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Im Hier und Jetzt - DC-Programm in den USA und in Deutschland

Heldenhaft - Die DC-KolumneIm Hier und Jetzt
DC-Programm in den USA und in Deutschland

Vielleicht hat man ja den Artikel der letzten Woche noch im Kopf, als es um die Anfänge des Goldenen Zeitalters ging. Damals war DC noch sehr überschaubar.

Erst 1942 verlegten sie zum ersten Mal mehr als 100 einzelne Comics in einem Jahr.

1950 waren es schon 250. Bis 1987, also immerhin 37 Jahre lang, beschränkten sie sich zumindest auf unter 500 im Jahr. 1996 knackten sie zum ersten Mal die 1000er-Marke. Und seit 2008 bringt DC Comics über 1500 Comics im Jahr heraus. Man erkennt vielleicht: Zumindest gewisse Orientierung ist nötig, und darum soll es heute gehen.


Ich weiß als Verfasser dieser Kolumne mit absoluter Gewissheit, dass es nach diesem hier keinen anderen Artikel mehr geben wird, dessen Inhalt so schnell veraltet sein wird, wie das, was hier nun folgt: Nämlich eine Momentaufnahme des gegenwärtigen US-DC Programms, mit nachfolgender (gröberen) Betrachtung der Situation bei Panini, dem deutschen Lizenznehmer von DC Comics.

Entgegen den finsteren 80er-Jahren findet man heutzutage ohne Schwierigkeiten einen Comicladen, der auch aktuelle US-Comics auf tatsächlich breiter Schiene anbietet. Die Zahl solcher Läden mag seit dem Boom in den 90ern zwar wieder spürbar nach unten gegangen sein, aber Internet oder Gelbe Seiten helfen beim Auffinden passender Läden in der nächstgelegenen größeren Stadt.
Die Frage nach dem WOHER man die aktuellen US-DCs denn bekommt, darf sich also bitte jeder selbst beantworten. Dummerweise hilft einem das Wissen ums WOHER kaum weiter. Denn spätestens physisch im Laden angekommen steht man dann vollkommen hilf- und ahnungslos vor Regalmetern an Zeug.

Die vier Imprints von DC ComicsDC Comics in den USA
Der Verlag DC Comics besteht aus verschiedenen Bereichen. Den größten macht das so genannte „DC Universe“ aus, oft auch schlicht DCU geheißen und englisch „dee-see-you“ ausgesprochen. Dort spielt die Musik. Als Nischenbereich für „Comics für erwachsene Leser“, die meist abseits der üblichen Superhelden angesiedelt sind, oftmals auch gewalttätiger/düsterer oder phantastischer/übersinnlicher daher kommen, existiert das eigene Label VERTIGO. Bis vor kurzem gab es noch eine Mikro-Nische in Form des Labels WILDSTORM, das eine eigene Superheldenwelt ursprünglich von Jim Lee gegründet darstellt und zur Finanzierung auch gewisse Lizenz-Comics verlegt, etwa World of Warcraft-Comics. Dieses Label ist nun endgültig Geschichte - in den kurzen Wochen zwischen Erstellung und Veröffentlichung dieses Artikels verschwand sogar der eigene Wildstorm-Bereich von der DC-Homepage. Eigens für sich existiert schließlich auch noch das altbekannte MAD Magazin, das ebenfalls zu DC Comics gehört.
Wir wollen uns hier in diesem Artikel nur dem DCU widmen.

Comics erscheinen bei DC immer mit EVT Mittwoch. Für den ganzen November 2010 sind 91 Veröffentlichungen im DCU eingeplant. Für den Dezember 2010 gar 98, wobei der Dezember aber auch fünf Mittwoche hat.

Okay, falls der Comic-Händler das gesamte DC-Programm ordert, hat man also allein an wirklich „letzt-aktuellsten“ Comics immer noch grob 100 vor der Nase. Selbst das mag eine abschreckend hohe Zahl sein. Glücklicherweise lässt sich diese Zahl praktisch mehr als halbieren, da sie nämlich bloß nach außen hin so einen großen Eindruck macht.

