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Hard Case Crime - Was is' das denn?

Hard Case CrimeHard Case Crime
Was is' das denn?
 
Bevor ich überhaupt mit dem Thema beginne, lasst mich festhalten, dass es eine ausgezeichnete Idee ist mit einer Artikelserie zu beginnen, nachdem man(n) alle Infos dazu weggeschmissen hat!

Gut, ich gebe es zu: Diese Papiere lagen auch lange genug rum, nahmen Platz weg und reduzierten sich über kurz oder lang zu einem Staubfänger; wurden sogar selber langsam dazu! Sonst geschah nicht wirklich etwas Interessantes damit.

 

Zu meiner Verteidigung muss jedoch gesagt werden, dass ich immerhin noch alles las, bevor die Papiere den Weg in den runden Ordner fanden. Hoffen wir nun, dass etwas hängen geblieben ist. Das würde die Sache, worüber es hier und heute zu schreiben gibt, doch einiges interessanter und kurzweiliger gestalten. Sowohl für mich wie auch für den Leser.

Krimi

Was ist ein Krimi überhaupt? In erster Linie eine spannende Geschichte. Das setzen wir einfach mal voraus! Im Grunde genommen kann die überall und in jeder Zeit spielen. Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Ganz nach dem Prinzip: schreiben, bzw. lesen, was einem gefällt.

Mir liegen z. B. die Bücher von Agathe Christie weniger. Als Film anschauen finde ich okay, bzw. muss das genauer definieren: Schaute ich als Teenager im Fernseher, aber ein Buch verweigere ich! Ob es an der aristokratischen Umgebung liegt, die mir missfällt, kann ich nicht wirklich sagen, denn mit Sherlock Holmes habe ich wiederum keine Schwierigkeiten.

Dann sind da noch die Werke Edgar Wallace. Da winke ich sogar bei den Filmen ab. Ist nicht mein Ding. Wem’s gefällt ... Da hat jeder seine Vorlieben.

Ich bin aber nun nicht da, um das Genre genau zu erklären, als vielmehr auf das Produkt von „Hard Case Crime“ einzugehen.

Was ist „Hard Case Crime“ überhaupt?
Der Verlag bietet eine zusammengewürfelte Mischung aus allen Themen, was der Krimi zu bieten hat. Und das erst noch in einer übersichtlichen Verpackung, spr. Umfang der Bücher. Wer meinen Erlebnisbericht über Markus Heitz „Die Legenden der Albae – Gerechter Zorn“ gelesen hat weiss, dass ich kein grosser Liebhaber von Büchern bin, die über die Seitenzahl dreihundert hinaus gehen. Wer als Autor sein Thema nicht auf diesen Seiten behandelt kann, der hat für mich schon verloren. Ergo: Das Buch bleibt liegen. Die Bestseller-Listen zeigen jedoch, dass es auch andere Käufer als mich gibt. Die Frage, die ich mir aber schon gestellt habe ist die: Werden die Bücher dann auch gelesen oder verschwinden die irgendwo im Schrank?

Aus diesem Grund lobe ich mir die Bücher aus dem „Hard Case Crime“-Verlag. Die enden irgendwann nach der Seitenzahl zweihundert. Die einen etwas früher, die anderen etwas später. Es hat den einen oder anderen Schmöcker dabei, doch die sind bewusst so gehalten und enthalten zwei Romane: „Two for the Money“ – Max Allan Collins (HCC 005) und „Shooting Star/Spiderweb“ – Robert Bloch (HCC 042). Doppeltes Vergnügen für den Käufer und Leser!

Beim nächsten Mal gehe ich vermehrt darauf ein wie der Verlag „Hard Case Crime“ entstand und schliesslich seinen Siegeszug um die Welt begann.

Kommen wir zu der Rezension, die jedem Artikel folgt. Beginnen will ich mit den Büchern, die mir der „Rotbuch“-Verlag freundlicherweise als Rezensions-Exemplare zur Verfügung stellte.
Viel Vergnügen damit.

Hardcore Angel von Christa FaustHardcore Angel
von Christa Faust
Hard Case Crime  Nr. 004, Sept. 2008
250 Seiten; Übersetzung: Almuth Heuner
ISBN: 978-3-86789-048-9
€ 9,90 | Sfr. 18,90
Rotbuch


„Auch Kugeln können Angel nicht aufhalten ...“

Sie dachten sie hätten leichtes Spiel. Sie dachten falsch.

Es begann mit einem Telefonanruf. Ehemalige Pornodarstellerin Angel Dare wird von einem guten Freund gefragt, ob sie noch einmal einen Film machen würde. Ihm zuliebe und der alten Zeit willen. Widerstrebend willigt sie ein. Versüsst wird der Vorschlag noch, dass Jesse Black, das heisseste Talent in der Pornoindustrie, mit von der Partie sei.


