Bruce J. Hawker - Band 2: Die Orgie der Verdammten
Bruce J. Hawker
Band 2: Die Orgie der Verdammten
Bruce J. Hawker und vier seiner Offiziere sind nach der Schlacht von Cardiz auf ein spanisches Schiff gebracht worden, um sie nach La Coruna zu bringen. Zur Unterhaltung der Mannschaft hat der spanische Kapitän eine Schaustellergruppe an Bord gebracht, die die Männer von den Strapazen der vergangenen Tage ablenken soll.
Es kommt zum Streit, als ein Matrose eine der Tänzerinnen bedrängt. Die komplette anwesende Mannschaft liefert sich eine Schlägerei mit den Schaustellern, in dessen Zuge ein Feuer an Bord ausbricht.
Hawker und seine Leute nutzen die Verwirrung, die an Bord entsteht und befreien sich aus der Gefangenschaft. Rechtszeitung gelingt es ihnen, auf einem der Beiboote zu entkommen, denn das Feuer hat die Pulverkammer erreicht und eine Explosion bringt das Schiff zum Untergang.,
Hawker und zwei seiner überlebenden Offiziere werden von einem britischen Kriegsschiff aufgenommen. Zwei Tänzerinnen aus der Schaustellergruppe können sich ebenfalls auf das Beiboot retten und die feurige Rawena scheint ein Auge auf den jungen Offizier geworfen zu haben.
Aus der Hoffnung wird schnell eine Enttäuschung, denn der junge Kapitänleutnant wird für den misslungenen Auftrag, die Waffen nach Gibraltar zu bringen, verantwortlich gemacht. Er wird unter Arrest gestellt, um ihm in England den Prozess zu machen.
William Vance setzt die Ereignisse aus dem ersten Band nahtlos fort. Der Leser lernt nun auch die mitgefangenen Offiziere Hawkers etwas näher kennen. Zwei der Männer kommen zu Tode und nur sein erster Offizier Lund und der junge Fähnrich Percy Reeves überleben die Flucht von dem spanischen Schiff. Wieder einmal zeigen sich auffällige Parallelen zum großen Vorbild Hornblower. Die Ähnlichkeit zwischen Mister Lund und Mister Bush ist nicht zu übersehen.
Die Handlung ist ähnlich strukturiert wie im ersten Band. Die Handlung erzählt die Befreiung aus der Zelle und die Flucht von dem Schiff. Das ist schnell und packend erzählt. Es gibt keine Überraschungen oder unerwartete Wendungen. Schnurstracks wird die geradlinige Geschichte erzählt, die Hawker und seine Leute zurück auf ein britisches Schiff bringen.
Vor der Abfahrt mit der Lark im ersten Band wird Hawker von seiner Verlobten verabschiedet und verspricht zu ihr zurückzukehren. Nun bahnt sich mit der schönen Tänzerin eine Verwicklung im Liebesleben des jungen Offiziers an, denn die Zigeunerin hegt mehr als nur Sympathien für ihn.
Der Leser wird wieder mit den außergewöhnlich guten Zeichnungen von William Vance verwöhnt. Nun zeigt sich, dass er neben den maritimen Zeichnungen auch gute Figuren zeichnen kann. Da der überwiegende Teil der Handlung an Bord des spanischen Schiffes spielt und die Flucht der Engländer und die Auseinandersetzung zwischen der spanischen Mannschaft und den Schaustellern zeigt, füllen nicht überbordende Seegefechte die Seiten, sondern viele Dialogszenen, die sich mit den Kampfszenen im Gefechtsdeck abwechseln. Langeweile kommt hier keine Sekunde auf.
Der Leser wird mit einem Cliffhanger zurückgelassen, denn Hawker landet wiederholt in Gefangenschaft. Diese mal nimmt ihn nicht der Feind in Gewahrsam, sondern seine eigenen Leute, die ihn eines Verbrechens beschuldigen, das er so nicht begangen hat.
03/2025
