Michael's Historisches - Das Banner des Regenbogens (2. Das Exposé)
Das Banner des Regenbogens
2. Das Exposé
Als ich sie bei Verlagen vorgelegt habe, bestand jedoch kein Interesse - vermutlich auch deshalb, weil manche Thematiken eben nicht von einer großen Leserschaft so gefragt sind.
Aber lest und urteilt einfach selbst ...
Das Banner des Regenbogens
Redet man vom Bauernkrieg, ist im Allgemeinen die zeitgleiche Erhebung Anno 1525 in Franken (Florian Geyer und Götz von Berlichingen) und in Thüringen (Thomas Müntzer) gemeint. Aus dramaturgischen Gründen müssen manche Ereignisse zeitlich gerafft werden. Innerhalb der Handlung spielen aber beide Bauernerhebungen eine Rolle, obwohl sie historisch gesehen eigentlich nur gemeinsame Ursachen haben. Da jedoch beide Bauernkriege in Schwaben wie in Thüringen in ihrer Hoch-Phase zeitgleich abliefen und nur etwas mehr wie ein halbes Jahr dauerten, ist die Logik der Handlung auch ohne "literarischen Zeitraffer" gegeben.
Im Verlauf der Handlung lernt der Leser viele ‘prominente’ historische Persönlichkeiten jener Tage kennen, die sich tatsächlich an den Handlungen und erfundenen Dialogen hätten beteiligen können. In einem Nachwort erfährt der Leser, welche der Haupt- und Nebenfiguren tatsächlich gelebt haben. Hierbei werden auch einige in den historischen Schriften nur dem Namen nach erwähnte Bauern- und Landsknechts-Führer erwähnt.
Von Florian Geyer, Götz von Berlichingen und Thomas Müntzer als historische Haupthandlungsträger der Story war bereits die Rede. Dazu auf Seiten der Bauern Wendel Hipler, der ‘Bauernkanzler’, Jäcklein Rohrbach, der Fanatiker und das ‘Schwarze Weib von Weinsberg’.
Albrecht Dürer, Elisabeth Tucher, Hans Sachs und Thilmann Riemenschneider stehen für die aufstrebende Bürgerschaft, Martin Luther als Kontrahent Thomas Müntzers für die religiöse Befreiung und die Revolution. Georg Truchseß von Waldenburg, der Fürstbischof von Würzburg, Landgraf Philipp von Hessen und der Graf von Mansfeld vertreten den siegreichen Adel. Georg von Frundsberg, der Vater der Landsknechte, Paracelsus und Dr. Faust sind als bekannte Zeitgenossen in Nebenrollen vertreten.
„Das Banner des Regenbogens“ wird als ein Roman geschrieben, der sowohl für Jugendliche als auch für erwachsene Leser interessant ist. Die Bauern Thomas Münzers führten einen Regenbogen im Banner.
Martin Schwarzenberg, (20 Jahre) illegitimer Sohn eines Ritters und einer Bürgers-Magd aus Nürnberg ist Schuster-Lehrling bei Hans Sachs in Nürnberg. Er hat sich in die Tochter der Elisabeth Tucher verliebt. In der Einstiegsszene porträtiert Albrecht Dürer die Tucherin (Bild auf dem alten 20 DM-Schein) und der berühmte Maler verhindert Schlimmes, als der Schuster-Lehrling um die Hand der Tochter dieser reichen und arroganten Patrizierfamilie anhält. Da Martin jetzt in Nürnberg nicht mehr sicher ist, macht ihn Hans Sachs zum Gesellen, damit er auf Wanderschaft gehe.
Einige Tagesreisen weiter im Schwäbischen bei Ballenberg vernimmt Martin im Wald den Hilfeschrei eines jungen Mädchens. Susanna von Helfenstein, die Tochter des Grafen, dessen Schloss bei Weinsberg später von den Bauern gestürmt wird, flieht vor dem Raubritter Kunz von Hohenkrähen, der sie verfolgt. Der Kaufmannszug, mit dem das Mädchen reiste, wurde überfallen und sie flüchtete alleine.
Es gelingt Martin, den Raubritter zu töten. Götz von Berlichingen und Florian Geyer, die mit einigen Reisigen dem Wagenzug Geleit geben, haben alle Mühe, sich der Übermacht der Angreifer zu erwehren und Martin greift mit den Waffen des Ritters in den Kampf ein. Doch erst als Doktor Faust mit seiner Zauberei (Magnesiumblitze, von denen die Angreifer geblendet werden) eingreift, gelingt es, die Angreifer zu überwältigen. Die Überlebenden werden aufgehängt, nur Hänsel Ortel, der 14jährige Reiters-Bube, wird auf Bitten Martins verschont, weil er Martin beim Kampf das Leben gerettet hat.