Es dauert nicht lange und Angel Dare wird verletzt – mit dem Tod ringend – im Kofferraum eines Autos zurück gelassen. Aber Angel ist eine Frau, die nicht so leicht aufgibt. Und das heisst, dass sie der Sache auf den Grund geht, warum man ihr das antat. Auch wenn dies bedeuten sollte, dass Leichen ihren Weg pflastern.

Christa Faust ist die erste Frau im Reigen von Männern, die für „Hard Case Crime“ schreibt. Sie ist für mich DIE Neuentdeckung dieser Bücherreihe. Das ist genau die Art von Schreibe, die ich gerne lese: „nachvollziehbare“ Handlung (es ist ein Roman!), realistisch geschildertes Pornomillieu, überraschende Wendungen und knallharte Sprache. Und das erst noch von einer Frau geliefert!

Es spricht für sich, dass ich mir die weiteren Bücher von Christa Faust besorgt habe. Die Frau hat mich überzeugt! Ein Roman, den ich mit Genuss las. Zum Teil auch mit einem Lächeln auf den Lippen. Hin und wieder musste ich auch krampfhaft Schlucken, weil es doch arg ans Leder ging.

„Dare“ ist ein englisches Wortspiel, was „Herausfordern“ bedeutet. Und genau das haben die Gangster mit Angel Dare gemacht. Sie haben nur nicht damit gerechnet, dass sie sich ein Stück zuviel des Kuchens abgeschnitten haben und die Möglichkeit besteht, dass sie daran ersticken.

Es wäre zu schade sich mehr über das Buch auszulassen, da ich es nur zerreden würde. Mein Tipp: selber lesen!

Christa FaustChrista Faust:
Ihr Kurzbiografie liest sich folgendermassen (gefunden im Roman „Nightmare on Elm Street – Dreamspawn“):

Geboren am 21. Juni 1969 in der Stadt New York. Eltern geschieden. Rannte oft weg. Schrieb viel. Arbeitete in Peepshows auf dem Times Square, später als professionelle Dominatrix. Verkaufte ihre erste Story 1994, das erste Buch 1998. Hat nicht im Sinn damit aufzuhören. Liebt klassische High Heels, Fesselspiele und mexikanisches Wrestling. Sie besitzt zwei Hunde: Boston Terriers mit Namen Butch und Emma. Der Rest geht Sie nichts an.

Bereits erschienene Bücher:
„Control Freak“, „Triads (mit Poppy Z. Brite)“, „Hoodtown“, „Nightmare on Elm Street – Dreamspawn“, „Final Destination III“, „Friday the 13th – The Jason Strain“, „The Twilight Zone – Burned/One night at Mercy“, „Snakes on a plane“ und „Money Shot/Hardcore Angel“
„Control Freak“ erscheint im September 2009 ebenfalls beim „Rotbuch“-Verlag, jedoch nicht unter dem „Hard Case Crime“-Label.

Christa Faust kann wie ein Schlag ins Gesicht wirken! Bilder von ihr zeigen sie deutlich in Domina-Montur, z. T. auch in Spitzen, die so scharf sind, wie die Frau zu schreiben pflegt. Dem gegenüber hält sie sich sonst ziemlich verschlossen. So wie es aussieht, trennt sie ihre Privatsphäre vom öffentlichen Leben. Bekannt ist noch, dass sie in Los Angeles lebt und da auch ihre Werke entstehen.

In ihrem Blog schreibt sie jedoch ganz offen über Dinge, die sie bewegen (Stand: 6. Juli, 2009). Es kann aber auch möglich sein, dass der Tod einer Freundin dafür verantwortlich ist, dass sie ihre selbst auferlegten Schranken absenkte. Ich habe nur kurz reingelesen, da mich mehr ihre Werke interessieren, als ihr Leben, denn nur damit muss sie mich überzeugen.

Was sie in der Tat auch getan hat!

Money ShotGemäss Angaben auf ihrer Homepage , liegt sie momentan im Endspurt für ein neues Werk (Stand Mai 2009). Wahrscheinlich um die Figur „Gabriel Hunt – Beyond the frozen Fire (Feb 2010)“, einem Ableger des englischen „Hard Case Crime“-Verlages, der mit dieser Reihe die Abenteuerromane wiederbeleben will, die im Stile von Indiana Johnes daher kommen.

Mal sehen wie sich die Dame in diesem Genre zurechtfindet. Gespannt kann man(n) auf jeden Fall sein!

Das Buch im Original
„Money Shot“
Hard Case Crime No 040, Feb. 2008
250 Seiten
ISBN: 0-8439-5958-4
$ 6,99
Hard Case Crime

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