Von Autor zu Autor zu Autor zu...
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Vor- und Nachteile, wenn eine Serie von verschiedenen Autoren verfasst wird
Vor- und Nachteile, wenn eine Serie von verschiedenen Autoren verfasst wird
So ist es mir mit dem elften Band von PRA, Gericht der Regenten, aus der Feder von Wim Vandemaan, gegangen.
Okay, ich gebe zu, es wäre gelogen, würde ich es schlichtweg auf Vandemaan schieben, dass mir der aktuelle PRA-Band nicht sonderlich zugesagt hat. Der Autor hat sich alle Mühe gegeben, einen spannenden und interessanten Roman zu verfassen. Dass mich sein Werk dennoch nur mäßig überzeugen konnte, liegt an einer ganzen Reihe von Faktoren, die größtenteils nichts mit Vandemaan zu tun haben (weitere Infos dazu gibts im Rahmen der Rezension des Hefts).
Und doch: Ein klein wenig ist es auch dem Stil des Autors anzulasten, dass Gericht der Regenten meiner Ansicht nach der bislang schwächste Beitrag der Serie ist.
Unterschiedliche Autoren bei PRA
Diskussionen und Kommentare auf der LKS in den Romanheften, in den Foren des Rhodanschen Internetauftritts sowie im Rahmen der Lesermeinungen zu dieser Kolumne machen es immer wieder deutlich: Jeder Leser findet andere Autoren gut (banale Feststellung, ich weiß, aber nichtsdestotrotz wichtig). Während der eine den Stil von Autor A vergöttert, findet der andere, dass Autor B doch so viel besser schreibt, und ein dritter Leser wiederum ist der Ansicht, dass weder Autor A noch Autor B wirklich was auf dem Kasten haben und lieber den Beruf wechseln sollten. Spätestens wenn ein vierter Leser hinzukommt, der die ganze Diskussion nicht versteht, weil doch Autor A und Autor B beides erstklassige Schriftsteller sind, wird die Sache kompliziert.
Wenn schon zwei Schriftsteller eine solche Diskussion auslösen können, dann wundert es einen wenig, dass die Meinungen bezüglich der Qualität einzelner Hefte einer Serie, die fast schon über ein kleines Heer verschiedener Schreiberlinge verfügt, weit auseinander gehen.
Was PRA betrifft: Bislang haben mir die Autoren und ihre Schreibstile gut bis sehr gut gefallen. Feldhoffs Auftaktband war spannend und lebendig in Szene gesetzt, und Montillon versteht es wie kaum ein anderer, ein wahres Actionfeuerwerk zu entzünden. Kneifel ging seinen Roman ruhiger an, hat es aber geschafft, diesen ebenso packend zu schreiben wie seine Vorgänger. Mehnerts Beiträge waren routiniert und enorm gut zu lesen, während Herren den Stil der Serie ein wenig aufgelockert hat, ohne dass die Qualität der Hefte darunter im Mindesten zu leiden hatte. Altmeister Francis konnte auch mich als PR-Neuling mühelos begeistern, und was die Romane von Stahl anbelangt: Sein etwas abgehackter Stil ist umstritten, mir allerdings hat er äußerst gut gefallen.
Erst mit dem Roman von Vandemaan hatte ich Probleme. Das liegt weniger an dem Stil des Autoren an sich. Gericht der Regenten liest sich ebenso flüssig wie die vorangegangenen Hefte der Miniserie. Was mich allerdings gestört hat war der übertrieben locker-leichte Tonfall, in dem der Roman geschrieben ist. Die Sprüche, die Rhodan und Co da im Sekundentakt zum Besten geben... Mann-oh-Mann, das ist schon ein starkes Stück und passt meines Erachtens weder zu den Figuren noch zur aktuellen Handlung und den hier herrschenden Gefahren.
Ich will Vandemaan hier keineswegs zerreißen, und ich bin der Letzte, der behaupten würde, Wim hätte seinen Job verfehlt. Ganz im Gegenteil, ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag, den er zum Perryversum beisteuern wird. Sein Stil ist an sich ja alles andere als verkehrt. Nur im Falle von Gericht der Regenten erschien er mir eben unpassend.