Hänsel Ortel, dessen Eltern von den Schergen des Fürstbischofs von Würzburg getötet wurden, hasst den Adel, achtet jedoch die Ritterschaft, die sich wie Götz und Florian auf die Seite der Bedrängten stellen. Bei einer Übernachtung im Gasthaus des späteren Bauernführers Jörg Metzler erfährt der Leser in Dialogen die Gründe der bereits ausgebrochenen Bauernkriege.
Martin und Hänsel begleiten als Reisige den Kaufmannszug nach Heilbronn, Von da wollen Martin und Hänsel zusammen mit Florian Geyer und Götz von Berlichingen Susanna vo Helfenstein nach Weinsberg zu bringen. Danach will sich Hänsel Ortel mit Florian Geyer dem Bauernheer anschließen, während Götz von Berlichingen von dort zu seiner Burg Hornberg reiten will, um seine Familie zu schützen.
Zwischen Martin und Susanna kommt es zu einer Liebesbeziehung, zumal Martin durch Hans Sachs ein hohes Bildungsniveau hat. Doch für ein adeliges Fräulein ist ein Schustergeselle nicht tragbar. Der Bitte Susannas, in der Rüstung des Raubritters ihrem Vater, Graf Ludwig von Helfenstein, den Adeligen vorzuspielen und so um ihre Hand anzuhalten, lehnt Martin ab.
Bei der Ankunft in Weinsberg nennt der Graf Martin hochmütig einen Bauernlümmel. Martins Protest, er sei ein ehrbarer Handwerker wird nicht akzeptiert. Der Graf lässt Martin trotz Susannas Flehen von seinen Knechten verprügeln und in den Turm werfen. Susanna verhilft ihm mit Hänsel Ortel, der als Spion der Bauern in Weinsberg eingedrungen ist, zur Flucht. Verbittert schließt sich Martin dem Bauernheer an.
Während Florian Geyers ‘Schwarze Schar’ Weinsberg mit Kanonen beschießen und das Bauernheer Sturm läuft, dringt ein von Martin und Jäcklein Rohrbach geführtes Kommandounternehmen durch den Geheimgang, durch den Martin fliehen konnte, in Weinsberg ein. Der Graf und seine Ritter ergeben sich.
Doch während Florian Geyer und die gemäßigten Führer des Bauernheeres über weiteres Vorgehen beratschlagen, da sie mit dem Grafen und seinen Rittern geeignete Geiseln gegen den anrückenden Georg Truchseß von Waldenburg haben, sorgt Jäcklein Rohrbach dafür, dass der Graf und seine Getreuen ‘durch die Spieße gejagt’ und getötet werden. Da trennt sich Florian Geyer von diesen Bauern. Martin will sich Wendel Hipler anzuschließen, der die Sache der Bauern politisch vertritt. Hiplers Ziel ist es, die Revolution der Bauern zu einer gerechten Demokratie mit Aufhebung der Stände zu führen.
Auf der Burg müssen die Gräfin von Helfenstein und Susanna nach dem gewaltsamen Tode des Grafen Rohrbachs betrunkene Bauernhorde als Mägde bedienen. Martin erschlägt einen der Bauern, der Susannas Ehre verletzen will und flieht mit ihr nach Heilbronn zu Florian Geyer. Mit ihm ziehen sie nach Götz von Berlichingens Burg Hornberg, die von den Bauern belagert wird. Als sie ankommen, hat Götz, um seine Familie zu retten, den Oberbefehl über das Bauernheer angenommen. Mit Götz als Befehlshaber sieht auch Florian Geyer eine Chance, durch den Aufstand der Bauern eine neue Ordnung herbeizuführen. Man beschließt, das feste Würzburg einzunehmen, um eine starke Festung als Basis zu besitzen. Martin und Susanna, die sich näher gekommen sind, machen zusammen mit Hänsel Ortel den Zug nach Würzburg mit.
Die Stadt wird von den Ratsherren, vertreten durch Thilmann Riemenschneider, den Bauern übergeben. Dann schließt sich der Belagerungsring um die Festung Marienburg in der Fürstbischof Konrad die Verteidigung leitet. Doch das Schreiben Martin Luthers ‘wider die mörderischen und räuberischen Rotten der Bauern’ (die Antwort des Reformators auf das Blutgericht von Weinsberg) sorgt dafür, dass die Sache der Bauern den moralisch-religiösen Rückhalt verliert.
Martin, Susanna und Hänsel werden nach Eisleben geschickt, wo sich Luther gerade aufhalten soll, um den Reformator zu bitten, diese Schrift zurückzunehmen. Auf dem Weg dorthin treffen sie Thomas Müntzer, der in Mansfeld vergeblich versucht, die Bergleute zum Aufstand zu bewegen. Mit Müntzer versuchen Martin und Susanna, Luther umzustimmen. Doch gerade Müntzers Reden sorgen dafür, dass Luther hart bleibt. Der Reformator hat erkannt, dass man sich mit den Regierenden arrangieren muss, wenn man etwas bewegen will - auch wenn damit die Sache des ‘armen Konrad’ verraten wird. Luthers Streben ist das Reformwerk auf geistiger Basis - Mord und Gräuel als Mittel zum Zweck verabscheut er.
