Besser spät als nie ... - Wolfgang Völz zum 85. Geburtstag
Besser spät als nie ...
Wolfgang Völz zum 85. Geburtstag
Völz ist deshalb allein vom Ansehen schon kein Unbekannter. Aber auch seine Stimme kennen die meisten - und sei es nur vom Kapitän Blaubär.
Völz wurde am 16. August 1930 in Danzig geboren. Sein Debüt als Theaterschauspieler feierte er 1950.
Zunächst absolvierte er Bäckerlehre in der Rattenfängerstadt Hameln, nachdem er samt Familie aus Polen vertrieben worden war. Er spielte schon als Kind Theater und war im selben Haus geboren wie der Schauspielkollege Eddi Arent. So kam es dass er in Hannover Schauspieluntericht nahm und einige Auftritte am dortigen Landestheater hatte. Er spielte dann bereits in den 50er Jahren in Spielfilmen mit Hans Albers und Gert Fröbe mit. Nicht nur mit diesen, auch mit Dietmar Schönherr verband ihn in den Jahren darauf eine Freundschaft. Mit diesem spielte er in der deutschen SF-Serie "Raumpatroullie Orion". Es folgten weitere Serienrollen wie "Graf Yoster gibt sich die Ehre", "Der Kommissar", "Kriminalmuseum", "Babeck" und "Meister Eder und sein Pumuckl". In Filmen spielte unter anderem in "Die 1000 Augen des Dr. Mabuse" und in dem Wallace-Krimi "Der grüne Bogenschütze", wo auch Eddi Arent mitwirkte. Auch in einigen Folgen der Krimireihe "Stahlnetz" hatte er Gastauftritte.
Seine markante Stimme in kommerziellen Hörspielen gewann in den 80er Jahren an Bedeutung. Genauso wie seine ebenfalls stimmlich sehr markant angelegte Tochter Rebecca Völz, sprach er sehr viel für das Label EUROPA. U.a. in den Serien "Edgar Wallace", "H.G. Francis-Gruselserie", "Die drei ???", "TKKG" und "Asterix" wo er die Serienrolle des Majestix inne hatte.
Im Synchrongeschäft hatte er eine noch größere stimmliche Präsenz und machte nicht nur als Kapitän Blaubär Furore, sondern auch als Otto in der SF-Anime-Serie "Captain Future".
Sein Porno-Bekenntnis in der BZ vor fünf Jahren lautete in etwa so:
"...ich bin zum Beispiel ein großer Porno-Freak. Ich lese gerne sehr gut geschriebene Porno-Bücher. Die ganze Reihe … diese rote und grüne Serie,… wie heißt sie noch … ach, das Alter … ich fange schon an zu vergessen."
Früher hatte er seine Heimatstadt Danzig zu jedem Fünfer-Geburtstag besucht. Die "badische Zeitung" berichtete, dass der Mann, der den Sir John in der Walalce-Parodie "Der Wixxer" spielte, mindestens 150 Film-und Fernsehproduktionen auf dem Buckel hat. Ähnlich umfangreich ist sein Hörspielschaffen im kommerziellen Bereich. Als "Opa Dracula" machte er bei Lübbe Audio (wieder einmal) als Serienheld Karriere.