Irrational, egoistisch und gefühlskalt
Irrational, egoistisch und gefühlskalt
Doch Luthers bitterer Tod hat für die Serie zwei Vorteile. Einmal merkt man wieder, dass es in der Serie tatsächlich Gefahren gibt. Und er zeigt, dass Lilith keine gute Heldin ist, sondern dass sie irrational, egoistisch und gefühlskalt agiert.
In Sydney hatte man schnell das Gefühl, dass die Vampire eher harmlos als gefährlich sind. Ihnen gelang nichts. In Indien herrscht ein anderer Wind. Zwar misslingt der Angriff der Vampire auf Lilith, aber immerhin geht man koordiniert vor und überrascht sogar einmal. Luthers Tod zeigt also, dass die Vampire doch ernst zu nehmen sind.
Außerdem war Luther ein kleiner Widerspruch in sich. Der Priesternovize beruft sich selbst eher aufs Alte statt aufs Neue Testament. Er glaubt, es müsse eher einen zornigen als einen gütigen Gott geben. Trotz dieser strengen Auslegung ist er rasch bereit, Lilith aus den Händen seines Priestervaters zu befreien und mit ihr sogar das Zölibat zu brechen. Dabei gab es keine überzeugende Szene, in der diese Wandlung erklärt wurde oder Luther von Schuldgefühlen geplagt wurde. Er fragt sich auch nicht, ob Liliths Motive eigentlich rein sind. Die Vampire sind böse; was aber unterscheidet Lilith von ihnen? Denn sie trinkt ebenfalls Blut, sie verhält sich manchmal auch grausam. Danach fragt Luther aber gar nicht erst. Auf Dauer wären diese Widersprüche zutage getreten. Daher ist es gut, dass es dazu nicht kommen wird.
Der Tod Luthers zeigt wie auch erwähnt dass Lilith eine irrationale, egoistische und gefühlskalte Heldin ist.
Sie ist irrational, weil sie nichts durchdenkt. Sie kommt in Indien an und denkt an Sex, obwohl sie weiß, dass Landru vor ihr angekommen ist. Erst als der Angriff kommt, fällt ihr ein, dass er kommen musste. So etwas hätte voher durchdacht sein müssen. Sowieso wird zwar beschrieben, wie aufwendig es war, nach Indien zu kommen. Aber es wird nicht erzählt, wie aufwendig es war, sich zu überlegen, was man in Indien macht. Lilith stolpert einfach Hals über Kopf ins Abenteuer und zieht dabei ihre Mitstreiter nicht ins Vertrauen und nimmt sie meist auch nicht auf ihre Ausflüge mit. Bisher war das durchaus noch erklärbar, schließlich waren die Ausflüge gefährlich und sie wollte niemanden in Gefahr bringen.
Jetzt zeigt sich aber, dass sie eigentlich nur egoistisch handelt. Wie eine halbvampirische Pippi Langstrumpf tut sie nur das, was ihr gefällt. Ob sie jetzt mal wieder zu Landru zurückkehren möchte, um den Schrumpfkopf ihres Vaters zu holen, oder ob sie eine Spritztour zu ihrem von Vampiren überwachten Haus macht sie hat gerade Lust dazu und tut es einfach. Was mit den anderen Menschen passiert, die sie in ihren Kampf mit hineingezogen hat, ist ihr egal. Wenn sie sie zurücklässt, schützt sie sie ja auch. Dabei ist das völlig falsch.
Denn entweder muss sie allein agieren oder aber ihre Helfer ganz ins Vertrauen ziehen. Denn nur dann ist sie auch in der Lage, diese zu beschützen. Spätestens durch Luthers Tod müsste ihr das klar sein. Doch ihr neuer Liebhaber, Pradesh, wird ebenfalls bei der erstbesten Gelegenheit wieder zurückgelassen. Das zeigt, dass Lilith weiterhin nur an sich denkt und ihr das Schicksal anderer völlig egal ist.
Sie ist nämlich auch eine sehr gefühlskalte Heldin. Sicherlich, sie braucht ständig Sex. Aber zu zwischenmenschlichen Beziehungen ist sie nicht fähig. Weder zu Luther noch zu Pradesh baut sie eine Verbindung auf, die über das Körperliche hinausgeht. Sie redet kaum mit ihnen. Lediglich zu der Journalistin Beth baut sie so etwas wie eine Freundschaft auf. Doch ein Telefonat in Der Kult zeigt, dass diese ebenfalls nur oberflächlich und eigentlich vernachlässigbar ist. Litlith ist sich selbst am nächsten, andere Wesen braucht sie nur zur Lustbefriedigung.
Es ist daher spannend zu verfolgen, was denn nun aus Lilith wird. Sieben Bände sind noch nicht viel. Wahrscheinlich wird Lilith nicht über ihr eigenes Verhalten reflektieren, dafür scheint ihr Charakter bisher nicht angelegt zu sein und vermutlich war das in einer Heftromanserie der 90er-Jahre auch nicht üblich. Aber es dürfte durchaus eine Entwicklung in den nächsten Romanen geben. Denn alleine dürfte der Kampf gegen die Vampire schwer sein logisch und dramaturgisch. Denn es wäre nicht verständlich, wenn Lilith alleine alle Vampire vernichten könnte und es wäre auch nicht spannend, wenn Lilith mit ihrem Kleid regelmäßig Vampire tötet.
Diese Woche erscheint mit Die Blutbibel der Abschluss der Tibet-Trilogie. Der siebte Roman hat für einen ordentlichen Cliffhanger gesorgt. Daneben bleibt aber auch spannend, ob sich die bisherigen, negativen Charakteranlegungen Liliths manifestieren oder ob sie langsam auch etwas Empathie für ihre Umwelt empfinden lernt.
