Gewalt(tät)ig
Gewalt(tät)ig
Der aktuelle Zyklus macht vieles anders und vor allem besser als der vorherige. In erster Linie werden wieder bewegende Geschichten erzählen. Bewegend, weil es nicht mehr nur um übermächtige Aliens geht, sondern auch wieder um Personen, die etwas mit der Sternenfaust zu tun haben.
Schon der Weihnachtsvierteiler vor dem aktuellen Zyklus machte deutlich, dass sich die Sternenfaust-Besatzung auf harte Zeiten einstellen muss. In der Wüste, indem ein Großteil der Crew damals ausgesetzt wurde, starben viele Besatzungsmitglieder.
Im Auftaktband des Zyklus explodierte dann gleich ein ganzer Planet. Ein Experiment des Proffessors von Schlichten war schiefgegangen, die Bevölkerung des Planeten musste dafür bezahlen.
Kurz darauf brach der dritte Kridan-Krieg aus. Um Zugang zum Wurmloch nach Transalpha zu erlangen, enterten die Kridan gleich danach die Raumstation Lor Els Auge. Ohne Skrupel exekutierten sie dabei Menschen. Zwar sorgte das für extrem viel Spannung, aber solch eine Gewaltdarstellung hatte es zuvor bei Sternenfaust noch nicht gegeben.
Nun liegt gerade ein Zweiteiler über den Kridankrieg zurück. Auf der Sternenfaust-Leserseite wurde vermerkt: Wenn ich zwei Romane für einen Sternenfaust-Kinofilm aussuchen müsste, es wäre eindeutig der Zweiteiler mit den Romanen 135 und 136. Eindeutig eine große Bürde für den Zweiteiler, schließlich gab es zuvor durchaus gute Sternenfaust-Romane.
Der erste Band des Zweiteilers könnte aber tatsächlich als Kinofilm verfilmt werden. Unter dem Titel Großangriff der Solaren Welten planen die Menschen welch eine Überraschung einen Großangriff auf Kridania. Man möchte nicht mehr nur allein auf Angriffe der Kridan reagieren, sondern selbst zuschlagen und den Krieg möglichst schnell zu einem Ende bringen.
Der Roman fängt heftig an.
Die Kridan überfallen ein Randsystem der Menschen und schlachten die Zivilbevölkerung ab. Das braucht eine Weile und ist spannend zu lesen, aber fürchterlich grausam. Leider ist diese Entwicklung logisch. Denn die Kridan sind fanatische Gotteskrieger, die alle ungläubigen vernichten wollen. Würden sie Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nehmen, wäre das unglaubwürdig.
Sowieso gehörte es zu einem Schwachpunkt des zweiten Kridan-Krieg zu Beginn der Serie, dass kaum das Schicksal der menschlichen Zivilbevölkerung erwähnt wurde. Damals eroberten die Kridan zwar ein zentrales System der Menschen, das Wega-System, doch auf die menschlichen Verluste wurde kaum eingegangen. Auch die Besatzungszeit wurde nicht thematisiert.
In Großangriff der Solaren Welten ist das anders. Hier verfolgt man über 16 lange Seiten das Schicksal einer Familie, nur um zum Schluss miterleben zu müssen, wie das Flucht-Shuttle in die Luft gesprengt wird.
Natürlich kann man sich nun fragen, warum man ein Viertel des Heftromans für so eine scheinbar sinnlose Episode aufwendet.
Der Sinn hinter der grausigen Beschreibung wird aber recht schnell deutlich. Der Angriff der Kridan bringt den Solaren Rat dazu, krasse Strategien zu diskutieren. Sogar über die Auslöschung Kridanias wird in der Folge diskutiert. Der Angriff bringt aber auch einen neuen Charakter in die Serie: Der Freund der Gouverneurstochter ist Jägerpilot auf der Sternenfaust. Es verwundert nicht, dass er besonders scharf auf einen Angriff auf Kridania ist.
