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Green Lantern: First Flight - Vorfreude ist die schönste Freude

Heldenhaft - Die DC-KolumneGreen Lantern: First Flight 
Vorfreude ist die schönste Freude

Hal Jordan, der „smaragdene Ritter“, zieht die letzten paar Jahre wieder größere Kreise.

Sowohl in den Comics von DC selbst, wo seit der Rückkehr Jordans zur Rolle der Green Lantern ein Aufschwung an Ideen, Qualität und Verkaufszahlen zu verzeichnen ist, wie auch abseits der Comics in anderen Medien.

Wie allgemein bekannt sein dürfte, erscheint im Sommer dieses Jahres der Realfilm zur Figur, und als Vorgeschmack darauf mögen manche Leser hier beim Zauberspiegel vielleicht einen Animations-Film aus dem Jahr 2009 ganz interessant finden.


First Flight Doppel-DVD
74 Minuten geballtes Weltraum-AbenteuerIm August 2009 erschien zuerst eine Special Edition Doppel-DVD, bevor einen Monat später die Einzel-DVD folgte. Gegenwärtig kostet die Doppel-DVD faszinierenderweise weniger als die Einzel-DVD. Bei einem nach dem größten Strom Südamerikas benannten Online-Händler ist man für 9 Euro für die doppelte mit dabei. Und kriegt zum eigentlichen Film noch knapp 2,5 Stunden diverses Bonusmaterial.

Auf DVD 1 findet sich:

Der eigentliche Film (geschrieben von Alan Burnett unter der Regie von Lauren Montgomery) mit ca. 75 Minuten Laufzeit, sowie vier je ca. 10-minütige Specials zu weiteren DC-Animationsfilmen:

  • „Batman/Superman: Public Enemies“
  • „Wonder Woman“
  • „Justice League: The New Frontier“ (dieser Film selbst ist im Gegensatz zu den anderen leider nicht in Deutschland erhältlich)
  • „Batman: Gotham Knight“
  • Sowie ein ca. 9-minütiger Teaser über das (seinerzeit 2009) in den US-Comics gerade anlaufende Mega-Event „Blackest Night“

Auf DVD 2 findet sich:

Ein Interview mit Geoff Johns (dem Hauptautor der Comics) zu seiner Neugeburt und prinzipiellen Gedanken zum Green Lantern-Mythos. Hierin kommen auch andere Comic-Macher zu Wort.

Eine volle Episode der Daffy-Duck-in-der-Zukunft-Serie „Duck Dodgers“, worin Daffy versehentlich statt seiner Klamotten aus der Reinigung jene Hal Jordans abholt, wodurch Daffy zur Green Lantern wird und zusammen mit den anderen bekannten Mitgliedern des Corps gegen Sinestro antritt. (Nein, ich hätte mir nicht gedacht, jemals Daffy und Kilowog in ein und dem selben Film zu sehen ... Hat eben seine Vorteile, wenn beide Rechte bei den Warner Bros. liegen.)

Eine Doppelfolge der Zeichentrick-Serie „Justice League Unlimited“, welche sich auch auf der einzigen erhältlichen Staffel-Box, die es in Deutschland zu kaufen gibt, findet und somit gute Vorstellung der dort zu erwartenden Qualität vermittelt. (Leider sind diese beiden Folgen nicht synchronisiert auf der First Flight-DVD drauf, was übrigens für sämtliche Features außer dem eigentlichen Film gilt. Untertitel gibt es aber für alles zuschaltbar.)

Handlung des Films
Hal Jordan - wie die Jungfrau zum KindAls das Schiff der tödlich verwundeten Green Lantern Abin Sur auf der Erde abstürzt, sucht sich der Ring einen neuen Träger. Er wird fündig in Hal Jordan, einem tollkühnen Test-Piloten, den er mitten aus einer Mission heraus hin zur Absturzstelle Abin Surs holt.

Mit den letzten Atemzügen erklärt Abin Sur seinem Nachfolger, was Sache ist. Nicht, dass er daraus schlau würde, aber bald danach treffen einige andere Green Lanterns auf der Erde ein, die auf der Suche nach Abin Sur sind.