In Sydney hatte man schnell das Gefühl, dass die Vampire eher harmlos als gefährlich sind. Ihnen gelang nichts. In Indien herrscht ein anderer Wind. Zwar misslingt der Angriff der Vampire auf Lilith, aber immerhin geht man koordiniert vor und überrascht sogar einmal. Luthers Tod zeigt also, dass die Vampire doch ernst zu nehmen sind.
Außerdem war Luther ein kleiner Widerspruch in sich. Der Priesternovize beruft sich selbst eher aufs Alte statt aufs Neue Testament. Er glaubt, es müsse eher einen zornigen als einen gütigen Gott geben. Trotz dieser strengen Auslegung ist er rasch bereit, Lilith aus den Händen seines Priestervaters zu befreien und mit ihr sogar das Zölibat zu brechen. Dabei gab es keine überzeugende Szene, in der diese Wandlung erklärt wurde oder Luther von Schuldgefühlen geplagt wurde. Er fragt sich auch nicht, ob Liliths Motive eigentlich rein sind. Die Vampire sind böse; was aber unterscheidet Lilith von ihnen? Denn sie trinkt ebenfalls Blut, sie verhält sich manchmal auch grausam. Danach fragt Luther aber gar nicht erst. Auf Dauer wären diese Widersprüche zutage getreten. Daher ist es gut, dass es dazu nicht kommen wird.
Der Tod Luthers zeigt wie auch erwähnt dass Lilith eine irrationale, egoistische und gefühlskalte Heldin ist.
Sie ist irrational, weil sie nichts durchdenkt. Sie kommt in Indien an und denkt an Sex, obwohl sie weiß, dass Landru vor ihr angekommen ist. Erst als der Angriff kommt, fällt ihr ein, dass er kommen musste. So etwas hätte voher durchdacht sein müssen. Sowieso wird zwar beschrieben, wie aufwendig es war, nach Indien zu kommen. Aber es wird nicht erzählt, wie aufwendig es war, sich zu überlegen, was man in Indien macht. Lilith stolpert einfach Hals über Kopf ins Abenteuer und zieht dabei ihre Mitstreiter nicht ins Vertrauen und nimmt sie meist auch nicht auf ihre Ausflüge mit. Bisher war das durchaus noch erklärbar, schließlich waren die Ausflüge gefährlich und sie wollte niemanden in Gefahr bringen.
Jetzt zeigt sich aber, dass sie eigentlich nur egoistisch handelt. Wie eine halbvampirische Pippi Langstrumpf tut sie nur das, was ihr gefällt. Ob sie jetzt mal wieder zu Landru zurückkehren möchte, um den Schrumpfkopf ihres Vaters zu holen, oder ob sie eine Spritztour zu ihrem von Vampiren überwachten Haus macht sie hat gerade Lust dazu und tut es einfach. Was mit den anderen Menschen passiert, die sie in ihren Kampf mit hineingezogen hat, ist ihr egal. Wenn sie sie zurücklässt, schützt sie sie ja auch. Dabei ist das völlig falsch.
Denn entweder muss sie allein agieren oder aber ihre Helfer ganz ins Vertrauen ziehen. Denn nur dann ist sie auch in der Lage, diese zu beschützen. Spätestens durch Luthers Tod müsste ihr das klar sein. Doch ihr neuer Liebhaber, Pradesh, wird ebenfalls bei der erstbesten Gelegenheit wieder zurückgelassen. Das zeigt, dass Lilith weiterhin nur an sich denkt und ihr das Schicksal anderer völlig egal ist.
Sie ist nämlich auch eine sehr gefühlskalte Heldin. Sicherlich, sie braucht ständig Sex. Aber zu zwischenmenschlichen Beziehungen ist sie nicht fähig. Weder zu Luther noch zu Pradesh baut sie eine Verbindung auf, die über das Körperliche hinausgeht. Sie redet kaum mit ihnen. Lediglich zu der Journalistin Beth baut sie so etwas wie eine Freundschaft auf. Doch ein Telefonat in Der Kult zeigt, dass diese ebenfalls nur oberflächlich und eigentlich vernachlässigbar ist. Litlith ist sich selbst am nächsten, andere Wesen braucht sie nur zur Lustbefriedigung.
Es ist daher spannend zu verfolgen, was denn nun aus Lilith wird. Sieben Bände sind noch nicht viel. Wahrscheinlich wird Lilith nicht über ihr eigenes Verhalten reflektieren, dafür scheint ihr Charakter bisher nicht angelegt zu sein und vermutlich war das in einer Heftromanserie der 90er-Jahre auch nicht üblich. Aber es dürfte durchaus eine Entwicklung in den nächsten Romanen geben. Denn alleine dürfte der Kampf gegen die Vampire schwer sein logisch und dramaturgisch. Denn es wäre nicht verständlich, wenn Lilith alleine alle Vampire vernichten könnte und es wäre auch nicht spannend, wenn Lilith mit ihrem Kleid regelmäßig Vampire tötet.
Diese Woche erscheint mit Die Blutbibel der Abschluss der Tibet-Trilogie. Der siebte Roman hat für einen ordentlichen Cliffhanger gesorgt. Daneben bleibt aber auch spannend, ob sich die bisherigen, negativen Charakteranlegungen Liliths manifestieren oder ob sie langsam auch etwas Empathie für ihre Umwelt empfinden lernt.
Kommentare
Obwohl, den Sterbefall Luther hätte man ruhig etwas spannender kreieren können (der ging etwas zu flott und unspektakulär von der Bühne).