Hardcase Crime - Chicago, Heftromane und ...
Hard Case Crime
Chicago, Heftromane und Ähnlichkeiten zum Pulp
Chicago, Heftromane und Ähnlichkeiten zum Pulp
Das hat so lange gedauert, weil ich Trampel vor zwei Jahren die Nummer 23 mit nach England nahm, diesen aber schon auf der Zugreise zum Flughafen irgendwo verlor. Natürlich hätte ich weiter lesen können, da 24 und 25 auch schon in meinem Besitz waren, aber ich bin da etwas eigen. Nicht wirklich deswegen in ärztlicher Behandlung, aber doch auf eine, für Außenstehende, unmöglich nachvollziehbare Art und Weise krankhaft eigen.
Natürlich wusste ich, dass die Serie abgeschlossene Abenteuer lieferte, aber es gab mir der Kopf nicht zu, einfach die Nummerierung zu überspringen (Perry Rhodan, Dämonenkiller und auch sonst irgendwie geschädigt, was mit Fortsetzungsgeschichten zu tun hat). Letzte Woche fiel mir der Roman dann in einem Secondhandladen in Zürich in die Finger. Da gab es für mich kein Halten mehr! Nicht unbedingt wegen der spannenden Handlung, die mich erwartet hätte, aber doch soweit, damit ich auch wieder etwas fertig stellen und weglegen und mich guten Gewissens einem neuen Projekt zuwenden konnte.
Der Roman lag der Qualität der Serie entsprechend in einer Wühlkiste, passend angeschrieben mit so wenig Geld, dass es mich nicht verwundert hätte, wenn man an der Kasse noch mit Geld bedrängt worden wäre, damit das Ding endlich verschwand (über die Qualität der Serie jedoch in einem anderen Artikel mehr).
Bedeutend ist nur, dass mir beim lesen ein paar Gedanken durch den Kopf gingen ja, ich sagte schon: keine Knüller, aber doch unterhaltsam dass der auf dem Sterbebett liegende Heftroman durchaus mit den Pulps zu vergleich sei.
Was ist eigentlich genau ein Pulp?
Während den beiden Weltkriegen und auch danach herrschte in den USA Papierknappheit. Es gab fast kein neues Papier, und wenn, dann war es zu teuer, um darauf Zeitungen oder auch Unterhaltungsliteratur zu drucken. Dafür gab es billiges Recyclingpapier, was jedoch nichts über die Qualität des darauf bedruckten Stoffes aussagte.
Die Masse, die aus Altpapier entsteht, nennt sich Pulp, was viele Kritiker damals dazu veranlasste, die Magazine aus jener Zeit herablassend als Pulp zu betiteln, wie z. B. Weird Tales, Black Mask oder True Detective, was mit dem Ausdruck Schundliteratur gleichkam. Grössen wie Robert E. Howard, H. P. Lovecraft und Mickey Spillane sind nur drei aus einer Riege von Namen, die in diesen Magazinen mit ihren Geschichten die ersten Versuche machten, deren Schaffen aber bis ins Jetzt noch bekannt ist.
Heute gibt es diese Pulps nicht mehr, d.h. die alten Ausgaben werden immer noch für teures Geld gehandelt, und es gibt auch Nachdrucke für die kleinere Geldbörse, doch die wirklichen Pulps werden nicht mehr gedruckt. Der Form der Kurzgeschichte ergeht es in den USA ungefähr so, wie momentan in unseren Breitengraden dem Heftroman. Obwohl gerade die Kurzform einer Geschichte eine hervorragende Abwechslung zu einem langen Text bietet, wird sie mehr und mehr von den Lesern wie ein uneheliches Kind betrachtet. Man weiss, dass es da ist und auch um seine Daseinsberechtigung kämpft, aber deshalb muss man es nicht auch gleich lieben! So jedenfalls die allgemeine Meinung. Ich persönlich weiss eine Kurzgeschichte durchaus zu schätzen und es befinden sich auch diverse Bücher zu diesem Thema in meiner Sammlung, egal in welcher Sparte.