Hal Jordan wird mit nach Oa genommen, den Heimatplaneten der Green Lanterns und deren „Auftraggebern“, den Wächtern des Universums. Jordan wird von den Wächtern auf die Probe gestellt, ob er sich auch wirklich eignet für den Job.

Die Wächter besprechen die Tauglichkeit der TerranersSinestro, einer der ruhmreichsten, der angesehensten Green Lanterns meldet sich überraschend freiwillig für den Job, auf Jordan ein Auge zu behalten. Zusammen mit ihm macht sich Hal nun auf die Suche nach dem intergalaktischen Bösewicht Kanjar Ro.

Hal Jordan findet bald heraus, dass sein Aufpasser Sinestro nicht nur sehr grenzwertige Methoden hat, die eigentlich weit jenseits dessen liegen, was eine derartige „Polizeitruppe“ wie das Green Lantern Corps an Verhalten an den Tag legen sollten, sondern dieser auch an seinen Herren, den Wächtern zweifelt.

Bald weiß der Zuseher, dass Sinestro und Kanjar Ro irgendwie unter der Decke stecken, will der „bad cop“ Sinestro von diesem doch den Aufenthaltsort einer neuen Superwaffe in Erfahrung bringen. Jordan stellt sich dummerweise geschickter an, als von Sinestro erwartet, und so bleibt dem Bösen nichts anderes übrig, als Kanjar Ro zu töten.

Was danach folgt, soll hier nicht verraten werden, außer, dass der Film sehr gut die Gewissenslosigkeit Sinestros rüber bringt. Und obwohl sich Hal Jordan sukzessive mit Kilowog, Arisia, Tomar Re und Boodika, den anderen berühmten Lanterns anfreundet, wartet ziemlich schnell die nächste Überraschung auf ihn, als auffliegt, dass Sinestro weitere Verschwörer in Reihen der Green Lanterns hat.

Sinestros mächtige Superwaffe führt praktisch zum Untergang des gesamten Corps. Die Wächter des Universums ergeben sich beinahe, als Jordan mit dem Mut der Verzweiflung doch noch ein letztes Mal das Unmögliche versucht. (Und natürlich schafft.)

Ein kurzer (und leider bloß englischer) Trailer findet sich hier.


Eine deutschsprachige Rezension (nicht von mir) findet sich hier als Video .

Höhepunkte
Sinestro, der Verräter im Green Lantern CorpsDer Film hat als Höhepunkte sicher die vielen überraschenden Plot-Twists. Auch das Finale mit dem Untergang des Gros des Corps ist teilweise sehr bewegend in Szene gesetzt. Es ist schon ein ganz eigener Moment, als es auf Oa grüne Ringe regnet - Zeichen, dass deren Träger gefallen sind.

Für Leute, die mit den Comics vertraut sind, gibt es natürlich auch ein Wiedersehen mit so ziemlich allem, was in Reihen des Green Lantern Corps je Rang und Namen hatte. Kilowog ist da, ebenso Boodikka. Tomar Re ist da, ebenso Arisia und Ch‘p. Auch Ganthet und die anderen Wächter sind sehr glaubwürdig in Szene gesetzt.

Die Sprecher sind sowohl in der deutschen wie auch in der englischen Version durchwegs hervorragend. Viele der Stimmen hat man schon gehört, kann sie teilweise bestimmten anderen Rollen zuordnen, etwa den deutschen Sprecher der Hauptfigur, der in Grey‘s Anatomy den McDreamy gibt.

Einzig der deutsche Sprecher des Sinestro macht seine Arbeit zwar gut, legt die Rolle aber unmissverständlich „böser“ an, als der Oiginalsprecher, der Sinestros wahres Wesen meinem Verständnis nach besser einfängt. Aber dazu muss man ohnehin die Comics und die Figur kennen, da einem das sonst nicht auffällt.

Hervorragend gelungen ist auch die Verwendung von gerenderten 3D-Elementen in den gezeichneten 2D-Hintergründen. Sinestros Waffe konnte dadurch sehenswert genial animiert und deformiert werden.

Und abschließend sei darauf hingewiesen, dass der Film in 16:9 daher kommt. Besitzer entsprechender Bildschirme werden also ihre Freude daran haben.

