Konsequenzen
Konsequenzen
Was ich für mich persönlich aus der Affäre um die kopierten Artikel aus der Feder eines Zauberspiegel-Mitarbeiters ziehe
Was ich für mich persönlich aus der Affäre um die kopierten Artikel aus der Feder eines Zauberspiegel-Mitarbeiters ziehe
Auf die Frage, ob und inwieweit man Ausschnitte aus fremden Artikeln unkommentiert und ohne jegliche Kennzeichnung übernehmen darf, gibt es keine einfache, immer korrekte Antwort. Es gibt, grob vereinfacht gesagt, Material (etwa Pressematerialien), das ausdrücklich für die Vervielfältigung freigegeben ist; bei anderen Schriftstücken muss erst der jeweilige Autor explizit um Erlaubnis gefragt werden. Mit anderen Worten: Manche Berichte darf man übernehmen, teilweise sogar ganz ohne Angabe der Quelle, andere hingegen nur mit individueller Zustimmung des Autors oder ausschnittsweise in Form deutlich gekennzeichneter Zitate.
Ich persönlich stehe der Sache folgendermaßen gegenüber: Wenn Passagen wortwörtlich aus einer fremden Quelle übernommen werden, dann sollte die entsprechende Quelle auch angegeben werden. Ganz egal, ob es sich bei den übernommenen Ausschnitten um urheberrechtlich geschütztes oder zur Vervielfältigung freigegebenes Material handelt. Im Falle wörtlicher Übernahmen gehört die Nennung der Quelle schlicht und einfach dazu. Gleiches gilt auch dann, wenn große Teile eines Artikels auf Werken Dritter basieren, der Artikel aber nicht eins zu eins übernommen, sondern mehr oder weniger stark bearbeitet wurde. Schriftstücke als seine eigenen auszugeben, obwohl sie komplett oder zumindest zu großen Teilen auf der Arbeit Dritter beruhen, halte ich für falsch.
Ich will mich hier keineswegs als Heiligen hinstellen. Jeder macht Fehler. Auch ich habe sicherlich schon mal Passagen zitiert, ohne die exakte Quelle zu nennen. Was aber nichts daran ändert, dass ein solches Verhalten schlicht und ergreifend falsch ist und möglichst unterlassen werden sollte.
Als ich las, dass ein Zauberspiegel-Mitarbeiter in verschiedenen seiner Artikeln wissentlich auf fremdes, nicht zur Vervielfältigung freigegebenes Material zurückgegriffen und dieses kopiert hat, war ich mehr als nur unangenehm berührt. Ein Fanzine, das ernst genommen werden will und das Anspruch auf ein gewisses Qualitätsniveau erhebt, sollte derartige Verfehlungen in keinem Falle durchgehen lassen. Ein solcher Fauxpas eines Einzelnen fällt nämlich nicht nur auf diesen zurück, sondern hat unter Umständen auch negative Folgen für das Fanzine und die übrigen Mitarbeiter des Magazins.
Insofern hat mich der offene Artikel, den Horst und Bettina zu diesem Thema verfasst haben, sehr gefreut, zeigte er mir doch, dass die Herausgeber des Zauberspiegels die Sachlage ernst nehmen und um eine (sachliche) Aufklärung der Umstände und um eine Lösung des Problems bemüht sind. Auch die Tatsache, dass der nun gebrandmarkte Mitarbeiter weiterhin Beiträge für den Zauberspiegel verfassen darf, fand ich und finde ich im Grunde okay. Ja, er hat einen (schwerwiegenden) Fehler gemacht. Aber niemand ist perfekt, ganz und gar nicht. Jeder verdient eine zweite Chance. Die Reaktion der Zauberspiegel-Redaktion (Aufklärung, Entschuldigung und zweite Chance für den verlorenen Sohn) kann ich daher nur begrüßen.
