Gedanken, Anmerkungen, Rezensionen - Perry Rhodan Band 2451 2453
Gedanken, Anmerkungen, Rezensionen
Perry Rhodan Band 2451 2453
In der Abteilung Perry und ich Anmerkungen zur Erstauflage findet ihr von nun an Kommentare und Bemerkungen zu Besonderheiten, Auffälligkeiten und allem anderen, was mir bei der Lektüre der Hefte so durch dem Kopf geht. Solltet ihr Ergänzungen haben oder mir widersprechen wollen, würde ich mich freuen, von euch zu hören. Diskussionen sind wie immer hochwillkommen!
Zur Abteilung Die Romane im Überblick brauche ich eigentlich nicht viel zu sagen, hier ist der Titel Programm. Neben einer Inhaltszusammenfassung erwarten euch hier Kurzkritiken zu den einzelnen Heften.
Ob dieses Konzept besser oder ergiebiger ist als die ausführlichen Einzelbesprechungen der Romane? Tja, das wird die Zukunft zeigen. Ich bin aber auch gespannt, was ihr von dem neuen Konzept haltet. Findet ihr es gut so, wie es geworden ist, oder denkt ihr, die alte Version war besser? Ich freue mich über eure Meinungen und Kommentare! Auch Verbesserungs- oder Ergänzungsvorschläge werden mit Spannung erwartet.
Doch genug der Vorrede! Kommen wir zur ersten Ausgabe der überarbeiteten Rhodan-Kolumne des Zauberspiegels.
Wilde Schießereien, durchgedrehte Androiden, gewaltige Explosionen als PRA-Leser der ersten Stunde ist man daran ja mittlerweile gewohnt. Von Anfang an haben Macher und Autoren keinen Zweifel daran gelassen, dass der Name ihrer Serie Programm ist: PRA strotzt nur so vor schweißtreibenden Actionszenen, sei es in Form dramatischer Zweikämpfe oder in Gestalt wüster Schusswechsel und Raumschlachten.
Wenn man dann also beim Lesen auf eine Szene stößt, in der sich die Protagonisten des Romans unversehens in einem abgeriegelten Gebäude wiederfinden, in dem es vor tödlichen Fallen und mörderischen Robotern wimmelt, dann dürfte man als eifriger PRA-Fan nicht weiter überrascht sein. Dass ich es dann doch gewesen bin, hat einen ganz einfachen Grund: Die Actionsequenzen sind Bestandteil der Erstauflage und nicht etwa der Ablegerserie...
Mit dem Roman In der Steilen Stadt hat mich Christian Montillon völlig unvorbereitet erwischt. Die erste Hälfte des Heftes kommt noch relativ ruhig daher und stellt vor allem die Charaktere und den Handlungsbogen um den Diebstahl der Walze in den Mittelpunkt. In der zweiten Hälfte des Romans ändert sich dies drastisch. Urplötzlich sind Mondra Diamond, Gucky und Co Gefangene in einer alten Robotstation und müssen mit aller Macht um ihr Leben kämpfen, weil sie von den Verteidigungsmechanismen der Basis als Feinde eingestuft werden.
Das mit dem Kämpfen ist nicht nur so daher gesagt. Christian Montillon sorgt dafür, dass es ordentlich zur Sache geht und ganz gewaltig kracht. Die Terraner und ihre Verbündeten legen sich mächtig ins Zeug, um gegen die schier übermächtigen Todesfallen, allen voran schwer bewaffnete Kampfroboter, zu bestehen und am Leben zu bleiben.
Dass es bei PRA hoch her geht, ist man ja, wie schon erwähnt, mittlerweile gewohnt. Dass es auch die Erstauflage dermaßen actionreich zugeht, ist zumindest mir neu und hat mich mehr als nur ein klein wenig überrascht.
Doch Überraschung hin oder her: Viel zu meckern gibt es an den Actioneinlagen an sich nicht. Christian hat schon in seinem Beitrag zu PRA sowie in diversen Torn-Romanen bewiesen, dass er sich darauf versteht, Actionszenen glaubhaft und packend umzusetzen. Die entsprechenden Sequenzen aus In der Steilen Stadt bilden da keine Ausnahme. Was da an Action auf den Leser zukommt, ist lebendig geschrieben und enthält eine ordentliche Portion Dramatik, die einen mühelos ans Heft fesselt.
