Der Kommissar und seine Mörder - Folge 43: Traum eines Wahnsinnigen
Folge 43
Traum eines Wahnsinnigen
Dabei wird eine entsetzliche Entdeckung gemacht: Das Leben von weiteren Menschen ist in Gefahr. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, da Kabisch sich hinter immer anderen Masken versteckt. Am Ende stellt Keller fest, daß auch der Nervenarzt Hochstätter wahnsinnig ist. (1)
Die Zeitungen versprachen damals einen richtigen Thriller.(2)
Folge 43 des "Kommissars" wurde unter großer Geheimhaltung inszeniert. (2a) Horst Frank wurde sogar nicht auf der Besetzungsliste genannt. Er spielt den Kabisch, denn man als geübter Zuschauer nur all zugut erkennt, vor allem an der Stimme. Doch davon abgesehen ist diese Folge tatsächlich mal etwas ganz anderes. Die Nervenheilanstalt scheint einem Wallace-Krimi entsprungen zu sein - und dann gibt es auch gleich zwei Morde zu Beginn. Wolfgang Becker inszenierte künstlerisch anspruchsvoll, indem er die Figur des Kabisch immer im Halbdunkeln erschienen lies, sodass sein Gesicht unerkannt blieb.
Als Darsteller sieht man auch Curd Jürgens, in einen seiner seltenen Fernsehauftritte.
Das Thema Wahnsinn ist ein wenig zu oberflächlich beleuchtet worden. Leider. So wird nicht deutlich an welcher Art Wahnsinn Kabisch litt.
Gedreht 1971, Erstsendung 28.1.1972
mit Erik Ode, Günther Schramm, Fritz Wepper, Curd Jürgens, Christine Kaufmann, Horst Frank, Günther Stoll, u.a.
Stab: Regie: Wolfgang Becker - Buch: Herbert Reinecker - Titelmusik: Herbert Jarczyk - Musik: Ludwig van Beethoven: Mondscheinsonate - Adagio sostenuto, Hector Berlioz: Harold en Italien, op. 16, 2. Satz (Marche des Pelerins) Neue Münchner Fernsehproduktion 1971
(1)= 3sat
(2,2a)= Hamburger Abendblatt vom 28.01.1972, Direkt-Link zu Freundeskreis Der Kommissar
Stabangaben und Sendedaten: Freundeskreis Der Kommissar
Foto: 3sat
Vorheriger Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 42 Ein rätselhafter Mord
Nächster Fall: Der Kommissar und seine Mörder - Folge 44: Die Tote im Park
Kommentare
Klar ist das Thema Wahnsinn oberflächlich abgehandelt worden mit der üblichen gruseligen Klinik und dem Irrenarzt (Jürgens), der ebenfalls wie üblich offenbar selbst einen an der Waffel hat. Andererseits war das noch die "gute alte" Zeit, in der Serienmörder noch Lustmörder hießen und eine seltene Spezies waren.
Und Christine Kaufmann sah echt gut aus.
Gut, wenn sein Name nicht auf der offiziellen Besetzungsliste genannt wurde (haben sie beim HEXER auch gemacht, da wurde René Deltgen im Vorspann nicht genannt, und bei SE/EN (SIEBEN) wurde Kevin Spacey auch nicht genannt), dann vielleicht nicht. Beim Portier merkt man es an einem Detail: Als Keller Jensen eine Zigarette anbíetet, nimmt der sie an und raucht sie auch. Als kurz darauf Dr. Hochstätter ihm eine Zigarette anbietet, lehnt er ab, er rauche nicht. Wobei, in der Kürze der Zeit erst den Koffer ungesehen vom Dachboden holen, den Portier umbringen, dann sich selbst in den Portier verwandeln, das ist doch etwas arg knapp. Sowie zweimal zu Circus Krone, sich in Krüger bzw. den Clown zu verwandeln, und wieder zurück in die Pension, sich in den Portier zu verwandeln. Christine Kaufmann wurde auch synchronisiert, damit hatte es der Ringelmann in der Zeit irgendwie, bei Frank machte da ja noch Sinn. Und der Schluss ist etwas überstürzt, die Folge läuft ja auff die Konfrontation Eva/Kabisch hinaus, aber dann sind schon Rassner, Walter, Robert und Harry da. Und als Hochstätter dann Kabischs "Werk" vollenden will, hört man plötzlich den Kommissar aus dem Off "Dr. Hochstätter" rufen. Sehr überstürzt, nachdem man sich vorher viel Zeit genommen hatte, die Geschichte zu erzählen. Und die Psychiater, welche die eigentlicfh "Kranken" sind, das gab es ja bei Reinecker auch desöfteren. Hochstätters Nacchfrage, wie lange die Rassners noch in München sind, könnte man ja als Drohung verstehen, Kabisch sitzt wieder in der Heilanstalt, aber sein "Werkzeug" ist ja auf freiem Fuß.