Scavenger Hunt - Die total verrückte Schnitzeljagd - Er will ein Spiel spielen
Scavenger Hunt – Die total verrückte Schnitzeljagd
Er will ein Spiel spielen
Dass der künftige Hollywood-Gigant Arnold Schwarzenegger hier lediglich für einige wenige Minuten in einem Gastauftritt zu sehen ist, stört dabei nicht weiter, denn auch die meisten anderen Rollen dieses großen Ensemble-Films sind mit seinerzeit zumindest in den USA sehr bekannten Darstellern besetzt. Das Konzept des Films lehnt sich ganz unverhohlen an einen der größten amerikanischen Komödienklassiker an, den 1963 von Stanley Kramer inszenierten „Eine total, total verrückte Welt“. Für die deutsche Erstveröffentlichung zitiert man im Titel deswegen auch einfach die bekannte Vorlage, damit allen Zuschauern gleich klar ist, was man hier zu erwarten hat. Wie im Kramer-Film geben sich auch hier bis in die kleinsten Nebenrollen die prominenten Namen die Klinke in die Hand. Auch hier geht es um die Gier der Menschen, die so ziemlich alles tun, um in den Besitz einer stattlichen Summe Geldes zu gelangen. Und da der Schnellste und Eifrigste die besten Chancen hat, ist rasantes Chaos auch bei „Scavenger Hunt“ (zu Deutsch: Schnitzeljagd) vorprogrammiert. Da seit Kramers Film fast zwei Jahrzehnte vergangen waren, hat sich hier auch hinsichtlich der Actionszenen ein bisschen was verändert. Der von Michael Schultz („Car Wash“) inszenierte Film ist da viel näher dran an den „Ausgekochtes Schlitzohr“-Filmen mit Burt Reynolds oder den ebenfalls stargespickten Nachfolgewerken „Auf dem Highway ist die Hölle los I + II“. Wem diese Filme gefallen, der wird sicherlich auch bei „Scavenger Hunt“ auf seine Kosten kommen.
Der steinreiche Spieleerfinder Milton Parker (Vincent Price) ist verstorben. Zur Testamentseröffnung sind die lieben Verwandten erschienen, aber auch einige langjährige Bedienstete Parkers, die sich ebenfalls einen Teil des Erbes erhoffen. Mittels einer Audiobotschaft unterrichtet der Dahingeschiedene die bunte Schar darüber, dass sich das Erbe auf stattliche 200 Millionen Dollar beläuft. Dieses soll aber nur denjenigen ausgezahlt werden, denen es gelingt, innerhalb weniger Stunden möglichst viele exotische Gegenstände zu organisieren, ohne diese käuflich zu erwerben. Dazu zählen beispielsweise ein lebender Vogel Strauß, die Toilettenschüssel aus einem Nobelhotel oder der Kühlergrill eines Rolls Royce. Mildred Carruthers (Cloris Leachman) und ihr infantiler Sohn Georgie (Richard Masur) tun sich für die Schnitzeljagd mit dem schmierigen Stuart Selsome (Richard Benjamin) zusammen. Jeff (Dirk Benedict) und sein jüngerer Bruder Kenny (Willie Aames) bilden mit Lisa (Maureen Teefy) ein Team. Chefkoch Henri (James Coco), Diener Jenkins (Roddy McDowall), Chauffeur Jackson (Cleavon Little) und Pflegerin Babbette (Stephanie Faracy) bilden die Angestellten-Gruppe, während Schwiegersohn Henry Motley (Tony Randall) mit seinen vier halbwüchsigen Kindern auf Schnitzeljagd geht. Als Einzelkämpfer startet der Taxifahrer Marvin Dummitz (Richard Mulligan), der das Schicksal des Verstorbenen zum Besseren beeinflusst hatte. Während der Schnitzeljagd schließt sich ihm noch der Sicherheitsmann Sam (Scatman Crothers) an.
„Scavenger Hunt“ ist ein vollkommen albernes Filmkuriosum, das unverständlicherweise erst nach 45 Jahren zum ersten Mal in Deutschland zu sehen ist. Dass man trotz der stargespickten Besetzungsriege nicht schon früher versucht hatte, den Film einem deutschen Publikum näher zu bringen, verwundert schon. Natürlich ist das Ergebnis kein komödiantisches Highlight von filmgeschichtlicher Bedeutung, aber auch kein kompletter Rohrkrepierer, von dem man besser die Finger lässt. Wer im Vorfeld weiß, dass er sich hier auf Slapstickgags, Autostunts und hoffnungsloses Overacting einlässt, der kann sich hier durchaus zwei Stunden ganz passabel unterhalten lassen. Immerhin gibt es Dutzende von Locations in und um San Diego, abwechslungsreiche Aufgaben und besagte Kurzauftritte weiterer Stars (Ruth Gordon, Meat Loaf, Pat McCormick, Avery Schreiber). Die extra angefertigte Synchronfassung ist zwar nur mäßig gelungen (etliche eher drittklassige Sprecher tummeln sich in einer allzu sterilen Abmischung), ermöglicht aber immerhin, den Film auf Deutsch anzuschauen. Das Bild (im Widescreen-Format 1,85:1) ist von guter Schärfe, die Farben sind ebenfalls sehr kräftig. Der Ton liegt auf Deutsch in Dolby Digital 5.1 vor, auf Englisch in Dolby Digital 2.0, optional mit deutschen Untertiteln. Zu den umfangreichen Extras des Mediabooks zählen ein 28seitiges Booklet mit einem informativen Hintergrundbericht von Christoph N. Kellerbach, der US-Kinotrailer und ein deutscher Heimkinotrailer, das Featurette „Hunt for the Stars“ von Troy Howarth (34 Minuten), ein US-VHS-Unboxing-Clip (1 Minute) und eine größere animierte Bildergalerie.