Dennoch wird der Roman eine Menge Kritik einstecken müssen, da bin ich mir hundertprozentig sicher.
Den geringsten Anlass zur Beschwerde dürfte dabei Montillons Schreibstil geben, denn der ist so formidabel wie eh und je. Es sind vielmehr die Actionszenen an sich, die das Gemüt des ein oder anderen PR-Fans erhitzen werden.
Wer sich regelmäßig in diversen Foren herumtreibt, in denen Teilnehmer über das Rhodansche Universum diskutieren, der hat es sicher mitbekommen: Recht häufig muss sich PRA die Schelte anhören, allzu actionbetont zu sein und darüber die Handlung schleifen zu lassen. Eine Meinung, die ich persönlich nicht teile, die allerdings (vorwiegend) einige PR-Altleser, die die Mutterserie seit vielen Jahren verfolgen, vehement vertreten. Dass derart viel Action nun Einzug in die Erstauflage hält, dürfte dem ein oder anderen Leser, dem schon die viele Action in einer Serie, in der dieser Aspekt ja explizit im Vordergrund steht, zu schaffen macht, einiges Kopfzerbrechen bereiten.
Damit mich nun niemand falsch versteht: Ich möchte hier die Meinung derjenigen, die für weniger Action und mehr echte Handlung plädieren, nicht herabsetzen. Dass ich anderer Meinung bin, soll nicht heißen, dass ich die Ansichten anderer Fans nun für falsch oder gar lächerlich halte. Was ich sagen möchte, ist lediglich folgendes:
Das Ausmaß der Actionszenen, die von Christian Montillon in den 2453sten Band von PR eingebaut wurden, hat mich persönlich überrascht und wird mit Sicherheit Grundlage für so manche erregte Diskussion sein. Ich bin gespannt, zu welchem Ergebnis die Teilnehmer dabei kommen werden und wie darüber hinaus ihr Gesamteindruck vom Roman ausfallen wird.
Was meine Meinung zu diesem Thema betrifft, so kann ich nur sagen, dass ich ein wenig hin- und her gerissen bin . Einerseits kann man Christian für die Darstellung der Actionszenen im Roman nur loben, sind diese doch durchweg spannend und überzeugend umgesetzt. Andererseits, und das gebe ich ganz offen zu, bin ich etwas enttäuscht von In der Steilen Stadt, auch wenn ich bekanntermaßen ein Fan von Szenen bin, in denen es ordentlich zur Sache geht. Das liegt aber nicht an der Action an sich, sondern vielmehr daran, dass ich vor der Lektüre des Romans darauf gehofft hatte, dass das Heft im Stile des Vorgängerbands, Operation Kobaltblau, weitergeht, also mehr Gangsterroman-Feeling und weniger Kampf-ums-Überleben-Action. Wenn die Handlung in diesem Zusammenhang dann deutlich actionreicher ausgefallen wäre als im ersten Band des Zweiteilers, hätte mir das relativ wenig ausgemacht, ganz im Gegenteil. Statt des erhofften irrwitzigen Raubzugs bekam ich dann aber einen Überlebenskampf in einer hermetisch abgeriegelten Station geboten. Die Darstellung dieser Ereignisse war zwar sehr überzeugend, aber eben nicht das, was ich mir erhofft hatte...
Doch davon mal abgesehen: Meiner Ansicht nach spricht nichts dagegen, wenn in der Erstauflage hin und wieder ein paar Actionszenen zum Besten gegeben werden. Es muss ja nicht gleich in dem Maße sein, wie es in PRA der Fall ist, aber wenn es gelegentlich mal ordentlich blitzt und kracht, bin ich der letzte, der sich beschwert.
Mal sehen, was in den Foren über PR zu diesem Thema zu hören ist...
Kinder, wie die Zeit vergeht...
Seit nunmehr elf Heften verfolge ich die Erstauflage von PR. In zehn der von mir gelesenen Bände standen dabei Perry Rhodan und die Besatzung der JULES VERNE im Zentrum der Handlung, und seit mittlerweile vier Bänden läuft der Unterzyklus um die Weiße Welt Evolux, ein Handlungsabschnitt also, der nicht nur für mich als PR-Greenhorn neu ist, sondern auch für die Altleser ein bislang unbekanntes Kapitel im Rhodanschen Universum aufschlägt.