Was mir hingegen sauer aufgestoßen ist, ist zum einen das Fehlen einer direkten Stellungnahme des fehlgeleiteten Mitarbeiters. Inwiefern er sich bei den betroffenen Autoren, bei deren Beiträgen er sich bedient hat, entschuldigt hat, ist mir nicht bekannt. Ich nehme aber an, dass eine entsprechende Bitte um Verzeihung erfolgt ist. Eine Entschuldigung bei den Lesern des Zauberspiegels wäre meiner Ansicht nach aber in jedem Falle ebenfalls angemessen gewesen.
Zum anderen sind in den letzten Tagen neue Beiträge des Mitarbeiters erschienen, in denen dieser wieder Material aus fremder Quelle übernommen hat. Zugegeben, es handelte sich dabei, wie ausführlich von der Zauberspiegel-Redaktion erläutert wurde, um Material, dessen Übernahme ausdrücklich erwünscht war. Das macht die Sache in meinen Augen aber nur bedingt besser. Wäre es denn so schwierig oder ehrenrührig gewesen zu sagen, dass die Artikel zu Teilen auf Pressematerialien basieren? Meiner Meinung nach nicht. Auch der fähigste Journalist kann nicht hexen und muss auf die Materialien zurückgreifen, die ihm zur Verfügung stehen. Und wenn er sich, aus welchen Gründen auch immer, besonders stark an bestimmte Schriftstücke anlehnt, dann soll er das eben sagen. Ist doch nichts dabei und erspart viel Ärger.
Ich schreibe gerne für den Zauberspiegel. Mitunter ist die Arbeit ein wenig stressig, aber im Großen und Ganzen macht sie mir Spaß, insbesondere das Verfassen von Rezensionen. Im Moment allerdings bin ich mir unsicher, wie es weitergehen soll.
Der Grund ist ein ganz einfacher: Mir wurde geraten, meine Tätigkeit für den Zauberspiegel eine Zeit lang ruhen zu lassen. Um es einmal ganz egoistisch auszudrücken: Es besteht die Gefahr, dass die Missetaten besagten Mitarbeiters irgendwann auf den Zauberspiegel im Ganzen und schlussendlich auch auf mich übertragen werden. Die Konsequenzen, die das haben kann, reichen von der schlichten Tatsache, dass keiner mehr meine Artikel liest, weil dem Zauberspiegel plötzlich die Leser fern bleiben, bis dahin, dass mein Ruf ernsthaft geschädigt wird und ich nicht nur im Bereich des hobbymäßigen Schreibens für Fanzines, sondern gegebenenfalls auch beruflich mit ausgesprochen unschönen Auswirkungen zu kämpfen habe.
Klingt egoistisch? Ja, tut es. Aber mit meinen 24 Jahren und der Tatsache, dass ich am Übergang vom Studium der Medienwissenschaft in die Berufswelt stehe, seien mir die Bedenken um meine Zukunft erlaubt.
Klingt übertrieben? Mag sein. Aber in einer Welt, in der Arbeitgeber mögliche zukünftige Angestellte vor einer Einstellung erstmal auf Herz und Nieren überprüfen und dabei auch die Online-Aktivitäten der Kandidaten fein säuberlich unter die Lupe nehmen lassen, halte ich meine Besorgnis für nicht so abwegig, wie sie dem ein oder anderen im ersten Moment erscheinen mag.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich schreibe gerne für den Zauberspiegel und möchte dies auch weiterhin tun. Das kann und will ich aber nicht, wenn Dinge wie das Übernehmen fremden Gedankenguts ohne Quellenangabe wiederholt vorkommt. Derartige Verhaltensweisen widersprechen meiner Meinung nach allen Qualitätskriterien, für die der Zauberspiegel steht.
Ich möchte nicht, dass besagter Mitarbeiter nun abgeschossen wird, nur damit ich mich besser fühle. Nein, ganz und gar nicht. Alles, was ich möchte, ist, dass die Zauberspiegel-Mitarbeiter und damit auch ich alles in ihrer Macht stehende tun, um Fehlleistungen wie die beschriebenen zukünftig zu vermeiden.
