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Edgar Wallace auf die Ohren - Die Maritim-Neuauflage von Winterzeit-Audio

Edgar Wallace auf die Ohren - Die Maritim-Neuauflage von Winterzeit-AudioEdgar Wallace auf die Ohren
Die Maritim-Neuauflage von Winterzeit-Audio

In London werden Verbrecher “verzinkt”. Scotland Yard erhält anonyme Schreiben mit Hinweisen, welche Gauner

wo zu fassen sind. Doch wer ist der “Zinker”? Chefinspektor Jenkins nimmt die Ermittlungen auf. Der Frosch mit der Maske. In London treibt eine gemeine Bande ihr Unwesen – die “Frösche”.


Markenzeichen: ein eintätowierter Frosch auf dem linken Handgelenk. Wer ist der “Frosch” und was sind seine Absichten? (1)

Die alte Edgar Wallace-Serie aus dem Hause Gruner+Jahr (Maritim) erschien Anfang der 80er Jahre auf LP und MC. Insgesamt gab es 12 Folgen. Genauso wie seinerzeit bei EUROPA. Im Gegensatz zum Konkurrenten, der ebenfalls wie Maritim in Hamburg produzierte, setzte das Verlagshaus Gruner+Jahr damals auf eine flotte und eher witzige Umsetzung, die auch für Jugendliche geeignet war. Das Konzept wurde jedoch später umgeworfen. Die letzten vier Folgen waren deutlich ernsthafte rund gesetzter inszeniert und kamen damit den EUROPA-Produktionen fast gleich. Ein Unterschied war, dass Maritim auf ein durchgängiges Ermittlerteam setzte, welches nach 4 Folgen immer wechselte. 

Sebastian Pobot hatte sich vor einigen Jahren die Rechte an der Wiederveröffentlichung gesichert. Da die alten Hörspiele aber nur als Download angeboten wurden, waren die Fans unzufrieden. Auch die Tonqualität behagte Ihnen nicht.

So digitalisierte Winterzeit die Hörspiele noch einmal für den CD-Markt. Der Fan sollte mit einer hübschen Edition freudig gestimmt werden. Ungewöhnlich für Winterzeit war, dass sogar über Facebook die Fans befragt wurden nach ihren Wünschen für die CD-Version. Da Winterzeit als recht scheu bekannt ist und nur wenig nach außen dringt, war das schon ein bedeutender Schritt.

Wie gefallen mir nun die CD-Ausgaben? Nun ich bin von der äußeren Aufmachung zunächst einmal angetan. Jedenfalls rein optisch. Aber die Cover waren schon damals cool und haben nichts von ihrem Reiz verloren. Der Klappentext ist sehr knapp ausgefallen. Da wäre etwas mehr Phantasie sicher nicht schlecht gewesen. Die Ur-Versionen damals hatten keine Klappentexte. Beeindruckend ist das Booklet, welches einige Hintergrundinformation bietet. Das meiste ist dem geneigten Fan zwar aus jahrelangen Netzrecherchen bekannt, doch die kompakte Aneinanderreihung dieser Infos ist schon ein großes Plus. Die Infos über die Sprecher sind interessant, die Schrift im Innern ist aber sehr klein. Die CD´s selbst sollen in einer Vinyl-Optik geliefert werden. Doch der billige Aufkleber auf der CD, der die Oberfläche einer Schallplatte suggerieren soll, ist alles andere als beeindruckend. EUROPA hat das seinerzeit bei Ihrer Originale-Veröffentlichung besser gemacht.

Und der Inhalt? Der ist so gut wie früher. Der Klang ist meinen Ohren weder besser noch shclechter als bei der Download-Version. Aber es gibt Leute, die hören alles was sie hören wollen. Mir ist die alte MC-Version, die ich immer noch mein eigen nenne klangtechnisch sogar am liebsten. Die digitalisierte Form ist mir zu klinisch steril. Der Ton ist geradezu glockenhell und es kommt nicht im Entferntesten das alte Flair dabei herüber. Die EUROPA-Wallace-Serie klang sogar in ihrer Neuauflage im Jahre 2000 noch fast genauso wie anno 1983. Zumindest tontechnisch. 

Einer Information zufolge sind die Original-Masterbänder dieser alten Serie bei einem Wasserschaden irgendwann in den 90er Jahren drauf gegangen. Den Wiederauflegern blieb nur die Möglichkeit von vorhandenen Tonträgern (also alten LP´s und MC´s) die neuen CD´s zu remastern. Deswegen muss man Ihnen zugute halten, dass eine bessere Qualität gar nicht möglich war. Allenfalls eine Originalabtastung unter Akzeptanz aller Nebengeräusche. Doch auch das wäre sicher kein Qualitätsanspruch für eine moderne Hörspielproduktion.

Fazit: Einiges hätte man besser machen können und sogar müssen, wenn man schon die technische Qualität mit minimalen Abstrichen hinnehmen musste. 

Freut es nun den Fan? Ja, denn es gibt viele Hörer die eben die alte Version unbedingt auf CD will. Koste es was es wolle.

  • Mit Manfred Krug, Sascha Draeger, Alexandra Doerk, Rainer Schmitt, Günter Lüdke, Ursula Vogel, Lothar Zibell, Konrad Halver, Rolf Jülich, Henry Kielmann, manoel Ponto, Gaby Blum, Gabriele Libbach, Gerda Gmelin, Sybille Bohn u.a.
  • Eine Hörspielserie von Hans-Joachim Herwald nach dem gleichnamigen Romanen von Edgar Wallace
  • CD-Mastering: Michael Schwabe, monoposto Mastering GmbH
  • © Maritim, a Division of Skyscore Media GmbH & Winterzeit AUDIOBOOKS
  • Klangrestauration, Remaster: Markus Winter, WinterZeit Studios, 2016

(1)= Klappentext, Folge 1 & 2

Kommentare  

#1 Doktor Römer 2024-03-03 17:38
Abgesehen von den letzten vier Folgen fand ich die Serie irgendwie zu brav und kindertauglich, vor allem die Folgen mit Inspector Jenkins. Da hatte man Manfred Krugim Studio, und das eriinerte mehr an TKKG oder Die drei ???, was in erster Linie an Nick und Nicky, Neffe und Nichte von Jenkins (Sascha Draeger, Alexandra Doerk) lag (nicht an den Sprechern, sondern an der Idee). Auch die vier Folgen mit Henry Kielmann als Bliss waren nicht so meins. Was vielleicht auch daran lag, dass man da beim "Hexer", "Neues vom Hexer" und "Das Gasthaus an der Themse" den Direktvergleich zum Konkurrenten Europa hatte, und da waren mir H.G.Francis Versionen lieber. Dafür gab es dann in den letzten drei Folgen Geschichten, die nicht auch bei Europa herauskamen, und die finde ich auch richtig gelungen. Für Folge 9 gilt das auch, die ist mir sogar lieber als die Europa-Version, trotz Pinkas Braun in der Hauptrolle, hier wird die ganze Geschichte viel besser aufgebaut und entwickelt, bei Europa muss der Erzähler viel zu viel Infomationen gerafft zusammenfassen. Die Macher der Maritim-Reihe haben dann ja um die Zeit bei Karussell die Jugendbuch-Reihe "Edgar Wallace und der Fall.." gemacht, und da passte das mit den Kindern als Co-Ermittlern.

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