Auch wenn elf Hefte im Vergleich zu den über 2450 Bänden und unzähligen Sonderheften und Ablegerserien, die bereits erschienen sind, nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein sein mögen, so sollte man doch meinen, dass ich mich mittlerweile recht gut in die Serie eingelesen habe.
Habe ich auch. Nicht nur, dass ich der Storyline auf Evolux mühelos folgen kann (was auch irgendwie logisch ist, schließlich bin ich hier von Anfang an dabei), auch andere Handlungsstränge werden immer klarer und ergeben von Heft zu Heft mehr Sinn. Trotzdem gelingt es den Machern von PR von Roman zu Roman aufs Neue, mich zu überraschen, und das nicht alleine durch unvorhersehbare Wendungen in aktuellen Storylines.
Kleines Beispiel gefällig? Band 2452, Operation Kobaltblau, beginnt mit einer Szene, in der sich Mondra Diamond Gedanken über ihr Leben im Allgemeinen und die Entwicklung der Situation auf Evolux im Besonderen macht. So ganz nebenbei erfahre ich da, dass die Terranerin und Perry Rhodan ein gemeinsames Kind hatten (oder etwa doch nicht? Da wird ein grausamer Plan von ES erwähnt, und dann, ehe man sich versieht, verdrängt Mondra diese Gedankengänge wieder).
Überraschung!!!
Wow. Zehn Hefte mit Mondra und Perry hat es gebraucht, damit ich dieses kleine, aber für das Verhältnis der beiden Charaktere enorm wichtige Detail erfahre. Und ich hatte schon gedacht, das Wichtigste über die verschiedenen Figuren an Bord der JULES VERNE zu wissen. Nun ja, Christian Montillon hat mich eines besseren belehrt.
Solche Szenen machen mir immer wieder deutlich, wie komplex das Perryversum wirklich ist und wie viel ich noch zu lernen habe. Ich mag in Sachen aktuelle Handlung den Durchblick haben, mehr oder weniger jedenfalls, was allerdings den Background einzelner Personen, Orte, Ereignisse usw. angeht, so bin ich mir sicher, das mich noch die ein oder andere überraschende Enthüllung erwartet.
Und als wäre das nicht genug, muss ich immer im Hinterkopf behalten, dass der Handlungsbogen um die JULES VERNE nur einer von vielen ist. Die Storyline um Atlan und ESCHER durfte ich ja schon zu Beginn meiner Reise durch das Perryversum miterleben. Die Kommentare auf der LKS machen mir aber klar, dass es noch viel mehr gibt, was da in Zukunft noch auf mich zukommen wird. Allen voran dürfte da wohl die heiß diskutierten Geschehnisse im STRARDUST-System sein, ein Handlungsabschnitt, auf den ich mich einerseits freue, vor dem ich mich andererseits aber auch ein wenig fürchte, weil ich wohl oder übel erneut ins kalte Wasser geschmissen werde und mich mit Personen, Orten und Ereignisse rumschlagen muss, die für Altleser olle Kamellen sind, mich aber mit Sicherheit vor so manches Problem stellen werden.
Und dann ist da noch Michael Rhodan, der Sohn Rhodans, der demnächst auftauchen wird und von dem ich bislang allenfalls in Nebensätzen oder Kommentaren auf der LKS gehört habe...
Aber komme, was wolle: Ich hatte zu Beginn dieses Experimentes meine Zweifel, ob es mir gelingen würde auch nur einen der verschiedenen Handlungsstränge von PR zu meistern. Das ist mir, mit Ausnahme diverser Details (Kinder und so...) eigentlich recht gut gelungen. Da werde ich mich doch jetzt von den anderen Storylines nicht unterkriegen lassen. Ganz im Gegenteil: Ich bin mal gespannt, wie lange ich brauchen werde, um mich in diese einzulesen und welche Überraschungen in ihnen auf mich warten.
Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Überraschen werden sie mich. Das schafft schließlich auch ein Handlungsbogen, den ich schon einige Hefte lang verfolge.
Inhalt: Die JULES VERNE und ihre Besatzung sind zu Gefangenen der Welt Evolux geworden. Perry Rhodan ist allerdings nicht bereit, dieses Schicksal kampflos hinzunehmen. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Weiße Welt wieder zu verlassen, machen der Großadministrator und seine Leute einige interessante Entdeckungen.
