Streitfrage Happy End
Streitfrage Happy End
Um ein Beispiel aus der Praxis anzuführen: Tad Williams schreibt auf seiner Homepage über die Reaktionen, die er zum Ende seiner »Osten Ard«-Saga erhalten hat:
Williams selbst schreibt hierzu dann auch:
Diesem Statement ist nichts hinzuzufügen; hier kann ich mich Williams voll und ganz anschließen.
Was ist es, dass ein trauriges oder böses Ende so viel erstrebenswerter erscheinen lässt als ein mehr oder weniger gutes Ende? Ich habe oft und lange über diese Frage nachgegrübelt. Zu einem vernünftigen Schluss bin ich allerdings nie gekommen.
Dass Ihr mich jetzt nicht falsch versteht. Ich selbst bin bestimmt kein Freund übertrieben fröhlicher Abschlüsse, bei denen alle Figuren die finale Schlacht weitestgehend unbeschadet überstehen (um mal im Bereich der Fantasy zu bleiben) und alle glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben. Ein solcher Schluss wirkt, gelinde gesagt, dämlich und hilflos überzogen. Aber ein gewisses Maß an positivem Beigeschmack sollte das Ende doch haben. Nein, es müssen nicht alle überleben, und ja, die Geschichte darf auch in verschiedener Hinsicht offen enden. Letztendlich möchte ich die Erzählung aber mit dem Gefühl beenden, dass es sich auch gelohnt hat, sie zu lesen. Wenn am Ende eh alle tot sind, dann frustriert mich das allerhöchstens.
Und was ist mit Horror?, mag der ein oder andere jetzt fragen. Gut, hier gehört ein negativ besetztes Ende irgendwie dazu. Aber auch hier gilt, wie ich finde, dass ein Horrorroman mir positiver in Erinnerung bleibt (in dem Sinne, dass ich gerne an die Lektüre zurückdenke), wenn die Story eben nicht in einem totalen Fiasko geendet hat. Dass alle Protagonisten samt und sonders spätestens im letzten Kapitel den Löffel abgegeben haben ... Ein gelungener Abschluss sieht IMHO anders aus.
Ein Happy End um jeden Preis? Mit Sicherheit nicht. Aber die ganzen Beschwerden drüber, dass diese oder jene Saga zu positiv beendet wurde, entziehen sich schlichtweg meinem Verständnis. Gerade bei Fantasyepen wie der »Saga vom Osten Ard«. Gott, was hätte ich mich über die verschwendeten Stunden geärgert, wenn ich am Schluss hätte feststellen müssen: Simon und Co sind alle hinüber.
Somit verbleibe ich in der Hoffnung, dass diejenigen, die ständig nach negativen Enden schreien, nur eine Minderheit sind, und dass Autoren (insbesondere all jene, die viele hundert Seiten starke Epen verfassen) ähnlich denken wie ich und ihren Geschichten Enden angedeihen lassen, die zumindest in weiten Teilen positiv (oder eben mehr oder weniger offen) sind.
Nichts als Kummer, Leid und Verzweiflung zum Finale? Wie man sich so was wünschen kann, wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
Das Ende der »Osten Ard«-Saga soll übertrieben fröhlich sein? Es stimmt, die Guten gewinnen und die Bösen bekommen ihr Fett weg, aber so ein richtiges Happy End hat die Geschichte nun wahrhaftig nicht. Bei all den Toten und den Zerstörungen, die von Ineluki und seinen Verbündeten angerichtet wurden ...
Williams selbst schreibt hierzu dann auch:
I can't comprehend seeing everything these characters go through, and tallying all the characters who don't make it, and thinking that things are all hunky-dory just because some survive.
Diesem Statement ist nichts hinzuzufügen; hier kann ich mich Williams voll und ganz anschließen.
Was ist es, dass ein trauriges oder böses Ende so viel erstrebenswerter erscheinen lässt als ein mehr oder weniger gutes Ende? Ich habe oft und lange über diese Frage nachgegrübelt. Zu einem vernünftigen Schluss bin ich allerdings nie gekommen.
Dass Ihr mich jetzt nicht falsch versteht. Ich selbst bin bestimmt kein Freund übertrieben fröhlicher Abschlüsse, bei denen alle Figuren die finale Schlacht weitestgehend unbeschadet überstehen (um mal im Bereich der Fantasy zu bleiben) und alle glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben. Ein solcher Schluss wirkt, gelinde gesagt, dämlich und hilflos überzogen. Aber ein gewisses Maß an positivem Beigeschmack sollte das Ende doch haben. Nein, es müssen nicht alle überleben, und ja, die Geschichte darf auch in verschiedener Hinsicht offen enden. Letztendlich möchte ich die Erzählung aber mit dem Gefühl beenden, dass es sich auch gelohnt hat, sie zu lesen. Wenn am Ende eh alle tot sind, dann frustriert mich das allerhöchstens.
Und was ist mit Horror?, mag der ein oder andere jetzt fragen. Gut, hier gehört ein negativ besetztes Ende irgendwie dazu. Aber auch hier gilt, wie ich finde, dass ein Horrorroman mir positiver in Erinnerung bleibt (in dem Sinne, dass ich gerne an die Lektüre zurückdenke), wenn die Story eben nicht in einem totalen Fiasko geendet hat. Dass alle Protagonisten samt und sonders spätestens im letzten Kapitel den Löffel abgegeben haben ... Ein gelungener Abschluss sieht IMHO anders aus.
Ein Happy End um jeden Preis? Mit Sicherheit nicht. Aber die ganzen Beschwerden drüber, dass diese oder jene Saga zu positiv beendet wurde, entziehen sich schlichtweg meinem Verständnis. Gerade bei Fantasyepen wie der »Saga vom Osten Ard«. Gott, was hätte ich mich über die verschwendeten Stunden geärgert, wenn ich am Schluss hätte feststellen müssen: Simon und Co sind alle hinüber.
Somit verbleibe ich in der Hoffnung, dass diejenigen, die ständig nach negativen Enden schreien, nur eine Minderheit sind, und dass Autoren (insbesondere all jene, die viele hundert Seiten starke Epen verfassen) ähnlich denken wie ich und ihren Geschichten Enden angedeihen lassen, die zumindest in weiten Teilen positiv (oder eben mehr oder weniger offen) sind.
Nichts als Kummer, Leid und Verzweiflung zum Finale? Wie man sich so was wünschen kann, wird mir wohl auf ewig ein Rätsel bleiben.
Kommentare
Vielleicht weil genau das etwas überraschendes wäre?
Oft ist es doch so, dass der Held die Tussi bekommt und alles friede, freude, Eierkuchen ist. Das ist auf dauer auch schlicht unbefriedigend.