Ganz egal, ob man wörtlich zitiert oder nur umschreibt und sich inspirieren lässt: Quellen kann man nennen (und es wird auch gemacht, wie etwa Cathrin Zinke in ihrem jüngsten Beitrag zur MX-Kolumne bewiesen hat). Das gilt auch für Pressemitteilungen; wenn man Abschnitte aus einer solchen übernimmt, sollte man es einfach angeben.
Ich persönlich hoffe sehr, dass sich die Wellen, die das Problem geschlagen hat, in nächster Zeit wieder legen werden und derartige Missgriffe zukünftig nicht mehr vorkommen. Ich selbst werde alles dran setzen, um in meinen Artikeln entsprechende Dinge zu vermeiden.
Mit anderen Worten: Entgegen des mir gegebenen Rates möchte ich auch weiterhin für den Zauberspiegel schreiben. Und wenn unglückliche Vorfälle wie der Auslöser für diesen Beitrag die Ausnahme bleiben (wovon ich überzeugt bin!!!), dann werde ich dem Magazin noch für eine lange Zeit als Verfasser von Beiträgen treu bleiben.
Ich persönlich stehe der Sache folgendermaßen gegenüber: Wenn Passagen wortwörtlich aus einer fremden Quelle übernommen werden, dann sollte die entsprechende Quelle auch angegeben werden. Ganz egal, ob es sich bei den übernommenen Ausschnitten um urheberrechtlich geschütztes oder zur Vervielfältigung freigegebenes Material handelt. Im Falle wörtlicher Übernahmen gehört die Nennung der Quelle schlicht und einfach dazu. Gleiches gilt auch dann, wenn große Teile eines Artikels auf Werken Dritter basieren, der Artikel aber nicht eins zu eins übernommen, sondern mehr oder weniger stark bearbeitet wurde. Schriftstücke als seine eigenen auszugeben, obwohl sie komplett oder zumindest zu großen Teilen auf der Arbeit Dritter beruhen, halte ich für falsch.
Ich will mich hier keineswegs als Heiligen hinstellen. Jeder macht Fehler. Auch ich habe sicherlich schon mal Passagen zitiert, ohne die exakte Quelle zu nennen. Was aber nichts daran ändert, dass ein solches Verhalten schlicht und ergreifend falsch ist und möglichst unterlassen werden sollte.
Als ich las, dass ein Zauberspiegel-Mitarbeiter in verschiedenen seiner Artikeln wissentlich auf fremdes, nicht zur Vervielfältigung freigegebenes Material zurückgegriffen und dieses kopiert hat, war ich mehr als nur unangenehm berührt. Ein Fanzine, das ernst genommen werden will und das Anspruch auf ein gewisses Qualitätsniveau erhebt, sollte derartige Verfehlungen in keinem Falle durchgehen lassen. Ein solcher Fauxpas eines Einzelnen fällt nämlich nicht nur auf diesen zurück, sondern hat unter Umständen auch negative Folgen für das Fanzine und die übrigen Mitarbeiter des Magazins.
Insofern hat mich der offene Artikel, den Horst und Bettina zu diesem Thema verfasst haben, sehr gefreut, zeigte er mir doch, dass die Herausgeber des Zauberspiegels die Sachlage ernst nehmen und um eine (sachliche) Aufklärung der Umstände und um eine Lösung des Problems bemüht sind. Auch die Tatsache, dass der nun gebrandmarkte Mitarbeiter weiterhin Beiträge für den Zauberspiegel verfassen darf, fand ich und finde ich im Grunde okay. Ja, er hat einen (schwerwiegenden) Fehler gemacht. Aber niemand ist perfekt, ganz und gar nicht. Jeder verdient eine zweite Chance. Die Reaktion der Zauberspiegel-Redaktion (Aufklärung, Entschuldigung und zweite Chance für den verlorenen Sohn) kann ich daher nur begrüßen.