Wir nehmen uns hier mal ausschließlich den Veröffentlichungszeitraum November 2010 vor, also die Hefte, die man im Regal sieht, wenn man bald nach Erscheinen dieses Artikels in den Laden wandert.
Von den 91 fallen bereits nicht weniger als 27 weg, bei denen es sich um Nachdrucksammlungen älterer Hefte in Paperbacks oder Hardcovers unterschiedlicher Dicke handelt - bleiben 64.

Von den 64 fallen für die meisten hier beim Zauberspiegel Mitlesenden weitere 7 weg, weil es sich um Comics für (sehr junge) Kinder handelt, etwa mit den Warner Bros. Cartoon-Figuren oder auf kindlich getrimmten, harmlosen Superhelden-Varianten und Ähnlichem - bleiben 57.
Von diesen 57 sind im November 4 so genannte One-Shots, das sind in sich abgeschlossene Einzelhefte, die außerhalb der fortlaufenden Serien stehen - bleiben 53.

Von diesen 53 sind weitere 4 handlungstechnisch nicht auch nur irgendwie im Kosmos der DC-Helden angesiedelt, sondern teils Lizenztitel, wie etwa Doc Savage - bleiben 49.
Von diesen 49 sind diesen Monat 7 Stück Teil von einigen in sich abgeschlossenen Mini- oder Maxi-Serien, welche meist ebenfalls vernachlässigt werden können, und sei es bloß bis zum Sammelnachdruck in einem Paperback - bleiben 42.

Und von diesen 42 Titeln sind 3 dabei, die gegenwärtig ausnahmsweise 14-tägig erscheinen und je zwei Ausgaben im November haben, somit sind es VERSCHIEDENE fortlaufende Titel eigentlich nur 39. Nun ist 39 immer noch eine heftige Zahl, aber im Vergleich zu der Ursprungszahl 91 ist sie schon deutlich übersichtlicher.

Wenn man bedenkt, dass man pro Heft wohl drei Euro hinlegen darf, macht das für einen Komplettsammler schon mal zumindest 120 Euro nur für die fortlaufenden Hefte aus dem DCU. (Im November sind es genauer betrachtet noch deutlich mehr Euros, da der Verlag erst im Zeitraum Dezember/Januar seine Preise einheitlich auf US$ 2.99 zurückfahren wird, weil der Markt die teilweise verlangten US$ 3.99 nicht angenommen hat.) Aber wessen Geschmack und Interesse ist schon derart vielseitig, das ALLES kaufen und lesen zu wollen?

Man kann die fortlaufenden Serien grob wie folgt gruppieren, somit seinen Geschmäckern und Interessen nach selektiver kaufen. Die letzten beiden Gruppen bilden nur insofern „Gruppen“, weil sie bei den ersten Gruppen nicht dazu gehören.

Cover-Detail BATMAN 704 (von Tony Daniel)BATMAN-Familie (11 Titel):
Diese Linie ist gerade etwas „aufgebläht“, meine Erwartung ist, dass sie in einem halben Jahr sogar noch etwas zahlreicher sein, im halben Jahr darauf aber wohl wieder sehr zurück gefahren werden wird. Zufällig gibt es gerade diesen Monat die große Rückkehr von Bruce Wayne. Der war nämlich tot (und Dick Greyson war vorübergehend Batman). Aber es geht ihm jetzt wieder besser ... So gut, dass im Dezember eine zwölfte fortlaufende Serie dazukommen wird mit Titel: BATMAN: THE DARK KNIGHT.
Kerntitel der Batman-Familie sind DETECTIVE COMICS und BATMAN. Die Serien BATMAN AND ROBIN sowie die diesen Monat startende Serie BATMAN, INC. sind den Kerntiteln wohl noch am nächsten gelagert und verstehen sich als erste „Ausbaustufe“. Alle anderen Titel kann man auch alleine für sich lesen, wobei gilt:
BATGIRL ist momentan ein sehr junges Batgirl frisch am College. BIRDS OF PREY und GOTHAM CITY SIRENS widmen sich praktisch ausschließlich guten und bösen weiblichen Figuren aus Batmans Dunstkreis, die als Comics den Spagat versuchen zwischen Fleischbeschau für angepeilte männliche Leser, aber thematisch auch gemäßigt nach einer gewissen weibliche Zielgruppe zu greifen versuchen.
BATMAN CONFIDENTIAL ist eine echte Batman-Reihe abseits der laufenden Ereignisse, quasi das Erbe der früheren Reihe LEGENDS OF THE DARK KNIGHT, in welcher stets mehrteilige „abgeschlossene“ Batman-Geschichten erzählt werden. Dieser Titel bietet sich somit an, wenn man „einfach so“ Batman lesen möchte, ohne sich mit der gerade laufenden „Hintergrundhandlung“ abgeben zu wollen. Die oben erwähnte im Dezember hinzu kommende Serie BATMAN: THE DARK KNIGHT erweckt den Ankündigungen nach übrigens den Eindruck auch dieser Machart zu sein.

