40 Jahre Tatort - Haferkamps Fälle: Der Mann aus Zimmer 22
DER MANN AUS ZIMMER 22
Dieser Fall für den Essener Kommissar ist schon fast ein Psychothriller, denn es geht um einen psychopathischen Frauenmörder. Nur bleibt dieser eher im Hintergrund der Story. Vordergründig geht es eher um einen falschen Verdacht und verdeckte Spuren, sowie menschliche Beziehungen.
Maurer, der Oberstudienrat hat sich mit seiner Geliebten im Hotel getroffen. Ursula Danz ist pikaterweise die Frau eines Kollegen. Deswegen muss er auch schweigen, und kann sich der Polizei deswegen auch nicht als Zeuge zu erkennen geben. Aber er hat den Mörder genau gesehen, und weiß, dass es nicht der Kellner Mario war, der bald darauf von Haferkamps Kollege Kaslik in die Mangel genommen wird. Unter dem Druck des Verhörs bricht dieser zusammen.
Da Haferkamp eine Ausage von Ursula Danz, die ja im Hotel eingescheckt war, verdächtig vorkam, fühlt er ihr auf den Zahn. Schließlich verhört er auch Maurer, den Chef ihres Mannes an der Schule. Wie er hier eine Verbindung herstellen konnte, bleibt sein Geheimnis. Und dies ist auch tatsächlich der einzige etwas löchrige und unlogische Aspekt in dieser Geschichte.
Letztlich ist Haferkamp von einer Liebesbeziehung zwischen Danz und Maurer überzeugt und nervt solange, bis Maurer nachgibt und auspackt. Der wahre Mörder, der Psychopath kann gefasst werden, kurz bevor er eine weitere Frau umbringen will, die er schon seit Tagen verfolgt.
Der Alte-Autor Oliver Storz schrieb das Drehbuch zu diesem Tatort, den Horst Schirk inszenierte. Es ist ein typischer 70er Jahre-Krimi, der viel vom Lokalorit des Essener Stadt- und Landbildes lebt. Auch die Darsteller gehören zu den Großen jener Zeit. Alexander Kerst und Monica Bleibtreu als verbotenes Liebespaar und Lindenstraßen-Mutter Beimer (Marie-Luise Marjan) als vermeintliches Opfer des Frauenmörders.
Mit 72% Einschaltqoute ist diese Folge eindeutig die Erfolgreichste der Haferkamp-Ära, obwohl es ohne Zweifel bessere Folgen gab. Mit einer Laufzeit von 80 Minuten ist es aber auch einer der kürzeren Tatorte.
Einen Gastauftritt hat Kommissar Böck (Hans Häckermann), der mit Haferkamp telefonisch verbunden wird. Haferkamps Assistent Kaslik (Ulrich von Dobschütz) hat in dieser Folge seinen letzten Auftritt. Warum auch immer. Jedenfalls ermitteln Haferkamp und Kreuzer in der Folgezeit häufig alleine.
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