Großangriff der Solaren Welt endet mit dem besagten Großangriff. Der Weg dahin ist spannend und dicht erzählt. Neben den bereits beschriebenen Ereignissen gibt es noch eine kleine Nebenhandlung auf Ebeem, der Heimatwelt der J'ebeem, die ebenfalls interessant ist.
Mithilfe eines Fixstroms gelangt die Flotte der Menschen dann binnen weniger Minuten zu der Heimatwelt der Kridan.
Der Fixstrom ist die mächtige Technologie, die Hegel III zerstört hat. Damals meinten einige Jägerpiloten, dass sie eine riesige Qualle gesehen hätten. Niemand glaubte ihnen.
Während des Angriffs auf Kridania erscheinen aber eben solche Quallen. Mit ihnen endet der erste Band des Zweiteilers und das Gemetzel beginnt.
Dieses Gemetzel bestimmt einen Großteil des zweiten Bandes. Sowohl Kridan als auch menschliche Einheiten werden von den Quallen aufgerieben. Keine Waffe schafft es, den Quallen irgendetwas anzuhaben. Auf einmal wird dem Leser klar, warum der Zyklus Erzengel-Zyklus heißt.
Die Gewalt in Flammenschwert ist dann aber doch heftig. Es ist schon schockierend genug, dass die Starlight zerstört wird. Diese war das Schwesterschiff der Sternenfaust und hatte einige Auftritte in der Serie. Sie findet ein kurzes und unwürdiges Ende. Lange erinnert man sich aber nicht an die Tragödie, denn in der Folge wird pro Seite mindestens ein Star Corp-Schiff vernichtet. Diesmal dauert die Beschreibung aber nicht ein Viertel des Heftes, sondern ungefähr die Hälfte. Auch der Freund der Gouverneurstochter, der im vorherigen Heft so sorgsam vorgestellt wurde, wird in Flammenschwert gleich wieder aussortiert.
Die zweite Hälfte des Heftes konzentriert sich dann auf die Verschwörung auf Ebeem. Und hier hört die Kinotauglichkeit dann irgendwie auf. Was vorher noch wie aus einem Guß wirkte, erscheint jetzt wie eine abrupt erzählte eigenständige Geschichte. Gondrel Harath, ein Triumvir der J'ebeem, fliegt mal eben nach Transalpha, spricht mit den Erdanaar, fliegt zurück nach Ebeem, deckt die Verschwörung auf, es kommt zu einem Kampf zwischen zwei Erdanaar, der Erdanaar fliegt zurück. Und so harsch wie dieser Satz daher kommt, wirkt das Ganze auch im Heft. Ein sicherlich überraschendes und interessantes Ende, aber halt auch ein merkwürdig erzähltes. Flammenschwert wirkt somit merkwürdig zweigeteilt.
Das Auftauchen der Quallen in Flammenschwert hebt die Gewalt noch einmal auf eine neue Stufe. Bei den Morax war es heftig, wie ganze Planeten ausgerottet wurden. Da konnte man nachvollziehen, wie schrecklich das ist. Bei dem bloßen Aufzählen bisher unbekannter Schiffsnamen in Flammenschwert kommt dieses Gefühl nicht auf. Das Gemetzel lässt den Leser ungewöhnlich kalt. Das ist eigentlich das Schlimmste, was passieren kann.
Immerhin zeigt der Roman mit der Zerstörung der Starlight, das große Schiffe, kein großes Ende bekommen müssen. Raumfahrt ist gefährlich. Dass die Starlight wirklich sang- und klanglos vernichtet wird, zeigt dies äußerst eindrucksvoll.
Die Vernichtung eines Großteils der Solaren Flotte berührt aber kaum noch, die Entsorgung neuer Charakter ist ein wenig ärgerlich.
Es wäre schön, wenn nach den heftigen Ereignissen in den letzten Heften, ein paar Romane folgen, die nicht so gewalttätig sind. Denn Ereignisse wie die Vernichtung einer halben Flotte lassen sich schwer toppen und irgendwann möchte man den Leser ja vielleicht noch einmal bewegen, beeindrucken oder schockieren.
