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Derrick und seine Fälle: Folge 194 - Solo für Vier

Derrick und seine FälleFolge 194
Solo für Vier

Die Rentner Alfon Koppel, Josef Steckel, Carlo Larossa und Irma Labuch beauftragen zwei Männer, den Tresor einer bestimmten Firma auszurauben. In dieser Firma hatten die Rentner vor Jahren gearbeitet. Doch als die zwei Männer den Coup ausführen, überrascht sie der Wachmann Puschka.

In ihrer Panik erschießen sie ihn. (1)


Rüstige Rentner
Eine Folge mit Glanzseiten und Schwachstellen, wobei das eine das andere aufwiegt. Was ist gut? Die Darsteller. Noch einmal hat man es geschafft eine ganze Riege alter Kino- und Theaterstars zusammen zu trommeln, um eine Art Ehren-Derrick für diese gestandene Riege zu drehen. Die vier Alten, dies es noch einmal wissen wollen werden von Klaus Herm, Peter Passetti, Gisela Uhlen und Carl Raddatz gespielt.

Vier sehr rüstige Rentner, die es im realen Leben sicher noch nicht nötig hätten ins Altenheim zu gehen. Doch ist das der Fall und den Vieren ist so langweilig, dass sie einen großen Bruch planen, der aber von zwei Gangstern ausgeführt werden soll. Sie liefern nur die Informationen, und werden somit großzügig an dem Raub beteiligt. Doch etwas geht schief. Der sehr naiv dargestellte Wachmann stellt sich den Gangstern in Weg und wird erschossen. Das ist ganz richtig so, denn ohne Leiche, hätte Derrick ja keinen neuen Fall. Mit Hilfe der Witwe des Wachmannes versucht Derrick nun den alten Leuten ins Gewissen zu reden, denn diese haben den Tatort so ungeschickt ausbaldowert, dass sie dabei gesehen und identifiziert wurden.

Fast ohne Höhepunkte
Bis zum Schluss zieht sich die Folge ohne irgendwelche Höhepunkte dahin. Das ist das Schlechte. Regisseur Franz-Peter Wirth, ehedem nur sehr selten bei Derrick auf dem Regie-Stuhl, holt nichts aus dem Stoff heraus, was irgendwie fesseln könnte. Alles ist vorhersehbar. Die Schauspieler selbst sind so gut, das sie eh keinen Regisseur nötig haben. Also trägt sich die Geschichte nur durch sie. Selbst Horst Tappert verblasst neben Carl Raddatz und Peter Passetti. Fritz Wepper wird gänzlich zur Nebenfigur.

Die Gangster, dargestellt von Michael Diekmann und Ralph Herforth stellen die einzigen Figuren dar, bei denen man merkt, das sich das Ganze um einen Krimi handelt. Und das merkt ansonsten nur noch an der Einbruchszene selbst und am Schluss. Dort liefert sich Derrick ein Actionfilm-Reifes Schießeisen-Finale mit den beiden Gangstern.

Weitere Nebenrollen: Eva Maria Bauer (sonst Oberschwester der Schwarzwaldklinik) und als immer wieder gern genommenes Mordopfer Hannes Kaetner.

Parallelen
Der Fall erinnert stark an eine frühe Folge. Offene Rechnung zeigt deutliche Parallelen zu diesem Fall, versteht es aber wesentlich besser als Krimi zu überzeugen.


Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer, Carl Raddatz, Peter Passetti, Gisela Uhlen, Klaus Herm, Philipp Moog, Ralph Herforth, Michael Diekmann, Hannes Kaetner, Eva Maria Bauer und andere
Stab: Musik: Eberhard Schoener Titelmusik: Les Humphries, Regie: Franz-Peter Wirth, Produzent: Helmut Ringelmann. Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 14.12.1990

(1)  ZDF

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Kommentare  

#1 Wichmann 2021-07-01 22:34
Die Inhaltsangabe vom ZDF stimmt nicht ganz. Nur einer der Rentner, nämlich Koppel, hat in der besagten Firma gearbeitet. Die anderen hatten ganz andere Berufe.
#2 G. Walt 2021-07-02 12:31
zitiere Wichmann:
Die Inhaltsangabe vom ZDF stimmt nicht ganz. Nur einer der Rentner, nämlich Koppel, hat in der besagten Firma gearbeitet. Die anderen hatten ganz andere Berufe.


Danke für Deine Anmerkung
#3 Frank Reichelt 2023-03-19 10:26
Eine typische Rentner-Folge wie sie Reinecker schon beim Kommissar ab und zu mal eingebaut hat. Altgediente Schauspiellegenden bekommen nochmal die Gelegenheit ihre Kunst in aller Pracht zu zeigen. Hier besonders Carl Raddatz. Auch Peter Pasetti dürfte sich über seine Rolle als schrulliger Schauspieler gefreut haben, da konnte er seinem Affen ordentlich Zucker geben und in seinem Zimmer im Altenheim sogar Fotos aus seiner Karriere an die Wand nageln. Eine schöne Folge.
#4 Doktor Römer 2024-01-18 00:23
Herm wirkt etewas zu jung für einen Rentner, v.a. im Vergleich mit Pasetti, Raddatz und der Uhlen. Und "Offene Rechnung" ist der bessere Senioren-Altenheim-Krimi. Und die Musik iast nicht von Schoener, sondern von Helmut Trunz (den Ringelmann irgendwann mit Ausnahme von Brynych jedem Regisseur aufs Auge gedrückt hat), wobei, als im Altenheim einn Film gezeigt wird, die von Frank Duval stammt, das Abspann-Thema von DIEBACHS FRAU.

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