Brüder in Unglück und Verfolgung - Die verschlossene Tür - Ein Hörspiel von Fred v. Hoerschelmann
Brüder in Unglück und Verfolgung
Die verschlossene Tür - Ein Hörspiel von Fred v. Hoerschelmann
Im Winter 1944/45 ermöglicht Levi dem Baron die Flucht vor polnischen Marodeuren, die der vorrückenden Front vorauseilen, um Rache an der deutschen Bevölkerung zu üben.
Das Schicksal vereint beide zu Brüdern des Unglücks und der Verfolgung. (1)
Wieder einmal wagt sich Pidax wie schon bei "Dichter Nebel" an die Neuauflage eines sehr alten Radiohörspiels. Die Geschichte des Radiohörspiels ist sehr alt. Von Trivialunterhaltung versuchte man sich bei den Radioanstalten stets zu distanzieren. Nicht selten war das eher schädlich als nützlich. Aber auch noch heute spielen die Geschichten von Radiohörspielen eher in ruhiger Umgebung mit wenig Tempo und eher gewöhnungsbedürftigen Stilmitteln. Damit hebt sich das Radiohörspiel vom heutigen kommerziellen Hörspiel deutlich ab. Umso erstaunlich, das PIDAX an den Werken aus längst vergessener Zeit festhält um sie einer interessierten Hörerschaft zugänglich zu machen.
Die Geschichte vom "verstecken" der Juden ist nicht neu. Damals allerdings (1957) war diese Thematik etwas fast völlig Neues. Man setzte sich selten in der Unterhaltung mit dem Nationalsozialismus auseinander. Dazu noch im Hörspiel. Wenn jemand das damals umsetzen konnte, dann von Hoerschelmann. Erneut gibt es keine Musik, die dramaturgischen Höhepunkte bestehen aus Dialogen mit Pausen. Das dominierende Geräusch der quitschenden Tür ist eines der Stilmittel.
Wieder sind prominente Schauspieler als Sprecher zuhören. Harry Meyen und Inge Meysel zählten schon damals zur gehobenen Schauspieler-Riege. Herbert A. Böhme und Jo Wegener traten in den 70er und 80er Jahren auch bei EUROPA in kommerziellen Hörspielen auf. Werner Schumacher wurde später Tatort-Kommissar beim SWR.
Die verschlossene Tür