Der Perry-Rhodan-Egoshooter - Dem Gefühl nach zumindest
Der
Perry-Rhodan-Egoshooter -
Dem
Gefühl nach zumindest
Perry Rhodan Action der Zweite
Die zwei Wochen seit
Erscheinen des ersten Bandes von Perry Rhodan Action sind ja wie im Flug
vergangen, und jetzt, 14 Tage später, ist es endlich so weit: PRA Nummer
zwei ist da!
Allzu pünktlich (also
deutlich vor acht Uhr morgens) habe ich den Zeitschriftenhändler meines
Vertrauens aufgesucht und mich sofort auf den Ständer mit den Romanheften
gestürzt. Natürlich war ich mal wieder viel zu früh dran, weshalb ich die gute
Frau, die gerade mit dem Einräumen der neuen Zeitungen und Zeitschriften
beschäftigt war, so lange von ihrer Arbeit abgehalten habe, bis sie mir den
neusten PRA-Band aus einem ganzen Stapel wild zusammengewürfelter Printprodukte
herausgesucht hatte.
Danke noch mal dafür.
Danach
hieß es dann, wie schon vor zwei Wochen, geschwind nach Hause, die
Statistikunterlagen (es gibt halt leider auch noch ein Leben außerhalb von
Büchern, Filmen und Co, das man irgendwie meistern muss) beiseite schieben und
sich in die Lektüre vertiefen.
Zwei
Stunden später fühlte ich mich dann fast so, als hätte ich gerade eine
ausdauernde Egoshooter-Session hinter mir.
Sturm der Kriegsandroiden
Der Titel des zweiten Bandes
von PRA klingt ja schon mal richtig vielversprechend, nach einer Menge
Action und vielen harten Kampfsequenzen. Band eins der Reihe hat ja schon
einiges vorgelegt, und ich war gespannt: Würde das zweite Heft mithalten können
und seinem Titel alle Ehre machen?
Die
Antwort, um es kurz und knapp zu machen: Ja! Definitiv.
Nachdem
Perry Rhodan und der Teleporter Tako Kakuta die Waffenbasis der Androiden
zerstört haben, sieht ihre Lage alles andere als rosig aus: Tako ist schwer
verwundet und ringt mit dem Tod, und auch um Rhodans Gesundheit steht es nicht
zum Besten.
Zwar
gelingt es den beiden Terranern, ihre Kameraden wiederzufinden, doch das ändert
nichts an ihren Problemen. Schwer bewaffnete Roboter machen Jagd auf sie und
zwingen sie zu einer halsbrecherischen Flucht durch den Dschungel von
Trafalgar.
Auch
in der Hauptstadt der Kolonie, in Trafalgar City, herrscht Krisenstimmung: Zwar
konnte ein erster Angriff der feindlichen Androiden erfolgreich abgewehrt
werden, doch der Sieg wurde allzu teuer erkauft. Hunderte von Menschen mussten
ihr Leben lassen, Tausende sind verletzt, und viele Gebäude liegen in Trümmern.
Als
Rhodan und seine überlebenden Gefährten endlich in der Stadt ankommen, holt der
Feind zum entscheidenden Schlag aus und startet eine Großoffensive...
Egoshooter-Feeling
Oh ja, Action gibts in Sturm
der Kriegsandroiden eine Menge. Da wird gerannt, geschossen und zerstört,
was das Zeug hält. Christian Montillon hetzt Rhodan und die anderen
Protagonisten von einem Schlachtfeld ins nächste, und er scheut auch nicht davor
zurück, den ein oder anderen Charakter über die Klinge springen zu lassen.
Keine Frage, wenn es etwas gibt, das der Roman zu bieten hat, dann sind es
Action und Dramatik.
Mal
greift Rhodan die Androiden frontal an und schießt sich dabei seinen Weg durch
die Stahlkolosse frei, mal wird er von den Robotern gejagt und schießt sich
ebenfalls seinen Weg durch die Ungetüme frei. Auf jeden Fall gibt es kaum
einmal zwei Szenen, in denen kein Waffenfeuer die einstmals so liebliche Ruhe
des Planeten stört.
Daher
hat man ganz schnell das Gefühl, einen Egoshooter vor sich zu haben. Wie in
einem dieser Ballerspiele begleitet man den Helden von Station zu Station,
meist mit konkretem Ziel, manchmal aber eben auch nur auf der Flucht, und
verfolgt munter, wie ein Feind nach dem anderen vor der Mündung einer
Laserwaffe zu Asche fällt. Das wirkt enorm kurzweilig und reißt mit. Man merkt
richtig, wie viel Spaß es Christian macht, Rhodan und Konsorten von einem
Kampfschauplatz zum nächsten zu hetzen.
