Der Kommissar und seine Mörder - Folge 38: Grau-roter Morgen
Folge 38
Grau-roter Morgen
Da er das Leid seiner Frau nicht mehr ertragen konnte, hat er sein Kind schließlich erschossen. (1)
Drogengeschichten lagen dem Herr Reinecker nicht besonders. Vor allem war das dann zu merken, wenn er damit eine sozialkritische Komponente vereinen wollte. Als reine Krimis mit Actioncharakter gefielen auch die Drogenthemen, wenn ich zum Beispiel an einige Derricks denke. Diese Folge ist mir zu kritisch und moralisch angehaucht obwohl sie auch ihre Qualitäten hat.
Das Hamburger Abendblatt schreibt am 1.10.71: "Nun wird der Wunderkommissar auch noch sozialpolitisch tätig."(2) Einen Tag später lobte das Hamburger Abendblatt diesen Krimi als "Zu gut für einen Krimi" und "einer der besten Folgen der Serie".(3) Damit übertrieb man meiner Meinung. Der Kommissar hatte schon erregendere Fälle.
Sabine Sinjen zählte in den sechziger und siebziger Jahren zu den gefragtesten Schauspielerinnen. In den achtziger Jahren verlor sie durch Tränendrüsenkrebs ein Auge. Sie spielte daraufhin am Theater immer mit Augenklappe und verbarg diese durch eine Haartolle. 1995 verstarb sie an ihrer Krankheit. Im Kommissar wirkte sie zweimal mit.
Gedreht 1971, Erstsendung 1.10.1971
mit Erik Ode, Günther Schramm, Reinhard Glemnitz, Fritz Wepper, Lilly Palmer, Hans Cannienberg, Sabine Sinjen, Michael Hinz, Fritz Haltinger, Annemarie Wendl u.a.
Stab: Regie: Theodor Grädler - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk - Musik: Mike Kennedy: Louisiana Neue Münchner Fernsehproduktion 1971
(1)= 3sat
(2) = Hamburger Abendblatt vom 01.10.1971, Seite 12 (Direktlink zu Freundeskreis Der Kommissar)
(3) = Quelle: Hamburger Abendblatt vom 02.10.1971, Seite 12 (Direktlink zu Freundeskreis Der Kommissar)
Foto: 3sat
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Kommentare
Auch wenn dies hier ein Krimi ist, ist in dieser Folge der Mord nebensächlich.
Vielmehr geht es, um den verzweifelten Kampf der Mutter, ihre Tochter aus den Händen der Sucht zu befreien.
Am Ende leider vergeblich und dass die Junge Frau "glücklich" starb, dürfte kein Trost gewesen sein.
Schwer beeindruckt hat mich die Darstellung der Mutter durch Lili Palmer. Ich kannte die Dame bisher, bis auf wenige Ausnahmen, eher aus leichter Kost, hier aber zeigt sie sich als hervorragende Schauspielerin.
Auch die Wendung, dass der scheinbar von allem nur wenig gerührte Vater am Ende die Tochter tötet, um die Mutter zu retten, halte ich für eine großartige Idee.