Kurzkritik: Ein toller Roman! MMT erzählt eine ebenso humorvolle wie spannende Geschichte, wobei es ihm wunderbar gelingt, sowohl die ausweglose Situation der Raumfahrer als auch den unnachgiebigen Willen Rhodans und seiner Crew, ihrem Gefängnis zu entkommen, miteinander in Einklang zu bringen. Besonders gelungen sind die Szenen mit den Metaläufern. Altlesern dürften die geheimnisvollen Mechaniker bekannt vorkommen, für mich als Neuleser stellen sie eine faszinierende, bislang unbekannte Rasse dar, von der ich gerne mehr erfahren würde.
Alles in allem ein wunderbarer SF-Roman, von dessen Sorte es liebend gerne noch mehr geben darf!
Inhalt: Während Perry Rhodan auf Evolux unterwegs ist, um Freunde und Sympathisanten zu finden, entwickelt Mondra Diamond einen eigenen Plan, der es der JULES VERNE und ihrer Besatzung ermöglichen soll, dem Gefängnis auf der Weißen Welt zu entkommen: Sie plant, eine der Kobaltblauen Walzen zu kapern. Gemeinsam mit verschiedenen Besatzungsmitgliedern macht sich Rhodans Gefährtin dran, ihre irrwitzig erscheinende Idee in die Tat umzusetzen...
Kurzkritik: Der größte Schwachpunkt von Operation Kobaltblau ist die Geschichte um die drei Yakonto Da Taptargo, Vanta Aquinto und Siso Dirio. Die Storyline rund um die Dreiecksbeziehung der Außerirdischen bleibt recht blass und uninteressant, auch wenn sie für die Handlung insbesondere des Folgeromans von elementarer Bedeutung ist. Anders da der Handlungsbogen um Mondra, Gucky und den Rest der Diebesbande, die plant, die Kobaltblaue Walze zu besetzen. Ein exotischer Schauplatz, starke Charaktere, ein unmöglich erscheinender Plan, immer neue Schwierigkeiten Montillon gelingt es, die klassischen Elemente des Gangsterromans überzeugend in das Universum von PR zu übertragen. Die spannend inszenierte Story macht, nicht nur wegen des Cliffhangers am Ende des Hefts, Lust auf die Fortsetzung.
Inhalt: Noch immer sind Mondra Diamond und diverse Besatzungsmitglieder der JULES VERNE mit der Ausführung des Plans beschäftigt, die Kobaltblaue Walze zu kapern. Eine altes, in Vergessenheit geratenes Transportal könnte ihnen dabei helfen. Mit List und Raffinesse gelingt es Rhodans Gefährtin, das Transportsystem zu aktivieren und zu benutzen, nicht ahnend, in welche tödliche Gefahr sie und ihre Kameraden sich damit begeben.
Kurzkritik: PR meets PRA, und das im doppelten Sinne. Zum einen ist In der Steilen Stadt der actionreichste Roman der Erstauflage, den ich bisher gelesen habe. Christian Montillon lässt es in der zweiten Hälfte des Hefts, ganz im Stile der Ablegerserie, ordentlich krachen. Zum anderen lassen die Kampfsequenzen zwischen den Protagonisten und diversen Androiden unwillkürlich Gedanken an PRA aufkommen. Als Fan der Miniserie stört mich dies allerdings nicht; die Story ist routiniert in Szene gesetzt, die Actionsequenzen wirken sehr anschaulich und sind packend geschildert (mehr dazu in der Abteilung Perry und ich Anmerkungen zur Erstauflage). Ein wenig enttäuscht hat mich der Roman trotzdem. Das lag aber nicht an Christians Schreibe und der Action als vielmehr an meinen Erwartungen. Statt auf einen Überlebenskampf in einer Robotstation hatte ich mich auf eine Fortsetzung ganz im Stile des Vorgängerromans gefreut.
Davon abgesehen ist In der Steilen Stadt aber ein durchweg gut geschriebener Roman mit einigen überraschenden Wendungen und einem Finale, mit dem zumindest ich wirklich nicht gerechnet habe. Wer sich über ein wenig mehr Action als gewöhnlich in PR freut, der dürfte mit dem Roman vollauf zufrieden sein.