Erschwert wird noch, dass Verlagshäuser von Magazinen heutzutage nur von bereits bekannten Autoren kürzere Texte annehmen. Ein breites Spektrum, was auch bislang neuen Schreibern ein Forum anbot, um ein grosses Publikum zu erreichen, gibt es in dem Ausmaß nicht mehr. Die Verlage bieten es nicht mehr an, weil es ganz einfach nicht in dem Umfang gekauft wird, wie lange Texte. Mir kommt es so vor, als habe auch in dieser Sparte jemand herausgefunden, dass grösser auch besser heisst, was aber nicht stimmt. Nicht stimmen kann.
Das krankende Business mit dem Heftroman ist den Pulps ähnlich. Mal davon abgesehen, dass die Qualität des Bedruckstoffes viele Gemeinsamkeiten zeigt, ist in erster Linie die Unterhaltungsindustrie jene, die sich diesem Forum annahm. Nur so können sie billig produzieren und trotz einer sterbenden Anzahl von Lesern noch Gewinn machen. Damit bekommt das Format doch auch gleich wieder seine Daseinsberechtigung.
Die letzten Pulps starben Anfang 70-iger in den USA aus, und irgendwann wird der Heftroman auch das Zeitliche segnen. Ob das nun gut ist, sei dahingestellt. Kurt Mahr machte das Gedankenspiel im PR-Roman 1000, ob es wohl daran liege, dass PR mit 137 in den USA eingestellt wurde, dass dieses Land so grosse Schwierigkeiten habe.
So weit wollen wir nun nicht gehen und lassen den Gedanken einfach mal im Raume stehen. Auf jeden Fall kann gesagt werden, dass es in den USA auch irgendwie ohne Pulps weiter ging. Irgendetwas wird dem Heftroman folgen. Davon bin ich überzeugt.
Die Bücher aus dem Hard Case Crime-Verlag kommen einem Bedürfnis nach, weil sich viele Leute die Zeit von damals zurück wünschen. Die Geschichten, sogar schon die Cover zeigen deutlich, aus welcher Zeit die Romane, wenn schon nicht von der Handlung, dann doch von der Grundidee her kommen. Damals war alles noch etwas einfacher. Das Leben machte etwas mehr Sinn. Die Bücher fanden noch in der Hosentasche platz. Der Gute war noch klar erkennbar. Der Böse unterschied sich schon durch sein Äußeres klar vom Guten.
Heftromane folgen diesem Schema zum Teil heute noch, auch wenn Horst von Allwörden in seiner Artikelserie Es ist doch alles so einfach vermerkte, dass es unter Umständen genau DAS ist, wovon man sich trennen und neuen Ideen zuwenden sollte.
Hard Case Crime hat auf jeden Fall einen Siegeszug um die Welt angetreten, weil die Leser darauf gewartet, vielleicht sogar danach gelechzt haben. Ich hoffe doch, dass der Heftroman einen ähnlichen Sieg davon trägt.
Bei mir hat die Renaissance des Heftromans auf jeden Fall schon eingesetzt. Ich lese seit Anfang 2009 den Zamorra. Habe nie zuvor ein Heft gelesen, auch nicht zu Giesa-Zeiten. Nur gewusst, dass es die Serie gibt. Mit dem Einstieg von Oliver Fröhlich hat sich das Reinschnuppern direkt aufgedrängt. Irgendwie wurde aus dem Besuch ein regelmässiges lesen.
Dann bin ich über die Lobhudeleien von Jochen Adam hier auf der Zauberspiegelseite, bei Perry Rhodan Action eingestiegen und beim Jubiläumsband 2500 auch bei der Erstauflage von Perry Rhodan hängen geblieben. Falls es anderen Leser auch so ergeht, dann wird der Heftroman wie ein Phönix aus der Asche auferstehen und sich wieder vermehrt breit machen. Zu wünschen wäre es ihm auf jeden Fall. Denn von der Qualität her lässt sich genau heute, wo fast jeder Scheiss zwischen zwei Buchdeckel gequetscht wird, ein Heftroman sehr gut mit einem Buch vergleichen. Und der schneidet dann erst noch besser ab!
