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Der Weg nach Westen - »1492 – Die Eroberung des Paradieses«

1492 – Die Eroberung des ParadiesesDer Weg nach Westen
»1492 – Die Eroberung des Paradieses«

1992 jährte sich die Entdeckung Amerikas zum 500. Mal. Das nahmen Filmemacher zum Anlass, um die abenteuerlichen Reisen von Christopher Columbus auf der großen Leinwand noch einmal zum Leben zu erwecken. „Christopher Columbus – Der Entdecker“ von John Glen mit Georges Corraface in der Titelrolle startete hierzulande im August 1992 in den Kinos, zwei Monate später folgte dann Sir Ridley Scotts Version „1492 – Die Eroberung des Paradieses“.

1492 – Die Eroberung des ParadiesesObwohl bei John Glens Version kein Geringerer als Mario Puzo („Der Pate“) am Drehbuch beteiligt war und die Nebenrollen mit Marlon Brando, Catherine Zeta-Jones, Tom Selleck und Rachel Ward sehr prominent besetzt waren, ist Scott ohne Frage der bessere Film gelungen. Gérard Depardieu ist in der Titelrolle zwar nicht so attraktiv wie Georges Corraface, aber den Aufwand von „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ sieht man dem Film auch heute noch an. Neben den grandiosen On-Location-Aufnahmen aus den maurischen Palästen Spaniens und dem unwegsamen Dschungel in der neuen Welt, kann der Film auch durch die musikalische Untermalung durch den Griechen Vangelis punkten. Dessen Titelsong „Conquest of Paradise“ war zwar, genau wie der Film selbst, zunächst nicht sonderlich erfolgreich, stieg aber gut zwei Jahre später in Deutschland in die Charts ein, nachdem der Boxer Henry Maske das Lied zu seiner Einzugshymne in die Arena erkoren hatte. Daraufhin hielt sich die Single 11 Wochen auf Platz 1 in der deutschen Hitparade und wurde schließlich mit Dreifach-Platin prämiert. „1492 – Die Eroberung des Paradieses“ konnte weltweit an den Kinokassen gerade mal so seine Produktionskosten wieder einspielen, weswegen er als großer Flop gilt – was Scotts Werk in keiner Weise gerecht wird.

1492 – Die Eroberung des ParadiesesEnde des 15. Jahrhunderts hat der italienische Seefahrer Christoph Columbus (Gérard Depardieu) einen großen Traum. Er möchte eine alternative Seeroute nach Asien erkunden, indem er einfach in Richtung Westen segeln will. Er ist überzeugt, dass diese Strecke schneller zu bewerkstelligen ist als ein Umsegeln der Südspitze Afrikas. Durch die Fürsprecher Don Gabriel Sanchez (Armand Assante) und Don Luis de Santángel (Frank Langella) gelingt es ihm, für sein Vorhaben die Zustimmung von Königin Isabella I. von Kastilien und Aragón (Sigourney Weaver) zu erlangen. 1492 macht sich Columbus auf den Weg nach Westen, lässt dabei seine Mannschaft und seinen Begleit-Kapitän Martín Alonso Pinzón (Tchéky Karyo) aber im Unklaren darüber, wie lange die Reise dauern könnte. Unterwegs droht deswegen die Meuterei, die Columbus durch seine ruhige und besonnene Art aber im Keim ersticken kann. Schließlich erreichen die drei Schiffe endlich Land, das von einem seltsam anmutenden Ureinwohnerstamm bevölkert ist. Columbus gründet auf der Insel eine Kolonie und reist nach Spanien zurück, um mit mehr Schiffen und weiteren Männern zurückzukehren. Er will die Wilden zum katholischen Glauben bekehren und ihrem Land Gold abringen. Der mitreisende Adelige Adrián de Móxica (Michael Wincott) erweist sich dabei bald als beinharter Gegenspieler des Eroberers.

1492 – Die Eroberung des ParadiesesDer grandios fotografierte und mit einem bombastischen Soundtrack unterlegte Film bietet ein sehenswertes Schauvergnügen, das den Zuschauer tief in die Geschichte und die damalige Zeit hineinzieht. Ridley Scott nimmt sich die Zeit, gewisse Gegebenheiten ruhig und ausführlich zu schildern. Dennoch kommt es dabei kaum zu Längen, weil er sich in seinem Rhythmus auf den Ablauf der tatsächlichen Ereignisse einlässt. Durchweg überzeugend gespielt, bleiben die fein arrangierten Bildtableaus lange im Gedächtnis haften und machen aus dem ungewöhnlichen Abenteuer eine lebendige Geschichtsstunde. Die BluRay-Wiederveröffentlichung des Films in der Reihe „Pidax Historien-Klassiker“ ist hinsichtlich der Technik und der Ausstattung mit der Concorde-Veröffentlichung aus dem Jahr 2012 identisch. Das Bild (im Widescreen-Format 2,35:1) kann sich sehen lassen und ist lediglich in den dunkleren Stellen etwas rauschig, der Ton (Deutsch und Englisch im DTS HD Master Audio 5.1, optional mit deutschen Untertiteln) entspricht der damaligen Kinoabmischung, die auf zusätzliche Kanäle verteilt wurde. Als Extras gibt es ein Making Of (27 Minuten) aus dem Jahr 2010 sowie den deutschen Kinotrailer zum Film.

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