So viel für dieses Mal. Ich bin gespannt, wie euch die neue Form von Perry und ich gefallen hat. Ob Kritik, Lob oder sonstige Bemerkungen, ob zur Kolumne, zu einem der Artikel oder zu PR an sich: Lasst von euch hören!
Zur Abteilung Die Romane im Überblick brauche ich eigentlich nicht viel zu sagen, hier ist der Titel Programm. Neben einer Inhaltszusammenfassung erwarten euch hier Kurzkritiken zu den einzelnen Heften.
Ob dieses Konzept besser oder ergiebiger ist als die ausführlichen Einzelbesprechungen der Romane? Tja, das wird die Zukunft zeigen. Ich bin aber auch gespannt, was ihr von dem neuen Konzept haltet. Findet ihr es gut so, wie es geworden ist, oder denkt ihr, die alte Version war besser? Ich freue mich über eure Meinungen und Kommentare! Auch Verbesserungs- oder Ergänzungsvorschläge werden mit Spannung erwartet.
Doch genug der Vorrede! Kommen wir zur ersten Ausgabe der überarbeiteten Rhodan-Kolumne des Zauberspiegels.
Jede Menge Robo-Action
Wilde Schießereien, durchgedrehte Androiden, gewaltige Explosionen als PRA-Leser der ersten Stunde ist man daran ja mittlerweile gewohnt. Von Anfang an haben Macher und Autoren keinen Zweifel daran gelassen, dass der Name ihrer Serie Programm ist: PRA strotzt nur so vor schweißtreibenden Actionszenen, sei es in Form dramatischer Zweikämpfe oder in Gestalt wüster Schusswechsel und Raumschlachten.
Wenn man dann also beim Lesen auf eine Szene stößt, in der sich die Protagonisten des Romans unversehens in einem abgeriegelten Gebäude wiederfinden, in dem es vor tödlichen Fallen und mörderischen Robotern wimmelt, dann dürfte man als eifriger PRA-Fan nicht weiter überrascht sein. Dass ich es dann doch gewesen bin, hat einen ganz einfachen Grund: Die Actionsequenzen sind Bestandteil der Erstauflage und nicht etwa der Ablegerserie...
Mit dem Roman In der Steilen Stadt hat mich Christian Montillon völlig unvorbereitet erwischt. Die erste Hälfte des Heftes kommt noch relativ ruhig daher und stellt vor allem die Charaktere und den Handlungsbogen um den Diebstahl der Walze in den Mittelpunkt. In der zweiten Hälfte des Romans ändert sich dies drastisch. Urplötzlich sind Mondra Diamond, Gucky und Co Gefangene in einer alten Robotstation und müssen mit aller Macht um ihr Leben kämpfen, weil sie von den Verteidigungsmechanismen der Basis als Feinde eingestuft werden.
Das mit dem Kämpfen ist nicht nur so daher gesagt. Christian Montillon sorgt dafür, dass es ordentlich zur Sache geht und ganz gewaltig kracht. Die Terraner und ihre Verbündeten legen sich mächtig ins Zeug, um gegen die schier übermächtigen Todesfallen, allen voran schwer bewaffnete Kampfroboter, zu bestehen und am Leben zu bleiben.
Dass es bei PRA hoch her geht, ist man ja, wie schon erwähnt, mittlerweile gewohnt. Dass es auch die Erstauflage dermaßen actionreich zugeht, ist zumindest mir neu und hat mich mehr als nur ein klein wenig überrascht.
Doch Überraschung hin oder her: Viel zu meckern gibt es an den Actioneinlagen an sich nicht. Christian hat schon in seinem Beitrag zu PRA sowie in diversen Torn-Romanen bewiesen, dass er sich darauf versteht, Actionszenen glaubhaft und packend umzusetzen. Die entsprechenden Sequenzen aus In der Steilen Stadt bilden da keine Ausnahme. Was da an Action auf den Leser zukommt, ist lebendig geschrieben und enthält eine ordentliche Portion Dramatik, die einen mühelos ans Heft fesselt.
Dennoch wird der Roman eine Menge Kritik einstecken müssen, da bin ich mir hundertprozentig sicher.
Den geringsten Anlass zur Beschwerde dürfte dabei Montillons Schreibstil geben, denn der ist so formidabel wie eh und je. Es sind vielmehr die Actionszenen an sich, die das Gemüt des ein oder anderen PR-Fans erhitzen werden.
