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Deutsche Fernsehkrimis im Wandel der Zeit: Teil 12 - Fernsehkrimis heute

Fernsehkrimis im Wandel der ZeitTeil 12
Fernsehkrimis heute

Die Qualität an deutschen Krimis hatte in den letzten Jahren etwas angezogen. Die Öffentlich-Rechtlichen behielten aber die Oberhand. Der Trash der Privaten hatte keine Zukunft, von der Ausnahme "Cobra 11" mal abgesehen. Es zeigte sich zunehmend ein Interesse an hochwertigen Krimis mit brandaktuellen Themen. Und die reichten von Immobilienspekulationen über Kinder- und Mädchenhandel bis hin zu Geschichten aus der Nazi-Vergangenheit.


Der Krimi wurde härter. Gewöhnliche Whodunits gab es noch in klassischen Serie wie "SOKO" und deren Ablegern.

Tatsächlich orientierte man sich aber an Bestsellerautoren und auch an die "Nordlandkrimis". Atmosphäre wurde in den letzten Jahren groß geschrieben. Und dank HD gewannen die Bilder und deren Intensität immer mehr an Bedeutung. Krimiserien wurden auch länger und gewannen an Sendezeit. 90 Minuten dauerten nun Krimiserien. Die Schlagzahl der Produktionen wurde dagegen zurückgefahren. Ein weiteres Merkmal für mehr Qualität. Auch der ARD-Tatort wurde bedeutungsvoller. Es kamen mehr und mehr Ermittler hinzu und kein Thema war zu heiß. Wenn man bednekt, dass in den 70er und 80er Jahren manche Folgen in den Giftschrank verschwanden, ist diese Tatsace umso beachtlicher.

Auch lustige Krimis waren weiter auf dem Vormarsch. Im Vorabendprogramm wurde dagegen leichte Spannung geboten: "Küstenwache" oder "Notruf Hafenkante".
Der deutsche Fernshekrimi ist insgesamt auf dem guten Weg mehr Klasse zu erfahren. Die Typen und Kommissare sind nicht selten eher etwas für das Auge und sie werden dadurch nicht realistischer, aber jede Zeit hat ihre Makel.
In den Pionierjahren des Fernsehkrimis ging auf Nummer Sicher und setzte auf Bestsellerautoren. Wenig später versuchte man Eigenes zu kreieren und in der Folge davon gab man Acht darauf möglichst nicht zu kopieren. So war "Der Kommissar" etwas ganz anderes als "Derrick" obwohl ein und der selbe Autor dahintersteckte. Auch beim "Tatort" ging man bewusst andere Wege, Experimentiert hatte man immer. Doch die Ermittler unterschieden sich in den 70er Jahren sehr von einander, was heute fast gar nicht mehr der Fall ist. Dafür gibt es einen Mischmasch aus eben all diesen Ermittlern der vergangenen Jahrzehnte. In diesen Typen steckt von jedem etwas. Etwas vom "Kommissar", der ruhig und besonnen an die Fälle heranginf, etwas von der Figur Schimanski, die mehr als einmal über die Strenge schlug, etwas von Ermittlern mit Privatproblemen wie einst bei "Soko 5113". Und natürlich finden sich auh komische Elemente bei den heutigen Ermittlern wieder oder muss ich extra an das Team Boerne und Thiel aus dem Münsteraner Tatort erinnern? Muss ich Wilsberg erinnern, der neben allen detektivschen Merkmalen eines ständig abgebrannten Schnüfflers auch im Team arbeitet. Die Teamarbeit ist fast in jedem Krimi zugegen. Da wirken einzelne Ermittler oder Duos geradezu wie eine befremdliche Erholung. Borowski alias Alex Milberg aus dem Kieler "Tatort" ist so ein Typ.

Der Fernsehkrimi beschert uns heute auf beiden Seiten - bei den Serien und Filmen - einen bunten Mischmasch.

Kommentare  

#1 Marlen Fritz 2020-01-05 18:19
Am allerliebsten Schauen "wir" mein Jo und meiner eine (Leni) - meistens - die englische Palette an Krimis - die seichte Unterhaltung genauso wie die etwas "blutigere bzw, härtere " Variante. Die deutschen Krimis kommen nicht annähernd an die englischen Varianten ran - vom Unterhaltungswert schon mal gar nicht!!! Am schlimmsten sind die Tatort - Varianten - was da an Bullshit zusammen gedreht wird …. egal sehen wir uns eh schon ganz lange nicht mehr an - selbst bei etlichen Versuchen ging en diese - immer - in die Hose !!! Echt Schade !!!!
#2 Thomas Mühlbauer 2020-01-05 20:19
Und wenn man heute von Verrohung, niedriger Hemmschwelle und Gefühlskälte spricht, dann hat das sicher auch damit zu tun, dass seit bereits am Spätnachmittag im verlängerten Kinderprogramm die ersten blutüberströmten Leichen im Fernsehen zu sehen sind. "Damals" gab es diese Szenen frühestens am Freitagabend zu sehen (Der Kommissar).

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