Um die Autoren, die vielleicht nicht die Grösse von Howard, Lovecraft und Spillane erreichen, habe ich keine Angst, denn es gibt so viele deutsch schreibende Autoren, die gute Geschichten erzählen, dass sie sich beinahe unter ihrem Wert verkaufen, wenn sie Heftromane verfassen, weil die Geschichten in ein Buch gehörten. Von daher finde ich es toll, dass für wenig(er) Geld immer noch etwas auf dem Markt vorhanden ist, das mich für anderthalb bis zwei Stunden in einen Kosmos entführt, der die Phantasie beflügelt.
Die Welt braucht Pulps und Heftromane, egal in welcher Form, denn die Welt braucht Fantasie. Je eher desto besser.
Viel Spass bei nachfolgender Rezi:
Tödlich Blond
Die erste Erstveröffentlichung in der Hard Case Crime-Reihe, geschrieben von Mitbegründer Max Phillips - der in den USA vor allem für Poesie und seinen Roman The Artist's Wife bekannt ist. Angesiedelt jedoch im Hollywood der 60er, mit all den Gestrandeten, die es erfolglos als Schauspieler versucht haben - Rebecca, Halliday und selbst Corson, der vermutlich nie ein Drehbuch zu Ende bringen wird. Das scheint so typisch Hollywood zu sein, wie schon in Horace McCoys I Should have stayed home. Nur dass es bei Phillips dann doch um eine klassische Hardboiled-Story geht. Das hübsche, hilfsbedürftige Mädchen, der fiese Pornoproduzent, ein paar Mafiatypen. Und natürlich eine Menge Lügen und Manipulation, gefolgt von der ein oder anderen Leiche. Das liest sich alles schnell und gut - Pulp eben, auch wenn die Auflösung dem einen oder anderen etwas gekünstelt erscheinen mag. Mir hat es gefallen.
Max Phillips:
Der in New York lebende Phillips ist zusammen mit Charles Ardai Gründer der Hard Case Crime-Reihe. Beide arbeiteten schon vorher zusammen, ehe sie sich an das Verlagsprojekt wagten. Mit Veröffentlichungen seiner Geschichten in The Atlantic Monthly and Story, einem Academy of American Poets-Preise und der Mitgliedschaft in der National Endowment for the Arts, hat Phillips die zweite Publikation seiner Krimireihe beigesteuert.
Der Roman wurde mit einem Shamus Award ausgezeichnet, für den besten Taschenbuchroman des Jahres!
Nicht schlecht für einen Poesie-Autor.
Bereits erschienene Bücher:
Das Buch im Original
Natürlich wusste ich, dass die Serie abgeschlossene Abenteuer lieferte, aber es gab mir der Kopf nicht zu, einfach die Nummerierung zu überspringen (Perry Rhodan, Dämonenkiller und auch sonst irgendwie geschädigt, was mit Fortsetzungsgeschichten zu tun hat). Letzte Woche fiel mir der Roman dann in einem Secondhandladen in Zürich in die Finger. Da gab es für mich kein Halten mehr! Nicht unbedingt wegen der spannenden Handlung, die mich erwartet hätte, aber doch soweit, damit ich auch wieder etwas fertig stellen und weglegen und mich guten Gewissens einem neuen Projekt zuwenden konnte.
Der Roman lag der Qualität der Serie entsprechend in einer Wühlkiste, passend angeschrieben mit so wenig Geld, dass es mich nicht verwundert hätte, wenn man an der Kasse noch mit Geld bedrängt worden wäre, damit das Ding endlich verschwand (über die Qualität der Serie jedoch in einem anderen Artikel mehr).
Bedeutend ist nur, dass mir beim lesen ein paar Gedanken durch den Kopf gingen ja, ich sagte schon: keine Knüller, aber doch unterhaltsam dass der auf dem Sterbebett liegende Heftroman durchaus mit den Pulps zu vergleich sei.
Was ist eigentlich genau ein Pulp?
Während den beiden Weltkriegen und auch danach herrschte in den USA Papierknappheit. Es gab fast kein neues Papier, und wenn, dann war es zu teuer, um darauf Zeitungen oder auch Unterhaltungsliteratur zu drucken. Dafür gab es billiges Recyclingpapier, was jedoch nichts über die Qualität des darauf bedruckten Stoffes aussagte.