Animations-Nachschlag
Im noch engeren Vorfeld des Releases des Realfilms kommt übrigens ein weiterer Animationsfilm auf den Markt. „Green Lantern: Emerald Knights“ wird in Form von sechs verwobener Episoden einen genauen Blick auf das Corps werfen. Release-Date ist der 07. Juni 2011. (Zumindest in den USA, mal sehen, wann der bei uns erhältlich sein wird.)

Wann kommt nochmal der „echte“ Film?
Der ist für einen Release am 04. August 2011 vorgesehen. Falls man ihn noch nicht gesehen hat, hier ein Link zum deutschen Trailer.

Kommentare  

#1 Carn 2011-03-12 15:49
Was mich natürlich immer wieder verblüfft, ist die Tatsache, daß es die 'Orginale' (Hal Jordan, Oliver Queen, Barry Allen) braucht, um originelle Stories zu kreieren und Verkaufserfolge zu erzielen. Da stellt sich bei mir die Frage sind die Nachfolger (Kyle Rayner, Conner Hawk, Wally West) so 'uninteressant' inszeniert worden oder sind die Autoren nur in der Lage mit Silver Age-Charakteren gute Storylines zu bilden?
Ich persönlich hasse es, wenn 'tote' Helden aus ihren Gräber gezerrt werden und putzmunter (und zudem 'verjüngt') herumpurzeln und den ewigen Kampf mit ihren ewigen Erzfeinden ausfechten. Wenn jemand tot ist, sollte man's dabei belassen und die Nachfolgecharaktere und deren Background interessant und facettenreich gestalten. Aber dies scheint ein typisch amerikanisches Comic-Phänomen zu sein: Die Amis können nicht von ihren Helden-Ikonen lassen (selbst wenn man sie zerquetscht, eingeäschert und pulverisiert hat)...
#2 Remis Blanchard 2011-03-12 18:55
Die Helden die du ansprichst standen und werden immer im Schatten ihrer grossen Vorbilder stehen. Wally ist und wird immer Blitz Kid bleiben. Da kann man nichts daran ändern. Der Versuch wurde ja gemacht als man Barry Allen sterben liess und Wally in die Fussstapfen seines grossen Mentors trat. Irgendwie kam dieser Flash bei mir nie so richtig an. Ich war eben mit Barry Allen gewohnt und Wally konnte mich als Flash nicht überzeugen. Ähnlich mit Kyle Rayner. Es gab viele Helden die in die Fussstapfen von Hal Jordan traten aber Kyle war der langweiligste von allen. Mit ihm konnte ich überhaupt nichts anfangen. Ähnlich erging es mir mit Conner Hawk. Für mich war und ist Oliver Queen eben Green Arrow und ich konnte mich nicht so richtig an Conner Hawk gewöhnen. Man ist eben mit den alten Helden aufgewachsen und man kann die nicht einfach durch jüngere ersetzen. Die einzig interessante Figur war der zweite Robin, Jason Todd. Aber der starb dann durch die Hand von Joker und feiert nun ein Comeback als Red Hood.
#3 Wolfgang Trubshaw 2011-03-12 22:47
Mir gingen Hals melierte Schläfen auch ab, bei seiner Rückkehr.
Das Ende der ganzen Parallax-Sache war undurchdacht. Ich glaube, die sind dann am Schluss selbst in Panik geraten, als sie begriffen haben, dass sie da einen der beliebtesten Helden aus dem Spiel genommen hatten, und dann hat man schnell-schnell den Ärmsten zum Spectre gemacht. (*hirngreif*)

Meine Vermutung war ja, dass sie krampfhaft jüngere Leser ansprechen wollten, und dachten, dass das nur mit jungen (oder wie bei Connor: blutjungen) Neulingen geht. War mir immer schon schleierhaft, diese Überlegung. Als ich ein Kind war, wollte ich nicht über andere Kinder lesen oder sehen. Ich wollte "erwachsen" sein (oder was man sich halt als Kind so darunter vorstellt) und somit erwachsene Figuren.
Mir war sogar Luke Skywalker zu jung und "dämlich" im Vergleich zu Han Solo.

Schlussendlich wird der Influx an Junglesern wohl überschaubar gewesen sein, und davon werden (im Gegensatz zu den alten Säcken) wohl viele bald wieder anderswohin abgewandert sein.

