Life - 1.1 : Dienstbeginn (Merit Badge)
1.1 : Dienstbeginn
(Merit Badge)
Mit Damian Lewis (Band of Brothers, Homeland) und Sarah Shahi (Alias, The L-Word) hat man 2 Hauptdarsteller, die damals schon etwas Serienluft geschnuppert hatten und nach ‚Life‘ auch weiter reüssierten.
Charlie Crews (Damian Lewis), ein Polizist, hat 12 Jahre (1995-2007) im Gefängnis verbracht, da er wegen 3 fachen Mord zu ‚lebenslänglich‘ verurteilt worden war. Erst eine engagierte Anwältin hat ihm geholfen, eine Revision des Urteils zu erlangen aufgrund vielfacher Schwachstellen in der Beweisführung. Er kommt frei, erhält eine ansehnliche Entschädigung von der Stadt Los Angeles und darf in seinen alten Job zurückkehren.
Das alles wird uns in den ersten paar Minuten mittels Interviews in einer Art Dokumentarstil erklärt. Crews erscheint an seinen alten Arbeitsplatz und sein erster neuer Fall, der Mord an einem Kind, führt ihn, zusammen mit seinem neuen Partner, Detective Dani Reese (Sarah Shahi) an Orte, die er nur zu gut kennt.
Der Vater des Kindes, Mark Rawls (Michael Cudlitz), sitzt im Gefängnis wegen Drogenhandels. Beim Besuch seiner Ex-Frau, der Mutter des Kindes, und von Rawls selbst wird klar, wie sehr Crews durch die vergangenen Jahre verletzt ist…und wir lernen seine Methode kennen, mit dieser Seelenpein umzugehen. Zen Buddhismus.
Während Charlie mit den Dämonen seiner Vergangenheit kämpft hat auch Reese keinen leichten Stand. Ein Ex-Junkie, steht sie ebenso sehr auf der Abschussliste wie Crews und erhält von ihrer Vorgesetzten, Lieutenant Karen Davies (Robin Weigert), den Auftrag, jede Regelwidrigkeit die Crews begeht, sofort zu melden. Das L.A.P.D. wäre Crews lieber heute als morgen los.
Für eine erste Folge, in der man ja so ziemlich alle Grundsteine legen muß, um das Publikum für sich zu gewinnen, eine ganz gute Folge. Natürlich ist es billig, den ersten Fall gleich noch einmal mit dem Knast in Verbindung zu bringen, aber es zeigt sehr gut die Traumata, an denen Crews leidet und wie sehr er damit kämpft, nicht sein seelisches Gleichgewicht zu verlieren. Seine diversen Eigenheiten werden ganz gut gezeigt und erklärt (Freier Raum in seinem Haus im Gegensatz zum Gefängnis, Zen um sich nicht in der Gewalt zu verlieren, frisches Obst, das er liebt zu essen, da er es im Gefängnis nicht hatte ). Auch seine Schwierigkeiten mit neuer Technologie, seien es Handys, die fotografieren können, Google oder Instant-Messaging, das er nicht kennt, illustrieren sehr gut seinen Exotenstatus. Eine kleine Bemerkung eines Gefängniswärters beim ersten Besuch bei Rawls lässt vermuten, daß Crews irgendwann einmal einen Vollzugsbeamten etwas ‚angetan‘ hat, wobei die Tat scheinbar nicht bewiesen werden konnte. Auch Charlies Verhalten gegenüber seinem Vater (‚No Zen for Daddy‘) gibt uns kleine Einblicke in den doch nicht immer fröhlichen-friedlichen Polizisten. Und ein kleines bißchen rachsüchtig gegenüber dem neuen Ehemann seiner Ex-Frau ist er auch.
Dani Reese auf der anderen Seite, aus einer Polizistenfamilie, als Ex-Junkie unter Beobachtung, weiß ganz genau warum sie mit dem Sorgenkind zusammengesetzt wird. Ihr Vater, früher ebenfalls ein Polizist, hat mit ihr eher eine konfliktbeladene Beziehung wie es scheint und sie selbst hat auch keine längeren Beziehungen im Moment.
Auch die Nebencharaktere, Lt. Davis, die mit Reeses Vater auf Streife war und Crews gerne wieder los wäre, Bobby Stark (Brent Sexton), Charlies früherer Partner und Constance Griffiths (Brooke Langton), die Anwältin, die Crews zur Freiheit verholfen hat sowie Ted Earley (Adam Arkin), ein Freund von Charlie aus dem Knast, werden gut eingeführt und machen Lust auf mehr.
Am Ende sehen, die Zuschauer, das Charlie, wie Lt. Davis befürchtet hat, sehr wohl einen Hintergedanken hatte, als er zur Polizei zurückkehrte. Wie es scheint, will er das Verbrechen wegen dem er unschuldig im Gefängnis saß und das seinen Freunden das Leben kostete aufklären.
Kommentare
Eine total überragende, und viel zu unterschätzte Serie.
Habe mich noch nicht an die zweite Staffel gewagt,
weil die Erste eigentlich alles erzählt hat. Aber irgendwann ...