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Derrick und seine Fälle: Folge 36 - Mord im TEE91

Derrick und seine FälleFolge 36
Mord im TEE91

"Aus allernächster Nähe erschossen, kein Gepäck, leere Taschen - Profiarbeit", kommentiert ebenso anerkennend wie resigniert Inspektor Klein das traurige Geschehen am Tatort. Gemeint ist der Mord an einem jungen Mann, der im Zielbahnhof München in einem Wagenabteil des TEE 91 entdeckt wurde. Zum Glück bleiben den Beamten des Erkennungsdienstes langwierige Ermittlungen um die Identität des Toten erspart.


Oberinspektor Derrick nämlich erkennt in ihm einen flüchtigen Bekannten wieder, mit dem er gelegentlich in seinem Stammlokal zu einer gemeinsamen Schachpartie zusammengekommen war. Derrick kann sich daran erinnern, dass sich der junge Mann ihm gegenüber als Hobbymaler und freischaffender Journalist ausgegeben hatte. Die schnelle Identifizierung des Erschossenen bringt jedoch nicht den erhofften Zeitgewinn. Als die Kripo seine Wohnung betritt, muss sie enttäuscht feststellen, dass sie schon einer gründlichen Durchsuchung unterzogen worden war. Erst allmählich kommt Derrick die Erkenntnis, dass hinter dem Fall weit mehr steckt als nur ein gewöhnlicher Mord ... (1)

Action von Brynych
Wenn man bedenkt, dass Zbynek Brynych diese Folge drehte, dann ist ihm für seine Verhältnisse eine gute Actionfolge mit allerhand Spannungselementen gelungen. Nur die Sache, dass Derrick den Toten wie zufällig kennt, ist mir etwas zu dick aufgetragen, zumal dies für die weitere Handlung völlig egal ist. Beim Täter braucht man nicht lange zu raten. Es wird schnell deutlich, dass hier ein Profikiller dahinter steckt, der im Auftrag handelt.

Gespielt wird dieser Killer von Harry Mayen, der für solche Rollen wohl abonniert war. Er spielte diesen Typus wahrlich öfter.

Berger wird zur festen Institution
Willy Schäfer ist als Kriminalassistent Berger zum ersten Mal seit längere Pause wieder mit dabei. Zu erklären ist das sicherlich durch das Ausscheiden von Günther Stoll. Berger bleibt von nun an dem Oberinspektor bis zur Folge 281 treu. Nur gelegentlich gönnt er sich mal eine Pause für 1-2 Folgen. In den frühen folgen siezt er seinen Chef Derrick noch. in späteren Folgen geht er zum Du über. Doch das hört man selten.

Musikalisch wird die Folge stellenweise von Leonard Cohen und Marcella Bella untermalt. In Sachen Musik waren besonders die Folgen des "dreckigen Dutzends" herausragend.

Darsteller: Horst Tappert (Stephan Derrick), Fritz Wepper (Inspektor Klein), Willy Schäfer, Alwy Becker, Siegfried Rauch, Sepp Wäsche, Hermann Lenschau, Harry Mayen, Thomas Braut und andere
Stab: Regie: Zbynek Brynych, Produzent: Helmut Ringelmann, Titelmusik: Les Humphries, Musik: LEONHARD COHEN Suzanne, MARCELLA BELLA Una donna é donna Eine Produktion der Telenova Film- und Fernsehproduktion im Auftrag von ZDF, ORF, SRG. Erstsendung: 10.07.1977

(1) ZDF
(c) by author

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Kommentare  

#1 Daniel 2019-05-26 15:44
Man beachte Derricks beinahe Affäre mit einer Verdächtigen!
#2 G. Walt 2019-05-28 10:35
Auch in "Kalkutta" hat er so eine Beinahe-Affäre. Ganz nett diese alten Folgen diesbezüglich. In älteren Folgen wo Tappert wesentlich behäbiger wird, ist das alles weg.
#3 Frank Reichelt 2019-05-28 11:38
Derricks dauerhafteste Affäre war eben die mit Harry! Aus der Folge hätte man noch mehr rausholen können. Der Plot und die guten Schauspieler hätten eine 90-Minuten-Folge gerechtfertigt. Na ja, und wenn Derrick in 281 Folgen mal einen Toten Privat kennt, dann geht das für mich in Ordnung. Das hat halt Zeit für die Identifizierung gespart.
#4 Jens Gonser 2021-01-18 00:48
zitiere G. Walt:
Auch in "Kalkutta" hat er so eine Beinahe-Affäre. Ganz nett diese alten Folgen diesbezüglich. In älteren Folgen wo Tappert wesentlich behäbiger wird, ist das alles weg.


In "Kalkutta" war es aber eher so, dass die Dame auf Derrick angesetzt wurde, um ihn über Nacht aus dem Verkehr zu ziehen. Diesmal hat es den guten Oberinspektor aber heftig erwischt, und sogar Harry erkennt das und schmiert es ihm mehrfach aufs Butterbrot, sie müsse nur pfeifen, und schon mache er Männchen. Sowas sah man weder bei Renate oder Ariane.
#5 Doktor Römer 2023-02-22 23:25
Für mich hatte diese Folge Potenzial, das aber verschenkt hat. Die Inszenierung ist viel zu behäbig, richtige Spannung stellt sich nicht wirklich ein, selbst der Showdown ist gemütlich wie ein Bummelzug. Schade, ein Regisseur wie Vohrer oder Ashley hätte da ggf. etwas mehr Zug und Tempo reingebracht. Und Reinecker hätte Derrick vielleicht doch öfters eine Freundin gönnen sollen, der gute Mann hat wohl Hormonstau, und seine Flirtversuche haben schon was von Stalking, permanet steht er vor ihrer Tür und nähert sich einmal sogar durch den Garten an. Und offenbart da zudem einen Mangel an Romantik, aber da hat ihm die gute Rnate schon attestiert.

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