Heute erscheint Eine Milliarde Credits. Das Heft geht wieder auf die Telepathen-Ereignisse aus dem Weihnachtsvierteiler ein. Der Roman könnte mit Enthüllungen über den mächtigen Far Horizon-Konzern gewaltig werden.
Schon der Weihnachtsvierteiler vor dem aktuellen Zyklus machte deutlich, dass sich die Sternenfaust-Besatzung auf harte Zeiten einstellen muss. In der Wüste, indem ein Großteil der Crew damals ausgesetzt wurde, starben viele Besatzungsmitglieder.
Im Auftaktband des Zyklus explodierte dann gleich ein ganzer Planet. Ein Experiment des Proffessors von Schlichten war schiefgegangen, die Bevölkerung des Planeten musste dafür bezahlen.
Kurz darauf brach der dritte Kridan-Krieg aus. Um Zugang zum Wurmloch nach Transalpha zu erlangen, enterten die Kridan gleich danach die Raumstation Lor Els Auge. Ohne Skrupel exekutierten sie dabei Menschen. Zwar sorgte das für extrem viel Spannung, aber solch eine Gewaltdarstellung hatte es zuvor bei Sternenfaust noch nicht gegeben.
Nun liegt gerade ein Zweiteiler über den Kridankrieg zurück. Auf der Sternenfaust-Leserseite wurde vermerkt: Wenn ich zwei Romane für einen Sternenfaust-Kinofilm aussuchen müsste, es wäre eindeutig der Zweiteiler mit den Romanen 135 und 136. Eindeutig eine große Bürde für den Zweiteiler, schließlich gab es zuvor durchaus gute Sternenfaust-Romane.
Der erste Band des Zweiteilers könnte aber tatsächlich als Kinofilm verfilmt werden. Unter dem Titel Großangriff der Solaren Welten planen die Menschen welch eine Überraschung einen Großangriff auf Kridania. Man möchte nicht mehr nur allein auf Angriffe der Kridan reagieren, sondern selbst zuschlagen und den Krieg möglichst schnell zu einem Ende bringen.
Der Roman fängt heftig an.
Die Kridan überfallen ein Randsystem der Menschen und schlachten die Zivilbevölkerung ab. Das braucht eine Weile und ist spannend zu lesen, aber fürchterlich grausam. Leider ist diese Entwicklung logisch. Denn die Kridan sind fanatische Gotteskrieger, die alle ungläubigen vernichten wollen. Würden sie Rücksicht auf die Zivilbevölkerung nehmen, wäre das unglaubwürdig.
Sowieso gehörte es zu einem Schwachpunkt des zweiten Kridan-Krieg zu Beginn der Serie, dass kaum das Schicksal der menschlichen Zivilbevölkerung erwähnt wurde. Damals eroberten die Kridan zwar ein zentrales System der Menschen, das Wega-System, doch auf die menschlichen Verluste wurde kaum eingegangen. Auch die Besatzungszeit wurde nicht thematisiert.
In Großangriff der Solaren Welten ist das anders. Hier verfolgt man über 16 lange Seiten das Schicksal einer Familie, nur um zum Schluss miterleben zu müssen, wie das Flucht-Shuttle in die Luft gesprengt wird.
Natürlich kann man sich nun fragen, warum man ein Viertel des Heftromans für so eine scheinbar sinnlose Episode aufwendet.
Der Sinn hinter der grausigen Beschreibung wird aber recht schnell deutlich. Der Angriff der Kridan bringt den Solaren Rat dazu, krasse Strategien zu diskutieren. Sogar über die Auslöschung Kridanias wird in der Folge diskutiert. Der Angriff bringt aber auch einen neuen Charakter in die Serie: Der Freund der Gouverneurstochter ist Jägerpilot auf der Sternenfaust. Es verwundert nicht, dass er besonders scharf auf einen Angriff auf Kridania ist.
Großangriff der Solaren Welt endet mit dem besagten Großangriff. Der Weg dahin ist spannend und dicht erzählt. Neben den bereits beschriebenen Ereignissen gibt es noch eine kleine Nebenhandlung auf Ebeem, der Heimatwelt der J'ebeem, die ebenfalls interessant ist.