  • DETECTIVE COMICS #871
  • BATMAN #704
  • BATMAN CONFIDENTIAL #50
  • BATMAN: STREETS OF GOTHAM #17
  • GOTHAM CITY SIRENS #17
  • BATMAN AND ROBIN #16+#17 (ggw. 14-tägige Erscheinung)
  • RED ROBIN #17
  • BATGIRL #15
  • AZRAEL #14
  • BIRDS OF PREY #6
  • BATMAN, INC. #1

Cover-Detail SUPERGIRL 58 (von Amy Reeder)SUPERMAN-Familie (6 Titel):
Diese Linie ist momentan sehr überschaubar. DC hat in den letzten fünfzehn Jahren offenbar gelernt, dass es der Markt nicht zulässt, Superman und Batman gleichzeitig überbreit zu betreiben, schon gar nicht, wenn es künstlich in die Länge gezogene Mega-Events (wie gegenwärtig Blackest Night/Brightest Day) während dessen auch noch gibt.
ACTION COMICS und SUPERMAN sind quasi die Kerntitel, wenngleich Superman seit über einem Jahr nicht mehr in Action Comics zu sehen war - klingt zwar komisch, ist aber so. SUPERGIRL läuft in sich selbst abgeschlossen und wirkt gelegentlich sehr auf weibliche Leser zugeschnitten, was mich nicht von der Lektüre abhalten kann, aber erwähnenswert sein mag. 
ADVENTURE COMICS widmet sich momentan ausschließlich der Legion und versteht sich als Lektüre zu der eigentlichen Legion-Serie hinzu.
Über die neue SUPERBOY-Serie, die diesen Monat startet, kann ich natürlich noch nichts Definitives sagen, außer dass sie (zumindest für den Anfang mal) in Smallville angesiedelt sein dürfte, obwohl dieser Superboy Mitglied der Teen Titans ist (deren eigener Titel sich in einer anderen Gruppe weiter unten findet).

  • ACTION COMICS #895
  • SUPERMAN #705
  • ADVENTURE COMICS #520
  • SUPERGIRL #58
  • THE LEGION OF SUPER-HEROES #7
  • SUPERBOY #1

Cover-Detail GREEN LANTERN CORPS 54 (von Tyler Kirkham)GREEN LANTERN-Familie (4 Titel):
Diese Linie ist schon seit über einem Jahr fest im Griff des DC-Megaevents, gegenwärtig eben Brightest Day. Wiewohl der Zwang zum lückenlosen titelübergreifenden Lesen nicht mehr so schlimm ist wie noch während Blackest Night, dem Vorgänger-Event, das selbst immer noch nachhallt. Man kann die Green Lantern-Hefte also auch ohne Event-Kenntnisse lesen und versteht mit etwas Glück mehr als nur Bahnhof.

