Aus dem grünen Bogenschütze wird der schwarze Armbrustschütze - Küglers eigene Wallace-Kreation
Aus dem grünen Bogenschütze wird
der schwarze Armbrustschütze
Kueglers eigene Wallace-Kreation
Sein Protagonist ist (im Hörspiel) Inspektor Bliss und Inspector Mander im Roman.
Über all das habe ich im ersten Teil schon berichtet. Doch dieses Hörspiel hatte ein paar Tücken. Doch die Serie entwickelte sich weiter.
Klappentext
EDGAR WALLACE löst jedes Rätsel!
Das glaubt zumindest Chefinspektor Bliss von Scotland Yard. Immer wieder sind es die Romane des englischen Kriminalschriftstellers, die ihm wertvolle Tipps bei der Aufklärung seiner Fälle liefern. So auch im Fall des schwarzen Armbrustschützen.
Diese sagenumwobene Gestalt geht auf dem ehrwürdigen Landsitz Caxton Manor um. Immer wieder werden Familienmitglieder attackiert. Am Ort der Tat werden seltsame Erpresserschreiben gefunden. Der schwarze Armbrustschütze würde erst dann Ruhe geben,
wenn alle Mitglieder der Familie Blair das Anwesen verlassen haben.Was sind seine wahren Absichten? Werden Bliss und Mander Licht ins Dunkeln bringen? . (Winterzeit-Audio)
Meinung:
"Der grüne Bogenschütze" ist eine recht bekannte Wallace-Erzählung. Sie geht eher auf eine Rache-Geschichte zurück und der vermummte Mörder ist gar nicht so böse wie es scheint. Er tötet nach und nach einige seiner ehemaligen Kumpanen, die an Verbrechen beteiligt waren. Kueglers "schwarzer Armbrustschütze" ist eigentlich ähnlich aufgebaut. Es gibt die Phantom-Erscheinung und es gibt den merkwürdigen Landsitz mit seinem mürrischen Besitzer. Doch die Motive sind etwas anders gelagert und die Figuren haben selbstverständlich andere Backgrounds.
Chefinspektor Bliss nimmt sich wieder mal die Hilfe von Wallace-Romanen zu Hilfe. Dabei greift er nicht nur auf das Werk vom "grünen Bogenschützen" zu, sondern auch auf den bekannten Roman "Der rote Kreis". denn auch hinter der Geschichte vom Armbrustschützen verbirgt sich eine Erpresserbande. Doch ich möchte nicht zu viel verraten. Mir gefiel die Story wesentlich besser als Teil 1, aber nicht ganz so gut wie Teil 2. Das ist das Resümee. Gut finde ich, dass ziemlich von Wallace in dieser Geschichte zu finden ist, die dann auch sehr modern mit klassischen Elementen umgesetzt ist.
Die Musik ist wieder gut und lehnt zum Teil etwas an die Musik der 60er-Jahre-Krimis an, was sicher nicht ganz ungewollt ist. Auch ein Wiedererkennungswert der Titelmusik mit der alten EUROPA-Serie kann unwillkürlich gezogen werden, was aber wiederum eher Ohr- und Zufallssache sein mag.
Sprecher
Den mürrischen Schlossherren spricht Jürgen Thormann. Eine Idealbesetzung. Weitere Rollen übernehmen Dirk Petrik und Michael Pan. Der Cast bleibt übersichtlich, was sehr angenehm ist und auch die Spielzeit von 60 Minuten ist Hörspieltauglich.
Der grüne Bogenschütze und das Faible für Geister
Edgar Wallace schien ein Faible für Geistergeschichten zu haben. Doch bei all seinen Abhandlungen (u.a. "Der schwarze Abt", "Der unheimliche Mönch" oder auch "Der grüne Bogenschütze") nutzt der Krimiautor zwar die Mystik einer alten Legende, wirkliche Geister gibt es bei ihm aber nicht. Es sind eher Verbrecher, die eben jene alte Mythen nutzen um ihre Untaten zu begehen. Dietmar Kuegler wandelte die typischen Wallace-Themen bisher immer in moderne Motive der Gangster um. Zum Beispiel Erpresserbanden. Die gab es auch bei Walalce, u.a. in "Der rote Kreis", weshalb der Wiedererkennungswert ohne Probleme geschaffen werden kann.
Über den grünen Bogenschützen liest man bei Wallace:
»Der Grüne Bogenschütze von Garre Castle war früher einmal die berühmteste Geistererscheinung Englands.{...] Der wirkliche grüne Bogenschütze wurde von einem de Curcy – dieser Familie gehörte früher Garre Castle – im Jahre 1487 gehängt.« (1)
Der schwarze Armbrustschütze
(1)= Wallace, Edgar. Edgar Wallace - Gesammelte Werke (German Edition) (Kindle-Positionen80009-80011). Ideenbrücke Verlag. Kindle-Version.