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Schwert & Magie – Kurt Luif’s Geschichte eines Sub-Genres (Teil 17)

Schwert & Magie Liebe Fantasy-Freunde,
(17. Teil)

wir setzen unsere Serie über die Entwicklung der „Schwert & Magie“ mit der 17. Folge fort.

Eine entscheidende Rolle in der Weiterentwicklung der Fantasy spielte John W. Campbell Jr. (1910 - 1971), der ein bekannter SF-Autor war, sich aber in der SF-Geschichte einen unsterblichen Namen als Herausgeber von Astounding SF machte, das unter seiner Leitung zum erfolgreichsten und einflussreichsten SF-Magazin aller Zeiten wurde.

 

Unknown Er verstand es, neue Autoren für sein Magazin zu gewinnen, die er zu immer besseren Stories anspornen konnte. Viele der Autoren, die er förderte, wurden später weltberühmt, wie z. B. Robert Heinlein, Poul Anderson, James Blish, Lester del Rey, A. E. van Vogt, L. Sprague de Camp etc.

1938 erhielt Campbell einen Roman von Eric Frank Russell, Sinister Barrier, der thematisch nicht für Astounding geeignet war. Dieser Roman war der auslösende Faktor für die Gründung eines neuen Magazins, das aus ungewöhnlichen spekulativ-phantastischen Stories bestehen sollte. Dieses Fantasy-Magazin erhielt den Namen Unknown (ab 1941 dann Unknown Worlds). Insgesamt erschienen von Unknown 39 Ausgaben, beginnend im März 1939 und endend im Oktober 1943, als die Papierknappheit während der Kriegsjahre zur Einstellung des Magazins führte. Viele der Autoren, die laufend für Astounding schrieben, arbeiteten nun auch für Unknown. Was eine typische Unknown Fantasy Story ist, definiert D. R. Benson im Vorwort zu THE UNKNOWN (TERRA FANTASY Nr. 66 — STRASSE DER VERDAMMNIS — 7 Stories von Kuttner, de Camp, Sturgeon. Boucher, Arthur, Brown und Gold):
„Wenn Sie die Stories ansehen, werden Sie erkennen, daß es in fast jeder Story nur ein übernatürliches Element gibt. Alles andere — Szenerie, Figuren, Handlungsmotive — ist völlig natürlich und logisch, nachdem einmal dieser magische Faktor akzeptiert worden ist. Diese Art der Fantasy befriedigt am meisten, denn sie ist am glaubwürdigsten. Wenn Sie einmal akzeptiert haben, daß, sagen wir einmal, jemand einen Dämon beschwören kann, erscheint Ihnen der Rest so rational und logisch wie eine Kriminalstory und logischer als die meisten …“
Aber Campbell veröffentlichte auch reine „Sword & Sorcery“-Erzählungen. Neben Geschichten und Romanen des Autorenteams L. Sprague de Camp & Fletcher Pratt (mit denen ich mich in der nächsten Folge dieser Serie beschäftigen werde) war es vor allem Fritz Leiber, der in Unknown die erste seiner später berühmt gewordenen Stories um die beiden Krieger Fafhrd und den Grauen Mausling veröffentlichte.

Fritz LeiberFritz Leiber wurde 1910 in Chicago als Sohn des gleichnamigen Stummfilmstars und Shakespeare-Darstellers geboren. Er studierte an der Universität von Chicago, schloss sich dann später der herumziehenden Bühnentruppe seines Vaters an und versuchte eine Karriere als Schauspieler. Er spielte in einigen Filmen mit, wurde aber nie im Vorspann genannt. Als er erkannte, dass er sich als Schauspieler nicht durchsetzen konnte, besann er sich seiner schriftstellerischen Versuche, als er nach Abschluss seines Studiums ein paar Stories für das Kirchenblatt The Churchman geschrieben hatte. Ab 1938 begann er dann regelmäßig zu schreiben. 1933 hatte er Harry Otto Fischer kennengelernt, mit dem er eine rege Korrespondenz begann, durch die Fafhrd und der Graue Mausling und das Land Nehwon und die Stadt Lankhmar entstanden. Schon 1935 hatte er die Story Adept's Gambit zu schreiben begonnen, die er dann nächstes Jahr vollendete. Er bot die Geschichte Weird Tales an, doch Farnsworth Wright lehnte sie ab. Er begann dann einen Fafhrd-Grauer-Mausling-Roman zu schreiben, den er aber erst viele Jahre später fertigschrieb. Er heiratete Jonquil Stephens, eine Engländerin, und wurde Editor beim Science Digest in Chicago.

