Around The Corner - "3,2,1 Let's jam" - Der Soundtrack zum Anime
"3,2,1 Let's jam" -
Der Soundtrack zum Anime
So gerne auch die Industrie gewisse Standards entwickelt und sie nach und nach auch durchsetzt, ist jeder Anime immer noch individuell und kann durchaus von der Norm aus irgendeinem Grund abweichen. Sei es, das die Episoden kürzer oder länger sind, das eine Season nicht so lange dauert wie normal und weniger Episoden hat. Sei es, das der Vorspann fehlt und und und.
Ebenso verändert sich auch das Medium an sich, der Anime von heute ist ein anderer als der von vor 20 oder mehr Jahren. Vor allen in Bezug auf in Inhalte, Moralvorstellungen, Charakterdesign und Animation sind bedeutende Unterschiede auszumachen.
Ebenso ist es auch mit der Musik. Nicht jeder Anime hat den Soundtrack. Ebenso wie nicht jeder westliche Film oder jede Serie, den Soundtrack hat. Dennoch, gibt es eine Besonderheit: Jede Show hat eine Sammlung von Liedern und Musikstücken, die veröffentlicht wird. Damit lässt sich zu nahe jeder Show auch ein eigener Soundtrack finden.
"3,2,1 Let's jam"
So wie es Größen der Musik in Hollywood gibt, ich meine Namen wie: Danny Elfmann, Hans Zimmer oder Howard Shore und John Williams, gibt es auch bekannte Komponisten für Anime.
Eine der bekanntesten ist wohl Yoko Kanno. Sie gab der Welt den Soundtrack schlechthin: die Musik zu Cowboy Bebop. Eine laute, bunte und actionreiche Serie aus dem Jahre 1998, die ihren Klassiker Status vor allem auch dem unglaublichen Soundtrack schuldet.
Dieser wurde komponiert und aufgenommen von Yoko Kanno und ihrer japanischen Blues- und Jazzband The Seatbelts. Unterstützt von Gastsängern wie Steve Conte und Mai Yamane, geben die Lieder, Musikstücke, Fetzen und Momente, dem Anime sein unglaubliches Feeling. Nicht nur das, auch ohne den Anime im Hintergrund geht der gesamte Soundtrack ans Herz. Ob man sich nun den sanften Klängen von "No reply" und "Rain" hingibt und der leicht kratzigen Stimme von Steve Conte folgt. Sich bei dem gleichen Lied in der Stimme von Mai Yamane verliert oder ihrem Rat in "Don't bother none" folgt, und sich dann in das einsame Saxephone von "Goodnight Julia" stürzt, bevor man dem Swingdrang in "The Real Folkes Blues", "Bad Dog no Biscuits" und "Tank!" nachgibt und alles mit "Is it real" (Scott Matthew) ausklingen lässt.
Sängernamen, die uns auch bei folgenden Serien begegnen. Der nicht schlechtere Soundtrack zu: Ghost in the Shell Stand Alone Complex (S.A.C.) (2002-2003), mit unglaublichen fünf Stunden Spielzeit und Sängern wie Steve Conte, Origa, Ilaria Graziano, Gabriela Robin, Scott Matthew. Und während Bebop der Coolness eines Raumpiraten folgte, exploriert Ghost in the Shell die Frage nach dem Menschen in einer Welt voller Androiden und Maschinen. Dinge, die sich in der Musik wiederspiegeln. In S.A.C. finden wir keinen Jazz oder Swing. Sondern Electro, künstlich, wie die Welt im Anime.
Aber auch zahlreiche andere Werke zu bekannten Serien lassen sich finden: Wolf's Rain (2003), Macross Frontier (2007/2008) und Macross Plus (1994), Turn A Gundam (1999-2000), RahXephon (2002), Darker than Black (2007), Earth Maiden Arjuna (2001) u.a. Mal als kompletter Komponist, mal steuerte sie nur Teile des Soundtracks bei. Doch immer zeichnet sie sich durch eine ziemliche Vielfalt aus, die sich immer nach dem Inhalt des Anime richtet.