Was mir hingegen sauer aufgestoßen ist, ist zum einen das Fehlen einer direkten Stellungnahme des fehlgeleiteten Mitarbeiters. Inwiefern er sich bei den betroffenen Autoren, bei deren Beiträgen er sich bedient hat, entschuldigt hat, ist mir nicht bekannt. Ich nehme aber an, dass eine entsprechende Bitte um Verzeihung erfolgt ist. Eine Entschuldigung bei den Lesern des Zauberspiegels wäre meiner Ansicht nach aber in jedem Falle ebenfalls angemessen gewesen.
Zum anderen sind in den letzten Tagen neue Beiträge des Mitarbeiters erschienen, in denen dieser wieder Material aus fremder Quelle übernommen hat. Zugegeben, es handelte sich dabei, wie ausführlich von der Zauberspiegel-Redaktion erläutert wurde, um Material, dessen Übernahme ausdrücklich erwünscht war. Das macht die Sache in meinen Augen aber nur bedingt besser. Wäre es denn so schwierig oder ehrenrührig gewesen zu sagen, dass die Artikel zu Teilen auf Pressematerialien basieren? Meiner Meinung nach nicht. Auch der fähigste Journalist kann nicht hexen und muss auf die Materialien zurückgreifen, die ihm zur Verfügung stehen. Und wenn er sich, aus welchen Gründen auch immer, besonders stark an bestimmte Schriftstücke anlehnt, dann soll er das eben sagen. Ist doch nichts dabei und erspart viel Ärger.
Ich schreibe gerne für den Zauberspiegel. Mitunter ist die Arbeit ein wenig stressig, aber im Großen und Ganzen macht sie mir Spaß, insbesondere das Verfassen von Rezensionen. Im Moment allerdings bin ich mir unsicher, wie es weitergehen soll.
Der Grund ist ein ganz einfacher: Mir wurde geraten, meine Tätigkeit für den Zauberspiegel eine Zeit lang ruhen zu lassen. Um es einmal ganz egoistisch auszudrücken: Es besteht die Gefahr, dass die Missetaten besagten Mitarbeiters irgendwann auf den Zauberspiegel im Ganzen und schlussendlich auch auf mich übertragen werden. Die Konsequenzen, die das haben kann, reichen von der schlichten Tatsache, dass keiner mehr meine Artikel liest, weil dem Zauberspiegel plötzlich die Leser fern bleiben, bis dahin, dass mein Ruf ernsthaft geschädigt wird und ich nicht nur im Bereich des hobbymäßigen Schreibens für Fanzines, sondern gegebenenfalls auch beruflich mit ausgesprochen unschönen Auswirkungen zu kämpfen habe.
Klingt egoistisch? Ja, tut es. Aber mit meinen 24 Jahren und der Tatsache, dass ich am Übergang vom Studium der Medienwissenschaft in die Berufswelt stehe, seien mir die Bedenken um meine Zukunft erlaubt.
Klingt übertrieben? Mag sein. Aber in einer Welt, in der Arbeitgeber mögliche zukünftige Angestellte vor einer Einstellung erstmal auf Herz und Nieren überprüfen und dabei auch die Online-Aktivitäten der Kandidaten fein säuberlich unter die Lupe nehmen lassen, halte ich meine Besorgnis für nicht so abwegig, wie sie dem ein oder anderen im ersten Moment erscheinen mag.
Der langen Rede kurzer Sinn: Ich schreibe gerne für den Zauberspiegel und möchte dies auch weiterhin tun. Das kann und will ich aber nicht, wenn Dinge wie das Übernehmen fremden Gedankenguts ohne Quellenangabe wiederholt vorkommt. Derartige Verhaltensweisen widersprechen meiner Meinung nach allen Qualitätskriterien, für die der Zauberspiegel steht.
Ich möchte nicht, dass besagter Mitarbeiter nun abgeschossen wird, nur damit ich mich besser fühle. Nein, ganz und gar nicht. Alles, was ich möchte, ist, dass die Zauberspiegel-Mitarbeiter und damit auch ich alles in ihrer Macht stehende tun, um Fehlleistungen wie die beschriebenen zukünftig zu vermeiden.