All dies ändert aber nichts daran, dass einen ein solcher Roman, der weniger Begeisterung als üblich hervorruft, ins Grübeln bringt. Ist es wirklich gut, wenn eine Reihe, die einem im Grunde genommen gefällt, von unterschiedlichen Autoren verfasst wird? Oder überwiegen dabei die negativen Aspekte? Denn so viel steht fest: Es gibt sowohl gute Gründe, die für die Vielautorenschaft sprechen, als auch solche, die eher das Gegenteil aussagen.
Und mit denen möchte ich beginnen.
Einige Nachteile der Vielautorenschaft
Okay, ich gebe zu, es wäre gelogen, würde ich es schlichtweg auf Vandemaan schieben, dass mir der aktuelle PRA-Band nicht sonderlich zugesagt hat. Der Autor hat sich alle Mühe gegeben, einen spannenden und interessanten Roman zu verfassen. Dass mich sein Werk dennoch nur mäßig überzeugen konnte, liegt an einer ganzen Reihe von Faktoren, die größtenteils nichts mit Vandemaan zu tun haben (weitere Infos dazu gibts im Rahmen der Rezension des Hefts).
Und doch: Ein klein wenig ist es auch dem Stil des Autors anzulasten, dass Gericht der Regenten meiner Ansicht nach der bislang schwächste Beitrag der Serie ist.
Unterschiedliche Autoren bei PRA
Diskussionen und Kommentare auf der LKS in den Romanheften, in den Foren des Rhodanschen Internetauftritts sowie im Rahmen der Lesermeinungen zu dieser Kolumne machen es immer wieder deutlich: Jeder Leser findet andere Autoren gut (banale Feststellung, ich weiß, aber nichtsdestotrotz wichtig). Während der eine den Stil von Autor A vergöttert, findet der andere, dass Autor B doch so viel besser schreibt, und ein dritter Leser wiederum ist der Ansicht, dass weder Autor A noch Autor B wirklich was auf dem Kasten haben und lieber den Beruf wechseln sollten. Spätestens wenn ein vierter Leser hinzukommt, der die ganze Diskussion nicht versteht, weil doch Autor A und Autor B beides erstklassige Schriftsteller sind, wird die Sache kompliziert.
Wenn schon zwei Schriftsteller eine solche Diskussion auslösen können, dann wundert es einen wenig, dass die Meinungen bezüglich der Qualität einzelner Hefte einer Serie, die fast schon über ein kleines Heer verschiedener Schreiberlinge verfügt, weit auseinander gehen.
Was PRA betrifft: Bislang haben mir die Autoren und ihre Schreibstile gut bis sehr gut gefallen. Feldhoffs Auftaktband war spannend und lebendig in Szene gesetzt, und Montillon versteht es wie kaum ein anderer, ein wahres Actionfeuerwerk zu entzünden. Kneifel ging seinen Roman ruhiger an, hat es aber geschafft, diesen ebenso packend zu schreiben wie seine Vorgänger. Mehnerts Beiträge waren routiniert und enorm gut zu lesen, während Herren den Stil der Serie ein wenig aufgelockert hat, ohne dass die Qualität der Hefte darunter im Mindesten zu leiden hatte. Altmeister Francis konnte auch mich als PR-Neuling mühelos begeistern, und was die Romane von Stahl anbelangt: Sein etwas abgehackter Stil ist umstritten, mir allerdings hat er äußerst gut gefallen.
Erst mit dem Roman von Vandemaan hatte ich Probleme. Das liegt weniger an dem Stil des Autoren an sich. Gericht der Regenten liest sich ebenso flüssig wie die vorangegangenen Hefte der Miniserie. Was mich allerdings gestört hat war der übertrieben locker-leichte Tonfall, in dem der Roman geschrieben ist. Die Sprüche, die Rhodan und Co da im Sekundentakt zum Besten geben... Mann-oh-Mann, das ist schon ein starkes Stück und passt meines Erachtens weder zu den Figuren noch zur aktuellen Handlung und den hier herrschenden Gefahren.
