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Schwert & Magie – Kurt Luif’s Geschichte eines Sub-Genres (Teil 5)

Schwert & Magie Liebe Fantasy-Freunde,
(5. Teil)

wir setzen unsere Serie über die Entwicklung der „Schwert & Magie" mit der 5. Folge fort, in der wir Ihnen wieder zwei klassische Vertreter vorstellen. William Morris, Lord Dunsany und Henry Rider Haggard waren die ersten wesentlichen Autoren der heroischen Fantasy. Nach diesen kamen E. R. Eddison und James Cabell, mit denen ich mich diesmal beschäftigen will. 1922 veröffentlichte der Verlag R. u. R. Clark in Edinburgh einen Fantasy-Roman in einer aufwendigen Liebhaberausgabe: 
E. R. EddisonThe Worm Ourboros. Viele Fantasy-Fans betrachten dieses Werk als das beste des ganzen Genres. Der Autor: Eric Rücker Eddison (1882-1945). Zwei Jahre später kam der Roman in einer billigeren Ausgabe heraus, fand aber da auch kaum Käufer. Wieder zwei Jahre später wurde er auch in den USA veröffentlicht, war aber auch dort kein Erfolg. Einige Liebhaber der heroischen Fantasy rühmten ihn zwar, aber gekauft wurde er nicht. Der Erfolg stellte sich erst in den sechziger Jahren ein, als Tolkien und Howard zu Bestseller-Autoren wurden. The Worm Ourboros war vierzig Jahre zu früh geschrieben worden.

Franz Rottensteiner, der bekannte SF-Fachmann schreibt über The Worm Ourboros: „Dieses Buch ist ein völlig für sich stehendes, originelles Werk der Literatur (wenn auch von Sagas beeinflußt) und für meinen Geschmack der Höhepunkt dieser ganzen Untergattung der phantastischen Literatur. In einer durch und durch phantastischen Welt Merkur, die mit dem Planeten dieses Namens nichts gemein hat, tragen grandiose Rittergestalten einen epischen Kampf aus: Lord Juss, Goldry Bluszco und Spitfire, drei Brüder aus dem Dämonenland, streiten mit ihrem Vetter Brandoch gegen die Herren des Hexenlandes. Das Buch steckt voller Heldentaten und mitreißender Rhetorik, und nach dem Sieg über das Hexenland beginnt die ganze Geschichte wieder von vom. Der Sieg des Guten über das sogenannte Böse interessiert Eddison nicht, ihn fasziniert das Ergebnis des Kampfes an sich. Geschrieben ist der Roman in einer höchst artifiziellen, altertümlichen Sprache, aber mit unleugbarer Würde."

E. R. Eddison wurde 1882 in Adel in England geboren. Er war wohl eine der ungewöhnlichsten Persönlichkeiten, die je Fantasy-Werke geschrieben haben. Sein Haar war hellbraun, seine Augen blaugrau, und er war mittelgroß.

Er war Staatsbeamter und galt als ein typischer Bürokrat. Zur Arbeit ging er mit Melone und zusammengerolltem Schirm. Täglich nahm er sein Mittagessen im Club Athenaeum ein. Eddison war voll mit Vorurteilen und größeren Abneigungen. So konnte er es gar nicht leiden, wenn Frauen kurze Haare hatten. Seiner Frau hatte er ausdrücklich verboten, sich ihr Haar kürzen zu lassen. Zeit seines Lebens war er ein hoffnungsloser Romantiker, der viel lieber zu Zeiten Elisabeths oder in Homers Griechenland gelebt hätte.

Schon als Kind hatte er sich brennend für Sagen interessiert. Seine Begeisterung war so groß, dass er isländisch lernte, um die Sagas im Original lesen zu können. Außerdem sprach er Griechisch, Latein und Französisch. 1908 heiratete er Winfried Grace Henderson, mit der er bis zu seinem Tode glücklich zusammenlebte. Dieser Verbindung entsprang eine Tochter: Jean.

Eddison war ein großer Tierliebhaber und ein begeisterter Bergsteiger. Seine Sommerurlaube verbrachte er zusammen mit seiner Familie in den Bergen in Italien, Frankreich, Österreich, Deutschland etc. Er interessierte sich sehr fürs Ballett, Theater und liebte Musik. Ferner sammelte er Bilder und Kamee-Siegelringe.

Nach The Worm Ourboros schrieb er einen historischen Roman: Styrbiorn the Strong (1926). Dieses Werk spielt zur Zeit der Wikinger, in das er einige der alten skandinavischen Sagen hineinverwoben hatte. Danach übersetzte er die Egills-Saga ins Englische (1930).

Recht eindrucksvoll ist auch seine Zimiam-vian-Trilogie, die aus folgenden Bänden besteht: Mistress of Mistresses (1935), A Fish Dinner in Memison (1941) und The Mezentian Gate (nicht vollendet, erst 1958 posthum veröffentlicht). Angeblich sollen Eddisons Werke in Deutsch bei Heyne erscheinen.