Und dann ist man als DC wieder "allein" mit Altsack-Lesern (dann ja noch ein paar Jahre älter), die den Neulingen gegenüber eine "Ist-kein-Jim-Beam"-Einstellung haben (die ich haltbar empfinde und rhetorisch verteidigen könnte, müsste ich).

Bei Kyle fand ich es noch leidlich erträglich, obwohl mir der von den genannten Jungen der farbloseste schien. Weil es gibt viele Green Lanterns. Heute finden sie alle (Hal, Kyle, Guy, John) nebeneinander Platz, wiewohl Hal "die echte" GL ist.

Der Tod von Barry Allen war sinnlos. (Gut, er hat dadurch in der COIE das Universum gerettet, aber diese Gefahr war so was von konstruiert.)
Wally West hingegen hat sich mit der zweiten Flash-Serie dann eigentlich als durchaus interessante und erwachsene Figur präsentiert.

Dass Jason Todd starb, noch dazu _wie_ er starb, habe ich ihm wirklich von Herzen vergönnt. Ich fand den sowas von unerträglich. Und ich hatte ernsthaft gehofft, dass Batman sich das "Robin-Haben" dann endgültig abgewöhnen würde. Ha, was dachte ich nur ...
Seine Auferstehung von den Toten ist so ziemlich das lachhaft Unsinnigste, das ich jemals im DCU mitverfolgen habe dürfen. Und Grund 728 weshalb ich mich die letzten paar Jahre über mittlerweile praktisch vollends aus Batman-Neuerscheinungen ausgeklinkt habe.
#4 Carn 2011-03-12 23:38
Jason Todd - da kann ich Dir nur recht geben, Wolfgang. Für mich ein Fallbeispiel für die Einfallslosigkeit von Autoren und deren Editors. Mit solchen 'Hintertürchen-Stories' werden sogenannte 'Events' kreiert, die einfach keine sind. Das geht nach dem Motto: Warum sich die Mühe machen und einen wirklich neue charismatische Figur aufbauen (und das kostet i.d.R. Zeit und Mühe), wenn man doch nur die Totengräberschaufel bemühen muss. Eine wirklich außergewöhnliche Story kann m.E. mit solchen Kunstgriffen nicht entstehen können.

Zu Robin haben wir beide wohl dieselbe Meinung: Ich hasse 12-Jährige, die (keine Superkräfte haben) und 200-Kilo-Brocken mit ihren Erdnussgroßen Händchen k.o. schlagen. Ich weiß auch nicht, was Frank Miller an der Figur des Robin so fasziniert, dass er in DarkKnight Batman wieder eine solche Figur zugestehen musste... (sein YEAR ONE fand ich ungleich besser - diesmal ohne Robin).
Aber Bucky (Sidekick von Cap America) fand ich noch schrecklicher (vor allem im 2. Weltkrieg - da könnte man ihn regelrecht als 1. Kindersoldaten einstufen...). Sidekicks waren mir auch als Kind schon ein Greuel. Die einzigen Teenies, die ich cool fand waren die Legion of Superheroes (na ja, die meisten jedenfalls - manche 'Superkräfte' waren für das 30. Jahrhundert mehr als dämlich - Duo-Damsel - ha, sie kann sich in 2 Personen teilen, wow, da iss'n echter Kracher - MatterEaterLad - er kann alles essen - ist das 'ne Superkraft - wenn ich manche Ghoule im BurgerKing beobachte scheint dies bereits im 20. Jahrhundert Gang und Gäbe zu sein)
#5 GuentherDrach 2011-03-13 10:00
Och, Barrys Tod in der Krise fand ich okay. Und Wally als neuer Flash erwies sich doch auch als einen der wenigen gelungeneren Generationswechsel im Comicsbereich. Tatsächlich empfinde ich Barry Allens Rückkehr (nach dreissig Jahren) als ziemlich sinnlos und unnötig. (Insbesondere da nun auch Wally und Bart wieder zurück sind.)
Stimme zu, Kinderhelden sind problematisch. Wobei mir Impulse (besonders die Ramos-Hefte) und die Young Justice-Hefte eigentlich recht gut gefielen -- nur da stand auch der Kindaspekt mehr im Mittelpunkt.