Ich will Vandemaan hier keineswegs zerreißen, und ich bin der Letzte, der behaupten würde, Wim hätte seinen Job verfehlt. Ganz im Gegenteil, ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag, den er zum Perryversum beisteuern wird. Sein Stil ist an sich ja alles andere als verkehrt. Nur im Falle von Gericht der Regenten erschien er mir eben unpassend.
All dies ändert aber nichts daran, dass einen ein solcher Roman, der weniger Begeisterung als üblich hervorruft, ins Grübeln bringt. Ist es wirklich gut, wenn eine Reihe, die einem im Grunde genommen gefällt, von unterschiedlichen Autoren verfasst wird? Oder überwiegen dabei die negativen Aspekte? Denn so viel steht fest: Es gibt sowohl gute Gründe, die für die Vielautorenschaft sprechen, als auch solche, die eher das Gegenteil aussagen.
Und mit denen möchte ich beginnen.
Einige Nachteile der Vielautorenschaft
Auch wenn es zumeist nur einen Exposé-Autor gibt, der den Rahmen der Serie und damit auch die Entwicklung der Figuren vorgibt: Zwei Autoren werden es nie schaffen, dass sich dieselben Figuren absolut identisch verhalten. Der John Smith, den Autor A beschreibt, ist wohl oder übel ein anderer als der, den Autor B im Folgeroman auftauchen lässt, obwohl sie ein und dieselbe Figur meinen. Denn so sehr das Lektorat auch aufpasst und versucht, die Figurendarstellung einheitlich zu halten: Hundertprozentig gelingen wird es nie.
Einige Vorteile der Vielautorenschaft
Jeder mag die hier genannten Punkte bewerten und gewichten, wie er will, mag die Liste ergänzen oder einzelne Aspekte für überflüssig halten. Dass es gute Punkte sowohl für als auch gegen die Vielautorenschaft gibt, wird allerdings niemand bestreiten können.
Ich persönlich finde, dass die Pro-Argumente bei Weitem überwiegen. PRA aus der Feder eines einzigen Autors? Undenkbar! Ich finde es klasse, dass hier unterschiedliche Autoren mit unterschiedlichen Stilen und Ansichten am Werk sind, die die Serie aus ganz eigenen Blickwinkeln betrachten und sie so enorm vielseitig ausgestalten.
Dass einem der ein oder andere Schriftsteller und sein Stil nicht besonders zusagen, das wird vorkommen, da kann man nichts dran ändern. Doch die Vorteile einer Reihe, die von mehreren Autoren geschrieben wird, liegen klar auf der Hand solange es jemanden gibt, der das Orchester zusammenhält und dafür sorgt, dass alle Spieler miteinander harmonieren, versteht sich. Ohne Exposé-Autor und Lektorat geht es halt nun mal auch nicht, so gut die einzelnen Autoren auch sein mögen.
Die Robotgarde
das großen Finale des Demetria-Zyklus einläutet...
Kommentare
Bedenkt man, vieviel schiere Vergangenheits-Informationen Vandemaan in diesen Roman packen musste, dann hat er das für meinen Geschmack gut gelöst, insbesondere auch gute Charakterisierungen der Figuren in der Vergangenheit abgeliefert.
Die einzige, die mich nicht wirklich überzeugen konnte, war die Gestaltwandlerin. Der Plot erscheint mir etwas arg an den Haaren herbeigezogen, aber ich vermute, die leicht angehobene Augenbraue sollte eher in Richtung Christian Montillon gehen...
Nicht geklärt wurde abschliessend, was denn nun das Gericht der Regenten ist... Magadu an gerösteten Hellquarzen? Grall im Reisrand? In Bierteig frittierte Donaten? (scnr)
An Rhodan mag ich gerade die ruhige, seriöse Art. Gerade das macht sein Charisma aus. Besonders gut kriegen das m.M. nach die Autoren Feldhoff, Haensel, Anton und Ellmer hin.