Korsaren und Friedensfahrer (Perry Rhodan Band 2475 2478)
Korsaren und Friedensfahrer
Gedanken, Anmerkungen, Rezensionen
Perry Rhodan Band 2475 2478
Gedanken, Anmerkungen, Rezensionen
Perry Rhodan Band 2475 2478
Korsaren!
Mittlerweile sind sieben der acht Teile des Strips erschienen, das Abenteuer neigt sich somit seinem Ende entgegen. Da wird es höchste Zeit, dem ambitionierten Projekt ein paar Zeilen zu widmen und (rückblickend) zu schauen, was mir gut oder weniger gut gefallen hat.
»Korsaren!« ist eine interessante Erweiterung des Perryversums. Zugegeben, mit ihrer auf Action getrimmten Story erfinden die Macher das Rad nicht gerade neu, und darüber hinaus lässt der Comic so manches PR-typische Element vermissen. Dennoch kann ich nicht verleugnen, dass es Spaß macht, Woche für Woche einen weiteren Teil des Abenteuers geboten zu bekommen. Spannend und unterhaltsam ist »Korsaren!« allemal, und mehr kann man eigentlich nicht verlangen.
Ich für meinen Teil hätte jedenfalls nichts dagegen, in Zukunft wieder mal einen Comic von den Jungs der Alligator-Farm in der EA zu finden.
Friedensfahrer
Schon oft haben Leser auf der LKS der EA begeisterte Kommentare bezüglich des Ordens der Friedensfahrer abgegeben. Das hat mich natürlich neugierig gemacht, doch bislang blieb mir eine direkte Begegnung mit den Mitgliedern des Bundes verwehrt. Nun endlich, nach über 30 Heften, bin auch ich in den Genuss gekommen, einige Abenteuer der freiheitsliebenden und hilfsbereiten Raumfahrer erleben zu dürfen.
Zurück bleibt allerdings nicht viel mehr als jede Menge Unverständnis und Schulterzucken.
Lag es an den Autoren? Kann nicht sein, dafür sind Christian Montillon und Horst Hofmann zu verschieden, was ihre Erzählstile angeht. Wenn beide also Romane zum selben Thema verfassen, dann müsste mich zumindest eines dieser Werke mitreißen können. Da das aber nicht der Fall gewesen ist, muss es wohl am Thema liegen. Und das sind dann wohl die Friedensfahrer.
Ich habe mich wirklich bemüht. Ich wollte die Abenteuer von Kantiran und seinen Kampfgefährten spannend oder zumindest interessant finden. Ehrlich. Auch nach vielen, ein wenig lustlos gelesenen Seiten habe ich mich bemüht, Begeisterung für die Storylines der Bände 2476 und 2477 aufzubringen. Nachdem ich diese nun aber beendet habe, bleibt mir nichts anderes übrig, als festzustellen: Ich kann mit den Friedensfahrer einfach nichts, aber auch gar nichts anfangen.
Ein Orden, der sich dem Frieden verschrieben hat, der für das Leben und das Wohlergehen im Allgemeinen kämpft. Ein Bund, der aus tausenden Individualisten der unterschiedlichsten Völker besteht. Eine Gemeinschaft, die zwar einem festen Credo folgt, jedoch mehr aus Einzelkämpfern denn aus Teamplayern besteht.
Aha. Nun. Toll. Klingt ja eigentlich nicht schlecht. Aber eigentlich auch nicht wirklich umwerfend interessant oder gar spannend. Tja...
Und was nun? Was ist jetzt so toll an den Friedensfahrern?
Ein Bund von Individualisten, da sollte man meinen, es würde nur so von starken und interessanten Charakteren wimmeln. Dem ist meines Erachtens nach allerdings nicht der Fall. Die Figur Kantiran hat in keinster Weise das Charisma seines Bruders Roi oder gar das seines Vaters Perry Rhodan. Cosmuel Kain ist zwar eine nette Persönlichkeit, bleibt aber doch reichlich blass und offenbart wenig, was man an einem Hauptcharakter ungewöhnlich oder faszinierend finden könnte. Und auch der Rest der Friedensfahrer erscheint mir in keinster Weise irgendwie besonders. Nicht mal im Entferntesten.