Die Masse, die aus Altpapier entsteht, nennt sich Pulp, was viele Kritiker damals dazu veranlasste, die Magazine aus jener Zeit herablassend als Pulp zu betiteln, wie z. B. Weird Tales, Black Mask oder True Detective, was mit dem Ausdruck Schundliteratur gleichkam. Grössen wie Robert E. Howard, H. P. Lovecraft und Mickey Spillane sind nur drei aus einer Riege von Namen, die in diesen Magazinen mit ihren Geschichten die ersten Versuche machten, deren Schaffen aber bis ins Jetzt noch bekannt ist.
Heute gibt es diese Pulps nicht mehr, d.h. die alten Ausgaben werden immer noch für teures Geld gehandelt, und es gibt auch Nachdrucke für die kleinere Geldbörse, doch die wirklichen Pulps werden nicht mehr gedruckt. Der Form der Kurzgeschichte ergeht es in den USA ungefähr so, wie momentan in unseren Breitengraden dem Heftroman. Obwohl gerade die Kurzform einer Geschichte eine hervorragende Abwechslung zu einem langen Text bietet, wird sie mehr und mehr von den Lesern wie ein uneheliches Kind betrachtet. Man weiss, dass es da ist und auch um seine Daseinsberechtigung kämpft, aber deshalb muss man es nicht auch gleich lieben! So jedenfalls die allgemeine Meinung. Ich persönlich weiss eine Kurzgeschichte durchaus zu schätzen und es befinden sich auch diverse Bücher zu diesem Thema in meiner Sammlung, egal in welcher Sparte.
Erschwert wird noch, dass Verlagshäuser von Magazinen heutzutage nur von bereits bekannten Autoren kürzere Texte annehmen. Ein breites Spektrum, was auch bislang neuen Schreibern ein Forum anbot, um ein grosses Publikum zu erreichen, gibt es in dem Ausmaß nicht mehr. Die Verlage bieten es nicht mehr an, weil es ganz einfach nicht in dem Umfang gekauft wird, wie lange Texte. Mir kommt es so vor, als habe auch in dieser Sparte jemand herausgefunden, dass grösser auch besser heisst, was aber nicht stimmt. Nicht stimmen kann.
Das krankende Business mit dem Heftroman ist den Pulps ähnlich. Mal davon abgesehen, dass die Qualität des Bedruckstoffes viele Gemeinsamkeiten zeigt, ist in erster Linie die Unterhaltungsindustrie jene, die sich diesem Forum annahm. Nur so können sie billig produzieren und trotz einer sterbenden Anzahl von Lesern noch Gewinn machen. Damit bekommt das Format doch auch gleich wieder seine Daseinsberechtigung.
Die letzten Pulps starben Anfang 70-iger in den USA aus, und irgendwann wird der Heftroman auch das Zeitliche segnen. Ob das nun gut ist, sei dahingestellt. Kurt Mahr machte das Gedankenspiel im PR-Roman 1000, ob es wohl daran liege, dass PR mit 137 in den USA eingestellt wurde, dass dieses Land so grosse Schwierigkeiten habe.
So weit wollen wir nun nicht gehen und lassen den Gedanken einfach mal im Raume stehen. Auf jeden Fall kann gesagt werden, dass es in den USA auch irgendwie ohne Pulps weiter ging. Irgendetwas wird dem Heftroman folgen. Davon bin ich überzeugt.
Die Bücher aus dem Hard Case Crime-Verlag kommen einem Bedürfnis nach, weil sich viele Leute die Zeit von damals zurück wünschen. Die Geschichten, sogar schon die Cover zeigen deutlich, aus welcher Zeit die Romane, wenn schon nicht von der Handlung, dann doch von der Grundidee her kommen. Damals war alles noch etwas einfacher. Das Leben machte etwas mehr Sinn. Die Bücher fanden noch in der Hosentasche platz. Der Gute war noch klar erkennbar. Der Böse unterschied sich schon durch sein Äußeres klar vom Guten.
Heftromane folgen diesem Schema zum Teil heute noch, auch wenn Horst von Allwörden in seiner Artikelserie Es ist doch alles so einfach vermerkte, dass es unter Umständen genau DAS ist, wovon man sich trennen und neuen Ideen zuwenden sollte.