Ganz egal, ob man wörtlich zitiert oder nur umschreibt und sich inspirieren lässt: Quellen kann man nennen (und es wird auch gemacht, wie etwa Cathrin Zinke in ihrem jüngsten Beitrag zur MX-Kolumne bewiesen hat). Das gilt auch für Pressemitteilungen; wenn man Abschnitte aus einer solchen übernimmt, sollte man es einfach angeben.
Ich persönlich hoffe sehr, dass sich die Wellen, die das Problem geschlagen hat, in nächster Zeit wieder legen werden und derartige Missgriffe zukünftig nicht mehr vorkommen. Ich selbst werde alles dran setzen, um in meinen Artikeln entsprechende Dinge zu vermeiden.
Mit anderen Worten: Entgegen des mir gegebenen Rates möchte ich auch weiterhin für den Zauberspiegel schreiben. Und wenn unglückliche Vorfälle wie der Auslöser für diesen Beitrag die Ausnahme bleiben (wovon ich überzeugt bin!!!), dann werde ich dem Magazin noch für eine lange Zeit als Verfasser von Beiträgen treu bleiben.
Und ich bin der Meinung...
... man sollte
a) die Kirche im Dorf lassen,
b) Reaktionen und Konsequenzen nicht überziehen
und
c) nicht zur Hexenjagd blasen.
Ich halte zum Beispiel den Rat - wer immer ihn aussprach - nicht mehr für den Zauberspiegel zu schreiben, weil Nachteile in der Karriere zu befürchten seien, für gänzlich überzogen. Da wird, um einen Fußballer zu zitieren, »etwas hoch sterilisiert«. Zu hoch, wenn man mich fragt.
Ingo hat absoluten Bockmist gebaut, ohne jeden Zweifel. Darüber gibt es auch nichts zu diskutieren oder auch zu beschönigen. Ende. Aus. Aber das ist kein Skandal, der eine Republik ins Wanken bringt. Da ist nichts passiert, was man Jemandem immer und immer wieder aufs Brot schmieren bzw. »stigmatisieren« muss. Wie schrieb der direkt betroffene Gernot Zipperling: "
" Zwei Wochen stand nun der von Bettina und mir verfasste Leit(d)artikel auf der Startseite. Er ist deutlich über 1000mal aufgerufen worden, und es hat seitens der Leser kaum Folgen gehabt - außer, dass einige von Ingos Artikel sehr kritisch beäugt werden (wie im Falle der "Kino für Ingo"-Kolumne zu kritisch), und daher von vornherein angenommen wird, es würde - unerlaubt - abgeschrieben. Mit den Verlagen verkehren wir wie vorher und werden nicht geschnitten, obwohl natürlich auch dort die Tatsachen wahr genommen wurden. Dennoch werden wir weiterhin wie zuvor behandelt.
Der Grund, weshalb Ingo selbst keine Stellung bezogen hat, ist zunächst einmal, dass wir uns vor Ingo gestellt haben. Dies war etwas, das wir für jeden anderen Mitarbeiter, der Bockist baut, auch tun. Wir als Herausgeber hatten uns dazu entschlossen, zunächst einmal möglichst rasch zu handeln. Das natürlich im Hinblick auf eine rasche Reaktion auf die Hinweise, zum anderen selbstverständlich ebenso als eine Art "Schadensbegrenzung". Ingo hat keinen Maulkorb bekommen und es steht ihm frei sich zu äußern, aber aus meiner Sicht ist dies keine absolute Notwendigkeit. Einen Kotau vor der versammelten "Gemeinde", die teilweise derzeit vor allem nach "seinem Blut lechzt", muss nicht unbedingt sein. Ob und wie er mit den Autoren der betroffenen Artikel Kontakt aufnimmt, liegt in seiner Entscheidung und Verantwortung. Welches Verhalten wäre angemessen? Schweigen wird ebenso verurteilt wie Erklärungsversuche. Es ist eine Gratwanderung.
Die Gespräche mit Ingo zeigten mir deutlich, dass Ingo zu seinem Verhalten steht, das Fehlverhalten einsieht und es sehr bedauert.