  • BRIGHTEST DAY #13+#14 (das gerade 14-tägig laufende Großereignis)
  • GREEN LANTERN #59
  • GREEN LANTERN CORPS #54
  • GREEN LANTERN: EMERALD WARRIORS #4

MAINSTREAM-Titel (9 +1 Titel - siehe Erklärung im Text):
Diese hier angeführten Titel möchte ich „Mainstream“ nennen. Nicht so sehr, weil sie inhaltlich alle so massentauglich wären, eher weil sie Figuren behandeln, die recht „mittig“ im DC-Kosmos angesiedelt sind. Man kann fast jeden Titel dieser Gruppe einzeln für sich lesen.
Die zwei Titans-Serien gehören zusammen, die zwei Justice League-Serien aber nicht - die Generation Lost bringt nämlich neue Geschichten mit dem Line-Up der JLI der späten 80er-/frühen 90er Jahre.

Cover-Detail SUPERMAN/BATMAN 78 (von Ed Benes)Der Titel SUPERMAN/BATMAN läuft so losgelöst wie möglich von aktueller Kontinuität jener beiden Figuren und steht quasi in der Tradition der legendären Reihe WORLD‘S FINEST COMICS. Auch hier ist hintergrundsorgenfreie Lektüre möglich.

In der Auflistung unten fehlt WONDER WOMAN (das +1), von welcher es im November wohl aus terminlichen Problemen leider kein Heft gibt, dafür aber ab Dezember (#605) wieder, nämlich vorübergehend 21-tägig, mit dadurch zwei Ausgaben im Januar, damit die Sache im Februar wieder im Terminsoll ist.
 
  • TEEN TITANS #89
  • SUPERMAN/BATMAN #78
  • TITANS #29
  • JUSTICE LEAGUE OF AMERICA #51
  • JUSTICE LEAGUE: GENERATION LOST #13+#14 (ggw. 14-tägig)
  • BOOSTER GOLD #38
  • THE OUTSIDERS #34
  • THE FLASH #6
  • GREEN ARROW #6

Coverart ZATANNA 7 (von Jesus Saiz)SIDESTREAM-Titel (9):
Unter „Sidestream“ sammle ich hier die nicht so zentral angesiedelten Dinge. Hier tummeln sich Ex-Erde-2-Helden und ganz Eigenes wie JONAH HEX, DOOM PATROL oder die R.E.B.E.L.S. (bei welchen übrigens Lobo neuerdings wieder mitwirkt - nur als Hinweis für alle Freunde des Rüpels). Am ehesten gehören handlungstechnisch noch die JSA und POWER GIRL zusammen, aber sonst kann man auch hier jeden Titel einzeln lesen.

  • JONAH HEX #61
  • JUSTICE SOCIETY OF AMERICA #45
  • SECRET SIX #27
  • R.E.B.E.L.S. #22
  • DOOM PATROL #16
  • JSA ALL-STARS #12
  • POWER GIRL #18
  • ZATANNA #7
  • FREEDOM FIGHTERS #3

Die angegebenen Bandnummern sind die vom Veröffentlichungszeitraum November (haben also Coverdatum January 2011 aufgedruckt). Keiner der Titel oben ist meines Wissens demnächst für eine Einstellung vorgesehen. Somit sollte diese Auflistung zumindest für grob ein Quartal oder gar länger Gültigkeit behalten. Genauere Informationen, sowie kurze PDF-Leseproben zu einigen dieser Hefte finden sich auf DCs offizieller Seite, die am Artikelende verlinkt ist.

Marktsituation für DC-Comics in den USA:
(Quelle: bereinigte Diamond-Statistiken - Diamond ist der Vertrieb sowohl für Marvel als auch DC abseits des Buchhandels)

2009 war (als aktuellest vorliegendes, komplettes Kalenderjahr), was das Verhältnis zwischen DC und Marvel betrifft, ein statistisch gut und repräsentativ vergleichbares Jahr, weil an Ereignissen „ausgeglichenes“. Marvel hat gleich zu Jahresbeginn mit der President Obama-Spiderman-Geschichte das mit Abstand erfolgreichste Heft des Jahres abgeliefert - von AMAZING SPIDERMAN #583 gingen knapp über eine halbe Million Stück weg. Auch sonst dominierte Marvel die erste Jahreshälfte mit seinem Crossover-Event „Dark Reign“. Im Juli wurde CAPTAIN AMERICA „wiedergeboren“, und jenes Heft schaffte den Platz 1 in diesem Monat.
Die zweite Jahreshälfte dominierte hingegen DC - ab August bis Dezember war das bestverkaufte Heft des Monats jeweils ein Heft zu DC Comics‘ „Blackest Night“ Crossover-Event, dessen Band 1 aus dem August brachte es mit knapp über 200.000 verkauften Exemplaren auf den Rang des zweiterfolgreichsten Einzelheftes des Jahres.

