Peter unter Mordverdacht - Die drei ??? (219) und die Teufelsklippe
Peter unter Mordverdacht
Die drei ??? (219) und die Teufelsklippe
Nicht immer weich gespült
Als Fan der Drei ??? muss man jede Folge haben. Die geneigten Hörer sind zum Teil seit Jahrzehnten dabei - wie die Hauptsprecher selbst, deren Cast seit Folge 1 im Jahr 1979 unverändert ist. Mir geht es da nicht so, doch manches Mal reizt mich dann ein Klappentext, was selten genug vorkommt und bei den drei ??? sowieso. Ich bin nie ein Anhänger der Serie gewesen, mag aber dennoch den Charme vieler alter Folgen wie "...und der sprechende Totenkopf", "...und der seltsame Wecker", "...und der Zauberspiegel" oder "...und die flammende Spur". Trotz der interessanten Titel sind dann doch die meisten Geschichten der drei Detektive zu weich gespült, um zu mich zu fesseln. Manches Mal gibt es aber Ausnahmen und Ansätze für recht anspruchsvolle Inhalte im Sinne von Spannung. Auch die neuste Folge "...und die Teufelsklippe" (VÖ: 18.11.22) hat das Zeug dazu. So beginnt es sehr mysteriös. Peter Shaw gerät unter Mordverdacht und wird festgenommen. Beim Verhör gerät er aber nicht wirklich in Schwierigkeiten, da er plausible Aussagen macht und die Polizisten ihm nichts beweisen können. Das einzige, was man ihn anlasten kann, ist dass er zum Tatzeitpunkt am Tatort war. Doch letztlich ist er nur ein Zeuge. Zeuge wie Mister Forsters vom Skywalk seines Hauses, die Klippen hinab ins Meer stürzte. Doch Justus Jonas, dem ersten Detektiv kommen bald Zweifel an der Beobachtung seines Freundes.
So haben es die drei Detektive diesmal mit einem richtigen Verbrechen zu tun, dessen Tragweite kaum absehbar ist. Das ist erstmal ungewöhnlich, denn mit einem Toten hatten es die drei Fragezeichen bisher kaum zu tun. Und was für Peter wie ein Unfall aussah, ist für die Polizei sogar ein mutmaßlicher Mord. Dass aber die Leiche nicht gefunden wird, ist für geneigte Hörer das erste Indiz, dass an der Geschichte etwas nicht stimmt. Und so kommt es am Ende genauso, wie der geneigte Hörer meint, es erahnt zu haben. Fast genauso so. Auch der Querverweis von Peter Vater zu seinen Kollegen von der Filmbranche war zu offensichtlich, als dass er später für die Handlung nicht noch relevant werden könnte.
Viele Hörer monierten in der Vergangenheit, dass die Geschichten zu schwer nachvollziehbar sind bei den drei ???. Oftmals verliert sich ein guter Start im weiteren Verlauf, in allzu lange Dialoge, die dem Zuhörer das Ohr für das Wesentliche stehlen. Hier kommt es nie soweit. Etwas Verwirrung gibt es aber doch, als Peter plötzlich von einem Mädchen erzählt, was er mitgenommen hat, welches aber im gesamten Hörspiel nicht auftaucht. Auch von zwei Männern auf dem Schrottplatz ist im Zusammenhang mit dem Fall plötzlich die Rede, obwohl diese Männer erst am Ende des Hörspiels auftauchen. Überhaupt tauchen am Ende so viele Personen urplötzlich auf und man ist schon geneigt die Übersicht zu verlieren. Vor allem wenn Justus ausholt, um die Zusammenhänge zu erklären, die weit komplizierter sind als nötig. Wieder einmal. Das nimmt dann dem Hörspiel tatsächlich das Essenzielle. Glatt muss man nochmal reinhören um alles zu sortieren.
Fazit
Gute atmosphärische Stimmung und Spannung gleich zu Beginn. Auch die Ermittlungsarbeit der drei ??? ist diesmal abwechslungsreich und nicht zu verwirrend erzählt. Der Schluss ist dann zu unübersichtlich.
Die drei ??? (219) und die Teufelsklippe
Sprecher:
(1) Klappentext
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