Vielleicht haben all die begeisterten Kommentare die Messlatte einfach zu hoch gelegt. Vielleicht waren meine Erwartungen schlichtweg übertrieben. Vielleicht waren es aber auch die Darstellungen und Charakterisierungen der übrigen Figuren aus dem Rhodanschen Universum, die ich für deutlich gelungener und ausgefeilter halte als die der Friedensfahrer.
Wie dem auch sei: Ich kann mit dem Orden und seinen Mitgliedern nicht wirklich etwas anfangen.
Eine nette Erweiterung des Perryversums, ja, aber mehr sind sie nicht. Eben eine weitere Storyline unter vielen, eine, die nicht zu den wirklich starken Handlungsbögen der Serie gehört. Da konnte auch Christian Montillon nichts daran ändern, der ja bekanntlicherweise einer meiner Lieblingsautoren bei PR ist.
Aber gut, ich habe bislang erst zwei Roman gelesen, in denen die Friedensfahrer eine tragende Rolle spielten. Vielleicht wird mir in zukünftigen Heften ja klar, was es mit der Faszination an dem Orden auf sich hat.
Ich hoffe es, denn wie es scheint, geht sonst eine wichtige Facette des Perryversums unbeachtet an mir vorüber...
Die Hefte im Überblick
Der erste Psi-Emitter ist gezündet! Wie geplant hat er die Dienstburg CRULT in Chaos gestürzt. Nun gilt es für Roi Danton und sein Team, den geschwächten Antakur von Bitvelt endgültig auszuschalten. Eine geradezu selbstmörderische Mission, und das nicht nur wegen der kämpfenden Quanten der Finsternis, die CRULT mehr und mehr in ein Trümmerfeld verwandeln.
Der zweite Teil von Hubert Haensels Doppelband um den Sturz Antakur von Bitvelts ist ein solides Stück SF-Kost. Es mangelt der Geschichte zwar an echten Überraschungen und erstaunlichen Entwicklungen, und gerade der Beginn ist ein wenig langatmig geraten (der Kampf der Quanten und dessen Auswirkungen hätte ruhig in etwas geraffterer Form erzählt werden können). Doch einige durchaus packende Momente im zweiten Teil des Hefts machen diese Schwäche mühelos wieder wett. »Opfergang« ist bestimmt kein Meilenstein der PR-Geschichte; ordentliche Unterhaltung bietet er aber allemal.
Unerklärliche Impulse locken Kantiran Rhodan und die Friedensfahrer in den Lazaruu-Sternenhaufen, wo sie in eine Falle TRAITORs laufen. Kantiran entsinnt einen riskanten Plan, wie er und sein Gefährten den Häschern der Terminalen Kolonne entkommen können.
»Kommando der Friedensfahrer« wirkt ein wenig lustlos. Man hat beim Lesen das Gefühl, Hoffmann habe versucht, das zugrunde liegende Exposé möglichst rasch und ohne Umschweife in einen vollständigen Roman umzuwandeln.
Eine nette Erweiterung des Perryversums, ja, aber mehr sind sie nicht. Eben eine weitere Storyline unter vielen, eine, die nicht zu den wirklich starken Handlungsbögen der Serie gehört. Da konnte auch Christian Montillon nichts daran ändern, der ja bekanntlicherweise einer meiner Lieblingsautoren bei PR ist.
Aber gut, ich habe bislang erst zwei Roman gelesen, in denen die Friedensfahrer eine tragende Rolle spielten. Vielleicht wird mir in zukünftigen Heften ja klar, was es mit der Faszination an dem Orden auf sich hat.
Ich hoffe es, denn wie es scheint, geht sonst eine wichtige Facette des Perryversums unbeachtet an mir vorüber...
Die Hefte im Überblick
Der erste Psi-Emitter ist gezündet! Wie geplant hat er die Dienstburg CRULT in Chaos gestürzt. Nun gilt es für Roi Danton und sein Team, den geschwächten Antakur von Bitvelt endgültig auszuschalten. Eine geradezu selbstmörderische Mission, und das nicht nur wegen der kämpfenden Quanten der Finsternis, die CRULT mehr und mehr in ein Trümmerfeld verwandeln.