Beyond fantasyLeiber verfasste dann die Novelle Two Sought Adventure. Die er Campbell anbot, der sie ankaufte und in der August-1939-Nummer von Unknown veröffentlichte. Campbell kaufte noch weitere vier Fafhrd-Grauer-Mausling-Stories an, bemerkte aber jeweils dazu, dass sie eigentlich besser für Weird Tales geeignet wären, doch seltsamerweise wurde nicht eine dieser Stories aus der Serie jemals in Weird Tales veröffentlicht.

Nachdem Unknown Worlds nicht mehr erschien und auch Weird Tales eingestellt worden war, schrieb Leiber hauptsächlich SF-Stories. 1947 kam Leibers erste Kurzgeschichtensammlung bei Arkham House heraus: Night’s Black Agents.

Er ist einer der wenigen Fantasy-Autoren, die nur eine Serie mit gleichbleibenden Helden verfassten. Als sich dann in den Fünfzigerjahren das Interesse für Fantasy verstärkte, begann er weitere Geschichten mit Fafhrd-Grauer-Mausling zu schreiben, die hauptsächlich in Fantastic erschienen, für das auch John Jakes viele seiner Brak-Stories schrieb. Für die Novelle We Met in Lanhamar, die in Fantasy and Science-fiction erschien, erhielt er 1971 einen Hugo, den er zuvor schon für die SF-Romane The Big Time (1958) und The Wanderer (1964) erhalten hatte. Ende der Sechzigerjahre ordnete und bearbeitete Leiber die Fafhrd-und-Mausling-Stories, und sie wurden in fünf Bänden veröffentlicht (deutsch in sechs Bänden bei Heyne erschienen).

The Magazine of Fantasy, Herbst 19691963 startete Lester del Rey Fantasy Magazine, das die Tradition von Unknown fortsetzen sollte.

Doch es erschienen nur vier Nummern, in denen u. a. eine neu entdeckte Conan-Story veröffentlicht wurde und eine neue Harold-Shea-Erzählung von de Camp/Pratt erschien.

Nur wenig erfolgreicher war das von H. L. Gold herausgegebene Beyond Fantasy Fiction, ein Schwestermagazin von Galaxy, das nur zehn Nummern erlebte.

Für Beyond schrieben praktisch die gleichen Autoren, die Galaxy zu einem Erfolg gemacht hatten: Richard Matheson, Ray Bradbury, Isaac Asimov und Theodore Sturgeon.

Einen weiteren Markt für Fantasy Stories bildeten das seit 1949 erscheinende F & SF, Fantastic Universe, Fantastic und das britische Science Fantasy, für das Michael Moorcock seine erste Elric-Story schrieb.

Bis in einer Woche!
 
Schwert & Magie - NachtragNachtrag von Kurt Luif:
Erwähnen sollte man auch noch:
Beginning in 1981 and with T. E. D. Klein as editor, The Twilight Zone Magazine featured horror fiction and to some extent other forms of fantasy and some borderline science fiction. From March 1986 until its last issue of February 1989 the editor was Tappan King, who also edited its "twisted sister" publication, Night Cry. The TZ Magazine reviewed and previewed new movies while publishing articles about the original and revival Twilight Zone television series, among other cultural oddities. It was the most reliable market for much of the best short horror in that period and appealed to audiences for the likes of Fangoria and Starlog as well as for The Magazine of Fantasy and Science Fiction and Whispers. Like Omni Magazine, which it also somewhat resembled, it was published by a company better-known for "skin" magazines, Gallery's Montcalm Publishing. The all-fiction digest-sized companion, Night Cry, makes a cameo in The Simpsons 300th episode, "Barting Over". On occasion, the magazine and digest reprinted often-anthologized short stories, introducing a new generation of horror aficionados to classic short stories by veteran writers such as "The Voice in the Night" by William Hope Hodgson, and The Bookshop by Nelson Bond.
Interessant auch:

Zum ersten Teil - Zur Übersicht

 
Copyright Kurt Luif, 1980, 2011

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