersetzt wurde. Dent beschrieb seinen wackeren Helden als Mischung aus Sherlock Holmes, Tarzan, Craig Kennedy (einem fiktiven Detektiv mit wissenschaftlichem Hintergrund) und Abraham Lincoln. Doc Savage war für ihn Arzt, Wissenschaftler, Abenteurer, Erfinder, Forscher und Musiker. Alles etwas geerdeter und realistischer als bei Superman, der 1932 seine ersten Comic-Abenteuer erlebte. Beide Helden leben mitunter in einem Refugium der Einsamkeit am Nordpol. Doch Doc Savage schart im Gegensatz zu Einzelgänger Clark Kent die „Berühmten Fünf“ um sich, allesamt Experten auf ihren jeweiligen Spezialgebieten, die den altruistischen Weltenretter in seinen Aktionen bei Kräften unterstützen. Bis ins Jahr 1949 erschienen noch 180 weitere „Doc Savage“-Romane, bis sich George Pal („Der jüngste Tag“, „Kampf der Welten“, „Die Wunderwelt der Gebrüder Grimm“) im Jahr 1974 für eine Verfilmung entschloss. In der Hauptrolle besetzte er mit Ron Ely (Jahrgang 1938) tatsächlich einen ehemaligen „Tarzan“-Darsteller. Doch aus der beabsichtigen Filmreihe wurde nichts, und „Doc Savage – Der Mann aus Bronze“ blieb George Pals letzte Filmproduktion.

In seinem Refugium der Einsamkeit am Nordpol empfängt Doc Clark Savage jr. (Ron Ely) 1936 telepathische Signale der „Berühmten Fünf“, seiner in New York weilenden Mitstreiter. Dort angekommen, berichten ihm Major Long Tom Roberts (Paul Gleason), Renny (William Lucking), Monk Mayfair (Michael Miller), Johnny (Eldon Quick) und Ham (Darrell Zwerling), dass Docs Vater im südamerikanischen Hidalgo an einer seltenen Krankheit verstorben sei. Ein letzter Brief von Savage sr. mit wichtigen Unterlagen wird bei einem Anschlag vernichtet, bei dem es der Täter auch auf Docs Leben abgesehen hatte. Gemeinsam mit seinen Freunden reist Savage daraufhin nach Hidalgo, um die mysteriösen Vorkommnisse zu untersuchen. Der Präsident des kleinen Landes (Freddie Roberto) erweist sich zwar als hilfsbereit, sein Untergebener Don Rubio Gorro (Bob Corso) steckt aber heimlich mit Captain Seas (Paul Wexler) unter einer Decke, der alles daransetzt, dass Doc Savage sein Ziel nicht erreicht. Gorros Sekretärin Mona Flores (Robyn Hilton) ist von Docs Sex-Appeal fasziniert und bietet an, die sechs Freunde in den Urwald ihres Landes zu führen, wo ein ausgestorben geglaubter Eingeborenenstamm leben soll, von dem Doc Savages Vater ein wertvolles Stück Land geschenkt bekommen hat. Gorro und seine Männer sind den Helden dicht auf der Spur, und mit Hilfe des Giftes einer grünen Schlangenart sind sie in der Lage, tödliche grüne Schlangendämonen heraufzubeschwören…

„Doc Savage – Der Mann aus Bronze“ ist kein herkömmliches Superheldenabenteuer, sondern in Michael Andersons („Flucht ins 23. Jahrhundert“) Inszenierung schon eine selbstironische Überzeichnung des Genres. Vieles kann und soll man hier gar nicht ernst nehmen (Schurken-Handlanger Gorro schläft beispielsweise in einer überdimensionalen Baby-Wiege!), so dass man das Geschehen stets mit einem Lächeln auf den Lippen verfolgt. In gewisser Weise erinnert der Film an die einige Jahre später von Steven Spielberg und George Lucas erfundenen „Indiana Jones“-Abenteuer, die ebenfalls schon ihre eigene Parodie beinhalteten. Wer nicht mit den falschen Erwartungen an dieses bunte Abenteuerspektakel herangeht, wird hier knapp zwei Stunden durchaus angemessen unterhalten. Die deutsche BluRay-Erstveröffentlichung, die ab dem 25. Juli erhältlich ist, erfolgt in einem Mediabook von Plaion Pictures, das zusätzlich eine DVD enthält (die zu Rezensionszwecken nicht zur Verfügung stand). Das BluRay-Bild (erstmals im Widescreen-Format 1,78:1, unter den Extras findet man darüber hinaus auch noch die bislang bekannte, vier Minuten kürzere Vollbildfassung) ist gut restauriert, weist eine schöne Schärfe und intensive Farben auf. Der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 2.0 Mono, optional mit deutschen und englischen Untertiteln) ist nicht zu beanstanden und stets gut verständlich. Die Extras umfassen neben der Vollbildversion noch einen deutschen und zwei englische Kinotrailer, den „Trailer from Hell“ mit Drehbuchautor Josh Olson aus dem Jahr 2013 sowie eine umfangreiche Bildergalerie mit internationalem Werbematerial zum Film.

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