Nach Absprache mit ihm haben wir das zur Chefsache erklärt, und uns mit dem Thema und den Personen auseinandergesetzt. Wir hielten das für nötig und angemessen. Dabei haben wir uns das Recht vorbehalten, den Zeitrahmen unserer Reaktion selbst zu wählen, sprich den Leit(d)artikel Mai als Rahmen zu wählen.
Als Konsequenz kann - wenn es sinnvoll bleiben soll - kaum mehr getan werden als darauf hinzuweisen, dass übernommene Passagen - so diese nicht ausdrücklich zur allgemeinen Verwendung frei gegeben sind - als Zitat zu kennzeichnen sind und darüber hinaus, sollte es sich um längere und ausführlichere Passagen handeln, eine Erlaubnis einzuholen ist. Aber grundsätzlich sollte es reichen, Stellen als Zitat mit Herkunft auszuweisen. Das ist selbstverständlich und wurde bei uns im Allgemeinen so gehandhabt, auch wenn Ingo sich nicht daran gehalten hat. Er hat daraus gelernt.
Darüber hinaus nutzt er Pressemappen der Verleihfirmen für »Kino mit Ingo«. Er nimmt Teile daraus und verbindet diese mit eigenen Texte zu einer Vorschau auf den Film. Dass er dabei Abschnitte unbearbeitet nutzt ist legitim und überall gängige Praxis. Dies diskreditiert Ingo nicht als Abschreiber und uns nicht als "Medienhure", die sich zum Werkzeug der Firmen macht. Es gibt eine ganze Anzahl von Lesern, die diese Vorinfos zu Filmen bei uns als das schätzt, was sie sind: Informationen. Sie sind weder als Rezensionen noch als Berichte über Vorschauen betitelt. Eine solche Bedeutung, dass wir zu Vorschauen oder Uraufführeungen eingeladen werden, haben wir nicht. Entsprechend enthält er sich jeder Meinung in diesen Artikeln, denn den Film danach oder aufgrund von gesehenen Trailern zu beurteilen, ist sinnvoll nicht möglich
Aufgrund der freien Verfügbarkeit ohne Anforderung einer Quellenangabe halte ich es daher auch für angemessen, wenn Ingo sich Auszüge der Pressemappen bedient. Es liegt auch in seinem Ermessen, wie er sich freigegebener und nicht durch das Urheberrecht geschützter Quellen bedient, so wie das jedem Zauberspiegelautoren freisteht, diese auch zu nennen.
Es ist offensichtlich, dass Ingo, und der Zauberspiegel als Ganzes, mit diesen Vorfällen bei einigen Besuchern unter verstärkter Beobachtung steht. Dass dem so ist, finde ich an sich nicht problematisch - wir stehen zu dem was wir tun, sei es gut oder schlecht. Ich bedauere es, wenn ein Leser verkündigt, dass wir aufgrund dieser Verletzung des Urheberrechts für ihn gestorben sind, dass wir als Gesamtes uninteressant werden etc. Ich bedauere es, da es nach "mitgefangen - mitgehangen" klingt und sehr pauschal aburteilt. Dies steht natürlich in der Freiheit jedes Besuchers, zeugt jedoch in meinen Augen von wenig Realitätssinn. Und ich bedauere es, weil wir uns über jeden Besucher freuen.
Die Frage, ob der Zauberspiegel "als Ganzes" beschädigt worden sei, wird von Jochen mit einem "jeeiinnnn" beantwortet. Das Internet vergisst nichts - wohl besser kaum etwas - und in der Tat wird für lange Zeit zu lesen sein, was in den letzten Wochen kursierte. Ich wünsche mir, dass man auch sieht und liest, wie wir damit umgehen und es als einen realistischen und sachlichen Umgang empfindet.
Es wäre vermessen zu sagen, dass wir über Skandalen stehen und unangreibar sind. Natürlich sind wir das nicht. Aber ich gehe davon aus, dass Besucher, Leser und Mitarbeiter des Zauberspiegels nicht pauschal aburteilen. Ich stimme zu: Diese Vorfälle bleiben nicht ohne Auswirkung auf die Gegenwart und die Zukunft, aber ich sehe darin keinen echten und tiefgreifenden Schaden an unserem Ruf.