Eine weitere Größe ist Joe Hisaishi, der nicht nur, aber auch durch seine Kompositionen zu Hayao Miayazakis Filmen bekannt geworden ist. Soundtracks in denen sich noch einmal die unglaublichen phantastischen Welten entfalten. In Gedanken folgen wir Ashitaka auf seiner einsamen Reise nach der Suche nach dem einen Gott, der ihm helfen könnte, wir erleben Chihiros Wunder mit eigenen Augen, fahren mit Totoro im Katzenexpress, fliegen mit Kiki auf ihrem Besen und Stampfen im Wandelnden Schloß durch die Weiten der bekannten Welt.
Es sind vor allem instrumentale Musikstücke, wie sie sich auch bei normalen Filmmusiken finden lassen, nichtsdestotrotz unterstreichen sie die erzählte Geschichte und geben dem Film diese unglaubliche zusätzliche Tiefe, die die richtige Musik den Zuschauer erfahren lässt.
Eine weitere sehr bekannte Komponistin ist Yuki Kajiura. Bekannt wurde sie mit ihrem Debüt in der Gruppe See-Saw. Zusammen lieferten sie die Musiken zu Noir (2001) und .hack//Sign (2002), später folgte der Soundtrack zu Tsubasa Reservoir Chronicles (2005/2006) (als Komponist und als Teil von FictionJunction YUUKA), sowie die Musik zu Mai-HiME (2004-2005).
Ihre Musik zeichnet sich durch sphärische Klänge und leichter Mystik aus, die Texte sind oft eine Mischung aus Englisch und Lateinisch. Sie laden dazu ein sich dem fremden hinzugeben und erinnern in vielen Fällen aus Geschichten aus 1001 Nacht, oder zumindest daran wie wir uns als Kinder diese Welt einmal vorgestellt haben.
Auf anderem Terrain bewegt sich Kenji Kawai. Neben zahlreichen Realverfilmungen, u.a. auch der Komposition des Soundtracks zu dem sehr bekannten Ringu (The Ring), zeigt auch er eine sehr lange Liste von bekannten Anime Produktionen. Bereits Mitte der 80er Jahre komponierte er für Patlabor (1988), Vampire Princess Miyu (1988) und Ranma 1/2 (1989). Mitte der 90er folgte dann der Soundtrack zur Originalen Ghost in the Shell Serie (1995). Ab dem Jahr 2000 umfasst seine Werksliste Produktionen zu: Fate/stay night (2005), Death Note (2006), Guardian of the Spirit (2007), beide Seasons zu Gundam 00 (2007/2008) und den Film The Sky Crawlers (2008). Ebenso komponierte er für Higashi no Eden/Eden of the East (2009, als Opening wurde im übrigen "Falling Down" von Oasis verwendet) und Fate/stay night: Unlimited Blade Works (2009).
Seine Musik hat etwas kraftvolles, energisches und intensives.
Und das war noch nicht alles
Die vier genannten Komponisten sollten dabei nun nur einen Querschnitt aufzeigen. Natürlich gibt es noch viel mehr. Kommende, alte, bereits schon fast vergessene, und alle haben ein Stück zur Geschichte des Anime und zu seiner Entwicklung beigetragen.
Doch beim einfachen Soundtrack hört die ganze Sache nicht auf. Neben einer einfachen Albumveröffentlichung, die die Musikstücke umfasst, kann es auch weitere Versionen geben. Best of Versionen vor allem bei längeren Serien, Single-Collections der OP's und ED's, inspirierte Werke durch andere Künstler, Charakter Alben, die eine Figur aus der Serie repräsentieren, die Musik zu Drama CD's (das gleiche was wir als Hörspiel verstehen) und noch einiges mehr.
Die Musikindustrie ist riesig und mit Soundtracks aller Arten und Versionen, Special Editions etc., lässt sich eine Menge Geld verdienen.
Auch ein Punkt der nicht vergessen werden darf, aller Schönheit und Geschichten zum trotz, ist die Anime Industrie vor allem auch eine Geld Industrie, in Zeiten der stagnierenden Wirtschaft vielleicht noch mehr.
Dennoch, entsteht hier eine Fülle von Musik, die ebenso wie der Anime selbst, eine unglaubliche Bandbreite aufzeigt. Mal sanfter, mal rockiger, mal zum tanzen und mal zum stehen bleiben und nachdenken. Instrumental, Gesang, beides. Bizzar. Freundlich. Manchmal mag man sogar den Anime nicht, doch liebt die Musik.