Der zweite Teil von Hubert Haensels Doppelband um den Sturz Antakur von Bitvelts ist ein solides Stück SF-Kost. Es mangelt der Geschichte zwar an echten Überraschungen und erstaunlichen Entwicklungen, und gerade der Beginn ist ein wenig langatmig geraten (der Kampf der Quanten und dessen Auswirkungen hätte ruhig in etwas geraffterer Form erzählt werden können). Doch einige durchaus packende Momente im zweiten Teil des Hefts machen diese Schwäche mühelos wieder wett. »Opfergang« ist bestimmt kein Meilenstein der PR-Geschichte; ordentliche Unterhaltung bietet er aber allemal.
Unerklärliche Impulse locken Kantiran Rhodan und die Friedensfahrer in den Lazaruu-Sternenhaufen, wo sie in eine Falle TRAITORs laufen. Kantiran entsinnt einen riskanten Plan, wie er und sein Gefährten den Häschern der Terminalen Kolonne entkommen können.
»Kommando der Friedensfahrer« wirkt ein wenig lustlos. Man hat beim Lesen das Gefühl, Hoffmann habe versucht, das zugrunde liegende Exposé möglichst rasch und ohne Umschweife in einen vollständigen Roman umzuwandeln.
Die Geschichte an sich weist so zwar keine Längen auf, kann den Leser allerdings auch nicht wirklich begeistern. Ständig hat man das Gefühl, es mit einer abgespeckten Version des eigentlichen Geschehens zu tun zu haben. Ein PR-Roman, der sich dank seines Einschlags ins Abenteuer-Genre angenehm von seine Vorgängern unterscheidet, der aber deutlich mehr Potenzial gehabt hätte.
Nach dem Tod Chyndors befinden sich die Friedensfahrer in einer echten Führungskrise. Während ein Teil des Ordens den Kampf gegen die Negasphäre fortsetzen will, möchte ein anderer Teil dem ursprünglichen Credo der Friedensfahrer folgen und sich nicht in die Entstehung der Sphäre einmischen. Eine Wahl soll entscheiden, wie es mit dem Orden und damit vielleicht auch mit dem Schicksal der Milchstraße weitergeht.
»Die Gründermutter« ist ein im Grunde äußerst interessanter Roman, der ganz ohne die Begriffe Gut und Böse auskommt. Mit Kantiran und Farigu Scot Elien stehen sich zwar zwei Gegenspieler gegenüber; diese sind allerdings keine Feinde, die sich bekämpfen, sondern vertreten schlichtweg unterschiedliche Meinungen. Dennoch gelang es dem Roman nie, mich wirklich zu fesseln. Ohne echte Höhepunkte oder Spannungsmomente schreitet die Handlung voran. Das größte Problem dürfte dabei aber von meiner Seite ausgehen, da ich mit den Friedensfahrern einfach nicht warm werde. Eine eindeutige Bewertung des Romans abseits des Handwerklichen gut geschrieben, ohne Längen inszeniert und mit einem genialen Ende versehen lässt sich daher von meiner Seite aus nur schwerlich treffen.
Im zweiten Teil seines Doppelbandes um die Friedensfahrer schildert Christian Montillon die Lebensgeschichte der Gründermutter sowie die Ereignisse, die zum Entstehen des legendären Ordens geführt haben.
»LICHT VON AHN« ist ein brillanter Roman. Die Friedensfahrer als solche spielen nur eine untergeordnete Rolle, stattdessen konzentriert sich die Handlung voll und ganz auf die Gründermutter.
Nach dem Tod Chyndors befinden sich die Friedensfahrer in einer echten Führungskrise. Während ein Teil des Ordens den Kampf gegen die Negasphäre fortsetzen will, möchte ein anderer Teil dem ursprünglichen Credo der Friedensfahrer folgen und sich nicht in die Entstehung der Sphäre einmischen. Eine Wahl soll entscheiden, wie es mit dem Orden und damit vielleicht auch mit dem Schicksal der Milchstraße weitergeht.