Während sich Hänsel Ortel Müntzer anschließt, wollen Martin und Susanna zurück nach Würzburg reisen. Sie geraten dabei in die Hände des Landgrafen Philipp von Hessen, der mit einem Heer anrückt, um sich mit anderen Fürsten gegen die Bauern zu verbünden. Da es Martin gelingt, das Attentat eines Bauern auf den Landgrafen zu vereiteln, hat er bei diesem einen Wunsch frei. So schließen sie sich dem Heer der Fürsten an, um Hänsel notfalls helfen zu können. Denn es ist klar, dass die wilden Bauernhorden gegen das disziplinierte Heer der Landsknechte nicht gewinnen können.
Hänsel erlebt mit, wie das Bauernheer bei Frankenhausen vernichtet wird und das ‘Banner des Regenbogens’, unter dem Müntzer seine letzte Predigt hielt, in den Staub getreten wird. Schaudernd sind Martin und Susanna Zeuge, wie Müntzer gefoltert wird und die Bauern getötet werden. Doch sie müssen Zeuge sein, damit sie im rechten Augenblick Hänsel Ortel beim Landgrafen frei bitten können, als man diesem bereits den Kopf auf den Richtblock gelegt hat.
So schnell es geht eilen sie nach Würzburg. Doch die Bauern sind bereits abgezogen und sie erleben den todkranken Thilmann Riemenschneider, dem der Fürstbischof die Hände brechen ließ. Auf ihrem Weg nach Heilbronn begegnen sie Götz von Berlichingen, der die Bauern nach Ablauf der Zeit, die er ihnen geschworen hat, verlassen hat. Flüchtende Bauern erzählen, dass bei Königshofen das Bauernheer von den vereinigten Fürsten vernichtend geschlagen ist.
Bei einer Übernachtung in einem Gasthaus erfahren sie von Georg von Frundsberg, dass gerade ein Trupp Reiter abgezogen ist, die von einem Verräter das letzte Versteck Florian Geyers im Gramschatzer Wald erfahren haben. Auf Bitten leiht ihnen Frundsberg Pferde. Doch es gelingt nicht mehr, Florian Geyer zu warnen. Er liegt bereits nach verzweifeltem Kampf zu Tode getroffen im Sterben.
Über dem Sterbenden legen Martin und Susanna die Hände ineinander und in einer Vision erkennt Florian Geyer, dass nicht Gewalt, sondern nur gegenseitiges Verständnis den Weg für eine neue Zeit frei macht.
Martin und Susanna beschließen, in die Schweiz zu gehe, wo es keine Fürsten und Adeligen mehr gibt. Hänsel Ortel aber hat für sich erkannt, daß es besser ist, Hammer und nicht Amboss zu sein und er schließt sich Georg von Frundsberg als Reiters-Junge an.
Ein Nachfolgeband der Abenteuer Hänsel Ortels mit dem Titel „Die Stunde der Landsknechte“ ist geplant. Historischer Hintergrund: sind die Schlacht bei Pavia, die Plünderung Roms und die erste Belagerung Wiens durch die Türken.
Kommentare
Und in dem angedachten Nachfolgeband mit den Abenteuern von Hänsel Ortel hätte es das auch nicht gegeben. Obwohl ich da den Schluss etwas versöhnlicher ausklingen lassen wollte. Doch das Leben unter Landsknechten lässt nur eine nicht gerade romantische Art der Liebe zu - wenn es einigermaßen der Realität entsprechen soll.
Nun ja, jetzt wisst ihr, wie bei mir ein Roman über die Bauernkriege ausgesehen hätte. Leider konnte ich in dem kurzen Exposè auf die jeweiligen Beweggründe der Handelnden auf beiden Seiten und die politischen, gesellschaftlichen, kulturellen und religiösen Hintergründe zur Geschichte im Expose nicht bringen. Aber moderne historische Romane sind ohnehin vom Konzept her anders...
In einem modernen Liebesroman, da wäre eine Frau in ihrer Liebe zu einem Bauern und in Leidenschaft für einen Ritter hin und her gerissen gewesen...einer hat zum Schluss zu sterben und der andere kriegt die Frau, die sic dann darüber im Klaren ist, das sie wirklich nur ihn wollte. Wer das ist? Keine Ahnung - aber vermutlich der Ritter... welche Frau will schon auf dem Hof Kühe melken und Schweine füttern, wenn sie was Besseres haben kann...
Wie würde Jason Dark jetzt gesagt haben. "Ja, das ist ein Exposè das ankommt. Das kennt der Leser. Und das kauft er auch." Nur - d a s kann jeder schreiben... nichts für mich