Den Anfang machen
Aber schon bei Zamorra gibt es nur die Erstauflage und die weit zurückhängende Liebhaberedition. Und wer Sternenfaust lesen will, dem bleibt die Qual der Wahl erspart, da es nur eine Auflage gibt.
Anders bei Rettungskreuzer Ikarus!
Das Prinzip der ständigen Verfügbarkeit durch Print on Demand sorgt dafür, dass permanent alle Ikarus-Bände angeboten werden. Gehen wir deshalb doch einmal die Möglichkeiten durch!
a) Kopfüber in die Nacht
Der aktuelle Wanderlust-Zyklus ist mittlerweile in der heißen Phase, in der sich die Ereignisse förmlich überstürzen. Die letzten beiden Bände 44 "Zusammenbruch" von Irene Salzmann und Thomas Folgmann und 45 "Wächter des Imperiums" von Achim Hiltrop werfen den Leser mitten hinein in eine zusammenbrechende Galaxis, in die Machenschaften der geheimnisvollen Kallia und den Auswirkungen des von ihnen generierten Virus, der eine Armee körperlich robuster, anspruchsloser und hoch motivierter Rekruten beschert. Dazu wird man mit dem "Mad Scientist" Noel Botero konfrontiert, der sein eigenes Süppchen kochen will und als Unsterblicher dazu alle Zeit der Welt hat. Auf der anderen Seite arbeiten Captain Sentenza und seine Crew daran, das Geheimnis aufzuklären und das Unheil abzuwenden. Mit im Spiel ist auch die undurchsichtige Söldnerorganisation der "Schwarzen Flamme", die auch uralte Wurzeln hat.
b) Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde
Für alle, die auf Nummer sicher gehen wollen, geht es natürlich los mit der Nummer 1 "Die Feuertaufe" von Dirk van den Boom. Die günstigen einsteigerfreundlichen Sammelbände mit jeweils drei Romanen umfassen die Nummern 1 bis 15.
Hier erlebt der Leser die Entstehung der Rettungsabteilung und ihre Anfangsschwierigkeiten mit den internen Gegnern im Raumcorps. Aber auch die Outsider und Kronprinz Joran werfen schon ihre düsteren Schatten. Der größte Vorteil besteht aber darin, dass in diesen Bänden auch die Vorgeschichte der Crew erzählt wird, die den Protagonisten eine ganz andere Tiefe verleiht. Und auch die anfänglichen Geplänkel zwischen Roderick Sentenza und Sonja DiMersi sollte man sich nicht entgehen lassen!
c) Der Hölle ins Auge sehen
Wer dagegen auf eng miteinander verzahnte Geschichten steht, für den bietet sich der Einstieg ab Band 9 an. Hier beginnt die eigentliche Auseinandersetzung mit den unbarmherzigen Outsidern, die die Galaxis unterjochen und ihre Bewohner zu Vieh degradieren wollen, um ihren Appetit auf frisch gequälte Gehirne zu stillen. Das Geschehen verteilt sich auf zwei Handlungsebenen. Während Sentenza und die Ikarus daheim verzweifelt gegen die Outsider und deren Bundesgenossen Prinz Joran kämpfen, erleben der Schmuggler Jason Knight und seine vizianische Begleiterin Shilla eine Odyssee durch das Nexoversum, den Herkunftsort der unbarmherzigen Gegner.
d) Armageddon
Für die Freunde der finalen Auseinandersetzung bieten sich die Bände ab der Nummer 31 an. Die weit überlegene Invasionsflotte der Outsider mit ihren bedrohlichen Hairaumern steht bereit. Alle Anstrengungen der Verbündeten haben das Verhängnis letztlich nur hinauszögern können. Die letzte Hoffnung richtet sich auf die Ikarus und die Hyperbombe. Gegen jede Chance machen sich Sentenza und Co auf ihre Reise in die Vergangenheit, während Shilla und Jason Knight auf eine Gelegenheit lauern, ihre im Nexoversum gewonnenen Erkenntnisse zurück in die Milchstraße zu bringen. Allerdings werden sie nicht nur von den Outsidern gejagt, sondern müssen sich auch noch mit dem Erbe der geheimnisvollen Tomakk auseinandersetzen. Ruhige Romane gibt es in dieser Phase nicht!
e) Alles auf Reset
Vergleichsweise ruhig geht es dagegen zu, wenn man mit Band 38 "Urlaub auf Shahazan" von Thomas Folgmann in den zweiten Zyklus startet. In den ersten Bänden wird man mit den anfänglich grob unterschätzten Auswirkungen der Wanderlust bekannt gemacht. Ja, und man kann den Captain und seine Familie auf einem Urlaubsplaneten erleben, wo er sich im ungewohnten Ausspannen üben kann. Und auch über die schon länger immer wieder mal auftauchende Söldnerin Skyta erfährt man endlich mehr. Die Freunde der ausgiebigen Raumschlachten müssen sich allerdings bis Band 40 gedulden, bevor es erstmals richtig zur Sache geht. Also nichts für Ungeduldige!
f) Kaleidoskop
Und wie habe ich es gemacht? Offen gestanden ist diese Methode nicht nachahmenswert. Ich habe mit den Bänden 15 und 26 angefangen, zwei dramatischen Raumschlachten aus der Feder Dirk van den Booms. Dann ging es weiter mit den Bänden 16 aufwärts und zwischendurch habe ich immer mal wieder einen Sammelband eingeschoben. Schließlich habe ich parallel die Handlung ab Band 27 und ab Band 38 verfolgt. Es geht auch so, aber viele Entwicklungen gehen dabei doch verloren. Also Daumen runter für diese Art des Einstiegs!
g) Gourmet
Die Autoren der Ikarusserie haben ganz unterschiedliche Schreibstile. Und zumindest die vier ersten, also Dirk van den Boom, Sylke Brandt, Irene Salzmann und Martin Kay, haben auch von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, eigene Figuren in die Serie einzuführen und weiterzuentwickeln. Wer von den Lesern also auf krachende Raumschlachten und ironische Bemerkungen steht, der kann sich auch einfach auf die Romane von Dirk van den Boom konzentrieren und sie hintereinander lesen. Wer mehr auf atemlose Action abfährt, dem steht es frei, Martin Kays Werke hintereinander zu konsumieren und wer mehr an ausdifferenzierten Charakteren und psychologisch fein aufgebauten Storys interessiert ist, dem stehen Irene Salzmanns Geschichten zur Verfügung. Oder man genießt einfach die abwechslungsreichen Romane von Sylke Brandt.