Der vierte Teil des dreigeteilten Dutzend - Maritims (inoffizielle) Wallace-Fortsetzung: Bei den drei Eichen
Der vierte Teil des dreigeteilten Dutzend -
Maritims (inoffizielle) Wallace-Fortsetzung
Bei den drei Eichen
2004 und 2006 war es. Die berühmte und sehr erfolgreiche Maritim-Wallace-Reihe aus dem Jahr 1982 sollte eine inoffizielle Fortsetzung erfahren. Der Hörspielboom des neuen Jahrtausend machte es möglich. Mehr als 20 Jahre später hatte sich jedoch einiges verändert. Das Label Maritim wurde nicht mehr vom Verlag Gruner&Jahr betrieben. Die Verlagsgruppe Hermann nahm sich diesem Label an. es gibt einige ambitionierte projekte wie "Der Magier". Diese ehemalige Heftserie im Gruselsektor brachte es auf 5 Folgen, 2 weitere waren geplant, aber nicht mehr erschienen. Auch "Larry Brent" wollte man sich annehmen, doch EUROPA wollte die Rechte selbst noch weiter verwerten. Insgesamt zieht sich die Geschichte des Labels Maritim seit 1999 recht bedauerlich dahin. Die Ideen zu den Projekten waren unausgegoren. Vieles wurde angefangen, aber nicht konsequent zu Ende gebracht. Autoren und Regisseure aus längst vergangen Tagen haben allerdings wieder mitgemacht. Hans-Joachim Herwald und Konrad Halver zum Beispiel. Tatsächlich fungierte Maritim nur als Vertrieb und Herausgeber, während die Produktion selbst von Konrad Halver und Herrn Herwald oder anderen durchgeführt wurde.
Erst als Sebastian Pobot das Label vor einigen Jahren übernahm, bildete sich so etwas wie eine Struktur heraus. Doch das ist eine andere Geschichte. Zurück zu Wallace. Hans-Joachim Herwald wollte noch einmal im regiesessel Platz nehmen und die Vorlagen inszenieren. Ob das dann tatsächlich der Fall war, weiß man nicht. Auf jeden Fall steht er als Regisseur im Inlet. Einige Sprecher von damals konnten auch reaktiviert werden, z.B. Rolf Jülich. Als Drehbuchautoren setzte man Mik Berger ein. Kein schlechter Einkauf. Als Kinder-Hörspielautor war er für Walt Disney und Universal tätig. Doch die Betonung liegt auf Kinder-Hörspielautor, weswegen nicht ganz klar ist, wo man mit der neuen Wallace-Adaption hin wollte. Die Stoffe lehnten dicht an den Werken von Wallace. Und sie waren für Erwachsene. Als Musik verwendete man genau die, die auch für Reihe von 1982 verwendet wurde (mit Ausnahme der Titelmusik).
Klappentext:Der reiche John Mandle ist an den Rollstuhl gefesselt. Als ihn nach Jahren sein alter Freund Socrates Smith besucht, entdeckt dieser beunruhigt Alarmanlagen auf dem Landsitz. Am nächsten Morgen findet Smith den Hausherrn ermordet: Mandle wurde erschossen... bei den drei Eichen - weit entfernt von seinem Haus. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. (1)
Handlung:
Mandle, ein reicher Landgutbesitzer scheint vor igrndetwas Angst zu haben. Begeistert zeigt er seinen Freunden Socrates Smith und Lexington die Vorrichtungen, die er angebracht hat, um ungebetene Besucher auf seinem Grundstück schnell bemerken zu können. Alarmanlagen. Molly Templeton, die hübsche und intelligente Sekretärin ist ebenfalls besorgt und vertraut sich Soc Smith an.
Als man Mandle eines Morgens tot auffindet steht man vor einem Rätsel. Wer hat den Mann ermordet Und wie kam der an den Rollstuhl gefesselte Mann zu den drei Eichen? Einer Stelle, die Meilen von seinem Landsitz entfernt ist.
Meinung:
"Bei den drei Eichen" ist in Tat, eines der spannenderen Romane des britischen Autors. Er behandelt aber nur eine normale Mordgeschichte, einen Whodunit. Größere Zusammenhänge gibt es hier nicht. Auch keinen Maskenmann, der im Hintergrund agiert. Die Auflösung des Falles ist aber nicht mal überraschend. Warum Maritim diesne Stoff vertonte, weiß man nicht genau. Jedenfalls mag der Titel die Inspiration gewesen sein. Da der Roman wenig szenisches hergibt, fusst auch das Hörspiel nur auf den Dialogen des Romans, was den Hörer shcnell ermüdet. Trotz des spannenden und gut gemachten Anfangs, kann die Umsetzung in der weiteren Handlung nicht überzeugen. Ähnlich wie beim "Gesicht im Dunkeln" langweilt man sich schnell und 70 Minuten sind einfach zu lang für eine Umsetzung dieser Art. Auch an guter Musik fehlt es. Obwohl man die bekannten Stücke der alten Maritim-Serie gewählt hat, ist diese doch sehr unpassend für die eher lahme und unspannende Umsetzung.
Sprecher:
Mit Volker Bogdan hat man zumindest einen Sprecher der alten Serie mit an Bord, der dort in zwei Folgen prägnante Rollen sprach (Ling Chu in "Das Geheimnis der gelben Narzissen" und Mr. Savini in "Der grüne Bogenschütze). Auch hier spricht eine tragende Rolle als Bob Stein. Molly Templeton wird von Tanja Dohse gesprochen. Eckart Dux mimt wieder den Erzähler. Auch in der zweiten Folge kann er als solcher nicht überzeugen und wirkt eher wie ein Störfaktor. Till Endemann, Achim Schülke und Kai Hendrik Möller als Mandle sin auch dabei. Alles prominent besetzt. Jedoch nützt das der Qualität kaum.
Cover:
Timo Würz Cover ist diesmal eher an den Roman angelehnt, als dies in den Folgen 1 und 3 der Fall ist. Der Spiegeleffekt ist allerdings wenig anschaulich. Dennoch kann man das Cover als passend durchgehen lassen, auch wenn es wenig inhaltliches zu bieten hat.
Auch zu diesem Titel erschien einige Jahre später eine Editionsausgabe (Neue Auflage) mit einem anderen Cover, welches eine Szene aus einem Walalce-Film der 60er-Jahre zeigt. Alle vier Editionsausgaben erschienen zudem in einer sogenannten Editionsbox.
Vergleiche:
Man kann keine Vergleiche ziehen. Es gibt von dem Roman bisher nur diese einzige Hörfassung. Der Stoff wurde bisher auch nicht verfilmt. Es gibt eine Adaption des Labels "Karussell" von 1981 die den Titel und auch einige Figuren übernimmt. Die Handlung ist jedoch eine andere und wurde auf jugendliche Hörer zugeschnitten. Das Hörspiel trägt den Titel "Edgar Wallace und der Fall drei Eichen - Um Mitternacht ist es zu spät".
Fakten:
Die vier Folgen aus den Jahren 2004 und 2006 hatten keine Nummerierung. Einige führen "Bei den drei Eichen" aber als Folge 2, andere Listen nennen sie als 14. Folge der Gesamtausgabe (mit den 12 Folgen der 80er-Jahre). Bei der Nummerierung dürfte die Produktionsreihenfolge, bzw. die Erscheinungsdaten maßgebend gewesen sein.