Eddisons Werk war nie so populär wie das Dunsanys, aber er beeinflusste zahlreiche Autoren mit seinen Romanen, so auch James Branch Cabell (1879-1958), dem nach Edgar Allan Poe und Ambrose Bierce wichtigsten amerikanischen Fantasy-Schriftsteller.

James CabellJames Cabell entstammte einer ehrenwerten Südstaaten-Familie. Sein Großvater war Gouverneur von Virginia gewesen, Geboren am 14.4.1879, arbeitete er eine Zeit lang als Journalist. 1902 begann er Kurzgeschichten zu schreiben, und sein erster Roman The Eagle of Shadow wurde zwei Jahre später veröffentlicht. Seine ersten Dutzend Bücher fanden nur wenige Käufer. Der erste Erfolg stellte sich 1917 ein, als sein erster Fantasy-Roman The Cream of the Jest erschien. Zu seinen Fans gehörten Mark Twain und Theodore Roosevelt. Aber der Durchbruch gelang ihm mit seinem 15. Roman Jürgen (1919). Jürgen, ein Pfandleiher, bekommt die Chance, seiner nörgelnden Frau zu entkommen und zurück zu seiner Jugend zu gelangen. Er erlebt die unwahrscheinlichsten Abenteuer (darunter auch einige amouröse) und besucht verschiedene mystische Reiche, darunter auch den Himmel. Dieses Buch fiel John S. Summer, dem Präsidenten der Amerikanischen Gesellschaft zur Unterdrückung der Unmoral, in die Hände. Cabell wurde wegen Unzüchtigkeit angeklagt, doch der Richter fand, dass der Roman nicht schlüpfrig sei. Da die Zeitungen voll mit Berichten über den Prozess waren, wurden viele neugierig und kauften Jürgen. So wurde der Roman ein Bestseller.

Von seinen 52 veröffentlichten Büchern ist der Großteil Fantasy. Zwanzig gehören dem Zyklus „Biography of the Life of Manuel" an. Der Held ist der Prinz Dom Manuel, der seine Abenteuer in Poictesme erlebt, einer mittelalterlichen Phantasieprovinz in Frankreich.

Cabell starb am 5.5.1958. Anfang der siebziger Jahre wurden einige seiner wichtigsten Romane neu aufgelegt; vielleicht erscheinen auch demnächst einige auf Deutsch.

Bis in einer Woche!

Schwert & Magie - NachtragNachtrag zu E. R. Eddison:

•    Zimiamvische Trilogie:
1.    Die Herrin Zimiamvias. Heyne, München 1982
2.    Ein Fischessen in Memison. Heyne, München 1982
3.    Das Tor des Mezentius. Heyne, München 1982

Es gab zwei Übersetzungen von The Worm Ourboros. Die erste erschien bei Heyne, die war offenbar nicht sehr gelungen. An die zweite wagte sich Helmut Pesch, der da eine wahre Meisterleistung hinlegte!

Und bei Lübbe ist auch der Wikinger-Roman erschienen.

de.wikipedia.org
matzer.de
helmutwpesch.de

mysite.ncnetwork.net

de.wikipedia.org

en.wikipedia.org

warr.org


Bilder
google.at

Nachtrag zu James Cabell:
Bibliotheka-phantastika.de
de.wikipedia.org
en.wikipedia.org



Copyright Kurt Luif, 1980, 2011

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Zur Unterhaltung braucht man hier und da eine gute Geschichte - auch im Zauberspiegel. Wer uns also Geschichten, Romane oder auch Leseproben zur Verfügung stellen will, ist jederzeit willkommen. Immer her damit.

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  • die uns Leseproben ihrer Romane überlassen
  • die uns aber auch ihre Methoden und Werkzeuge ergänzend vorstellen.

Also ran an die Tastatur.

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Worauf es auch definitiv nicht ankommt sind brillante Kenntnisse der deutschen Rechtschreibung und Grammatik, wobei wir von einer gewissen Mindestqualität der Texte natürlich ausgehen.

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Die Nachrichten sind noch immer ein Stiefkind im Zauberspiegel. Es passiert viel, auch in unserer "kleinen beschaulichen" Medienwelt.

Wir wollen unsere Nachrichten ausbauen, um den ganzen Tag über aktuell zu sein. Dafür wünschen wir uns mehr Mitarbeiter bei den Nachrichten.

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  • die Pressemeldungen verwerten
  • die im Idealfall auch Grundzüge von Joomla! verstehen, um diese Nachrichten online stellen oder Texte einstellen zu können, die dann von uns bearbeitet werden. Aber keine Sorge ... das ist lernbar wink.

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Immer wieder suchen wir Leute, die korrigieren, redigieren und Artikel formatieren, die hilfreich sind und unterstützen, aber die eher im Hintergrund stehen. Dabei ist diese Arbeit so (!) wichtig. Mit ihr steht und fällt der Zauberspiegel.

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Worauf es in diesem Aufgabenbereich dann doch ankommt: Solide Kenntnisse der deutschen Rechtschreibung und Grammatik.

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