Eddi Arent
Eddi Arent
Danach begann seine Festanstellung bei der RIALTO-Film. Er gehörte 7 Jahre lang, bis 1966, zum festen Ensemble der Produktionsfirma, die u. a. Edgar Wallace und Karl May als Film adaptierte. So tauchte Arent in 21 Filmen nach Wallace auf, zuzüglich jener, die nicht in den RIALTO-Studios entstanden. Das waren die sogenannten Konkurrenzprodukte.
Fast durchgehend war er außer in dem Film "Das Geheimnis der gelben Narzissen" dabei und beehrte auch die Arthur Brauner-Produktion "Der Fluch der gelben Schlange" (1964). Er spielte bei Wallace meist den vertrottelten Diener oder den Polizeifotografen, sehr oft aber auch den Sergeant und Helfer des Ermittlers. Allesamt komische Rollen. Viermal durfte er selbst Bösewicht sein. In "Der unheimliche Mönch" war er 1965 zum Beispiel der peitschenschwingende Unhold.
In den darauffolgenden Wallace-Filmen war er nur noch Bösewicht, bis er 1966 mit "Das Geheimnis der weißen Nonne" seinen Abschied nahm.
Auch bei Karl May war er für die komischen Rollen zuständig. Als Abenteuer suchender Schmetterlingsjäger Lord Castlepool blödelte er sich durch eine Handvoll Karl May-Filme. Markenzeichen war seine ernste Miene, trotz aller Komik.
Er selbst sah sich als eine Art "verhinderter Buster Keaton", der als "Gebrauchsschauspieler" herhalten musste. Denn seine komische Art, für die er später so berühmt wurde, war anfangs gar nicht klar ersichtlich, als er in "Der Arzt von Stalingrad" einen Frontsoldaten mimte und somit eigentlich seine eigene Geschichte zum Teil nachspielte.
Nachdem seine Filmarbeit Ende der 60er-Jahre immer mehr zum Erliegen kam, folgten einige Arbeiten für das Fernsehen. Große Erfolge hatte er zusammen mit Harald Juhnke in der Sketchreihe Harald und Eddi Ende der Achtzigerjahre.
Zusammen mit seiner Frau übernahm er 1993 ein Traditionshotel, den Neustädter Hof. Hierher lud er immer wieder Fans und Schauspielkollegen ein, um u. a. das beliebte Edgar Wallace-Festival zu feiern. 2004 kam es jedoch zur Insolvenz des Hotels und es musste wenig später geschlossen werden. Für Eddi Arent ein herber Schlag, von dem er sich nie mehr erholte. Die letzten Jahre verbrachte er gemeinsam mit seiner Frau in einem Seniorenheim. Er litt an Demenz.
2005 wandte er sich mit folgenden Worten an seine Fans:
"Bitte seit mir nicht böse, wenn ich auf Euren lieben Briefe nicht antworte und keine Interviews nehr gebe. Ihr sollt mich so in Erinnerung behalten wie ich einmal war."
Arent verfiel wegen seiner Hotelpleite und den damit verbundenen Schlagzeilen der Presse in Depressionen. Dabei war er stets uneitel und kaum kompliziert. Die Regisseure schätzten ihn wegen seiner Effizienz am Set. "
" lautete ein geflügeltes Wort der 60er-Jahre-Filmszene.Mit Eddi Arent stirbt die Elite der damaligen Wallace-Filme allmählich aus. Von den großen Stars, die diese Filme damals prägten, sind nur noch wenige da. Arent starb am 28. Mai 2013 in Hamburg. Sein Tod wurde erst am 5. Juni bekannt gegeben. Er wurde 88 Jahre alt.
Als Ehrung fällt mir ein Zitat von ihm aus einem seiner zahlreichen Filme ein:
"Sie waren gigantisch, Sir!"