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Alisha Biondas Sherlock Holmes Antologien - Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes - Die RückkehrAlisha Biondas Sherlock Holmes Anthologien
Sherlock Holmes und das Druidengrab

Alisha Bionda hat mittlerweile etwa 50 Anthologien vorgelegt. Diese Bände zeichnen sich jeweils durch die Verbindung von Kunst und Text und eine sorgfältige, liebevolle Gestaltung aus. Inhaltlich bewegt sie sich im weiten Feld der Phantastik. Schwerpunkt ist zweifellos die düstere Phantastik, aber es geht auch um Fantasy, Horror und Science Fiction. Etwas ganz besonderes sind ihre Anthologien um den Meisterdetektiv Sherlock Holmes. Insgesamt vier Mal hat sie sich dieses Themas angenommen.


"Noch vor wenigen Stunden habe ich mir Sorgen gemacht, dass es nichts mehr zu entdecken gibt. Und jetzt ist die Welt mit einem Schlag so viel größer geworden, mit riesigen unerforschten Gebieten."

(Sherlock Holmes in: "Die Fremde" von Andreas Flögel)

Sherlock Holmes und das DruidengrabEinführung
2012 erschien die Anthologie "Sherlock Holmes und das Druidengrab" im Fabylon Verlag. Dort hatte Alisha Bionda bereits 2009 mit der Doppelanthologie "Dark Ladies" eine formidable Arbeit vorgelegt. 2011 hatten dann auch ihre beiden Reihen Ars Armoris und Ars Litterae dort eine neue Heimat gefunden. Jetzt kam eine weitere von Alisha Bionda herausgegebene Reihe "Meisterdetektive" dazu. Der Opener war eben "Sherlock Holmes und das Druidengrab", der pünktlich zum 125-jährigen Jubiläum von Holmes herauskam. Mittlerweile umfasst die Reihe 6 Romane und Kurzgeschichtensammlungen.

Inhaltlich knüpft die dritte Holmes Anthologie an die vorausgegangen Doppelanthologie Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel/Das ungelöste Rätsel an, will heißen auch hier geht es um den "fantastischen" Holmes.

Für die künstlerische Gestaltung zeichnet wie schon in der letzten Holmes-Anthologie Crossvalley Smith verantwortlich. Auf dem Cover prangt ein stimmungsvolles Druidengrab und auch die einzelnen Geschichten werden jeweils mit einer passenden Illustration eingeleitet. Den Geschichten ebenfalls vorangestellt findet man Informationen zu den jeweiligen Autoren.

 

Insgesamt umfasst die Anthologie 13 Geschichten. Neben Klaus-Peter Walter und Barbara Büchner zählen auch Vincent Voss, Sören Prescher, Guido Krain und Andreas Flögel zu den Autoren.

Die Geschichten
Die titelgebende Geschichte "Sherlock Holmes und das Druidengrab" stammt von Barbara Büchner. Professor Albus Millstone, ein Verbrecher, der Sherlock Holmes schon mehrfach durch die Lappen gegangen ist, wendet sich an den Meisterdektektiv. Er betätigt sich als Ausgräber und ist davon überzeugt, eine alte Druidengrabstätte gefunden zu haben. Dort gibt es aber merkwürdige Zwischenfälle und Millstone hält es für möglich, dass ihm unfreundlich gesonnene Mitmenschen dahinter stecken. Holmes ahnt eine Falle, lässt sich aber trotzdem auf eine nächtliche Untersuchung der Grabanlage ein, freilich nicht ohne vorher Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen. Doch was dann passiert, kommt auch für ihn unerwartet.

Die längste Geschichte hat Anke Bracht geschrieben. "Sherlock Holmes und der Geist von Carnington Hall" schildert unglückselige Ereignisse im Hause des Earl of Carnington. Eine geheimnisvolle weiße Frau erscheint dort den Bewohnern, beschimpft und verflucht sie und sagt ihnen ihren nahen Tod voraus. Holmes und Watson müssen sich intensiv mit der Familiengeschichte des Lords und seiner Frau befassen, die so manches Unerwartetes zutage bringt.

Klaus-Peter Walter schickt den Meisterdektektiv in "Sherlock Holmes und der Golem" nach Prag. Dort erhält er Besuch von Reb Treppengelaende, der ihn beauftragt den Diebstahl einer wertvollen Handschrift aufzuklären. Verdächtig gemacht hat sich der sogenannte Schabbes-Goi, also ein Nichtjude, der dafür bezahlt wird, am Schabbath alle Arbeiten zu erledigen, die dem gläubigen Juden untersagt sind. Bald kommt es zu fürchterlichen Morden. Ist doch etwas dran, an der Legende vom Golem?

