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M´era Luna – Wie eine kleine Großstadt zum Mekka für Fans dunkler Musik wird

Zauberschrift - Vermischtes, Buntes, KuriosesM´era Luna –
Wie eine kleine Großstadt zum Mekka für Fans dunkler Musik wird

M´era Luna ist ein Musikfestival für Freunde des Metall und Gotik- Musikgenre. Dieses Festival findet seit 2000 jährlich in Hildesheim statt.An jedem zweiten Augustwochenende treffen sich seitdem die Fans dieser Musik, deren Klänge und deren Künstler nur die Eingeweihten kennen, auf dem Flugplatzgelände in Hildesheim.Das Festival ging aus dem früheren Zillo-Festival hervor. Eine ähnliche Veranstaltung, nur mit anderen Namen und Wurzeln.

 
M'era Luna Festival 2008Und wenn ich dieses Wochenende durch Hildesheim fahre, dann begegnen Sie mir an allen Ecken, Ampeln und in allen Schnellimbisse. Die Fans der GothikMusikSzene, die in Ihren tiefschwarzen Outfits einfach nicht zu übersehen sind. Ihr Benehmen ist manchmal fragwürdig, und doch füllen Sie die Seiten der heimischen Gazetten. Das Festival wird als Großereignis gefeiert, doch interessieren tut es nur die wenigsten Hildesheimer. Das M´era Luna ist eben nur was für Insider. Und wer die Musik nicht so mag, der betrachtet die dunkel gekleideten Menschen mit Skepsis oder beiläufigen Interesse.

Ich persönlich finde es ganz lustig, wenn junge bis mittelalte Menschen aus ganz Europa in Hildesheim einfallen, um für 2 Tage und ein paar Stunden ihrer Leidenschaft zu frönen. Einer Leidenschaft, einem Interesse dem viele andere Menschen kaum etwas abverlangen können.Oder kennt Ihr Bands wie Rabenschrey, The Other oder Jesus on Extasy? Schaut doch mal in der Wikipedia vorbei, dort findet Ihr allerlei Infos über diese und andere Horror-Punk-Bands.

Und wer bei Google Maps vorbeischaut, der sieht sogar Bilder von dem aktuellen Spektakel aus der Sattelitenperspektive.

So sind es die kleinen Gegebenheiten die Hildesheim interessant machen. Sei es die älteste Tageszeitung Deutschland, die in Hildesheim erscheint, oder die Tatsache, das das erste selbstwählbare Telefon Europas in Hildesheim in Betrieb genommen wurde, oder eben das M´era Luna. Kleine Einzigartigkeiten, von denen ein Nicht-Hildesheimer kaum etwas weiß. So wird auch diese Stadt, die sich mit etwas mehr als 100.000 Einwohnern, gerade mal Großstadt nennen darf, doch interessant. Und das wo Hildesheim sonst so wenig zu bieten hat.

Aber wenigstens einmal im Jahr haben wir die ganz Europa zu Gast. Vielleicht einige Leute auch aus der übrigen Welt, ich weiß es nicht.

Und so erfreue ich mich am Anblick der schwarzen Kutten, die mir dieser Tage begegnen. Die Röcke der Mädchen sind manchmal sehr kurz, und haben so manchen Autofahrer schon so manches Rotlicht übersehen lassen. So knapp bekleidete Damen sieht man meistens nur in entsprechendes Diskos oder diversen Clubs.

Das M´era Luna – ich find es interessanter als die Love-Parade, wegen der Typen. Aber beide Musikrichtungen mag ich nicht. Übrigens findet in Leipzig das etwas größere Wave-Gotic-Treffen statt. Die Fans haben das Jahr über auch gut zu tun.

Kommentare  

#1 Mainstream 2008-08-16 11:17
Beruflich hat es mich nach Neuhaus zur Burg Veldenstein gebracht, wo 10.000 Schwermetall-, Gothic- und Fantasy-Fans bei einem Festival aufeinander trafen, dessen Höhepunkt 'Schandmaul' bildete. Schreckliche, für mich nicht hörbare Musik, aber super Stimmung. Hat sehr viel von Con-Atmosphäre. Entgegen ihrem Aussehen und der landläufigen Meinung, ist das Miteinander extrem harmonisch.

Und erst Vorgestern war ich ebenfalls beruflich auf dem 'Summer Breeze' Festival. Hier belagern 30.000 Metal'er die Wiesen des 350 (!) Seelen Dorfes Illenschwang. Extrem viel Alkohol, extrem wahnsinnig machende Musik, aber wieder mal super Stimmung, mit grandiosen Zeltlagern. Die Bauern im Dorf richten Scheunen zum Übernachten her (gegen geringe Bezahlung), stellen provisorische Duschen zur Verfügung (gegen geringe Bezahlung), bieten Frühstück an (gegen etwas mehr Bezahlung). Eine grandiose Sympiose, die mir sehr gut gefallen hat. Auch hier zu hören 'Jesus on Extasy', aber auch 'Black Thoughts Bleeding', 'Enemy of the Sun', 'The Rotted', oder 'Japanische Kampfhörspiele' u.v.a.

Und da muss ich Dir absolut zustimmen. Es hat für einen Aussenstehenden viel interessantere, weil überraschendere Stimmungen und Typen, ohne dabei den großen Voyeur spielen zu wollen.

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