In der Welt des Anime ist alles möglich.
Anmerkungen:
Nächste Woche: OVA, OAV, OAD, ONA...? - Wie bitte?
Ebenso verändert sich auch das Medium an sich, der Anime von heute ist ein anderer als der von vor 20 oder mehr Jahren. Vor allen in Bezug auf in Inhalte, Moralvorstellungen, Charakterdesign und Animation sind bedeutende Unterschiede auszumachen.
Ebenso ist es auch mit der Musik. Nicht jeder Anime hat den Soundtrack. Ebenso wie nicht jeder westliche Film oder jede Serie, den Soundtrack hat. Dennoch, gibt es eine Besonderheit: Jede Show hat eine Sammlung von Liedern und Musikstücken, die veröffentlicht wird. Damit lässt sich zu nahe jeder Show auch ein eigener Soundtrack finden.
"3,2,1 Let's jam"
So wie es Größen der Musik in Hollywood gibt, ich meine Namen wie: Danny Elfmann, Hans Zimmer oder Howard Shore und John Williams, gibt es auch bekannte Komponisten für Anime.
Eine der bekanntesten ist wohl Yoko Kanno. Sie gab der Welt den Soundtrack schlechthin: die Musik zu Cowboy Bebop. Eine laute, bunte und actionreiche Serie aus dem Jahre 1998, die ihren Klassiker Status vor allem auch dem unglaublichen Soundtrack schuldet.
Dieser wurde komponiert und aufgenommen von Yoko Kanno und ihrer japanischen Blues- und Jazzband The Seatbelts. Unterstützt von Gastsängern wie Steve Conte und Mai Yamane, geben die Lieder, Musikstücke, Fetzen und Momente, dem Anime sein unglaubliches Feeling. Nicht nur das, auch ohne den Anime im Hintergrund geht der gesamte Soundtrack ans Herz. Ob man sich nun den sanften Klängen von "No reply" und "Rain" hingibt und der leicht kratzigen Stimme von Steve Conte folgt. Sich bei dem gleichen Lied in der Stimme von Mai Yamane verliert oder ihrem Rat in "Don't bother none" folgt, und sich dann in das einsame Saxephone von "Goodnight Julia" stürzt, bevor man dem Swingdrang in "The Real Folkes Blues", "Bad Dog no Biscuits" und "Tank!" nachgibt und alles mit "Is it real" (Scott Matthew) ausklingen lässt.
Sängernamen, die uns auch bei folgenden Serien begegnen. Der nicht schlechtere Soundtrack zu: Ghost in the Shell Stand Alone Complex (S.A.C.) (2002-2003), mit unglaublichen fünf Stunden Spielzeit und Sängern wie Steve Conte, Origa, Ilaria Graziano, Gabriela Robin, Scott Matthew. Und während Bebop der Coolness eines Raumpiraten folgte, exploriert Ghost in the Shell die Frage nach dem Menschen in einer Welt voller Androiden und Maschinen. Dinge, die sich in der Musik wiederspiegeln. In S.A.C. finden wir keinen Jazz oder Swing. Sondern Electro, künstlich, wie die Welt im Anime.
Aber auch zahlreiche andere Werke zu bekannten Serien lassen sich finden: Wolf's Rain (2003), Macross Frontier (2007/2008) und Macross Plus (1994), Turn A Gundam (1999-2000), RahXephon (2002), Darker than Black (2007), Earth Maiden Arjuna (2001) u.a. Mal als kompletter Komponist, mal steuerte sie nur Teile des Soundtracks bei. Doch immer zeichnet sie sich durch eine ziemliche Vielfalt aus, die sich immer nach dem Inhalt des Anime richtet.
Eine weitere Größe ist Joe Hisaishi, der nicht nur, aber auch durch seine Kompositionen zu Hayao Miayazakis Filmen bekannt geworden ist. Soundtracks in denen sich noch einmal die unglaublichen phantastischen Welten entfalten. In Gedanken folgen wir Ashitaka auf seiner einsamen Reise nach der Suche nach dem einen Gott, der ihm helfen könnte, wir erleben Chihiros Wunder mit eigenen Augen, fahren mit Totoro im Katzenexpress, fliegen mit Kiki auf ihrem Besen und Stampfen im Wandelnden Schloß durch die Weiten der bekannten Welt.
