Das Hinhören lohnt - »Die Verhöre der Gesche Gottfried«
Das Hinhören lohnt
»Die Verhöre der Gesche Gottfried«
Mindestens neunzehn weiteren Personen gab sie von 1823 bis 1828 wiederholt Gift in nicht-tödlicher Dosis.
Am 6. März 1828 wurde Gesche Gottfried verhaftet.
Nach dreijähriger Gefangenschaft wurde Gesche Gottfried am 21. April 1831 in Bremen öffentlich durch das Schwert hingerichtet.
Für dieses innovative Hörbuch wurden verschiedene Begriffe unters Volk gestreut. Zum Beispiel "Kammerspiel des Grauens". Das ist reichlich übetrieben. Der Begriff "Hörspielbuch" trifft es am ehsten. Tatsächlich ist es ein Hörbuch mit verteilten Rollen und Stimmen. Die meisten Szenen sind Monologe, abgelesen aus den Original-Verhörprotokollen. Ein Hörbuch nach Aufzeichnungen. Das ist dann tatsächlich mal neu. Kein Autor, der eine Geschichte niedergeschrieben hat, sondern die Realität.
Peer Meter ist es gelungen, das ganze dann in eine chronologische Abfolge zu packen. Wer ein packendes Hörspiel erwartet, der ist allerdings falsch beraten, wenn er hier zugreift. Hörbuchfans mit Interesse für spektakuläre und historische Kriminalfälle dürften allerdings beigeistert sein.
Wie gesagt - ein reines Hörbuch. Allerdings etwas anders als ein gewöhnliches Hörbuch, mit einigen Musikeinlagen, die allerdings nicht wirklich ein Ohrenschmauss sind.
Die Sprecher dafür sind wohlbekannt. David Nathan, Helmut Krauss und Detlef Bierstedt sind sehr bekannte Hörspielsprecher. Sie und die vielen anderen Akteure lesen nicht nur, sie spielen auch ein bisschen. Dennoch bleieben es meistens Monologe und einige wenige Dialoge unterbrochen von Erzählpassagen, die alle Ereignisse sortieren.
Spannung geht natürlich anders, aber interessant ist die Produktion auf jeden Fall.
Fazit:
Zugreifen und hinhören. Krimifans wird es kalt lassen, aber der speziell interessierte Hörer wird begeistert sein.
Die Verhöre der Gesche Gottfried