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No buns were harmed during the festival... Nearly.

Das 4. „Phantastische Trashfilm“-Festival. No buns were harmed during the festival... Nearly.
Beobachtungen vom 4. Kasseler Trashfilmfestival in Kassel

 Trashfilm – Das muss nicht notwendigerweise „Müll“ sein. Dieser Eindruck entsteht, wenn man die beiden Tage des 4. Kasseler Trash-Film-Festivals (am 10. und 11. Oktober) in der Kulturfabrik Salzmann Revue passieren lässt. Gut, es gab sie, die Filme, die weder originell, noch unfreiwillig komisch oder gar eine gewisse Qualität aufwiesen. Doch da waren auch die Filme, die den Interessierten wissen ließen:
Das Publikum erwartet den EinlassDas Land hat Talente oder zumindest solche, die in der Lage sind spaßige Filme ohne Budget machen zu können.

Organisator Ralf Kemper ist es gelungen eine recht interessante Auswahl an kurzen wie langen Filmen zusammen zu bekommen, die er einem am Freitag und Samstag den insgesamt 180 (interessierten und zu einem Gutteil fachkundigen) Zuschauern präsentierte. Überhaupt hat das Publikum die Filme wohlwollend aufgenommen ohne die Filme einfach nur abzuwerten. Die drei Highlights setzten sich dann auch beinahe erwartungsgemäß an die Spitze der Abstimmung zum Publikumspreis.

Szenenfoto aus "Das Blumenmassaker" Da war der Sieger „Das Blumenmassaker“ von Corinna Hartmann, Nils Sahler, Judith Schmelz, Britta Schuboth und Soumya Belabed, der als Semesterprojekt an der Uni Kassel entstand. Das Ganze als Stop Motion Film. 4500 Einzelbilder waren nötig, um fünf Minuten lang das Schicksal von fünf Blumen zu schildern. Akribisch gemacht, wenn auch nicht mit der Präzision eines Ray Harryhausen. Doch: Wer erwartet das? Insgesamt sehr beeindruckend - und dem zollte das Publikum Respekt.

Jay Luis Martinez Mit drei Stimmen Rückstand konnte Jay Luis Martinez mit seinem "Out Of Body“ (22 Minuten lang) auftrumpfen. In dem Film träumt ein Mann von seiner Liebe. Teilweise sehr verstörend. Dazu eine außergewöhnliche Fechtszene. – Spannender Film.

Den dritten Platz erreichte „Buns“ von Eric Esser aus Berlin. Ein Brötchen beginnt sich zu wehren. Großartig die Kamerafahrten aus der Sicht des Brötchens. Ein wunderschöner kleiner, der in fünf Minuten Laufzeit wirklich eine ganze Menge bietet.

Ralf Kemper Filmisch hervorragend war auch der dreizehn Minuten lange „Und ewig ruft der Berg“, in dem ein verfluchter Geist Erlösung findet. Der Kontrast aus Heimat- und Geisterfilm vor einer Alpenkulisse fand das Wohlgefallen vieler Zuschauer. Filmisch sehr stilsicher. Großes Lob an Daniel Erb, Christfried Hübner und Robert Staffl.

Erwähnenswert noch „Das geheime Leben des Sergej D“ von Tobias Hewer aus Reinsfeld. Ein Held gibt Auskunft. Sehr schön, sehr spaßig.

Das waren in etwa die Highlights aus dem Hauptsaal beider Tage. Nach der Bekanntgabe des Gewinners des Publikumspreises zeigte Ralf Kemper dann noch seinen 85 Minuten Film „Die Waldbewohner“ und sorgte für einen stimmungsvollen Abschluss des Festivals.

Während das Programm im Hauptsaal lief, gab es noch eine Endlosschleife vierer Kurzfilme, von denen der zwei Minuten lange Beitrag „Dyschromopie“ der lustigste und beste war. Im Wohnzimmer konnte der Zuschauer in den Pausen und zwischendurch entspannen. Oder aber, man wandte sich den Ständen der Spontitoalfilm, eines Comichändlers und des Zauberspiegel zu. Wer beides nicht wollte, konnte am Tresen ein kühles Getränk zischen und sich erfrischen.

Alexandra Desoi und Gerrit Reinecke - Die Moderatoren Für die Moderation hatte man sich nicht fürs ernst-seriöse Metier entschieden, sondern machte es mit lustigen Kostümen und komischen Einlagen. Alexandra Desoi und Gerrit Reinecke meisterten diese Aufgabe mit Brillanz und heiterten das Publikum auf und stimmten es mit lockeren, kurzen Überleitungen ein.

Zwei der fünf Macher des Siegerfilms: Corinna Hartmann, Nils Sahler mit Ralf Kemper Zwei prallgefüllte Abende machten Appetit auf ein 5. Trashfilm-Festival in der Kulturfabrik Salzmann im Jahr 2009. Und ja, es wird stattfinden. Vielleicht mit ein wenig mehr Rahmenprogramm. Vielleicht veranstaltet der Zauberspiegel einen parallel dazu einen Con, um mehr auswärtiges Publikum anzulocken. Es lohnt wirklich, hier dabei zu sein und Filme zu sehen, die vom Einsatz der Macher und nicht vom Budget und CGI leben.

Leider gibt es noch eine nicht so gute Nachricht für Brötchenfreunde. Im backstage-Bereich wurden dann doch gut Dreißig von ihnen von Organisatoren, Moderatoren und Infostandbetreibern vernichtet. – Wie bitter für die Brötchen...
 
Insgesamt eine sehr schöne, spannende Veranstaltung, die mehr Aufmeerksamkeit verdient hat.

 

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