Es sind vor allem instrumentale Musikstücke, wie sie sich auch bei normalen Filmmusiken finden lassen, nichtsdestotrotz unterstreichen sie die erzählte Geschichte und geben dem Film diese unglaubliche zusätzliche Tiefe, die die richtige Musik den Zuschauer erfahren lässt.
Eine weitere sehr bekannte Komponistin ist Yuki Kajiura. Bekannt wurde sie mit ihrem Debüt in der Gruppe See-Saw. Zusammen lieferten sie die Musiken zu Noir (2001) und .hack//Sign (2002), später folgte der Soundtrack zu Tsubasa Reservoir Chronicles (2005/2006) (als Komponist und als Teil von FictionJunction YUUKA), sowie die Musik zu Mai-HiME (2004-2005).
Ihre Musik zeichnet sich durch sphärische Klänge und leichter Mystik aus, die Texte sind oft eine Mischung aus Englisch und Lateinisch. Sie laden dazu ein sich dem fremden hinzugeben und erinnern in vielen Fällen aus Geschichten aus 1001 Nacht, oder zumindest daran wie wir uns als Kinder diese Welt einmal vorgestellt haben.
Auf anderem Terrain bewegt sich Kenji Kawai. Neben zahlreichen Realverfilmungen, u.a. auch der Komposition des Soundtracks zu dem sehr bekannten Ringu (The Ring), zeigt auch er eine sehr lange Liste von bekannten Anime Produktionen. Bereits Mitte der 80er Jahre komponierte er für Patlabor (1988), Vampire Princess Miyu (1988) und Ranma 1/2 (1989). Mitte der 90er folgte dann der Soundtrack zur Originalen Ghost in the Shell Serie (1995). Ab dem Jahr 2000 umfasst seine Werksliste Produktionen zu: Fate/stay night (2005), Death Note (2006), Guardian of the Spirit (2007), beide Seasons zu Gundam 00 (2007/2008) und den Film The Sky Crawlers (2008). Ebenso komponierte er für Higashi no Eden/Eden of the East (2009, als Opening wurde im übrigen "Falling Down" von Oasis verwendet) und Fate/stay night: Unlimited Blade Works (2009).
Seine Musik hat etwas kraftvolles, energisches und intensives.
Und das war noch nicht alles
Die vier genannten Komponisten sollten dabei nun nur einen Querschnitt aufzeigen. Natürlich gibt es noch viel mehr. Kommende, alte, bereits schon fast vergessene, und alle haben ein Stück zur Geschichte des Anime und zu seiner Entwicklung beigetragen.
Doch beim einfachen Soundtrack hört die ganze Sache nicht auf. Neben einer einfachen Albumveröffentlichung, die die Musikstücke umfasst, kann es auch weitere Versionen geben. Best of Versionen vor allem bei längeren Serien, Single-Collections der OP's und ED's, inspirierte Werke durch andere Künstler, Charakter Alben, die eine Figur aus der Serie repräsentieren, die Musik zu Drama CD's (das gleiche was wir als Hörspiel verstehen) und noch einiges mehr.
Die Musikindustrie ist riesig und mit Soundtracks aller Arten und Versionen, Special Editions etc., lässt sich eine Menge Geld verdienen.
Auch ein Punkt der nicht vergessen werden darf, aller Schönheit und Geschichten zum trotz, ist die Anime Industrie vor allem auch eine Geld Industrie, in Zeiten der stagnierenden Wirtschaft vielleicht noch mehr.
Dennoch, entsteht hier eine Fülle von Musik, die ebenso wie der Anime selbst, eine unglaubliche Bandbreite aufzeigt. Mal sanfter, mal rockiger, mal zum tanzen und mal zum stehen bleiben und nachdenken. Instrumental, Gesang, beides. Bizzar. Freundlich. Manchmal mag man sogar den Anime nicht, doch liebt die Musik.
In der Welt des Anime ist alles möglich.
Anmerkungen:
Nächste Woche: OVA, OAV, OAD, ONA...? - Wie bitte?
Bilder/Fotos wurden aus der Wikipedia (de) genommen.
Die Covers der Soundtracks stammen von Amazon.
Die Covers der Soundtracks stammen von Amazon.