Interessant sind wieder die (auch zeitlichen) Parallelen im DC- und Marvel-Universum: in einem kehrt Jason Todd zurück, im anderen Bucky Barnes. (Im einen stirbt Steve Rogers, um in einer wüsten Zeitreisestory wiederzukehren. Im anderen stirbt (scheinbar) Bruce Wayne, um sich durch die Zeiten wieder zurück zu kämpfen.)
#6 Carn 2011-03-13 12:20
Ja, seltsam diese Parallelen, nicht wahr Günther ;-) - es ist doch immer schön, wenn man Ideen von der Konkurrenz verwenden kann (obwohl diese Ideen nicht sooo der große Knaller waren). Über kurz über lang wird Bucky auch nicht DER Captain America bleiben, das ist so sicher wie Georgie Bush ein Totalausfall war. Steve Rogers wird wieder den alten Sternenschild schleudern, nur eine Frage der Zeit.
Besonders schrecklich finde ich, wenn Batman solche Fantasy-Abenteuer bestreiten muß (uuurgh) - für mich ist Batman ein urbaner Vigilant, der in der Großstadt sein Umfeld hat...ich möchte ihn nicht mit Piraten kämpfen oder im Wilden Westen rumhoppeln sehen... Aber Grant Morrisson hatte von jeher einen an der Murmel (für mich der am meisten überschätzte Autor bei DC, der meistens sein eigenens Ego mit überkandidelten Inhalten streicheln will).
#7 Remis Blanchard 2011-03-14 10:58
Dass Helden wie Batman einen Sidekick brauchen haben die Batman bewiesen, die nach dem Tod von jason Todd erschienen. Ein Held wie Btman oder wie Green Arrow, die keine Superkräfte besitzen, brauchen einen Sidekick der ihnen im Falle einer Gefahr den Rücken frei halten.
Was Batman betrifft, so bin ich auch der Meinung, dass Batman immer der Detektiv war, der im Dschungel der Grossstadt seine Fälle löst. Ich fand es auch immer dämlich, wenn Batman gegen Zombis oder sonstige Monster kämpfte. Der einzige Sidekick den ich persönlich am besten fand, ist Dick Grasyon, der 1. Robin. Aus dem kleinen Jungen ist ein ernsthafter Superheld geworden, der sich zu einer eigenen Persönlichkeit, nämlich Nightwing und jetzt Batman, entwickelt hat.
Bei Wally West wurde der Fehler bei den Zeichentrickserien gemacht. Bei der Justice League und jetzt auch bei den Young Justice Serie wird Wally immer als so eine Art Clown dargestellt, der er aber in den Heften nicht war. Und ich glaube dadurch bekam von Wally einen flaschen Eindruck.
Nach 30 Jahren hätte man Barry Allen auch da lassen können wo er war, nämlich tot und begraben. es macht keinen Sinn, dass er nach so vielen Jahren zurückkehrt. Aber nach Blackest Night kamen viele verstorbene Helden zurück. Sogar Maxwell Lord durfte zurückkehren. Wieso die Autoren gerade ihn zurückkehren liessen, ist mir ein Rätsel.
#8 Carn 2011-03-14 12:10
Hm, den Rücken frei halten könnte auch ein 'erwachsener' Partner und kein Zwölfjähriger (der die ganze Nacht Drogendealer und Massermörder verfolgt) und am Morgen die Bio-Extemporale in der High-School bestreiten muss. Diese Kinder-Sidekicks waren nur Zugeständnisse an eine Kinder-Leserschaft - zur besseren Identifikation. Da heutzutage kaum noch Kinder (die dämmern lieber vorm Computer hin, Lesen ist zu anstrengend) und eigentlich nurmehr Erwachsene die Teile lesen, ist dieser Grund hinfällig.
Gerade diese Kinder-Sidekick Thematik ist immer etwas anrüchig gewesen (ein psychisch angeknackter Rächer der Nacht, der sich einen kleinen Jungen in seine finster Höhle holt - naja, da kommen /kamen natürlich Spekulationen auf - und wenn man ehrlich ist, würde das kein geistig Gesunder machen :) - ein Kind solchen Gefahren auszusetzen (zudem mit solchen Psychopathen, wie sie Batman hat)