Die Top 500 Comic-Einzelhefte des Jahres (also OHNE die Trade-Paperback Nachdrucke und andere über den Buchhandel vertriebenen Graphic-Novels) verkauften in den USA insgesamt knapp 33,4 Millionen Exemplare.
Davon entfielen rund 20,5 Mio. auf Marvel, 12,1 Mio. auf DC und die restlichen grob 0,8 Mio. auf andere Verlage, die es mit bloß 15 Einzelheften in die Top 500 schaften.

WATCHMEN aus dem BuchandelWo DC Comics hingegen (fast schon traditionell) die Nase vorne gehabt hat und viel Boden auf Marvel gutzumachen pflegt, waren eben genau oben exkludierte Verkäufe aus dem Buchhandel. Einsame Nummer eins war das durch den Film gepushte WATCHMEN mit 70.000 verkauften Exemplaren - zum Vergleich: Marvels erfolgreichster Titel in dem Bereich war das als Vorgeschichte für „Dark Reign“ wichtige TPB „Secret Invasion“, das es auf knapp 18.000 Verkäufe gebracht hat.

Diese beiden großen Geschäftbereiche zusammen genommen, ergab sich für 2009 folgendes Bild:
Stückzahlen-Anteil an Verkäufen insgesamt: Marvel 45,63%, DC 32,22%, Dark Horse (als erfolgreichster der „kleinen“ Verlage) 4,05%, der Rest diverse, angeführt von IDW und Image.
Anteil am insgesamt mit Comics erzielten Umsatz: Marvel 40,47%, DC 29,28%, Dark Horse 5,16%, der Rest diverse, ebenfalls angeführt von IDW und Image. 

DC Comics in deutschen Landen
Die deutschen Übersetzungen kommen seit mittlerweile gut zehn Jahren bei PaniniComics heraus. Im klassischen Heftformat kommt aber nur ein einziger Titel. Panini bringt gerade noch BATMAN (die fortlaufende Handlung aus Detective Comics, Batman und manch anderen Originaltiteln der Batman-Familie) monatlich als 52-seitiges Heft, mit je 2 amerikanischen Originalheften darin zum Preis von EUR 4,95.

Der Panini-Batman von November 2010Alles andere, und das ist durchaus erfreulich Vieles, wird in Softcovers oder gelegentlich gar Hardcovers veröffentlich, die jeweils mindestens vier Originalhefte beinhalten, teiweise auch als Monstereditionen mit 300 Seiten daherkommen. Als groben Richtwert der Preisgestaltung jener Softcover kann man von Seitenanzahl durch zehn ausgehen.
Das heißt, man legt dann zwar gleich mal über 15 Euro für ein so ein Buch ab, aber bekommt dafür gleich sechs bis sieben US-Ausgaben am Stück in sehr haltbarer Beschaffenheit, das sich auch im Regal gut macht und im Gegensatz zu den Originalen werbefrei ist.

PaniniComics‘ Website (die am Ende des Artikels verlinkt ist) ist wesentlich besser navigierbar als die US-DC-Site, hat außerdem noch wesentlich mehr ältere Ausgaben aufgelistet als DC Comics selbst, die im Regelfall bloß einen Zeitraum von fünf bis sieben Monaten aufzeigen, mit den aktuellsten Heften in der Mitte jenes Zeitraums und jeweils zwei bis drei Ausgaben davor und demnächst folgend ankündigend.

Zu PaniniComics muss noch erwähnt werden, dass die dortigen Leseproben der Comics wesentlich länger sind als bei DC in den USA - sehr lobenswert! Am Artikelende ist für Neugierige auch eine Leseprobe der TITANS direkt verlinkt.

