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Die Goldene Mitte?

Flieg, Ikarus, fliegDie Goldene Mitte?

Der Wanderlust-Zyklus, gestartet mit Band 38, wird wie Dirk van den Boom vor ein paar Wochen verraten hat mit Band 50 zu Ende gehen. Damit umfasst er letztlich 13 Bände. Es hat also 6 Bände vor Nummer vor der 44 gegeben und es werden noch 6 weitere Titel folgen.

Was also bringt diese Mitte? Erwartet uns ein Höhe- oder gar Wendepunkt der Geschichte? Schauen wir doch einfach einmal, was Irene Salzmann und Thomas Folgmann dem Leser in "Zusammenbruch" präsentieren


Rückblick
Erinnern wir uns kurz. Die Bände 42 und 43 von Sylke Brandt und Dirk van den Boom schilderten die Erlebnisse der Ikarus-Crew. Einge Besatzungsmitglieder hatten sich unerkannt unter die von der Wanderlust Infizierten gemischt. Während sie sich an Bord einer Weltraumarche befinden, folgt der Rest der Besatzung mit der Ikarus heimlich. Schließlich landet man auf der Kasenenwelt, einem heruntergekommenen Planeten voller Infizierter, die zum Teil schon seit Generationen mit anhaltender Begeisterung auf ihren großen Kriegseinsatz warten und einigen wenigen Immunen. Auch Noel Botero, der verrückte Wissenschaftler, befindet sich im Orbit um die Welt und versucht, sie unter seinen Einfluß zu bringen.

ZusammenbruchInhalt
Doch Irene Salzmann und Thomas Folgmann verfolgen dieses spannende Szenario nicht weiter. Stattdessen blenden sie um auf andere Schauplätze und Protagonisten. Zunächst werfen sie einen Blick auf den Planeten Shahazan, wo mit Band 38 alles begann. Im Mittelpunkt steht das nervige Urlauberpärchen von damals. Doch Henry a'Grenock und seine Frau Viola haben sich verändert. Da fast alle erwachsenen Bewohner den Planten verlassen haben, fällt den "Alten" die Aufgabe zu, die Kinder zu versorgen und die notwendigen Prozesse wie Nahrungsgewinnung, Energieerzeugung etc. am Laufen zu erhalten.

Danach wird umgeblendet. Sally McLennane die Corpsdirektorin hat Informationen darüber erhalten, dass der Konzern Holy Spirit Medics ein Gegenmittel gegen den Wanderlustvirus entwickelt hat. Doch anstatt unverzüglich die Massenproduktion zu starten, legt es der Konzern darauf an, das Serum zu Höchstpreisen an einen kleinen Kreis von Auserwählten zu verhökern. McLennane will der Sache auf den Grund gehen und herausfinden, was an dem Mittel dran ist. Um das Raumcorps nicht zu kompromittieren, beauftragt sie nun Skyta, die Söldnerin der Schwarzen Flamme, ein Team zusammenzustellen und die Raumstation, auf der sich die Forschungseinrichtungen befinden, zu übernehmen. Bedingung ist aber, dass das Team nicht aus Mitgliedern der Söldnerorganisation bestehen darf.

Skyta tarnt sich als Handlungsbeauftragte der Schluttnicks und macht sich auf die Suche. Zuerst findet sie eine junge Hackerin. Auf dem künstlichen Mond Meweb heuert sie außerdem eine fünfköpfige Söldnertruppe an. Zufällig trifft sie dort auch auf Jason Knight, dem leider seine letzte Fracht unterwegs verdorben ist. Die Umbauarbeiten von Shilla, seiner telepathischen Partnerin, waren wohl doch nicht ganz perfekt! Obwohl Knight nicht besonders gut auf die Schwarze Flamme zu sprechen ist, schließen sich die beiden zusammen  mit Taisho dem Unternehmen an. Mit von der Partie ist auch Vizianer Pakcheon, der auf sich allein gestellt ist, weil Junius Cornelius sich auf seiner Heimatwelt einem Gerichtsverfahren stellen muss.

Kaum bei der Raumstation angekommen, stellt man fest, dass dort ungwöhnliche viele Sicherheitskräfte stationiert sind. Und auch die normalen Stationsangehörigen wirken irgendwie merkwürdig. Die beiden Vizianer haben große Schwierigkeiten, ihre Gedanken zu lesen. Irgendwie hat alles mit Bella Orchidea, der Stationsleiterin zu tun. Diese wunderschöne Frau mit makellosem Teint, strahlend blauen Augen, einer wallenden platinblonden Mähne und einer idealen Modellfigur treibt ihr eigenes Spiel. Schließlich bleibt keine andere Möglichkeit als die Erstürmung der Station.

Fazit
"Zusammenbruch" bringt einerseits packende Unterhaltung, andererseits aber auch interessante Interaktion zwischen den Figuren. Man denke nur an Pakcheon und Jason Knight, die sich gegenseitig belauern und zu übertrumpfen versuchen. Auch Bella Orchidea und die junge Hackerin Siroi alias Osiris sind überaus gelungene, interessante Charaktere. Allerdings für die großen Rätsel um die Kallia und den Wanderlustvirus ist die Handlung nicht sehr ergiebig, birgt fast keine neuen Erkenntnisse. Im Grunde ist der Leser hinterher genauso schlau wie vorher. Der Titel ist also mehr eine Episode innerhalb des Zyklus als ein handlungstechnischer Höhe- oder Wendepunkt.   

In zwei Punkten ist der Roman aber einmalig für die bisherige Seriengeschichte. Zum einen ist es der erste Band, der von zwei Autoren gemeinsam verfasst worden ist. Dabei liegt die Vermutung nahe, dass der erste längere Abschnitt über Shahazan wieder aus der Feder von Thomas Folgmann stammt und das Geschehen um Skyta und die Vizianer von Irene Salzmann geschrieben wurde. Aber: Genaues weiß man nicht! Zum anderen stellt der Roman mit einem Umfang von stolzen 140 einen Rekord in Bezug auf die Länge dar. Das sind fast 50 % mehr als bei einem "normalen" Ikarus-Band. In dieser HInsicht ragt er tatsächlich heraus und rechtfertigt die Bezeichnung "Goldene Mitte".

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