Hard Case Crime hat auf jeden Fall einen Siegeszug um die Welt angetreten, weil die Leser darauf gewartet, vielleicht sogar danach gelechzt haben. Ich hoffe doch, dass der Heftroman einen ähnlichen Sieg davon trägt.
Bei mir hat die Renaissance des Heftromans auf jeden Fall schon eingesetzt. Ich lese seit Anfang 2009 den Zamorra. Habe nie zuvor ein Heft gelesen, auch nicht zu Giesa-Zeiten. Nur gewusst, dass es die Serie gibt. Mit dem Einstieg von Oliver Fröhlich hat sich das Reinschnuppern direkt aufgedrängt. Irgendwie wurde aus dem Besuch ein regelmässiges lesen.
Dann bin ich über die Lobhudeleien von Jochen Adam hier auf der Zauberspiegelseite, bei Perry Rhodan Action eingestiegen und beim Jubiläumsband 2500 auch bei der Erstauflage von Perry Rhodan hängen geblieben. Falls es anderen Leser auch so ergeht, dann wird der Heftroman wie ein Phönix aus der Asche auferstehen und sich wieder vermehrt breit machen. Zu wünschen wäre es ihm auf jeden Fall. Denn von der Qualität her lässt sich genau heute, wo fast jeder Scheiss zwischen zwei Buchdeckel gequetscht wird, ein Heftroman sehr gut mit einem Buch vergleichen. Und der schneidet dann erst noch besser ab!
Um die Autoren, die vielleicht nicht die Grösse von Howard, Lovecraft und Spillane erreichen, habe ich keine Angst, denn es gibt so viele deutsch schreibende Autoren, die gute Geschichten erzählen, dass sie sich beinahe unter ihrem Wert verkaufen, wenn sie Heftromane verfassen, weil die Geschichten in ein Buch gehörten. Von daher finde ich es toll, dass für wenig(er) Geld immer noch etwas auf dem Markt vorhanden ist, das mich für anderthalb bis zwei Stunden in einen Kosmos entführt, der die Phantasie beflügelt.
Die Welt braucht Pulps und Heftromane, egal in welcher Form, denn die Welt braucht Fantasie. Je eher desto besser.
Viel Spass bei nachfolgender Rezi:
Tödlich Blond
Die erste Erstveröffentlichung in der Hard Case Crime-Reihe, geschrieben von Mitbegründer Max Phillips - der in den USA vor allem für Poesie und seinen Roman The Artist's Wife bekannt ist. Angesiedelt jedoch im Hollywood der 60er, mit all den Gestrandeten, die es erfolglos als Schauspieler versucht haben - Rebecca, Halliday und selbst Corson, der vermutlich nie ein Drehbuch zu Ende bringen wird. Das scheint so typisch Hollywood zu sein, wie schon in Horace McCoys I Should have stayed home. Nur dass es bei Phillips dann doch um eine klassische Hardboiled-Story geht. Das hübsche, hilfsbedürftige Mädchen, der fiese Pornoproduzent, ein paar Mafiatypen. Und natürlich eine Menge Lügen und Manipulation, gefolgt von der ein oder anderen Leiche. Das liest sich alles schnell und gut - Pulp eben, auch wenn die Auflösung dem einen oder anderen etwas gekünstelt erscheinen mag. Mir hat es gefallen.
Max Phillips:
Der in New York lebende Phillips ist zusammen mit Charles Ardai Gründer der Hard Case Crime-Reihe. Beide arbeiteten schon vorher zusammen, ehe sie sich an das Verlagsprojekt wagten. Mit Veröffentlichungen seiner Geschichten in The Atlantic Monthly and Story, einem Academy of American Poets-Preise und der Mitgliedschaft in der National Endowment for the Arts, hat Phillips die zweite Publikation seiner Krimireihe beigesteuert.
Der Roman wurde mit einem Shamus Award ausgezeichnet, für den besten Taschenbuchroman des Jahres!
Nicht schlecht für einen Poesie-Autor.
Bereits erschienene Bücher:
Das Buch im Original