Wer sich regelmäßig in diversen Foren herumtreibt, in denen Teilnehmer über das Rhodansche Universum diskutieren, der hat es sicher mitbekommen: Recht häufig muss sich PRA die Schelte anhören, allzu actionbetont zu sein und darüber die Handlung schleifen zu lassen. Eine Meinung, die ich persönlich nicht teile, die allerdings (vorwiegend) einige PR-Altleser, die die Mutterserie seit vielen Jahren verfolgen, vehement vertreten. Dass derart viel Action nun Einzug in die Erstauflage hält, dürfte dem ein oder anderen Leser, dem schon die viele Action in einer Serie, in der dieser Aspekt ja explizit im Vordergrund steht, zu schaffen macht, einiges Kopfzerbrechen bereiten.
Damit mich nun niemand falsch versteht: Ich möchte hier die Meinung derjenigen, die für weniger Action und mehr echte Handlung plädieren, nicht herabsetzen. Dass ich anderer Meinung bin, soll nicht heißen, dass ich die Ansichten anderer Fans nun für falsch oder gar lächerlich halte. Was ich sagen möchte, ist lediglich folgendes:
Das Ausmaß der Actionszenen, die von Christian Montillon in den 2453sten Band von PR eingebaut wurden, hat mich persönlich überrascht und wird mit Sicherheit Grundlage für so manche erregte Diskussion sein. Ich bin gespannt, zu welchem Ergebnis die Teilnehmer dabei kommen werden und wie darüber hinaus ihr Gesamteindruck vom Roman ausfallen wird.
Was meine Meinung zu diesem Thema betrifft, so kann ich nur sagen, dass ich ein wenig hin- und her gerissen bin . Einerseits kann man Christian für die Darstellung der Actionszenen im Roman nur loben, sind diese doch durchweg spannend und überzeugend umgesetzt. Andererseits, und das gebe ich ganz offen zu, bin ich etwas enttäuscht von In der Steilen Stadt, auch wenn ich bekanntermaßen ein Fan von Szenen bin, in denen es ordentlich zur Sache geht. Das liegt aber nicht an der Action an sich, sondern vielmehr daran, dass ich vor der Lektüre des Romans darauf gehofft hatte, dass das Heft im Stile des Vorgängerbands, Operation Kobaltblau, weitergeht, also mehr Gangsterroman-Feeling und weniger Kampf-ums-Überleben-Action. Wenn die Handlung in diesem Zusammenhang dann deutlich actionreicher ausgefallen wäre als im ersten Band des Zweiteilers, hätte mir das relativ wenig ausgemacht, ganz im Gegenteil. Statt des erhofften irrwitzigen Raubzugs bekam ich dann aber einen Überlebenskampf in einer hermetisch abgeriegelten Station geboten. Die Darstellung dieser Ereignisse war zwar sehr überzeugend, aber eben nicht das, was ich mir erhofft hatte...
Doch davon mal abgesehen: Meiner Ansicht nach spricht nichts dagegen, wenn in der Erstauflage hin und wieder ein paar Actionszenen zum Besten gegeben werden. Es muss ja nicht gleich in dem Maße sein, wie es in PRA der Fall ist, aber wenn es gelegentlich mal ordentlich blitzt und kracht, bin ich der letzte, der sich beschwert.
Mal sehen, was in den Foren über PR zu diesem Thema zu hören ist...
Überraschung!!!
Kinder, wie die Zeit vergeht...
Seit nunmehr elf Heften verfolge ich die Erstauflage von PR. In zehn der von mir gelesenen Bände standen dabei Perry Rhodan und die Besatzung der JULES VERNE im Zentrum der Handlung, und seit mittlerweile vier Bänden läuft der Unterzyklus um die Weiße Welt Evolux, ein Handlungsabschnitt also, der nicht nur für mich als PR-Greenhorn neu ist, sondern auch für die Altleser ein bislang unbekanntes Kapitel im Rhodanschen Universum aufschlägt.
Auch wenn elf Hefte im Vergleich zu den über 2450 Bänden und unzähligen Sonderheften und Ablegerserien, die bereits erschienen sind, nicht viel mehr als der berühmte Tropfen auf den heißen Stein sein mögen, so sollte man doch meinen, dass ich mich mittlerweile recht gut in die Serie eingelesen habe.
