Von Rucksacküberfällen, Plaudereien und einem Casting...
Von Rucksacküberfällen, Plaudereien und einem Casting...
- Was ich als alter Hase auf dem Marburg Con trieb
Ein Erlebnisbericht...
Gegen halb drei begann für Bettina, Rolf Michael und mich das Abenteuer Marburg Con 2008. Um es vorweg zu nehmen Marburg Cons liefern mir - immer wenn ich da bin - ein Flashback in die Achtziger Jahre. Alles läuft betulich und gemütlich ab, ohne Hektik mit viel Zeit zum Plaudern. Das ist und das bleibt hoffentlich so.
Ich verbrachte als Raucher viel Zeit vor der Tür, aber auch da war es gemütlich und es gab viel zu bereden. Die Palette der Themen reichte vom Rollenspiel über Hefte, glorreiches Fandom bis hin zu Filmen und TV-Serie. Was der Fan im Allgemeinen und ich im Besonderen so eben zu bekakeln hat.
Besonders freute es mich mal wieder auf Walter Appel zu treffen. Rolf Michael und er unterhielten sich ausgiebig. Ich hörte kurz zu und beteiligte mich kurz, bevor es mich wieder vor die Tür an den Aschenbecher zog.
Ich ließ die diversen Lesungen aus. Erfreulich war, dass im Vergleich zum Buchmesse Con die Programm nicht überhand nahmen. So blieb für die geselligen Momente genügend Zeit.
Was mich reizte war dann, dass die Veranstalter des Kasseler Trash-Film Festivals, die auch selbst Filme drehen am Abend nicht nur ihren bald herauskommenden jüngsten Streich five vorführen wollten, sondern auch ein Casting für ihr diesjähriges Projekt ein Zombiefilm suchten. Spontitotalfilm nennt sich die Firma.
Da musste ich mitmachen. Einmal sterben ... das wäre doch was.
Zehn Mann, darunter auch Gus Backus und Rolf Michael und eben ich, fanden sich bereit, sich auf ihre Eignung prüfen zu lassen.
Man verzichtete auf einen Dieter Bohlen oder Heidi Klum. Die Schauspielerin Eva Balkenhol (Überfall der Mörderrucksäcke, Five) führte uns Laien, die bestenfalls die Bühnen von Schulaufführungen, Sportvereinen und Feuerwehren unsicher machten, gekonnt durch ein paar Übungen, wo wir Emotionen darstellen sollten. Oder aber nach Anweisung eine Situation spielen, wo sich die Castingteilnehmer in einem mit Giftgas gefüllten Raum waren.
Danach mussten wir paarweise Szenen improvisieren, die durchaus aus dem Film stammen könnten. Das war Spaß.
Nun gilt es abzuwarten, was daraus wird. Ich hoffe ja mitspielen zu können, aber ich musste mir die Träume des Ankaufes einer repräsentativen Villa abschminken. Die Gage wird als Mahlzeit ausbezahlt, denn immerhin ist es ein Low Budget, vielleicht eher noch ein No Budget-Film. Aber es gibt eine Mahlzeit (was die in meinem Fall teuer genug wird).
Aber selbst wenn wir nicht mitspielen, werden wir die Entstehung des Films begleiten. Man trifft sich einfach mal auf eine Tasse Kaffee und lotet die Möglichkeiten der Berichterstattung aus.
Das verspricht spannend zu werden. Leider konnte ich nur gut die erste halbe Stunde des Films five am Abend sehen. Ich musste nämlich austreten und dann wurde ich durch Plaudereien abgelenkt. five wirkte auf mich wie Slasherfilm-und-Blairwitchprojekt treffen auf das Kleine Fernsehspiel, aber interessant. Da lohnt sich ein näherer Blick.
Kurz nach dem Casting hatte ich einen Vortrag. Vor drei Monaten hatte ich noch nicht die geringste Ahnung, was ich machen sollte. Natürlich war es klar. Wenn Sven Schreivogel mich in Sachen Gordon-Black-Hörspiel zum Berater ernennt, kann ich auch zum Thema Hörspiel meinen Vortrag durchziehen.
Die Fanschar war müde und so fand sich nur ein handverlesenes Publikum ein. Fachlich unterstützt von Mark Freier, der die Cover der Hörspiele grafisch gestaltete und das Heftcover ideal und zeitgemäß umsetzte, schwatzte ich also munter drauf los. Mark erzählte dann kurz von seiner Arbeit (was wir, grafisch unterstützt, dann auch demnächst noch im Zauberspiegel nachlesen können). Ärgerlich nur, dass ich ad hoc nicht das Zitat über die Dämonenpeitsche fand. Aber ich denke, mein kleines Publikum habe ich amüsiert.
Es war purer Spaß und ich denke, wir werden im nächsten Jahr wieder dabei sein.
Viele Grüße nach Marburg.
Danach gab ich mich wieder der Gemütlichkeit am Aschenbecher hin oder stromerte im Saal herum und schwatzte mit diesem oder jenem.
Eine Erfahrung.
Kommentare
Erzähl uns doch bitte wie's war.
Sozusagen einen Bericht aus dem Bunker