Was mir speziell jetzt zu Hal Jordan auffällt, ist daß er keinen Superhelden-Sidekick hatte. Seine Wandlung zum Schurken war m.E. nur sehr bedingt nachvollziehbar (wieder mal so ein Bäumchen-Wechsel-Dich-Spielchen der Redakteure und keine grandiose Story-Idee) - Hal war eigentlich immer ein unbestreitbarer Saubermann und der hätte er auch bleiben sollen. Daß man Superhelden ihre charakterlichen Mängel zugesteht finde ich prima (Olli Queens Hang zu schönen Frauen war ein solcher) - aber die charakterliche Orientierung gleich vollkommen in die Gegenrichtung zu ziehen ist m.E. einfach nur banal.
#9 Remis Blanchard 2011-03-14 13:54
Es wurde ja ein Versuch mit erwachsenen Sidekicks gemacht. Green Arrow bestritt seine Fälle nicht mehr alleine, sondern bekam Black Canary zur Seite gestellt. Das ging eine Zeit lang gut, aber dann startete man eine neue Green Arrow Serie ohne einen Sidekick. Anscheinend kam die Serie nicht so gut an, so dass Ollie nun wieder alleine unterwegs ist. Übrigens eine sehr gute Serie, da die sie endlich wieder zu ihren Wurzeln zurückgefunden hat.
Bei Marvel war es Captain America und der Falcon, als Ersatz für Bucky als Sidekick.
Es gab noch andere Superhelden ohne Sidekicks, wie z.B. Superman oder Wonder Woman. Die brauchten auch keine Sidekicks.
#10 Michel 2011-03-14 22:50
Leute, ihr vergleicht Äpfel mit Birnen! :P

Jason Todd wurde von DEN LESERN gekillt. Da gab es eine Telefonnummer in den Heften, die man anrufen konnte. Die Mehrheit hat sich dafür ausgesprochen, den zweiten Robin über den Jordan zu schicken.
Der Junge war unsympathisch, überheblich und auch brutal im Umgang mit den Gegnern.
Zurückgeholt haben ihn die Macher fast dreissig Jahre später.
Weil ihnen nichts mehr Neues einfiel? -Es macht den Anschein.

Hal Jordan wandte sich dem Bösen zu, weil er seine Stadt und all die Einwohner zerstört sah . Dieser Verlust brach den Helden. Das war bei Hal sowas wie das Zünglein an der Waage. Und dann ist er richtiggehend ausgeflippt und wurde zu Parallax.

Geoff Johnes versuchte mit "Green Lantern - Rebirth (2004-2005)" alles einigermassen hinzubiegen. Den Lesern hat es gefallen, denn seither erfreut sich GL grosser Beliebtheit.

Sidekicks ist ein Thema, das logisch betrachtet keinen Sinn macht. Da stimme ich allen Aussagen zu.
Bereits in den neunziger Jahren hat sich ein Comiczeichner damit beschäftigt und auch mal die dunkle und unschöne Seite davon gezeigt: Rick Veitch "Brad Pack". Hier ein Link zum Dowlnoad der ersten paar Seiten:
www.rickveitch.com/2009/03/02/brat-pack-free-download/

Wie gesagt: logisch betrachtet macht es keinen Sinn, aber müssen denn Comics immer so penetrant logisch sein? :-*

Ein Comicfan
#11 GuentherDrach 2011-03-15 07:19
Hast schon Recht, Michel, Logik sollte man nicht zum Hauptmassstab bei Comics machen.