Mithilfe eines Fixstroms gelangt die Flotte der Menschen dann binnen weniger Minuten zu der Heimatwelt der Kridan.
Der Fixstrom ist die mächtige Technologie, die Hegel III zerstört hat. Damals meinten einige Jägerpiloten, dass sie eine riesige Qualle gesehen hätten. Niemand glaubte ihnen.
Während des Angriffs auf Kridania erscheinen aber eben solche Quallen. Mit ihnen endet der erste Band des Zweiteilers und das Gemetzel beginnt.
Dieses Gemetzel bestimmt einen Großteil des zweiten Bandes. Sowohl Kridan als auch menschliche Einheiten werden von den Quallen aufgerieben. Keine Waffe schafft es, den Quallen irgendetwas anzuhaben. Auf einmal wird dem Leser klar, warum der Zyklus Erzengel-Zyklus heißt.
Die Gewalt in Flammenschwert ist dann aber doch heftig. Es ist schon schockierend genug, dass die Starlight zerstört wird. Diese war das Schwesterschiff der Sternenfaust und hatte einige Auftritte in der Serie. Sie findet ein kurzes und unwürdiges Ende. Lange erinnert man sich aber nicht an die Tragödie, denn in der Folge wird pro Seite mindestens ein Star Corp-Schiff vernichtet. Diesmal dauert die Beschreibung aber nicht ein Viertel des Heftes, sondern ungefähr die Hälfte. Auch der Freund der Gouverneurstochter, der im vorherigen Heft so sorgsam vorgestellt wurde, wird in Flammenschwert gleich wieder aussortiert.
Die zweite Hälfte des Heftes konzentriert sich dann auf die Verschwörung auf Ebeem. Und hier hört die Kinotauglichkeit dann irgendwie auf. Was vorher noch wie aus einem Guß wirkte, erscheint jetzt wie eine abrupt erzählte eigenständige Geschichte. Gondrel Harath, ein Triumvir der J'ebeem, fliegt mal eben nach Transalpha, spricht mit den Erdanaar, fliegt zurück nach Ebeem, deckt die Verschwörung auf, es kommt zu einem Kampf zwischen zwei Erdanaar, der Erdanaar fliegt zurück. Und so harsch wie dieser Satz daher kommt, wirkt das Ganze auch im Heft. Ein sicherlich überraschendes und interessantes Ende, aber halt auch ein merkwürdig erzähltes. Flammenschwert wirkt somit merkwürdig zweigeteilt.
Das Auftauchen der Quallen in Flammenschwert hebt die Gewalt noch einmal auf eine neue Stufe. Bei den Morax war es heftig, wie ganze Planeten ausgerottet wurden. Da konnte man nachvollziehen, wie schrecklich das ist. Bei dem bloßen Aufzählen bisher unbekannter Schiffsnamen in Flammenschwert kommt dieses Gefühl nicht auf. Das Gemetzel lässt den Leser ungewöhnlich kalt. Das ist eigentlich das Schlimmste, was passieren kann.
Immerhin zeigt der Roman mit der Zerstörung der Starlight, das große Schiffe, kein großes Ende bekommen müssen. Raumfahrt ist gefährlich. Dass die Starlight wirklich sang- und klanglos vernichtet wird, zeigt dies äußerst eindrucksvoll.
Die Vernichtung eines Großteils der Solaren Flotte berührt aber kaum noch, die Entsorgung neuer Charakter ist ein wenig ärgerlich.
Es wäre schön, wenn nach den heftigen Ereignissen in den letzten Heften, ein paar Romane folgen, die nicht so gewalttätig sind. Denn Ereignisse wie die Vernichtung einer halben Flotte lassen sich schwer toppen und irgendwann möchte man den Leser ja vielleicht noch einmal bewegen, beeindrucken oder schockieren.
Heute erscheint Eine Milliarde Credits. Das Heft geht wieder auf die Telepathen-Ereignisse aus dem Weihnachtsvierteiler ein. Der Roman könnte mit Enthüllungen über den mächtigen Far Horizon-Konzern gewaltig werden.