Diese
Freude überträgt sich auf den Leser. Der Roman ist enorm temporeich und fliegt
geradezu an einem vorüber. Auch wenn das Geschehen ja eigentlich dramatisch und
brutal ist: Wie auch ein Egoshooter lässt Sturm der Kriegsandroiden keine
Langeweile aufkommen und sorgt für einige unterhaltsame Stunden Lesevergnügen.
Na
gut, mittlerweile haben wir's kapiert: Es gibt Action, Action und noch mal
Action. Doch wie sieht es mit der Story aus?
Das, meine Freunde, ist wiederum
eine andere Geschichte. Wenn es einen Punkt gibt, den man am zweiten Band der
Reihe kritisieren kann, dann den, dass es handlungstechnisch gesehen eigentlich
fast nichts zu berichten gibt.
Wie
schon gesagt, es wird eine Menge gerannt und geschossen. Doch wirklich viel geschieht
dabei genau genommen nicht. Kaum ist der Feind an einem Ort geschlagen, tauchen
am nächsten Ort neue Gegner auf. Um eine wirkliche Handlung als solche
darzustellen, ist das allerdings kaum ausreichend.
Was
den Plot des Demetria-Zykluses anbelangt, so rückt dieser erst auf den
letzten Seiten des Romans wieder etwas stärker in den Vordegrund. Zuvor ist er
schlichtweg der Action zum Opfer gefallen. Dank exzellenter Schilderungen
seitens Christian Montillons fällt das allerdings gar nicht mal so stark auf.
Es
ist halt wie bei einem Egoshooter: Wenn man mal dran sitzt, dann macht es
einfach nur Spaß, und erst im Nachhinein wird einem eigentlich bewusst, wie
wenig wirklichen Gehalt man da serviert bekommen hat. Aber so lange die
Unterhaltung stimmt, stört das nicht weiter.
Und
das ist bei Sturm der Kriegsandroiden mit Sicherheit der Fall.
Wer
Action mag, wird Band 2 lieben...
...doch wer dabei gleichzeitig auf
eine tiefgründige und vielschichtige Handlung hofft, der wird enttäuscht
werden.
Christian
Montillon stellt die Actionsequenzen ganz eindeutig in den Vordergrund des
Romans. Mag sein, dass der eine oder andere Leser das Heft aufgrund der dünnen
Handlung nicht so sehr zu schätzen weiß; mir hat es auf jeden Fall viel Spaß
gemacht.
Natürlich
hoffe ich auch, dass der Plot interessant weitergeht und sich in den nächsten
Romanen kontinuierlich entwickelt. Doch wenn man hin und wieder ein reines
Actionfeuerwerk geliefert bekommt, das nicht allzu viel nachdenken erfordert
also ganz so, wie es hier der Fall ist dann schadet das auch nicht weiter, sondern
ist im Gegenteil enorm unterhaltsam.
Mit
Spannung erwartet
Sturm der Kriegsandroiden ist eine gelungene Fortsetzung von PRA, die
sich nicht hinter dem starken Auftaktband zu verstecken braucht. Christians wie
immer eingängiger Schreibstil sowie Action satt garantieren beste Unterhaltung
zum einfach abschalten und genießen.
Der
Schluss des Romans ist äußerst interessant und aufschlussreich. So langsam
erfährt man mehr über die Geheimnisse, die Trafalgar vor seinen Bewohnern
verbirgt, und natürlich gibt es auch wieder den obligatorischen Cliffhanger zu
bewundern (oder eben zu hassen, je nach Vorliebe...).
Der
zweite PRA-Roman macht Lust auf mehr. Ich bin jedenfalls gespannt, wie
es weitergeht. Ob die Serie ihr Niveau halten kann? Nach den tollen ersten
Bänden bin ich zuversichtlich. Bisher hat die Serie gehalten, was sie
versprochen hat, und meine Erwartungen sogar übertroffen. Ich bin mir ganz
sicher, dass sich das mit den nächsten Heften auch nicht ändern wird (und wenn
doch, kann ich vielleicht endlich mal was Negatives schreiben ;-) ).
Bis
in zwei Wochen also, wenn es heißt:
Rhodan mal tausend
Kommentare
Leider ging es mit der Handlung gar nicht voran, ich hoffe, das bleibt in der Form nicht so, denn Action ist zwar schön und gut, wird mich aber als Alleinzweck auf Dauer nicht zufrieden stellen.
Ich muß dennoch zugeben: Es war überaus kurzweilig.