Komisch, mir gefällt gegenwärtig der Damian-Robin wirklich gut. Obwohl auch er unsympathisch, überheblich und brutal im Umgang mit seinen Gegnern ist (wenn du zum Joker gehst, vergiss die Brechstange nicht). Bei Damian stimmen mM auch die Voraussetzungen, der Knabe wurde seit jüngster Kindheit für seinen Job (seinen Vater zu ersetzen) trainiert. Diese Wiederaufnahme einer alten Storyline finde ich gelungen.
#12 Carn 2011-03-15 16:16
Auch wenn seine Heimatstadt zerstört wird, ist das m.E. kein Argument GL seinen Grundcharakter wechseln zu lassen, Michel. Tragödien hat man dem Guten in seinem Comic-Dasein schon genug angedichtet und immer wieder ist er daraus gestärkt hervorgegangen. Lieber wär's mir noch gewesen, wenn er beispielsweise von einem Dämon (Etrigan?) besessen gewesen wäre - das wäre bei weitem nachvollziehbarer.
Natürlich muß man in Sachen Logik Abstriche im Comicmedium machen, abbba wenn's zu hanebüchen wird, macht das Ganze keinen Spaß mehr - und das liegt in den Händen der Autoren - da gibt's viele durchschnittliche und einige wenige sehr Gute. Wenn man eine gute Story abliefern will, muß man manche Sachen, die man ausbrütet auch hinterfragen (und das ist manchen halt zu mühselig).
Jason Todd - sicher wurde da eine Umfrage gestartet - abba allein die Tatsache, daß man den Lesern zugesteht diese Figur über den Jordan wandern zu lassen, sagt schon aus, daß man bei DC mit der Figur an sich nicht zufrieden war - sonst legt man sowas nicht in die Hände der Leser.
Auch Comicfan (dennoch und immer noch)

Zum Flash/Wally West - ich habe den Run von Mark Waid und auch den von Geoff Johns verfolgt - alles in allem waren dies unterhaltsame, wenn auch nicht grandiose Storylines. Fairerweise muß ich zugestehen, daß Waid und Johns aus Wally West einen wirklich interessanten Charakter bastelten, und ich kann auch nicht verstehen, warum man Barry Allen reanimieren mußte.
Grundsätzlich ist allerdings ein Speed-Charakter wie der Flash vom Kräftepotential her Storytechnisch problematisch. Ich kann mich an ein Interview mit Marv Wolfman im Comic-Journal erinnern, wo er meinte, daß sehr zögerte Kid Flash mit in die New Teen Titans einzubringen, da er eigentlich ein dermaßen großes Kräfte-Potential habe, die alle 'Kämpfe' mit den Schurken ad absurdum führe. Man überlege nur, wie schnell sich der Flash bewegt - er kann in wenigen Sekunden in eine Bücherei huschen und dort ein paar Bücher von vorne bis hinten durchlesen - d.h. er wäre so schnell, daß ihn das bloße Auge gar nicht wahrnehmen könnte. Alle Kämpfe mit Captain Cold, Mirror-Master u.a. wären in Mikrosekundenschnelle vorüber. Wie sollte eine Eiskanone eine Typen aufhalten, der in annähernder Lichtgeschwindigkeit denkt und läuft. Bevor dieser überhaupt den Gedanken ans Abdrücken bekommen könnte, wäre er schon in einer kuschligen Knastzelle (komplett in Knastklamotten und er erfolgten Magen-Darm-Spülung). Sollte er es dennoch schaffen abzudrücken, würde das Eis in Superzeitlupe auf Wally zuwandern... Diese Problematik habe ich immer ein bißchen im Hinterkopf und die vergällt mir auch ein bißchen den Spaß...aber wie Michel gesagt hat...bloß keine Logik aufkommen lassen :lol:
#13 GuentherDrach 2011-03-15 16:44
>Carn:
"Lieber wär's mir noch gewesen, wenn er beispielsweise von einem Dämon (Etrigan?) besessen gewesen wäre - das wäre bei weitem nachvollziehbarer."
Aber genauso hat's doch Geoff Johns in Green Lantern Rebirth schließlich erklärt: Hal war von der Fear-Entity (?) Parallax besessen, die all die Jahrtausende in der zentralen Batterie gefangen gewesen war.

(Das Argument bzgl Flash gilt natürlich in noch größerem Maße für Superman. Weshalb ja Byrne bei seinem Reboot den Stählernen erheblich schwächer als zuvor gestaltete.)
#14 Carn 2011-03-15 18:25
Den Rebirth kannte ich noch nicht, Günther, danke für die Erklärung - das ist zumindest schlüssiger, als der vollkommene Charakterwandel durch einen Nervenzusammenbruch.
Jo, bei Superman war's genauso - da er in der Prä-Byrne-Ära genauso schnell wie der Flash war und zudem noch seine ganzen anderen Superkräfte hatte, waren die Kämpfe noch unlogischer, klaro - aber schließlich mußte (und muß auch noch heute) vor dem Gekloppe erst noch mal ein Shakespeare-Monolog gehalten werden :lol:

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