# 83: Hexen Hermanns Horror Hühner
# 83: Hexen Hermanns
Horror Hühner
Meine Mutter wirbelte in der Küche und bereitete
das Einkochen von Marmeladen vor (ich denke es war Johannis- und Erdbeer
(lecker), sowie Kirsche. Daher meinte sie, wir sollten draußen frühstücken. Und
das am besten hinter dem Haus. Da schiene die Sonne so schön, der
Straßenverkehr der L111 nerve nicht und es wäre noch nicht zu heiß...
Also: Während W.K. etwas im Auto suchte und Rolf
sich wusch, deckte ich draußen den Tisch.
Bis dann der W.K. vom Auto zurück und Rolf aus dem
Bad war, schmolz die Butter im hellen Schein der Sonne sachte dahin und bildete
eine Pfütze.
Meine Mutter meinte es gut und machte noch eine
Portion Hamburger Aalsuppe warm (zur Erklärung: Der Name der Suppe meint nicht
notwendigerweise, dass auch der Fisch enthalten ist (obwohl er es war), das ist
vielmehr Plattdeutsch und bezeichnet Alles). Die Schwierigkeit bei der Suppe
ist allerdings das Eigelb reingerührt wird und das manchmal stockt und die
Suppe so an Ansehnlichkeit verliert. Die sieht dann eher aus wie schon mal
gegessen (was aber dem Geschmack keinen Abbruch tut).
W.K. erschien, sah in den Topf und schmierte sich
mit den paar noch festen Bestandteilen der Butter ein Brötchen. Rolf füllte
sich tapfer eine Portion auf und aß mit Todesverachtung.
Der Vormittag ist nun die Zeit, da die Hühner ihre
Eier legen und nach vollbrachter Tat dies auch laut zu kund und zu wissen
geben. Der hintere Teil unseres Grundstücks war nun zweigeteilt. Der rechte
Teil war Gemüsegarten, davor abgetrennt durch eine Bromheerhecke einige
Johannis- und Stachelbeeren und die gepflasterte Veranda auf der wir
frühstückten.
Die Geräusche der Hühner drangen ungefiltert und in
voller Lautstärke zu uns. Aber nicht nur die. Unser Hahn fühlte sich bemüßigt
auch noch zu antworten. Die Lautstärke war enorm. Das Gegacker und Gekrähe
groß ...
W. K. verbrachte einige Minuten damit, sich Wagner
in voller Lautstärke zurückzuwünschen. Rolf hingegen genoss lächelnd das Konzert
der Vögel, wohingegen ich (der das ganze gewohnt war) völlig unbelastet vor
mich hin plauderte.
Nach einer Weile kündigte dann W.K. Giesa dann mit
Leidensmiene an, er werde für den Zauberspiegel die Geschichte Hexen Hermanns
Horror Hühner verfassen.
Dies geschah dann auch. Und das war einer der
Folgen dieses warmen Juli-Vormittags.
Aber es ging noch weiter ... Wir mussten ja noch
nach Harburg und ich wählte nicht die Route über die B73 ... Werner wünschte
sich später, ich hätte ihn auf einer der unfallträchtigsten und gefährlichsten
Bundesstraßen geführt.
Aber dazu nächste Woche mehr ...