Große Stimmen des deutschen Hörspiels - Hans Paetsch
Hans Paetsch
(1909 - 2002)
Seine Stimme ist die wohl bekannteste im Hörspielbereich. Hans Paetsch hat in mehr Produktionen vor dem Mikrofon gestanden als jeder andere seiner Kollegen. Begonnen hatte alles Mitte der sechziger Jahre, als Dr. Andreas Beurmann, Mitbegründer des Hörspiellabels EUROPA, am Thalia-Theater in Hamburg, Hans Paetsch auf der Bühne bewunderte.
Oh, die warme, dunkle Baritonstimme, die jeden Operettensänger vor Neid hätte erblassen lassen. Die war es, die Herrn Beurmann anregte. Diese Stimme wollte er haben für seine EUROPA-Hörspiele. Und das zu einer Zeit, als kommerzielle Hörspiele noch in den Kinderschuhen steckten. Paetsch war nicht gerade angetan von Beurmanns Idee und zierte sich. Doch der Produzent aus Quickborn ließ sich nicht abwimmeln und besuchte Paetsch zu Hause mit Mikrofon und Aufnahmegerät. In der Garage entstanden schließlich die ersten Aufnahmen mit ihm. Isoliert wurden die Garagenwände mit Pappkartons. Und das Hörspiel, das hier entstand, hieß MAX UND MORITZ. Ja, so war das damals im Jahr 1967. Und von da an begann eine beispiellose Karriere im Hörspielbereich. Nach wenigen Jahren nannte man ihn bereits den Märchenonkel der Nation. Und das nicht ohne Grund. Denn er prägte vor allem die vielen Märchenhörspiele von EUROPA als unverwechselbarer Erzähler. Ich persönlich erinnere mich da gern an Tischlein deck dich oder Jackie und die Wunderbohne.
"Ich lese den Kindern Märchen vor, so wie es sich gehört. Dazu sind sich viele Kollegen zu fein. Sie machen nicht das, was ich mache: voller Wut erzählen. [...] Wenn der Wolf kommt, dann spreche ich wie ein Wolf." (1)
Und so gut er auch war in seiner Erzählerrolle, auch in gestalterischen Darbietungen wusste er sehr zu überzeugen. Sehr gern habe ich ihn beispielsweise als Bösewicht in dem Larry Brent-Hörspiel Das Grauen von Blackwood-Castle gehört. Sehr böse war er dort. So richtig schön.
Doch auch in Film und Fernsehen war Hans Paetsch oft zu sehen. Seine großen Erfolge im Hörspiel lassen seine Leistungen auf der Bühne und vor der Kamera häufig verblassen. Man spricht weniger über ihn als Schauspieler, als dass man ihn mit Hörspielen in Verbindung bringt. Zu Unrecht. Denn als Schauspieler an Theatern und beim Film hat er unvergessliche Rollen geschaffen. Man denke nur an die Filme Stalingrad (1963) und Hunde, wollt ihr ewig leben (1959), sowie Fabrik der Offiziere (1960). Er spielte auch in drei Edgar Wallace-Filmen kleine bis mittlere Rollen. In Die toten Augen von London (1961), Das Rätsel der roten Orchidee (1961) und Das Gasthaus an der Themse (1963). In Letzterem hatte er die Rolle des Rechtsanwalts Mister Bruder inne. Die gleiche Rolle sprach er zwanzig Jahre danach in dem gleichnamigen Edgar Wallace-Hörspiel von EUROPA.
Wie im Hörspiel, so wurde ihm die Rolle des Erzählers auch öfter in Filmen und Serien zuteil. Als Beispiel sind da zu nennen Lola rennt! (1998) und die Serien Hallo Spencer und Flitze Feuerzahn. Auch in den HUI BUH-Film von Bully Herbig wurde er verehrungsweise als Erzähler eingebunden. Hier jedoch erst nach seinem Tode. In den Hörspielen um das Schlossgespenst war er genauso vertreten wie in unzähligen anderen.
Geboren wurde Paetsch am 7. Dezember 1909 im Elsaß, er starb 3. Februar 2002 in Hamburg. Sein Leben war geprägt von der Schauspielerei, mit der er schon sehr früh begann. Während der NS-Zeit wechselte er nach Prag, an die dortigen Theater. Er begründete das mit einer direkten Konfrontation, die er mit Hitler hatte, deren politisches System er verabscheute.
Wie im Hörspiel, so wurde ihm die Rolle des Erzählers auch öfter in Filmen und Serien zuteil. Als Beispiel sind da zu nennen Lola rennt! (1998) und die Serien Hallo Spencer und Flitze Feuerzahn. Auch in den HUI BUH-Film von Bully Herbig wurde er verehrungsweise als Erzähler eingebunden. Hier jedoch erst nach seinem Tode. In den Hörspielen um das Schlossgespenst war er genauso vertreten wie in unzähligen anderen.
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"Ich spielte den Grafen Dubarry - ein ziemliches Mistvieh - und wurde nach Schluß der Vorstellung mit den anderen Schauspielern an Hitler vorbeigetrieben. Er piekste mir seinen Zeigefinger in den Bauch und lobte: "Säähr brav!" - Bald darauf habe ich um meine Vertragsauflösung gebeten." (2)Hörspiele (Auswahl)
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Kommentare
Ich hoffe noch auf große Namen wie etwa Oliver Rohrbeck und Manfred Steffen