Habe ich auch. Nicht nur, dass ich der Storyline auf Evolux mühelos folgen kann (was auch irgendwie logisch ist, schließlich bin ich hier von Anfang an dabei), auch andere Handlungsstränge werden immer klarer und ergeben von Heft zu Heft mehr Sinn. Trotzdem gelingt es den Machern von PR von Roman zu Roman aufs Neue, mich zu überraschen, und das nicht alleine durch unvorhersehbare Wendungen in aktuellen Storylines.
Kleines Beispiel gefällig? Band 2452, Operation Kobaltblau, beginnt mit einer Szene, in der sich Mondra Diamond Gedanken über ihr Leben im Allgemeinen und die Entwicklung der Situation auf Evolux im Besonderen macht. So ganz nebenbei erfahre ich da, dass die Terranerin und Perry Rhodan ein gemeinsames Kind hatten (oder etwa doch nicht? Da wird ein grausamer Plan von ES erwähnt, und dann, ehe man sich versieht, verdrängt Mondra diese Gedankengänge wieder).
Überraschung!!!
Wow. Zehn Hefte mit Mondra und Perry hat es gebraucht, damit ich dieses kleine, aber für das Verhältnis der beiden Charaktere enorm wichtige Detail erfahre. Und ich hatte schon gedacht, das Wichtigste über die verschiedenen Figuren an Bord der JULES VERNE zu wissen. Nun ja, Christian Montillon hat mich eines besseren belehrt.
Solche Szenen machen mir immer wieder deutlich, wie komplex das Perryversum wirklich ist und wie viel ich noch zu lernen habe. Ich mag in Sachen aktuelle Handlung den Durchblick haben, mehr oder weniger jedenfalls, was allerdings den Background einzelner Personen, Orte, Ereignisse usw. angeht, so bin ich mir sicher, das mich noch die ein oder andere überraschende Enthüllung erwartet.
Und als wäre das nicht genug, muss ich immer im Hinterkopf behalten, dass der Handlungsbogen um die JULES VERNE nur einer von vielen ist. Die Storyline um Atlan und ESCHER durfte ich ja schon zu Beginn meiner Reise durch das Perryversum miterleben. Die Kommentare auf der LKS machen mir aber klar, dass es noch viel mehr gibt, was da in Zukunft noch auf mich zukommen wird. Allen voran dürfte da wohl die heiß diskutierten Geschehnisse im STRARDUST-System sein, ein Handlungsabschnitt, auf den ich mich einerseits freue, vor dem ich mich andererseits aber auch ein wenig fürchte, weil ich wohl oder übel erneut ins kalte Wasser geschmissen werde und mich mit Personen, Orten und Ereignisse rumschlagen muss, die für Altleser olle Kamellen sind, mich aber mit Sicherheit vor so manches Problem stellen werden.
Und dann ist da noch Michael Rhodan, der Sohn Rhodans, der demnächst auftauchen wird und von dem ich bislang allenfalls in Nebensätzen oder Kommentaren auf der LKS gehört habe...
Aber komme, was wolle: Ich hatte zu Beginn dieses Experimentes meine Zweifel, ob es mir gelingen würde auch nur einen der verschiedenen Handlungsstränge von PR zu meistern. Das ist mir, mit Ausnahme diverser Details (Kinder und so...) eigentlich recht gut gelungen. Da werde ich mich doch jetzt von den anderen Storylines nicht unterkriegen lassen. Ganz im Gegenteil: Ich bin mal gespannt, wie lange ich brauchen werde, um mich in diese einzulesen und welche Überraschungen in ihnen auf mich warten.
Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Überraschen werden sie mich. Das schafft schließlich auch ein Handlungsbogen, den ich schon einige Hefte lang verfolge.
Die Romane im Überblick
Inhalt: Die JULES VERNE und ihre Besatzung sind zu Gefangenen der Welt Evolux geworden. Perry Rhodan ist allerdings nicht bereit, dieses Schicksal kampflos hinzunehmen. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, die Weiße Welt wieder zu verlassen, machen der Großadministrator und seine Leute einige interessante Entdeckungen.
Kurzkritik: Ein toller Roman! MMT erzählt eine ebenso humorvolle wie spannende Geschichte, wobei es ihm wunderbar gelingt, sowohl die ausweglose Situation der Raumfahrer als auch den unnachgiebigen Willen Rhodans und seiner Crew, ihrem Gefängnis zu entkommen, miteinander in Einklang zu bringen. Besonders gelungen sind die Szenen mit den Metaläufern. Altlesern dürften die geheimnisvollen Mechaniker bekannt vorkommen, für mich als Neuleser stellen sie eine faszinierende, bislang unbekannte Rasse dar, von der ich gerne mehr erfahren würde.