Kommentare
Ich als langjähriger PR-Fan kaufe ihm das schon lange ab, was er schreibt und lege mehr Wert auf sein Urteil, als auf das einger Foren-Schreiber
Aber generell: Wonach wird denn gesucht? Nach den berühmten Fotos, auf denen der Studi und künftige Arbeitnehmer während seines ersten Semesters vor drei Jahren kotzend über der Schüssel hängt? Was sagt so etwas über die Qualifikation von jemanden aus? Gut, er hat mal gefeiert und seine Alkoholverträglichkeit in jungen Jahren überschätzt. Und?
Es wäre mal interessant, nachzuforschen, wonach wirklich gesucht wird.
Was Abschreiberei beim Zauberspiegel angeht: Das fällt allenfalls zurück auf den, der es wirklich gemacht hat, keinesfalls auf die ganze Organisation, und früher oder später ist das inmitten guter Nachrichten und Qualitätsartikel nur noch Schall und Rauch.
Hallo joe p.,
an anderer Stelle hier in den Kommentaren wird die Google-Suche mit einem lapidaren "halb so wild" abgetan.
Im Augenblick drehen wir für das Bildungsfernsehen 15-minütige Beiträge über jeden Ausbildungsberuf im dualen System. Das sind zirka 350 Berufe und Hundert sind erst durch. Für jeden Beitrag sieht das Konzept vor, das unter anderem auch der Personalchef oder Ausbildungsleiter in wenigen Sätzen erklärt, was einen guten (hier beliebigen Beruf einsetzen) ausmacht.
Warum die umständliche Erklärung? Weil ich nicht möchte, das jemand sagt, "naja, vielleicht Einzelfälle".
Wir verbringen mindestens 3 Tage in bester Gesellschaft mit diesen Personalchefs oder Ausbildungsleitern, und die machen kein Geheimnis daraus, auch den Einzustellenden gegenüber nicht, das sie entsprechende Person heftigst 'gogglen'. Bis jetzt hat jede dieser Personen offen ausgesprochen, wonach da im Netz geschaut wird.
Wie drückt sich die untersuchte Person aus.
In welchem Umfeld fühlt er sich wohl.
Kann man Rückschlüsse auf Freunde und deren Wirkungskreis ziehen.
Wie ist die politische Orientierung.
Ist überhaupt eine Orientierung vorhanden.
Aufschneider, Wichtigtuer, oder Duckmauser.
Beisst sich einer durch, oder gibt er gerne auf.
Dieses ge'google' betrifft nicht nur Führungskräfte, sondern im selben Umfang den Tapetenkleber. Das sind die Fakten, die Du auch gerne mal bei entsprechenden Personen nachfragen kannst. Ob das legal ist, oder unmoralisch, oder eine Schweinerei. Das interessiert nicht im Geringsten und sie machen auch keine Hehl daraus.
Wer im Netz veröffentlicht, hat sich selbst zu öffentlichen Person gemacht, so einfach ist das.
Im katholischen Pfarramt wird die Bürokauffrau ausgebildet, die in ihrer Bewerbung angibt wie ihr gerade diese Stelle am Herzen liegt. Im wahren Leben schreibt sie Rezensionen über Horrorfilme und in Kommentaren freut sie sich über filmische Darbietungen von teuflischen Exzessen. Geht ja nicht zusammen.
Oder Beispiel eines Personalchefs bei einer weltweit agierenden deutschen Firma für medizinische und andere Geräte, wo sich der Azubi durch Kommentare im Netz als radikaler Globalisierungsgegner zu erkennen gab. Blöd, weil sowas eben nicht zusammen geht.
Bewusste Leute nennen es, die Kompatibilität prüfen. Aber
in erster Linie, hast Du wohl recht FloJo. Der Strick muss ja
bereit liegen, sollte man jemanden hängen wollen.