»Die Gründermutter« ist ein im Grunde äußerst interessanter Roman, der ganz ohne die Begriffe Gut und Böse auskommt. Mit Kantiran und Farigu Scot Elien stehen sich zwar zwei Gegenspieler gegenüber; diese sind allerdings keine Feinde, die sich bekämpfen, sondern vertreten schlichtweg unterschiedliche Meinungen. Dennoch gelang es dem Roman nie, mich wirklich zu fesseln. Ohne echte Höhepunkte oder Spannungsmomente schreitet die Handlung voran. Das größte Problem dürfte dabei aber von meiner Seite ausgehen, da ich mit den Friedensfahrern einfach nicht warm werde. Eine eindeutige Bewertung des Romans abseits des Handwerklichen gut geschrieben, ohne Längen inszeniert und mit einem genialen Ende versehen lässt sich daher von meiner Seite aus nur schwerlich treffen.
Im zweiten Teil seines Doppelbandes um die Friedensfahrer schildert Christian Montillon die Lebensgeschichte der Gründermutter sowie die Ereignisse, die zum Entstehen des legendären Ordens geführt haben.
»LICHT VON AHN« ist ein brillanter Roman. Die Friedensfahrer als solche spielen nur eine untergeordnete Rolle, stattdessen konzentriert sich die Handlung voll und ganz auf die Gründermutter.
Deren tragische Geschichte erzählt Christian Montillon in einer unglaublichen Intensität, die im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht. Ein erstklassiges Heft, das so manch bekannten Fakt in neuem Licht erscheinen lässt. Emotional, tragisch, spannend so und nicht anders müssen Romane sein, die sich mit der Vorgeschichte bestimmter Personen oder Ereignisse auseinandersetzen!
Kommentare
Eigentlich wollte ich jetzt auf die Zusammenfassungen der Bände 2332 bis 2335 in der Perrypedia verlinken. Aber weil mir der Editor jedesmal einen Smiley in die URL pappt, wo doch eigentlich : P stehen sollte:
Der Beitrag
www.perrypedia.proc.org/Friedensfahrer hat die entsprechenden Links im unteren Teil.
Zu den Friedensfahrern: Da wird doch auf der LKS meines Wissens auch mehr gemeckert, als gelobt.
Aber Arndt bringt natürlich gerne mal nach einem kritischen Brief eine Lobhudelei zum selben Thema...
Was "Die Gründermutter" angeht: Oh Mann, wir hatten doch im Zusammenhang mit den Friedensfahrern schon oft genug "Politik", ob es nun um die Wahl von Chyndor ging, oder Kantirans Propagandafeldzug, um die Friedensfahrer gegen die Negasphäre zu mobilisieren. Musste es da unbedingt nochmal ein Wahlkampfheft sein? Die Friedensfahrer erscheinen mehr und mehr als haltloser Debattierclub, bei dem man sich fragt, wie sie über die letzten zweitausend Jahre gekommen sind. Ach ja: Vor der Ära Kantiran war ja alles einfacher...
ChrisMon trifft keine Schuld, seine Schreibe war flüssig wie immer, aber die vorgegebene Handlung war nunmal leider einfach langweilig (höchsterns abgesehen von der Suche nach der Gründermutter, aber auch das Thema hatten wir fast identisch schonmal...). Ich würde mir wünschen, dass die an sich durch die vielen sehr unterschiedlichen Individuen eigentlich hochinteressanten Friedensfahrer in der Handlung dann demnächst aus der Höhle kommen, statt noch ein paarmal den Bundestag nachzuspielen... Da reicht mir nämlich die Realität schon massiv...
"Licht von Ahn" liegt auf dem Tisch, habe ich aber noch nicht angefangen. Ich melde mich dann nochmal...
Aber gut, mal sehen, was die kommenden Romane um den Orden so bringen werden.
@ Holzi
Bin gespannt auf deine Meinung zu "LICHT VON AHN"
@ Larandil
Vielen Dank für den Tipp! Sehr umfangreich, was sich da alles finden lässt.
"Die lassen den mitmachen? Oh Mann. Was für Looser!"