Alles in allem ein wunderbarer SF-Roman, von dessen Sorte es liebend gerne noch mehr geben darf!
Inhalt: Während Perry Rhodan auf Evolux unterwegs ist, um Freunde und Sympathisanten zu finden, entwickelt Mondra Diamond einen eigenen Plan, der es der JULES VERNE und ihrer Besatzung ermöglichen soll, dem Gefängnis auf der Weißen Welt zu entkommen: Sie plant, eine der Kobaltblauen Walzen zu kapern. Gemeinsam mit verschiedenen Besatzungsmitgliedern macht sich Rhodans Gefährtin dran, ihre irrwitzig erscheinende Idee in die Tat umzusetzen...
Kurzkritik: Der größte Schwachpunkt von Operation Kobaltblau ist die Geschichte um die drei Yakonto Da Taptargo, Vanta Aquinto und Siso Dirio. Die Storyline rund um die Dreiecksbeziehung der Außerirdischen bleibt recht blass und uninteressant, auch wenn sie für die Handlung insbesondere des Folgeromans von elementarer Bedeutung ist. Anders da der Handlungsbogen um Mondra, Gucky und den Rest der Diebesbande, die plant, die Kobaltblaue Walze zu besetzen. Ein exotischer Schauplatz, starke Charaktere, ein unmöglich erscheinender Plan, immer neue Schwierigkeiten Montillon gelingt es, die klassischen Elemente des Gangsterromans überzeugend in das Universum von PR zu übertragen. Die spannend inszenierte Story macht, nicht nur wegen des Cliffhangers am Ende des Hefts, Lust auf die Fortsetzung.
Inhalt: Noch immer sind Mondra Diamond und diverse Besatzungsmitglieder der JULES VERNE mit der Ausführung des Plans beschäftigt, die Kobaltblaue Walze zu kapern. Eine altes, in Vergessenheit geratenes Transportal könnte ihnen dabei helfen. Mit List und Raffinesse gelingt es Rhodans Gefährtin, das Transportsystem zu aktivieren und zu benutzen, nicht ahnend, in welche tödliche Gefahr sie und ihre Kameraden sich damit begeben.
Kurzkritik: PR meets PRA, und das im doppelten Sinne. Zum einen ist In der Steilen Stadt der actionreichste Roman der Erstauflage, den ich bisher gelesen habe. Christian Montillon lässt es in der zweiten Hälfte des Hefts, ganz im Stile der Ablegerserie, ordentlich krachen. Zum anderen lassen die Kampfsequenzen zwischen den Protagonisten und diversen Androiden unwillkürlich Gedanken an PRA aufkommen. Als Fan der Miniserie stört mich dies allerdings nicht; die Story ist routiniert in Szene gesetzt, die Actionsequenzen wirken sehr anschaulich und sind packend geschildert (mehr dazu in der Abteilung Perry und ich Anmerkungen zur Erstauflage). Ein wenig enttäuscht hat mich der Roman trotzdem. Das lag aber nicht an Christians Schreibe und der Action als vielmehr an meinen Erwartungen. Statt auf einen Überlebenskampf in einer Robotstation hatte ich mich auf eine Fortsetzung ganz im Stile des Vorgängerromans gefreut.
Davon abgesehen ist In der Steilen Stadt aber ein durchweg gut geschriebener Roman mit einigen überraschenden Wendungen und einem Finale, mit dem zumindest ich wirklich nicht gerechnet habe. Wer sich über ein wenig mehr Action als gewöhnlich in PR freut, der dürfte mit dem Roman vollauf zufrieden sein.
So viel für dieses Mal. Ich bin gespannt, wie euch die neue Form von Perry und ich gefallen hat. Ob Kritik, Lob oder sonstige Bemerkungen, ob zur Kolumne, zu einem der Artikel oder zu PR an sich: Lasst von euch hören!
Kommentare
Ich hatte aber auch mit der "Vorform" keine Schwierigkeiten.
Zufriedene Leser sind die besten Leser...
Danke für die freundlichen Worte!!!