Bei Desirée Hoese wird es richtig blutig. In "Eine Studie in Blut" tauchen plötzlich jede Menge Vampire in London auf. Was hat Irene Adler damit zu tun? Tanya Carpenter bringt Sherlock Holmes so richtig in die Bredouille. In "Im Rauch der Meerschaumpfeife" wird die Leiche des Earl of Beddingfurth gefunden. Die Indizien deuten auf Mord und belasten ... Sherlock Holmes!

Ramón Scapari führt Holmes und Watson in die Schweiz. In "Die brennende Brücke" erhalten sie von Gustav Eiffel den Auftrag zu untersuchen, was hinter den ominösen Briefen steckt, die der Ingenieur erhält, und die Bezug auf ein Eisenbahnunglück durch eine einstürzende Brücke nehmen? Diesmal muss sich der Meisterdetektiv modernster naturwissenschaftlicher Methoden bedienen, um den Fall zu lösen. In Sören Preschers "Schleichendes Gift" beauftragt Leonard Whedon Sherlock Holmes und Dr. Watson damit, einen Mordanschlag auf seine Person aufzuklären. Dazu müssen sie das Haus der Whedons in Rochester aufsuchen, wo er mit seinen beiden Brüdern und ihren Ehefrauen lebt. Dort angekommen, erfahren sie, dass Leonard Whedon schon vor einigen Tagen aufgrund einer Vergiftung gestorben ist. Auch auf einen seiner Brüder hat es einen Anschlag gegeben.

In "Stimmen aus dem Jenseits" von Vincent Voss fürchtet Lady Carter um ihr Leben. War es ein Fehler sich mit Spiritismus zu befassen? Was steckt hinter den Geisterstimmen, die sie gehört hat? Andreas Flögel konfrontiert die beiden Ermittler mit einem besonders bizarren Fall. In "Die Fremde" klopft eines Tages ein Kutscher an die Tür der beiden, der eine Tote in der Kutsche hat, die ihm ein Bild des Meisterdetektivs gezeigt hat. Wo kommt sie her und was will sie von Sherlock Holmes?

In "Im Schatten des Chronos" von Volker Bätz beauftragt das bekannte Medium Lawrence Ashby die beiden Ermittler seine bevorstehende Ermordung zu verhindern. Dazu müssen sie an einer spiritistischen Sitzung teilnehmen. Das Thema Ägypten bringt diesmal Ruth M. Fuchs ins Spiel. In "Sekhmet darf nicht gedient werden" passiert zunächst scheinbar ein unglücklicher Unfall. Im Britischen Museum wird gerade eine Sonderausstellung vorbereitet, dabei ist einer der Experten so unglücklich eine Treppe hinuntergefallen, dass er sich das Genick gebrochen hat. In der Ausstellung geht es um ein kürzlich gefundenes scheinbar unversehrtes Grab eines ägyptischen Priesters.

Eine ganz ausgefallene Geschichte präsentiert Guido Krain in "Die Geisterschlange von Castonhall". Sir Roderick hat Sherlock Holmes und Dr. Watson anlässlich seines Geburtstages auf seine Burg eingeladen. Der Mann hat eine ausgefallene Vorliebe für Schlangen. Außer seiner Tochter Grace sind auch noch der Archäologe Stanley Higgs, der pensionierte Major Christopher Cody Masters und sein indischer Diener Rao anwesend. Nach einer fröhlich durchgefeierten Nacht findet man am nächsten Morgen vor dem Zimmer von Grace den toten Major. Arbeit für die beiden Ermittler. Tanja Bern schickt den Detektiv in "Der Wiedergänger" in das Dorf Lymington. Dort soll ein Wiedergänger sein Unwesen treiben. Das erste Opfer war Mrs. Helliway. Warum wurde sie an einer Erdgrube im Wald zerfleischt aufgefunden, mit einem Blumenstrauß in der Hand?

Fazit
Sherlock und das Druidengrab ist wohl die in sich geschlossenste Anthologie über den "fantastischen" Holmes. Thematisch breit aufgestellt, bewegen sich die Autoren doch sicher im Sherlock Holmes Kosmos. Desirée Hoese veröffentlicht demnächst einen Holmes Roman bei Fabylon, Barbara Büchner schrieb auch danach weitere Holmes Romane bei Fabylon und eine Novelle bei Arunya. Die Reihe Meisterdetektive bei Fabylon hat sich mittlerweile fest etabliert.

Sherlock Holmes und das Druidengrab
Alisha Bionda (Hrsg)
Cover und Innenillustration: Crossvalley Smith
240 Seiten
ISBN 978-39270-71-75-9
Fabylon 2012

 

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