Eines der vielen Panini-SoftcoverDurch den Übersetzungs-Prozess und das Abwarten darauf, genug Originalhefte zusammen zu haben, das nächste Softcover zu füllen, hinken die Panini-DCs grob ein halbes Jahr hinter den US-Originalen her. Kehrt Bruce Wayne etwa diesen Monat in den USA schon wieder als Batman zurück, werden die entsprechenden deutschen Comics erst im Frühling 2011 dran sein.

Aber soll Schlimmeres passieren! Es wird sowohl in den Heften selbst, als auch auf der Panini-Website stets angegeben, um welche US-Ausgaben genau es sich handelt. Auch im sehr informativen Ankündigungen-PDF-Katalog steht das brav vermerkt.
Eine minutiöse Auflistung des Panini-Programms erspare ich uns hier, zumal all diese Information hilfreich aufbereitet bei Panini selbst zu finden ist.

Das soll es für diese Woche auch schon wieder gewesen sein. Nächste Woche widmen wir uns in einem ausführlichen Rückblick dem Dino Verlag, der die deutschsprachigen DC-Fans 1996 wieder aus dem Koma geholt hat (nachdem eine „halbe Generation“ Kinder praktisch nur mit Marvel-Comics aufgewachsen ist) und Ehapa-geschädigten, Hethke-verbitterten US-Emigranten wie mir die Glückseligkeitstränen in die Augen getrieben hat.

Man liest sich!

Und hier sind die Links zum Artikel:
DC Comics in den USA
DC bei PaniniComics
Panini-Leseprobe zu den TITANS

Kommentare  

#1 GuentherDrach 2010-11-21 11:11
Ja, die Unmenge an Comicserien und Oneshots, die Marvel und DC jeden Monat auf den Markt werfen, ist schon erschreckend.

Ich orientiere mich meistens über www.newsarama.com und www.comicbookresources.com/news/, da finden sich auch alle previews und solicitations der verschiedenen us-verlage.
#2 karl 2010-11-21 11:50
Wieder ein wunderbarer Artikel zu den Comicwelten, die ich immer mit Begeisterung lese. Da steckt Wolfgang einiges an Arbeit rein.

Ein bißchen erschreckt hat mich der jährliche Output von DC nun schon. Man sieht, daß man als geneigter Fan der Superhelden gar nicht mehr alles lesen und kaufen kann, man muß einfach Abstriche machen, da das kaum noch ein Geldbörsen- oder Zeitbudget aushält. Da braucht es schon den ultimativen Nerd in einem selbst, wenn man da mitreden möchte.

Ich merke es an mir selbst, seit einigen Jahren habe ich es mit der Lektüre von DC aufgegeben. Was mich nämlich besonders nervt, sind diese laut Meinungsumfragen so beliebten gigantischen Events, die sich durch alle Serien ziehen. Diese Großgeschehnisse werden aber undurchschaubar, wenn man nicht alles sammeln kann oder will.

Spezialisiert man sich auf den US-Markt, mag das noch ein wenig übersichtlicher erscheinen als in der deutschen Veröffentlichungspolitik von Panini. Da komme ich auf überhaupt keinen grünen Zweig mehr, weil permanent die Formate verändert werden, Serien wieder bei der Nummer 1 beginnen und einzelne Nummern in Monsterbände oder sonstige Sammelbände gepackt werden. Ist so fast unmöglich, eine lückenlose Sammlung präferierter Helden oder Gruppen auf Deutsch zu erhalten.
#3 Laurin 2010-11-21 18:51
Ja, diese ewigen Megaevents sind auch nicht wirklich mein Ding und das (faßt) alles in Monsterbänden erscheint. Mal abgesehen davon das laufend etwas wieder mit der Nr. 1 anfängt. So verliert man den Überblick und schreckt vom Kauf zurück (ist jedenfalls bei mir so). In dem Punkt wünsch ich mir faßt die guten alten Zeiten des Ehapa-Verlag zurück.

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